Ergonomische Beleuchtung: Die Vorteile am Arbeitsplatz
Ergonomie am Arbeitsplatz wird häufig nur auf die richtige Gestaltung des Schreibtischs, des Bürostuhls sowie von Monitor und Tastatur bezogen. Die positiven Auswirkungen einer ergonomischen Beleuchtung werden unterschätzt. Gerade die richtigen Lichtverhältnisse sind ein wichtiger Bestandteil der Bedingungen am Arbeitsplatz.
Unternehmen sollten die Bedeutung erkennen und für ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz sorgen. Das bringt zahlreiche Vorteile für Mitarbeiter, aber auch den Arbeitgeber:
- Bessere Konzentration
Fehlendes Licht sorgt für Müdigkeit, weil der Körper in den Nachtmodus schaltet. Das Ergebnis: Mitarbeiter können sich schlechter konzentrieren, machen mehr Fehler, sind nicht so aufmerksam und aufnahmefähig. Durch ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz kann die Konzentration gesteigert werden. - Größere Zufriedenheit
Wer möchte acht Stunden täglich in einem schlecht ausgeleuchteten Büro ohne Tageslicht sitzen, das eher an eine Höhle als an einen Arbeitsplatz erinnert? Eben, niemand. Die Gestaltung des Arbeitsplatzes ist ein wichtiger Faktor für die Zufriedenheit im Job. Eine gute Ausleuchtung sollte dazugehören. - Höhere Produktivität
Ergonomische Beleuchtung verbessert bessere Ergebnisse und Leistungen. In guten Lichtverhältnisse werden Aufgaben oder Projekte effektiver und schneller bearbeitet. Zusätzlich führt der Wohlfühlfaktor im Job führt zu größerer Motivation, die sich in den Leistungen spiegelt. - Bessere Gesundheit
Für den Körper ist eine ergonomische Beleuchtung wichtig – besonders, wenn diese viel Tageslicht beinhaltet. Das ist notwendig, um Vitamin D zu produzieren und verbessert die Stimmung. Nicht zu vergessen: Zu wenig Licht ist sehr anstrengend, was zu brennenden und gereizten Augen führen kann. Fehlt die richtige Beleuchtung, sind auch Kopfschmerzen eine häufige Begleiterscheinung. - Geringere Kosten
Durch eine neue und gute Beleuchtung kann das Unternehmen möglicherweise Kosten senken. Richtige Nutzung von Sonnenlicht und die Verwendung von energieeffizienten Lampen reduziert den Strom- und Energieverbrauch.
4 Faktoren für ergonomische Beleuchtung
Ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz wird nicht mit einer neuen Lampe oder einer helleren Glühbirne erreicht. Entscheidend sind mehrere Komponenten, die gemeinsam für eine optimale Ausleuchtung des Arbeitsbereiches sorgen.
Wir stellen die vier Faktoren für ergonomische Beleuchtung vor und erklären, worauf Sie dabei achten müssen:
1. Hoher Anteil an Tageslicht
Der wohl wichtigste, aber auch schwierigste Aspekt in der Umsetzung: Tageslicht ist eine besonders gute Möglichkeit, ein Büro natürlich auszuleuchten. Sonnenlicht ist zudem wichtig für die Chronobiologie des Menschen. Schwierig ist es bei innen liegende Räumen und Büros, die Tageslicht kaum erreichen kann.
Hier kann eine offene und transparente Bürogestaltung helfen. Viel Glas hilft beispielsweise dabei, dass Tageslicht auch in die hinteren Ecken des Büros einfallen kann.
2. Deckenbeleuchtung
Am Arbeitsplatz ist eine helle Deckenbeleuchtung ein absolutes Muss. Eine gute Deckenlampe ist verantwortlich für die wirkliche Ausleuchtung des Raumes – gerade auch dann, wenn es draußen dunkel ist und Tageslicht fehlt.
Wichtig bei der Deckenbeleuchtung ist eine gleichmäßige Verteilung des Lichts. Sie soll das gesamte Büro erhellen und nicht nur einzelne helle Flecken bringen. Je nach Größe des Raumes sind dafür mehrere Lampen notwendig.
3. Direkte Beleuchtung
Neben der allgemeinem Helligkeit des Raumes durch die Deckenlampen sollte ergonomische Beleuchtung auf den direkten Bereich des Arbeitsplatzes eingehen. Das gelingt durch eine direkte Beleuchtung über dem Schreibtisch oder zusätzliche Lichtquellen an den Wänden.
Entscheidend ist die Positionierung dieser direkten Beleuchtung. Sie dürfen nicht ablenken, blenden oder stören. Direktes Licht sollte deshalb nicht direkt in die Augen strahlen oder auf den Monitor fallen. Das behindert nur bei der Arbeit.
4. Schreibtisch- oder Arbeitsplatzbeleuchtung
Komplettiert wird eine ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz durch eine klassische Schreibtischlampe oder eine andere Form der Arbeitsplatzbeleuchtung. Diese gibt jedem Mitarbeiter die Chance, bei Bedarf eine gezielte Beleuchtung vorzunehmen.
Das hilft bei einer individuellen Ausleuchtung für Dokumente oder wenn es nach eigenem Empfinden trotz der restlichen Beleuchtung noch zu dunkel ist.
Wie hell muss es ergonomische Beleuchtung sein?
Ergonomische Beleuchtung im Job muss hell sein. So können Sie gut arbeiten und schützen Ihre Gesundheit. Aber was genau heißt „hell“? Hier gibt es sehr individuelle Wahrnehmungen. Was für den einen bereits blendend ist und in den Augen schmerzt, empfinden andere als genau richtig. Eine persönliche und flexible Komponente bei der Ausleuchtung ist deshalb besonders wichtig.
Grundsätzlich sollte ein Arbeitsplatz eine Helligkeit von mindestens 500 Lux haben. Tageslicht bringt bis zu 2.000 Lux. Bei der Gestaltung sollte zudem die Aufgabe berücksichtigt werden. Manche Projekte erfordern mehr Licht als andere. Unternehmen sollten im Vorfeld klären, welche Lichtverhältnisse Mitarbeiter benötigen und wie diese erreicht werden.
Farbtemperatur in ergonomischer Beleuchtung
Eine weitere wichtige Angabe ist auch die Farbtemperatur. Sie wird in der Maßeinheit Kelvin angegeben und bestimmt die Lichtfarbe. Zusätzlich zur konkreten Angabe (zum Beispiel 2.700 Kelvin), findet sich eine genauere Beschreibung zur Farbtemperatur (im Beispiel warmweiß). Mit steigender Farbtemperatur verändert sich die Lichtfarbe. So spricht man ab 3.300 Kelvin von weißem oder neutralweißem Licht und ab 5.300 Kelvin von tageslichtähnlichem oder tageslichtweißem Licht.
Die unterschiedlichen Lichtfarben führen zu verschiedene Effekten auf Mitarbeiter und deren Arbeit. Tageslichtähnliche Beleuchtung wirkt anregend und steigert den Antrieb, kann aber auf der anderen Seite auch zu hell, blendend und möglicherweise ablenkend sein. Warmweißes Licht hingegen gilt als gemütlich und kann zur Entspannung oder Zufriedenheit beitragen. Als Arbeitslicht ist es aber möglicherweise weniger geeignet.
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