Schwierige Menschen: Sofort erkennen, richtig reagieren

Es gibt sie leider überall: Schwierige Menschen, mit denen jede Interaktion anstrengend und nervig ist. Gerade im Job können Sie sich Kollegen nicht immer aussuchen, aber wie gehen Sie mit solchen Typen um? Wir geben Tipps und Taktiken für den Umgang mit schwierigen Menschen…

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Psychologie: Was sind schwierige Menschen?

Schwierige Menschen zeigen verschiedene Denk- und Verhaltensmuster, die den Umgang mit ihnen kompliziert, unangenehm oder schlichtweg nervig machen. Was genau als schwieriger Charakter empfunden wird, ist jedoch individuell: Mit manchen Eigenschaften kommen Sie besser klar, andere bringen Sie sofort auf die Palme.

Die Facetten schwierigen Verhaltens sind vielseitig. Hier einige Beispiele aus der Psychologie, die als schwierige Menschen gelten:

  • Besserwisser: Korrigiert Sie bei jeder Gelegenheit.
  • Sturkopf: Beharrt bis zum bitteren Ende auf seinem Standpunkt.
  • Choleriker: Schreit, flucht, brüllt, poltert.
  • Psychopath: Greift zu schmutzigsten Mitteln.
  • Egozentriker: Zieht sein Ding ohne Rücksicht auf Verluste durch.
  • Narzisst: Drängt sich bei jeder Gelegenheit in den Vordergrund.
  • Jammerlappen: Klagt immer und zu jedem Thema.
  • Faulpelz: Findet immer eine Ausrede und tut sonst nichts.
  • Tratschtante: Erfindet und verbreitet Geheimnisse.
  • Kritiker: Sucht Fehler immer bei anderen und spricht sie sofort an.
  • Kontrollfreak: Will immer alles wissen und jede Entscheidung treffen.
  • Manipulator: Beeinflusst Mitmenschen und sucht den eigenen Vorteil.

Die Psychologie sagt aber auch: Niemand ist grundsätzlich schwierig. Es sind vielmehr unterschiedliche Eigenschaften, Kommunikationsstile und Erwartungen, die zu Konflikten, Spannungen oder Missverständnissen führen (siehe: Arschloch-Effekt).

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Schwierige Menschen: Was tun?

Der Kontakt zu schwierigen Menschen lässt sich leider nicht komplett vermeiden, im Job müssen Sie auch mit nervigen Kollegen zusammenarbeiten. Bleibt die Frage: Was können Sie im Umgang mit schwierigen Menschen tun?

Wir haben effektive Tipps und Strategien gesammelt – empfohlen von Psychologen:

1. Nehmen Sie das Verhalten nicht persönlich

Fühlen Sie sich von dem Verhalten nicht persönlich angegriffen. So verhindern Sie eine weitere Eskalation und bleiben selbst entspannter. Die Wirtschaftspsychologin Evelyn Summhammer sagt dazu: „Aus meiner Erfahrung ist der häufigste Fehler, das Verhalten dieser Personentypen persönlich zu nehmen.“ Erklärt ein Besserwisser alles, will er Sie nicht für dumm verkaufen und ein Nörgler meckert nicht an Ihnen persönlich rum.

Je weniger Sie das Verhalten von schwierigen Menschen auf sich selbst beziehen, desto leichter fällt Ihnen der Umgang. Erinnern Sie sich immer wieder daran: Es geht nicht um Sie, Ihre Persönlichkeit oder Ihr Verhalten, sondern um die Eigenschaften Ihres Gegenübers.

2. Hören Sie gut zu

Zuhören ist eine Kunst – erst recht, wenn es sich um einen schwierigen Gesprächspartner handelt. Psychologen raten prinzipiell, sich auf das Zuhören zu konzentrieren, nicht darauf, was Sie selbst als Nächstes sagen wollen.

Oft ist es besser, schwierige Menschen erst einmal weiterreden zu lassen und sich selbst zurückzuhalten. Ist Ihr Gegenüber in Rage, bringen Bemerkungen wie „Ja, genau“ oder „Aha, ich verstehe“ oft wenig. US-Psychologin Barbara Markway empfiehlt die Antwort: „Erzähl mir mehr, so dass ich es besser verstehen kann.“

Zuhören Stufen 10 Modell

3. Lösen Sie das Problem der Person

Weiterer Tipp von Barbara Markway: „Halten Sie Ausschau nach dem Hidden Need“, also dem versteckten Bedürfnis der schwierigen Person. Was will der andere wirklich und worum geht es genau? Sobald Sie wissen, was hinter dem Verhalten steckt, können Sie sich gemeinsam an die Problemlösung machen.

