Definition: Was bedeutet Probearbeit?
Probearbeit ist kein Arbeitsverhältnis, sondern ein Einfühlungsverhältnis. Bedeutet: Wer nach dem Vorstellungsgespräch zu einem Probearbeitstag oder zum Probearbeiten eingeladen wird, geht keinerlei Verpflichtungen ein. Hat aber auch keine Rechte.
Probearbeiten dienen dem beidseitigen Kennenlernen – der Arbeitsweise, dem Arbeitsumfeld und Arbeitsklima. Die Probearbeit ist damit noch Teil des Auswahlprozesses, der Job also noch nicht sicher!
Ist Probearbeit gesetzlich erlaubt?
Probearbeit ist grundsätzlich erlaubt. Es gibt sie inzwischen in zahlreichen Berufen und Branchen. Allen voran in der Gastronomie und Hotellerie, in sozialen Berufen, im Handwerk und in der Industrie. Auch gibt der Gesetzgeber für Probearbeiten keine Höchstgrenze vor. Üblich sind wenige Stunden bis maximal eine Woche.
Probearbeit oder Probezeit – Unterschied
Beide Begriffe – Probearbeit und Probezeit klingen ähnlich, doch es gibt Unterschiede:
- Probearbeit wird absolviert bevor ein Arbeitsverhältnis geschlossen wird. Es bestehen keine gegenseitigen Rechte und Pflichten. Wenn es Ihnen dort nicht gefällt, gehen Sie einfach – ohne formale Kündigung.
- Probezeit beginnt nachdem ein Arbeitsvertrag geschlossen wurde. Mitarbeitende erhalten in der Zeit schon ein volles Gehalt. Gesetzlich darf die Probezeit nicht länger als 6 Monate dauern.
Was muss ich bei der Probearbeit beachten?
Beim Probearbeiten sind für Sie als Bewerber vor allem zwei Fragen wichtig:
-
Passt das Unternehmen?
Sie sollten unbedingt herausfinden, ob der Arbeitgeber für Sie infrage kommt: Gefallen Ihnen Betriebsklima und Job?
-
Wie können Sie überzeugen?
Wenn das Ihr Traumjob ist, müssen Sie jetzt Ihren künftigen Arbeitgeber von Ihren Fähigkeiten überzeugen. Wer unmotiviert zur Probearbeit erscheint, kann sich den Tag auch schenken.
Das Angebot zum Probearbeiten ist damit ein zwiespältiges Signal: Zwar offenbaren Personaler generelles Interesse. Gleichzeitig sagt das Unternehmen, dass man noch Zweifel hat. Nutzen Sie daher die Chance, um einen guten ersten Eindruck zu machen und Kollegen und Vorgesetzte zu überzeugen.
Probearbeiten: Wie lange?
Für die Probearbeit Dauer gibt es keine gesetzlichen Vorgaben. Üblich sind:
- Ein Probearbeitstag (= Schnuppertag) oder
- Probearbeiten von maximal einer Woche (5 Tage).
- Die Höchstarbeitszeit liegt bei 8 Stunden pro Tag.
Auf längere Probearbeiten – erst recht wenn diese unbezahlt sind – sollten Sie sich nicht einlassen. Das riecht nach Ausbeutung!
Bei längeren Probearbeiten kann es sogar passieren, dass – unbeabsichtigt – ein Arbeitsverhältnis entsteht. Falls Arbeitgeber mehrere Kandidaten testen möchten, ist es besser, mehrere Auswahlrunden und Probearbeitstage zu vereinbaren.
Aufgaben: Was darf ich bei Probearbeiten machen?
Während der Probearbeit oder am Probetag dürfen Sie verschiedene Tätigkeiten ausprobieren und kennenlernen, jedoch nur kleinere Aufgaben übernehmen und auch nur für kurze Zeit. Idealerweise begleiten Sie andere Arbeitnehmer, schauen sich alles an und stellen Fragen.
Zulässige Aufgaben:
- Teilnahme an Meetings und Workshops als Beobachter
- Mitarbeit an internen Projekten unter Anleitung
- Unterstützung bei administrativen Aufgaben
Unzulässige Aufgaben:
- Jobnahe und eigenverantwortliche Arbeiten
- Vollständige Bearbeitung von Projekten
- Verkaufsgespräche oder Vertragsabschlüsse
Sobald der Arbeitgeber Ihnen Aufgaben gibt, die dem späteren Job oder einer verwertbaren Arbeitsleistungen entsprechen, kann aus dem „Einfühlungsverhältnis“ ein festes Arbeitsverhältnis entstehen! Beispiel: Bei einer Speditionsfirma auf dem Beifahrersitz mitfahren ist okay; den Lkw selber lenken, beladen und entladen – auf keinen Fall!
