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Auswahltag: Tipps für das neue Assessment Center

Der Auswahltag ist eine moderne Form des klassischen Assessment Centers. Dabei müssen Bewerber zahlreiche Aufgaben, Tests und Übungen absolvieren und werden dabei von Personalern genau beobachtet. Die meisten Tests haben mit dem späteren Berufsalltag zu tun und lassen sich deshalb gut vorbereiten. Andere nicht. Wir zeigen Ihnen wie so ein Auswahltag abläuft, was auf Kandidaten zukommt und geben Tipps wie Sie den letzten Bewerbungsschritt auf dem Weg zum Traumjob meistern…



Auswahltag: Tipps für das neue Assessment Center

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Auswahltag Bedeutung: Was ist das?

Der Auswahltag ist nichts weiter als ein ganztägiges Assessment Center, bei dem die Eignung eines Kandidaten für eine bestimmte Position eingeschätzt wird. Die Beurteilung der Bewerber kann dabei einzeln oder in Gruppen erfolgen. Unabhängig davon ist das Auswahlverfahren immer eine komplexe Kombination aus verschiedenen Übungen, Präsentationen, Plan- beziehungsweise Rollenspielen und Auswahlgesprächen.

Der Begriff „Auswahltag“ findet sich heute immer öfter in Stellenanzeigen. Ebenso wie dessen Synonyme: Bewerber-Workshop, Meet and Greet oder Management Audit. Oft wird die Bewerberauswahl von externen Beratungsfirmen begleitet. Ziel ist, am Ende des Tages den geeigneten Kandidaten für die zu besetzende Stelle zu finden.

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Wofür braucht es einen Auswahltag?

Auswahltage kommen vor allem bei Traineestellen, Führungspositionen und allgemein bei Stellen mit einem hohen Gehalt zum Einsatz. Einfacher Grund: Es sind entweder wichtige Schlüsselstellen oder eine Fehlbesetzung kann und will sich das Unternehmen nicht leisten. Daher der auswendigere Auswahlprozess.

Wer bietet Auswahltage an?

Es sind vor allem größere Unternehmen und Konzerne, die per Auswahltag offene Stellen besetzen. Darunter viele Banken, Beraterfirmen, aber auch Unternehmen aus dem Einzelhandel oder dem Luftverkehr. Einen Auswahltag veranstalten zum Beispiel:

  • Commerzbank
  • Detecon
  • Deutsche Bahn
  • Deutsche Bank
  • Kaufland
  • Lidl
  • Lufthansa
  • McKinsey
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Auswahltag Ablauf: Mix aus Tests und Spielen

Ein Charakteristikum von Auswahltagen ist, dass darin Situationen aus dem Berufsalltag simuliert werden. Das ermöglicht den Personalern, die Bewerber zu beobachten und festzustellen, wie sie arbeiten oder wie sie unter Stress reagieren: Behält der Kandidat die Ruhe? Wie geht er mit Kunden um? Bleibt er handlungsfähig?

Um die Prüfungen zu bestehen, sind also nicht nur die fachlichen Fähigkeiten wichtig. Fast noch wichtiger sind oft die sozialen Kompetenzen, die „Soft Skills„. Meist ist der Auswahltag eine Mischung aus folgenden Tests und Übungen:

Selbstpräsentation

Der Auswahltag beginnt so gut wie immer mit der Selbstpräsentation. Hierbei will der Arbeitgeber in spe etwas über den Kandidaten erfahren – in dessen eigenen Worten: Warum sind Sie besonders geeignet? Was sind Ihre Alleinstellungsmerkmale? Welche Erfahrungen und Erfolge können Sie vorweisen? Erklären Sie, worin Ihre persönliche Motivation liegt und inwieweit diese dem Unternehmen von Nutzen sein wird.

Wichtig ist, bei der Präsentation nicht einfach den Lebenslauf nachzubeten. Vielmehr sollten Sie im Vorfeld Ihre Stärken und Schwächen reflektieren und passend zu den Anforderungen argumentieren, wie Sie Ihre Talente einsetzen. Alles Nebensächliche sollten Sie weglassen und sich auf jene Punkte konzentrieren, die im Zusammenhang mit der Stelle von Bedeutung sind. Eine gute Selbstpräsentation dauert nicht länger als drei bis fünf Minuten.