Zu diesem Ansatz rät auch Autor Kevin Kruse in seinem Buch „Employee Engagement for Everyone“: Jammert ein Kollege ständig rum, fühlt er sich hiflos und empfindet die Situation als aussichtslos. Sie entkommen dieser Negativität nur, wenn Sie dem Betroffenen helfen, in den Problemlösungsmodus zu wechseln.

4. Nutzen Sie die Spiegeltechnik

Ein psychologischer Trick gegen Konfrontationen mit schwierigen Menschen: Verhalten Sie sich ähnlich wie Ihr Gegenüber: Tonfall, Gestik, Mimik oder Vokabular – je mehr Gemeinsamkeiten Sie demonstrieren, desto mehr Sympathie und Vertrautheit schafft die Spiegeltechnik. Grund: Oft sind schwierige Menschen schlicht auf der Suche nach Anerkennung, sagen Psychologen.

Was Sie dagegen nicht tun sollten, wenn der Kollege wütend ist und sich aufregt: grinsen oder lauthals lachen. „Humor kann manchmal die Stimmung auflockern, aber die Wahrscheinlichkeit ist größer, dass er nach hinten losgeht“, so Markway.

5. Machen Sie sich nicht klein

„Der Klügere gibt nach“ und „Ruhig bleiben ist besser als sich aufzuregen“ – Weisheiten und valide Ratschläge. Sie dürfen sich aber auch nicht ständig klein machen. „Wer sich wie ein Schoßhund gebärdet, darf sich nicht wundern, wenn andere ihn angreifen. Jeder, der sich kleinmacht, lädt andere dazu ein, auf ihm herumzutrampeln“, sagt Psychologe Valentin Nowotny. „Wer aufrecht geht, dem wird auch mehr Respekt entgegengebracht.“

Spätestens in Situationen, in denen persönliche Grenzen überschritten werden, hilft letztlich nur ein klares verbales Stoppschild: „In einem solchen Ton lasse ich nicht mit mir reden“ oder auch „Das ist ein Verhalten, mit dem ich nichts zu tun haben möchte“.

6. Meiden Sie den Kontakt

Die Strategie zum Selbstschutz und für mehr inneren Frieden: Gehen Sie schwierigen Menschen aus dem Weg und lassen Sie sich nicht von deren Einstellung oder Verhalten anstecken. Auch im Job gilt: Sie erledigen Ihre Aufgaben, sind aber nicht dafür zuständig, das toxische Verhalten der Kollegen zu ertragen.

Umgeben Sie sich stattdessen mit Menschen, die Ihre Denkweisen und Ziele teilen. Das bringt gegenseitige Unterstützung und Inspiration. Verbringen Sie zu viel Zeit mit schwierigen Menschen, vergrößern Sie nur Ihre Probleme und das eigene Leid. Der psychologische Fachbegriff dafür lautet: negative Verstärkung.

7. Bitten Sie andere um Hilfe

Bringen alle Methoden Sie nicht weiter und schwierige Menschen erschweren Ihnen die Arbeit oder den Alltag, sollten Sie sich Hilfe holen. Wenn Sie unter einem „Arschloch“ leiden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es anderen ganz ähnlich geht.

Eine mögliche Lösung ist dann das gemeinsame Gespräch: Erklären Sie, wie Sie und andere unter dem Verhalten leiden und dass Sie sich eine Änderung wünschen. Im Job können Sie auch den Vorgesetzten oder die Personalabteilung einschalten – hier sollten Sie konkrete Beispiele nennen, wie ein schwieriger Kollege die Zusammenarbeit belastet.

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Diese Promis gelten als schwierig

Ein schwieriger Charakter muss einer großen und erfolgreichen Karriere nicht im Weg stehen. Zahlreiche Prominente gelten als besonders schwierige Menschen mit teilweise unerträglichen Charaktereigenschaften – zu Reichtum und Berühmtheit haben sie es trotzdem geschafft.

Beispiele aus der Filmbranche sind Lindsay Lohan, Shia LaBeouf, Katherine Heigl oder James Cameron. Bekannt sind schwierige Menschen auch aus der Musikindustrie. Hier fallen immer wieder die Namen Mariah Carey, Kanye West oder Madonna.


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