Bezahlung: Wird die Probearbeit bezahlt?
Probearbeiter bekommen kein Gehalt oder Lohn, sondern maximal eine Aufwandsentschädigung. Diese muss aber nicht bezahlt werden. Es besteht kein Anspruch auf eine Vergütung! Auch der Mindestlohn gilt an Probetagen nicht.
Ob und wieviel Geld Sie für Ihre Probearbeiten erhalten, ist allein Verhandlungssache. Einige Unternehmen erstatten aber immerhin die Fahrtkosten.
Vorsicht Falle
Falls das Unternehmen Ihnen die Arbeit bezahlen will, sollten sie unbedingt deutlich machen, dass es sich hierbei nicht um eine Bezahlung für geleistete Arbeit handelt! Sonst könnte wieder ein Arbeitsvertrag zustande kommen. Der entsteht übrigens auch bei festgelegten Pausen- und Arbeitszeiten sowie wiederholten und spezifischen Arbeitsanweisungen!
Probearbeiten: Besser mit oder ohne Vertrag?
Für einen einzigen Probearbeitstag benötigen Sie keinen Vertrag. Dauert das Einfühlungsverhältnis länger, zum Beispiel eine Woche, kann eine schriftliche Vereinbarung sinnvoll sein. Diese grenzt die Probetage von regulären Arbeitstagen ab und stellt klar, dass es sich um ein unverbindliches Kennenlernen ohne Verpflichtung zur Arbeitsleistung handelt. Wichtige Inhalte einer solchen Vereinbarung sind:
- Vollständiger Name des Bewerbers
- Zweck der Probearbeit
- Dauer der Probearbeit
- Bezahlung der Probephase
- Hinweis: Probearbeit kann jederzeit beendet werden
Gleichzeitig gilt: Solange es sich bei den Probearbeiten um ein Einfühlungsverhältnis handelt, muss der Arbeitgeber den Bewerber weder beim Finanzamt oder dem Sozialversicherungsträger anmelden.
Probearbeit Formular – Mustervereinbarung Vorlage
Für etwaige Probearbeiten finden Sie hier eine kostenlose Vorlage und Mustervereinbarung. Das Probearbeit Formular können Sie gleich online editieren und individuell anpassen. Dazu einfach den Kasten anklicken. Ansonsonsten können Sie sich das Probearbeit Formular am Ende kostenlos als PDF herunterladen:
Probearbeiten Vertrag
zwischen
Beispiel GmbH
Kannweg 1
12345 Beispielstadt
– nachfolgend „Arbeitgeber“ genannt –
und
Max Muster
Neustraße 1
98765 Musterstadt
– nachfolgend „Probearbeitende“ genannt –
wird folgende Vereinbarung getroffen:
§1 Zweck der Probearbeit
Die Probearbeit dient dem gegenseitigen Kennenlernen sowie der Einschätzung der Eignung des Probearbeitenden für eine mögliche zukünftige Anstellung. Durch diese Vereinbarung entsteht ausdrücklich kein Arbeitsverhältnis im arbeitsrechtlichen Sinne.
§2 Zeitraum
Die Probearbeit beginnt am TT.MM.JJJJ und endet am TT.MM.JJJJ.
Die tägliche Arbeitszeit dauert von [Uhrzeit] bis [Uhrzeit]
§3 Inhalt der Tätigkeit
Der Probearbeitende wird in folgenden Bereichen tätig:
________________________________
________________________________
________________________________
Die Tätigkeit erfolgt unter Anleitung und Aufsicht des Arbeitgebers oder einer beauftragten Person.
§4 Vergütung
Die Probearbeit ist unentgeltlich.
§5 Versicherung und Haftung
Der Probearbeitende ist während der Probearbeit nicht gesetzlich unfallversichert, es sei denn, die Probearbeiten erfolgen im Rahmen einer Maßnahme der Agentur für Arbeit oder eines Bildungsträgers. Eine Haftung für Schäden wird – soweit gesetzlich zulässig – ausgeschlossen.