Lesetipp: Weitere Tipps und Informationen zur Selbstpräsentation finden Sie in diesem kostenlosen PDF.

Übungen

Auf die Selbstpräsentation folgen in der Regel unterschiedliche Übungen und Tests. Dazu zählen beispielsweise Intelligenztests oder Brainteaser sowie die sogenannte Postkorbübung: Darin müssen Bewerber innerhalb einer vorgegebenen Zeit eine komplexe Aufgabe lösen und Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden. Meist ist die Zeit zu knapp bemessen. Personalern prüfen in diesem Teil des Auswahltages etwa, wie Kandidaten mit Druck umgehen.

Für Bewerber heißt das: Sie müssen Prioritäten setzen. Welche Aufgabe verdient wie viel Zeit? Was ist dringend, was kann warten? Können einzelne Aufgaben delegiert werden? Hier zeigt sich neben der Stressresistenz, ob Sie über gute Analysefähigkeiten verfügen und schnelle Entscheidungen treffen können.

Lesetipp: Weitere Tipps und Informationen finden Sie in diesem kostenlosen PDF.

Rollenspiel

Beliebt sind beim Auswahltag auch sogenannte Rollenspiele. Auf die können Sie sich allerdings nur schwer vorbereiten. Die Themenvielfalt ist zu groß. Meist wird aber ein Thema behandelt, das ein Dilemma darstellt und eine Situationen aus dem Berufsleben simuliert. Das kann ein Konfliktgespräch sein, ein Mitarbeitergespräch, Kollegen- oder Kundengespräch. Personaler und Assessoren beobachten dabei genau das Verhalten und die Kommunikation der Kandidaten.

Personaler achten im Rollenspiel vor allem auf diese Punkte:

  • Wie eröffnen und strukturieren Sie das Gespräch?
  • Welche Atmosphäre schaffen Sie im Gespräch?
  • Begegnen Sie Ihrem Gesprächspartner auf Augenhöhe?
  • Bleiben Sie freundlich und souverän – auch unter Druck?
  • Nennen und verfolgen Sie die Gesprächsziele?
  • Wie drücken Sie sich aus?
  • Wie gehen Sie auf Ihr Gegenüber ein?
  • Beweisen Sie Fingerspitzengefühl bei sensiblen Themen?
  • Können Sie das Problem, den Konflikt lösen?
  • Steht am Ende eine einvernehmliche Vereinbarung?

Weitere Tipps zum Rollenspiel im Assessment Center und zur Vorbereitung des Auswahltags finden Sie in diesem kostenlosen PDF.

Fallstudie

Die Fallstudie gibt es sowohl als Einzel- wie als Gruppenaufgabe. In beiden Varianten bleibt das Prinzip gleich: Sie erhalten einen konkreten Fall aus dem Unternehmenskontext sowie Material und sollen im Anschluss eine Lösung präsentieren. Dabei werden verschiedene Aspekte beobachtet. Zum Einen stehen Ihr Fachwissen und Ihre Kompetenz auf dem Prüfstand. Überdies geht es um Ihre Problemlösungskompetenz. Auch hier müssen Sie in (zu) kurzer Zeit einen Sachverhalt analysieren und passende Lösungen präsentieren. Sie sollen zeigen, dass Sie analytisch sowie strategisch denken und die Zielsetzung im Auge behalten.

Wird die „Case Study“ in der Gruppe bearbeitet, wird außerdem beobachtet, welche Rolle Sie innerhalb des Teams übernehmen und wie Sie mit anderen umgehen. Achtung: Sie müssen die Gruppe nicht dominieren, um zu punkten!

Weitere Informationen und Tipps zur Fallstudie finden Sie in diesem kostenlosen PDF.

