Wer nur meckert, macht nichts besser
„Das ist doch wirklich eine Unverschämtheit, so kann es nicht weitergehen…“ – Man befindet sich in einem Job, der unglücklich macht, die Kollegen vergiften die Arbeitsatmosphäre, die Bezahlung ist zu gering und auf der anderen Seite werden Überstunden und Stress zur Alltäglichkeit. Was tun? Genau, erst einmal meckern. Bitte verstehen Sie es nicht falsch, es ist völlig normal und sogar positiv, sich über etwas zu ärgern und diesen Frust auch kundzutun. Es hilft, den angestauten Ärger zu verarbeiten und besser mit der Situation umgehen zu können.
Nur leider sind das oft vergebene Mühen, wenn anschließend alles so weiter geht. Früher oder später – vermutlich aber früher – kommen Sie wieder an den gleichen Punkt und der Kreislauf beginnt erneut.
Sind Sie Unternehmer oder Unterlasser?
Da muss die Frage erlaubt sein: Wenn man nicht bereit ist, etwas zu tun, war es dann wirklich so schlimm? Oder anders gefragt: Warum unternehmen wir nichts, wenn wir einen Grund zu meckern haben?
Die Antwort ist wenig ruhmreich, aber dafür ehrlich. Weil es einfach ist. Wenn etwas nicht gefällt, kann man sich wunderbar darüber beschweren. Keine große Anstrengung, leider aber auch keine große Wirkung auf lange Sicht, auch wenn wir uns das gerne einreden. Machen bedeutet hingegen Aufwand, erfordert Mut und birgt immer die Unsicherheit der anstehenden Veränderung.
Die Hemmschwelle zur Nörgelei ist somit viel schneller erreicht, aktiv werden die meisten erst deutlich später.
Zwischen Echauffieren und Elan klafft ein eklatanter Graben. Damit stehen Sie sich selbst im Weg und verharren in einer Lage, die Sie eigentlich ändern sollten und gehen gleichzeitig auch noch anderen auf die Nerven. Wer kennt sie nicht, die ständig Meckernden, denen man zurufen möchte: „Dann tu‘ doch endlich was dagegen!“ Und genau das sollte Sie auch tun…
Machen statt Meckern: So funktioniert’s
Bevor dieser Artikel auch zum Meckern verkommt, soll auch tatsächlich etwas gegen das Problem unternommen werden. „Nicht meckern, machen“ ist im Grunde nichts anderes als eine Einstellungssache. Entscheidend ist, wie Sie auf Frust und Ärgernisse reagieren. Geben Sie sich damit zufrieden, durch Meckern kurzfristige Erleichterung zu erfahren oder wollen Sie nachhaltig etwas ändern und sind bereit, sich dafür ins Zeug zu legen? Sollten Sie genug davon haben, nach dem Meckern untätig zu verweilen, können diese drei einfachen Tipps Ihnen den Schritt vom Meckern zum Machen zu erleichtern.
1. Erkennen Sie das Problem
Der erste Punkt ist glücklicherweise auch der einfachste, denn wenn Sie meckern, haben Sie das Feindbild meist bereits ausgemacht. Manchmal kann es nötig sein, dies zu konkretisieren. Ein Rumdumschlag gegen die Arbeitssituation wirkt befreiend, führt aber in einen Kampf gegen Windmühlen. Um nicht nur wortgewaltig zu meckern, sondern etwas zu machen, müssen Sie genau wissen, wo das Problem liegt.
2. Definieren Sie ein Ziel
Wenn es einen Grund gibt zu meckern, gibt es immer auch etwas, das verbessert werden kann. Genau diesen Soll-Zustand müssen Sie für sich persönlich definieren. Kurz gesagt: Was soll sich ändern? Dieser Schritt hebt das destruktive Gejammer und Beklagen auf ein produktives Level und bringt so den Ansporn, wirklich etwas zu unternehmen. Ein Ziel vor Augen zeigt, wo die Reise hingehen soll.
3. Machen Sie einen Plan
Der dritte und letzte Punkt erfordert erfahrungsgemäß die meiste Energie. Versuchen Sie einzelne Aufgaben und Schritte in einem Plan zusammenzufassen, die Sie nacheinander umsetzen können. Sind Sie unzufrieden mit Ihrem Gehalt, müssten Sie etwa herausfinden, wie viel Ihre Fähigkeiten am Markt wert sind, welche Leistungen rechtfertigen, dass Sie eine Gehaltserhöhung erhalten, wie man eine Gehaltsverhandlung erfolgreich führt und welche Regeln dabei zu beachten sind.
Das Prinzip lässt sich aber auch auf jede andere Situation anwenden. Problem erkennen, Ziel definieren, Umsetzung planen und durchführen. Einmal verinnerlicht, kann auf diese Weise jeder das ständige Meckern in Aktionismus im besten Sinne ummünzen.
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