§6 Verschwiegenheit
Der Probearbeitende verpflichtet sich, über alle betrieblichen Angelegenheiten, die während der Probearbeit bekannt werden, Stillschweigen zu bewahren – auch über die Zeit der Probearbeit hinaus.
§7 Beendigung
Die Vereinbarung kann von beiden Seiten jederzeit ohne Angabe von Gründen beendet werden. Ein Anspruch auf eine Festanstellung ergibt sich aus der Probearbeit nicht.
Ort, Datum: _____________________
________________________________
Unterschrift Arbeitgeber
________________________________
Unterschrift Probearbeitende
Disclaimer: Die Mustervereinbarung zur Probearbeit ist rechtlich unverbindlich und dient lediglich zur Orientierung. Bei konkreten rechtlichen Fragen sollten Sie einen Fachanwalt für Arbeitsrecht konsultieren.
Hinweis: Dieser Vertrag muss zwingend vor dem ersten Probearbeitstag von beiden Seiten unterschrieben werden! Hier das Probearbeit Formular kostenlos als PDF herunterladen:
Probearbeiten trotz Arbeitsverhältnis: Ist das erlaubt?
Generell dürfen Arbeitnehmer auch während eines bestehenden Arbeitsverhältnisses Probearbeiten annehmen. Eine Nebentätigkeit dürfen Sie schließlich auch ausüben. Allerdings dürfen Sie dabei nicht gegen den aktuellen Arbeitsvertrag verstoßen und müssen dafür Urlaub nehmen.
Probearbeiten bei einem direkten Wettbewerber, um einen Jobwechsel vorzubereiten, wären ein Verstoß gegen die Treuepflicht aus dem Arbeitsvertrag oder verstoßen gegen ein mögliches Wettbewerbsverbot. Hierbei riskieren Arbeitnehmer eine fristlose Kündigung.
Auch heimliche Probearbeiten mithilfe einer Krankschreibung sind riskant. Kommt das raus, ist das ebenfalls ein Grund für eine außerordentliche Kündigung. Falls Sie sich unsicher sind, fragen Sie besser vorher einen Fachanwalt für Arbeitsrecht.
Probearbeitstag Ablauf
Einen festen Ablauf für Probearbeiten gibt es nicht. Aus der Erfahrung und Gesprächen mit Personalern wissen wir aber, dass ein typischer Probearbeitstag meist so abläuft:
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Begrüßung & Einführung
Der Tag beginnt mit einer Begrüßung und einer kurzen Vorstellung des Unternehmens, der Arbeitsbereiche und des Teams. Teils werden auch Hinweise zum Arbeitsschutz gegeben.
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Betriebsrundgang
In der Regel folgt danach ein Rundgang durch den Betrieb, bei dem die wichtigsten Abteilungen und Ansprechpartner vorgestellt werden.
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Vorstellung der Aufgaben
Bewerber erhalten anschließend Einblicke in die typischen Aufgaben im Unternehmen und können beobachten, wie diese von erfahrenen Mitarbeitern ausgeführt werden. Teilweise dürfen sie selbst kleinere Aufgaben ausprobieren.
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Feedback & Nachbereitung
Am Ende des Tages gibt es meist ein kurzes Feedbackgespräch. Hier wird gemeinsam reflektiert, wie der Tag gelaufen ist und ob eine weitere Zusammenarbeit infrage kommt.
Probearbeiten Tipps – Checkliste
Die folgende Checkliste hilft Ihnen bei Vorbereitung und Bestehen des Probearbeitstages.
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Vorbereitung
Werfen Sie einen Blick auf die Homepage des Arbeitgebers. Ein Mindestmaß an Hintergrundwissen verschafft Ihnen Sicherheit und kann bei ersten Gesprächen mit Chef oder Kollegen Pluspunkte bringen. Bereiten Sie sich auch mental auf unerwarteten Stress oder Testaufgaben vor. So bleiben Sie souverän.
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Pünktlichkeit
Erscheinen Sie unbedingt pünktlich. Autopanne, Zugverspätung, Rohrbruch – solche Ausreden kommen nie gut an. Die erste Arbeitsprobe wäre mit Unpünktlichkeit ungenügend.
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Erscheinungsbild
Machen Sie sich den Probetag nicht durch ästhetische Flüchtigkeitsfehler kaputt. Bedeutet: Haare waschen, Hemd bügeln, angemessene Kleidung auswählen und gut riechen.