Gruppendiskussion

Zu Auswahltagen werden häufig mehrere Bewerber eingeladen. Gerade bei Jobs für Berufsanfänger sind bis zu 12 Teilnehmer an einem Termin keine Seltenheit. Aufgeteilt in kleinere Gruppen lassen sich so ideal Gruppendiskussionen führen.

Die Themen sind oft aktuell – mit dem Potenzial zu einer kontroversen Diskussion. Dazu wird beispielsweise eine These in den Raum gestellt, die aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und besprochen werden soll. Was im Vergleich zu anderen Assessment Center Übungen einfach klingt, hat es in sich: Sie befinden sich in einer offenen Diskussion mit direkten Konkurrenten um den Job! Alle wollen sich bestmöglich vor den wachsamen Augen der Prüfer und Personaler präsentieren. Der Wettbewerb untereinander ist in keiner anderen Übung so groß.

Um in der Gruppendiskussion zu bestehen, müssen Sie auf verschiedene Punkte achten. Zunächst sollten Sie den Sachverhalt wirklich verstehen und genau wissen, worum es geht. Im zweiten Schritt müssen Sie Ihre Meinung festlegen und Ihren Standpunkt mit durchdachten Argumentation vertreten. Ein entscheidender Punkt ist außerdem, wie Sie in der Gruppendiskussion auftreten und sich verhalten. Sind Sie zurückhaltend, forsch oder direkt? Übernehmen Sie die Gesprächsführung? Dabei werden Ihre Rhetorik, Körpersprache, Überzeugungskraft und Kooperationsbereitschaft getestet.

Lesetipp: Weitere Informationen und Tipps finden Sie in diesem kostenlosen PDF.

Feedback

Am Ende des Auswahltages steht ein Feedbackgespräch zwischen Teilnehmern und Beobachtern. Zuerst werden Sie dabei allerdings nach einer Selbsteinschätzung gefragt. Bedeutet: Sie bekommen die Gelegenheit, einzelne Stationen des Auswahltages zu reflektieren und zu analysieren: Was hätte besser laufen können? An welcher Stelle waren Sie zufrieden mit Ihrer Leistung?

Auch hier ist eine gesunde Balance gefragt: Vermeiden Sie überzogenes Eigenlob, zerfleischen Sie sich aber auch nicht. Übertriebene Selbstkritik ist ebenso unangebracht. Ehrlichkeit gewinnt dagegen immer: Im Idealfall konnten Sie kritische Anmerkungen der Beobachter bereits während einzelner Übungen umsetzen. Die anschließende Kritik der Assessoren sollten Sie wiederum immer lernwillig aufnehmen. Betrachten Sie diesen Auswahltag auch als eine Gelegenheit, Erfahrungen für das nächste Assessment zu sammeln. Übung macht den Meister!

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Auswahltag vorbereiten: Tipps

Das Mindeste ist, dass Sie aktuelle Nachrichten zu dem Unternehmen verfolgen, für das Sie sich interessieren. Wofür steht der Arbeitgeber? Welche Unternehmenskultur wird repräsentiert? Machen Sie sich mit Zahlen, Daten, Fakten vertraut – dazu eignen sich in der Regel die unternehmenseigene Website, manchmal gibt es Jubiläumsbände oder Flyer.

Neben diesen Trockenübungen können Sie einen Auswahltag auch live durchspielen. Hierfür gibt es inzwischen verschiedene kostenpflichtige Anbieter wie die Volkshochschulen oder Industrie- und Handelskammern. Für Studierende, die sich ihrem Examen nähern und für Absolventen gibt es bis zu ein Jahr nach dem Abschluss die Möglichkeit, an Veranstaltungen des Career Service ihrer Universität teilzunehmen. Beispielsweise bieten die Universitäten Bochum und Münster an, einen Auswahltag zu simulieren.

Allgemein gelten für einen Auswahltag dieselben Kriterien wie für das Vorstellungsgespräch: Machen Sie sich zuvor mit der Anreise und dem Ort vertraut, erscheinen Sie pünktlich, kommen Sie ausgeruht und angemessen gekleidet zum Unternehmen – und seien Sie vor allem authentisch, ganz Sie selbst.

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[Bildnachweis: Dilen by Shutterstock.com]