Berufsanfänger: So klappt der Einstieg in den Job

Aller Anfang ist gar nicht schwer: Berufsanfänger haben bereits eine Ausbildung und den Bewerbungsprozess erfolgreich abgeschlossen. Das ist nicht nichts! Jetzt geht es um den perfekten Berufsstart und darum, die Weichen richtig zu stellen. Alles, was Berufsanfänger wissen müssen – inklusive Tipps für den Einstieg ins Berufsleben…

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Definition: Wer ist Berufsanfänger?

Berufsanfänger (synonym: Berufseinsteiger, Jobstarter) sind Personen, die Abschluss einer Ausbildung oder eines Studiums erstmals ein Arbeitsverhältnis eingehen. Berufsanfänger verfügen in der Regel über wenig bis keine praktische Berufserfahrung und stehen meist erst am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn.

Typische Merkmale eines Berufsanfängers:

  • Abgeschlossene Ausbildung, Studium, Umschulung
  • Erster Job oder Tätigkeit im erlernten Beruf
  • Geringe oder keine einschlägige Berufserfahrung
  • Oft noch Einarbeitung und Probezeit notwendig

Ist schon etwas mehr Berufserfahrung vorhanden – zum Beispiel durch längere Praktika oder als Werkstudent – werden Berufsanfänger auch englisch Young Professionals genannt.

2 Gruppen von Berufsanfänger

Innerhalb der Berufsanfänger werden noch einmal zwei Gruppen unterschieden:

  1. Absolventen

    Sie stellen die größte Gruppe aller Berufsanfänger, haben eine Ausbildung abgeschlossen oder ein Studium absolviert und treten nun erstmals in den regulären Arbeitsmarkt ein.

  2. Quereinsteiger

    Auch Sie sind genau genommen Berufsanfänger. Zwar verfügen Quereinsteiger bereits über einschlägige Erfahrungen – nicht jedoch in ihrem neuen Beruf.

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Wie lange gilt man als Berufsanfänger?

Von einem „Berufsanfänger“ spricht man maximal 1-2 Jahre nach dem Jobeinstieg sowie mindestens während der Probezeit. Danach sind Sie „Junior…“ oder eben Young Professional. Das hängt allerdings auch von der jeweiligen Unternehmenskultur ab.

In einigen Betrieben haben Angestellte selbst nach Jahren das Gefühl, noch als „die Neue“ oder „der Berufsanfänger“ zu gelten. Es bleibt das Gefühl, sich ständig bewähren und beweisen zu müssen und nie das voll Vertrauen zu bekommen.

Kommen Sie nach langer Zeit nicht über den Status „Berufsanfänger“ hinaus, sind Sie möglicherweise im falschen Unternehmen – oder haben einen miesen Chef mit Kontrollwahn

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Berufsanfänger: Mögliche Einstiege ins Berufsleben

Der Idealfall fassen Berufsanfänger nach ihrer Ausbildung über den Direkteinstieg im Job Fuß. Nach einer Ausbildung werden Sie häufig direkt vom Betrieb übernommen. Studierende müssen hingegen in den meisten Fällen eine Bewerbung schreiben. Der Traumstart für Berufsanfänger gelingt aber leider längst nicht allen.

Schon weil die Voraussetzungen unterschiedlich sind. Berufsanfänger, die ein geisteswissenschaftliches Hochschulstudium absolviert haben, stehen oft vor größeren Einstiegshürden als Absolventen mit einem Informatik- oder Ingenieurstudium. Trotzdem gibt es für den Einstieg ein paar bewährte Wege:

  • Praktikum

    Meist sind es Berufsanfänger wirtschaftsferner Studiengänge, die Praxisnähe durch ein Praktikum nach dem Studium gewinnen. Besser ist es, solche Praxiserfahrungen schon während des Studiums zu sammeln, damit Sie danach bereits entsprechende Qualifikationen vorweisen können.

  • Volontariat

    Berufsanfänger, die historisch oder journalistisch arbeiten wollen, absolvieren nach dem Studium häufig eine etwa 2-jährige Ausbildung in Form eines sogenannten Volontariats. Die Dauer ist individuell von der Einrichtung beziehungsweise dem Unternehmen abhängig und kann kürzer auch ausfallen.

  • Referendariat

    Juristen und Lehramtsanwärter unter den Berufsanfängern machen ein 2-jähriges Referendariat. Auch hier kann die Ausbildungsdauer je nach Bundesland und Schule schwanken.

  • Traineeprogramme

    Berufsanfänger, die als Trainee anfangen, haben meist einen wirtschaftswissenschaftlichen Background. Solche Traineeprogramme bereiten meist auf eine spätere Führungsposition im Unternehmen vor und können ein erstklassiger Einstieg in eine erfolgreiche Laufbahn sein.

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Arbeitsmarkt für Berufsanfänger in Deutschland

Zunächst die gute Nachricht: Die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ist die geringste in ganz Europa. Als Jugendliche gelten hier Berufsanfänger im Alter von 15 bis unter 25 Jahren. Im April 2025 waren in Deutschland rund 263.000 Personen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Jugendarbeitslosenquote von 5,6 Prozent, was leicht unter der Arbeitslosenquote für alle Altersgruppen liegt. Am meisten betroffen sind Jugendliche ohne Berufsabschluss.

Berufsanfänger haben in Deutschland gute Chancen. Allerdings finden sich viele Berufsanfänger heute in prekären Beschäftigungsverhältnissen – bedeutet: Sie bekommen erst einmal nur einen befristeten Arbeitsvertrag, sind freie Mitarbeiter oder müssen die die Zeit nach der Ausbildung mit Praktika überbrücken.