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Arbeitsamt
Falls Sie bei der Arbeitsagentur arbeitslos gemeldet sind, melden Sie dort die Probearbeit an. Das erspart Ärger um eine mögliche Rückzahlung erhaltener Leistungen und aktiviert den Unfallversicherungsschutz. Klären Sie mit der Arbeitsagentur auch die Übernahme der Fahrtkosten.
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Engagement
Bieten Sie den Kollegen proaktiv Hilfe an. Machen Sie mehr als nötig und stellen Sie viele Fragen oder gehen Sie auf konstruktive Vorschläge ein. All das beweist Interesse und gewinnt Sympathien. Zeigen Sie, dass in Ihnen ein guter Teamplayer steckt, mit dem man gerne zusammenarbeitet.
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Respekt
Ihre Wertschätzung für Firma und Kollegen sollte erkennbar sein. Versuchen Sie nicht, sich zu profilieren, indem Sie Arbeitsweisen abwerten. Kurz: Bleiben Sie stets freundlich, höflich, und respektvoll.
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Smartphone
Schalten Sie Ihr Smartphone am Probearbeitstag unbedingt aus! Private Anrufe annehmen oder auf Instagram und Whatsapp über die Arbeit oder Eindrücke plaudern – tabu! Man hat Sie nicht als Beobachter eingeladen, sondern als möglichen Mitarbeiter im Wortsinn.
- Wie war Ihr Bauchgefühl am Probearbeitstag?
- Machen Ihnen die Arbeitsinhalte Spaß – auch dauerhaft?
- Welchen Eindruck haben Kollegen und Chef auf Sie gemacht?
- Welche Aspekte sind Ihnen positiv in Erinnerung geblieben?
- Welche Faktoren haben Sie gestört oder sind negativ aufgefallen?
- Welcher Umgangston gehört zur Unternehmenskultur?
- Haben Sie sich dabei wohlgefühlt?
- Sehen Sie im Ansatz Probleme oder Konfliktfelder?
- Ist Ihnen der Chef sympathisch?
- Spricht etwas gegen die Arbeit im Unternehmen?
- Welche Punkte wollen Sie in einem Folgegespräch klären?
Probearbeitstag Vorbereitung
Während der Probearbeit
Probearbeit Nachbereitung
Das Feedback zu Ihrem Probearbeitstag erhalten Sie meist einige Tage später. Diese Zeit gibt Ihnen die Möglichkeit, das Erlebte zu verarbeiten und zu analysieren. Bedenken Sie bei der Nachbereitung:
Die beiden letzten Punkte sind ausschlaggebend, ob Sie einen Arbeitsvertrag annehmen oder nicht. Bei dieser Entscheidung sollten Sie aber bedenken, dass der Eindruck des Probearbeitstages zwar wichtig, jedoch nicht umfassend ist. Manches Problem löst sich im Laufe der Zusammenarbeit von selbst. Darüber hinaus können Sie weitere Bewertungen zum Job in spe online einholen – auf Arbeitgeberbewertungsportalen oder in Fachforen.
Was passiert, wenn ungewollt ein Arbeitsvertrag geschlossen wurde?
Kommt ein Arbeitsvertrag (unbeabsichtigt) zustande, hat das für das Unternehmen erhebliche Folgen. Kann der Bewerber nachweisen, dass das Schnupperverhältnis eher einem Arbeitsverhältnis glich, muss der Arbeitgeber die geleistete Arbeitszeit voll bezahlen (LAG Schleswig-Holstein, 4 Sa 11/05). Überdies muss er eine formal korrekte ordentliche Kündigung aussprechen, um das Verhältnis wieder zu beenden und weitere Nachzahlungen zu verhindern.
Bin ich bei einem Unfall am Schnuppertag versichert?
Bei einem Arbeitsunfall greift in den meisten Fällen die gesetzliche Unfallversicherung – auch wenn es sich nur um ein Probearbeitstag gehandelt hat. Laut Bundessozialgericht sind die Bewerber als „Wie-Beschäftigter“ zu werten (Az. B 2 U 1/18/R). Hat der Schnupperkandidat gar auf Anweisung des Arbeitgebers gehandelt, könnte sogar eine Regressforderungen der Berufsgenossenschaft folgen. Denn das sieht wieder nach einem tatsächlich Arbeitsverhältnis und damit nach Schwarzarbeit aus.