Der Schritt in ein Normalarbeitsverhältnis ist trotz guten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt kein Selbstläufer! Gerade in Krisenzeiten leiden angehende Arbeitnehmer unter längeren Phasen beruflicher und finanzieller Unsicherheit. Studien zeigen, dass sich ein schwieriger Start langfristig auf die Karriere auswirken kann: mit häufigeren Phasen der Arbeitslosigkeit und einer langsameren Gehaltsentwicklung (siehe: Scarring-Effekt).

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Bewerbungstipps für Berufsanfänger

Bei Hochschulabsolventen kann es bis zu einem Jahr dauern, bis der Bewerbungsprozess erfolgreich in einen Arbeitsvertrag mündet. Nicht wenige brauchen beim Berufsstart Durchhaltevermögen und hohe Frustrationstoleranz. Viele Berufsanfänger sind mit dem sogenannten Permission Paradox konfrontiert: Ohne Berufserfahrung finden sie keinen Job, aber ohne Job bekommen sie auch keine Berufserfahrung…

Ein frustrierender Teufelskreis. Umso wichtiger ist, dass Sie sich frühzeitig mit der Jobsuche beschäftigen und Ihre Chancen steigern – die folgenden Tipps haben schon vielen Berufsanfängern geholfen:

  • Erkennen Sie Ihre Stärken

    Analysieren Sie Ihre persönlichen Stärken und arbeiten Sie die relevanten in der Bewerbung deutlich heraus – z.B. als besondere Kenntnisse im Lebenslauf oder in einem eigenen Abschnitt im Bewerbungsschreiben.

  • Sammeln Sie Erfahrung

    Setzen Sie da an, wo das größte Problem für Berufsanfänger liegt: Sammeln Sie bereits frühzeitig praktische Erfahrungen in Ihrem Wunschjob. Das können Praktika sein, Studenten- oder Werkstudentenjobs. Zeigen Sie potenziellen Arbeitgebern, dass Sie nicht nur eine theoretische Ausbildung mitbringen, sondern bereits Arbeitsabläufe kennen und schnell eigenständig zum Erfolg des Teams beitragen.

  • Nutzen Sie den Career-Service

    Viele Hochschulen arbeiten mit der Arbeitsagentur und potenziellen Arbeitgebern zusammen. Berufsanfänger haben durch den Career-Service die Möglichkeit, ihre Bewerbungen zu optimieren, die Stellensuche zu verfeinern und sich beim Arbeitsvertrag beraten zu lassen.

  • Bauen Sie Ihr Netzwerk aus

    Beziehungen baut man, wenn man sie nicht braucht, um davon zu profitieren, wenn man sie braucht. Beginnen Sie mit dem Networking daher noch deutlich vor Ende der Ausbildung – z.B. auf Linkedin oder auf Jobmessen und Branchenevents. Vitamin B ist ein zetraler Erfolgsfaktor beim Berufseinstieg.

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Berufsanfänger: Was tun im ersten Job?

Wie gut Sie als Berufsanfänger im neuen Job ankommen, hängt von mehreren Faktoren ab. Viele Absolventen sind nach Studienende hochmotiviert und wollen ihr Können sofort unter Beweis stellen. Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist aber nur die eine Sache. Das Arbeiten unter realen Bedingungen die andere…

Stress, Zeitdruck und Konflikte machen Berufsanfängern oft zu schaffen. Der Chef guckt Ihnen auf die Finger, Sie müssen sich beweisen und gleichzeitig profilieren. Manch eine(r) spürt da schnell Überforderung, Frustration oder gar Versagensängste.

Tipps für die ersten Tage im neuen Job

Berufsanfänger, die diese Symptome bei sich beobachten, sollten rechtzeitig handeln. Diese Tipps helfen Ihnen:

  • Akzeptanz

    Augen zu und durch – Hauptsache, die Probezeit wird überstanden!? Das geht selten gut. Unsicherheit ist in einem neuen Job völlig normal. Indem Sie das akzeptieren und geduldig bleiben, überspringen Sie diese Hürde leichter.

  • Hilfe

    Gerade in den ersten 100 Tagen sollten Sie regelmäßig mit Ihrem Vorgesetzten sprechen und um Feedback bitten. Nicht jeder Chef hat im Detail auf dem Schirm, welche Aufgaben Sie gerade erledigen und wie es Ihnen geht. Eine gute Führungskraft wird darum bemüht sein, Ihnen zu helfen und Sie beim Onboarding zu unterstützen.

  • Organisation

    Gerade Berufsanfänger müssen die Abläufe und Prozesse im Unternehmen erst noch verinnerlichen und für sich optimieren. Stellen Sie vor allem am Anfang dazu viele Fragen und strukturieren Sie Ihren Tagesplan bzw. verbessern Sie Ihre Arbeitsweise. So schützen Sie sich vor Überforderung.

  • Pausen

    Zu Beginn haben Berufsanfänger oft Angst, Pausen zu machen – das könnte ja faul ausshen! Das Gegenteil ist richtig: Pausen erhöhen nicht nur Ihre Konzentration und Produktivität – Sie dienen auch dazu, sich mit den Kollegen vertrauter zu machen und sich ins Team einzufügen.

Entscheidend ist, dass Sie sich frühzeitig auf den Berufseinstieg und den neuen Arbeitgeber vorbereiten und im Zweifel aktiv nach Informationen oder Unterstützung – durch einen Mentor oder Paten – bemühen. Erfolg ist kein Zufall – er wird gemacht. Und Gewinner erkennt man meist schon am Start!

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!


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