Wer haftet für Schäden bei Probearbeiten?
Weil ja kein vertragliches Verhältnis besteht, haftet der Schnupperkandidat falls der beim Probearbeiten einen Schaden im Betrieb verursacht. In der Regel springt dafür die private Haftpflichtversicherung ein. Bewerber sollten sich deshalb vor den Probetagen kurz mit ihrer Versicherung in Verbindung setzen und – schriftlich – zusichern lassen, dass sie dafür ausreichend versichert sind.
Was sind die Vor- und Nachteile von Probearbeiten?
Probearbeiten bietet sowohl Arbeitgebern als auch Bewerbern verschiedene Vorteile, bringen aber genauso einige Nachteile und Risiken mit sich. Hier der Überblick:
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Realistischer Einblick
Beide Seiten erhalten einen authentischen Eindruck voneinander und vom Arbeitsalltag, was über ein klassisches Vorstellungsgespräch hinausgeht.
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Praktischer Test
Arbeitgeber können die fachlichen und sozialen Kompetenzen des Bewerbers praxisnah beurteilen und sehen, ob dieser zur Unternehmenskultur passt.
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Reduzierung von Fehlbesetzungen
Durch das gegenseitige Kennenlernen werden Fehlentscheidungen bei der Stellenbesetzung verringert, was langfristig Kosten spart.
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Chancengleichheit
Auch zurückhaltende oder schüchterne Menschen können sich dabei praktisch beweisen, was im Vorstellungsgespräch oft schwerer fällt.
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Keine Bezahlung
In der Regel gibt es für Probearbeiten keine Vergütung, was für viele Bewerber ein echter Nachteil ist.
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Gefahr der Ausbeutung
Bei zu langen oder intensiven Probearbeiten kann es sich bereits um eine Form der illegalen Ausbeutung handeln: Arbeitskräfte werden ohne Gegenleistung ausgenutzt.
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Risiko eines Arbeitsverhältnisses
Es besteht das Risiko, dass aus einer Probearbeit unbeabsichtigt ein Arbeitsverhältnis entsteht, insbesondere wenn der Bewerber wie ein regulärer Mitarbeiter eingesetzt wird oder Weisungen erhält.
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Kein Versicherungsschutz
Ist der Versicherungsschutz während des Probearbeitens nicht eindeutig geklärt, können Bewerber im Schadensfall auf den Kosten sitzenbleiben.
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Hoher Aufwand für Arbeitgeber
Die Einarbeitung und Betreuung von Probearbeitenden bindet Zeit und Ressourcen, die Produktivität kann dadurch leiden.
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Keine Erfolgsgarantie
Trotz Probearbeit kann es zu späteren Fehlbesetzungen kommen, wenn die Testphase zu kurz oder nicht repräsentativ war.
Vorteile von Probearbeiten
Nachteile von Probearbeiten
Zusammenfassung
Aspekt | Vorteile | Nachteile |
Arbeitgeber | Unverbindlicher, praxisnaher Eignungstest | Aufwand für Einarbeitung & Betreuung, Rechtsrisiken |
Bewerber | Fähigkeiten beweisen, echte Kultur kennenlernen, Kontakte knüpfen | Keine Bezahlung oder Jobgarantie, Ausbeutungsgefahr |
Recht | Flexibel & zeitlich begrenzt | Arbeitsverhältnis-Risiko, Versicherungsfragen |
Probearbeiten sind ein wertvolles Instrument im Bewerbungsprozess, wenn beide Seiten die rechtlichen Rahmenbedingungen kennen und einhalten! Die Probearbeit sollte klar kommuniziert und zeitlich begrenzt sein, um Missverständnisse und rechtliche Probleme zu vermeiden.
Ansonsten gilt nach dem Probearbeitstag…
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Absage
Sie sind sich sicher, dass der Job nicht der richtige ist, nachdem Sie einen ganzen Tag mit drei Miesmuscheln im Büro verbracht haben? Dann danken Sie dem Unternehmen für die Chance und sagen höflich ab – aber erst, nachdem Sie mindestens eine Nacht darüber geschlafen haben.
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Einstieg
Interessante Aufgaben, nette Kollegen, gute Rahmenbedingungen, ein durch und durch gelungener Probetag? Herzlichen Glückwunsch zum neuen Job!
Wie immer Sie sich entscheiden, wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Probearbeit!
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