Die Vorteile ergonomischer Beleuchtung am Arbeitsplatz
Die positiven Auswirkungen einer ergonomischen Beleuchtung am Arbeitsplatz werden regelmäßig unterschätzt. Ein Grund dafür ist, dass unter Ergonomie häufig nur die richtige Gestaltung des Schreibtischs inklusive Bildschirm und Tastatur oder die Auswahl und Justierung des Bürostuhls verstanden wird. Ergonomie geht aber noch weiter und bedeutet dem Wortsinn nach, die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsumfeld an die Bedürfnisse eines Menschen anzupassen – und dazu zählt eben auch die richtige Beleuchtung.
Auch Arbeitgeber sollten dies verstehen und eine ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz bereitstellen. Dies ist am Ende nicht nur im Sinne der Mitarbeiter, sondern bietet Vorteile für alle Beteiligten:
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Bessere Konzentration
Fehlendes Licht sorgt für Müdigkeit, da der Körper denkt, dass es bereits auf die Abendstunden zugeht und somit in den Nachtmodus schaltet. Das Ergebnis: Mitarbeiter können sich schlechter konzentrieren, machen mehr Fehler und sind nicht so aufmerksam und aufnahmefähig. Durch ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz kann die Konzentration gesteigert werden, so dass auch komplizierte Aufgaben leichter von der Hand gehen und fehlerfrei erledigt werden.
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Größere Zufriedenheit
Wer möchte schon acht Stunden täglich in einem schlecht ausgeleuchteten Büro ohne Tageslicht sitzen, dass eher an eine Höhle als an einen Arbeitsplatz erinnert? Eben, niemand. Die Gestaltung des Arbeitsplatzes ist ein wichtiger Faktor für die Zufriedenheit im Job und eine gute Ausleuchtung sollte selbstverständlich dazugehören.
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Höhere Produktivität
Ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz sorgt letztlich insgesamt für bessere Ergebnisse und gesteigerte Leistungen. Die guten Lichtverhältnisse sorgen dafür, dass Aufgaben und Projekte effektiver und schneller bearbeitet werden können und der Wohlfühlfaktor im Job führt zu größerer Motivation, die sich ebenfalls in den Leistungen spiegelt.
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Bessere Gesundheit
Auch der Körper ist für eine ergonomische Beleuchtung dankbar, besonders wenn diese möglichst viel Tageslicht beinhaltet. Das ist notwendig, um Vitamin D zu produzieren und verbessert außerdem die Stimmung. Nicht zu vergessen ist zudem, dass zu wenig Licht sehr anstrengend ist, was zu brennenden und gereizten Augen führen kann. Fehlt die richtige Beleuchtung, sind auch Kopfschmerzen eine häufige Begleiterscheinung.
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Geringere Kosten
Setzt sich ein Unternehmen mit einer ergonomischen Beleuchtung am Arbeitsplatz auseinander, können dadurch möglicherweise auch Kosten gesenkt werden. Die richtige Nutzung von Sonnenlicht und die Verwendung von energieeffizienten Lampen kann durchaus einen spürbaren Unterschied machen, indem der Strom- und Energieverbrauch reduziert wird.
Die Bestandteile ergonomischer Beleuchtung am Arbeitsplatz
Eine ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz lässt sich nicht einfach dadurch erreichen, dass eine neue Lampe mit einer hellen Glühbirne installiert wird. Vielmehr sind dafür mehrere unterschiedliche Komponenten notwendig, die im gemeinsamen Zusammenspiel für die optimale Ausleuchtung eines Arbeitsplatzes sorgen.
Wir schauen uns die verschiedenen Aspekte der ergonomischen Beleuchtung einmal genauer an und sagen, worauf dabei zu achten ist:
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Ein möglichst hoher Anteil an Tageslicht
Der erste Punkt wird oftmals als der wichtigste angesehen, ist aber gleichzeitig auch der, bei dem es die meisten Probleme bei der Realisierung gibt. Tageslicht ist eine besonders gute Möglichkeit, ein Büro natürlich auszuleuchten und Sonnenlicht ist zudem wichtig, um die Chronobiologie des Menschen in geregelten Bahnen zu halten. Doch kann es auch innen liegende Räume und Büros geben, bei denen es schwerer ist, Tageslicht hereinzulassen.
Hier kann beispielsweise durch eine offene und transparente Bürogestaltung, etwa mit viel Glas, dafür gesorgt werden, dass dennoch genügend Tageslicht einfallen kann.
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Eine Deckenbeleuchtung
Am Arbeitsplatz ist eine helle Deckenbeleuchtung ein absolutes Muss. Sie sorgt für die wirkliche Ausleuchtung des Raumes, gerade auch dann, wenn es draußen bereits dunkel ist oder Tageslicht fehlt.
Bei der Deckenbeleuchtung ist es besonders wichtig, dass diese für eine gleichmäßige Verteilung des Lichts sorgt und das gesamte Büro erhellt. Um dies zu gewährleisten, sind meist mehrere Lampen notwendig, da der Raum sonst zu groß sein kann und die Wirkung der indirekten ergonomischen Beleuchtung verpufft.
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Eine zusätzliche direkte Beleuchtung
Um neben der allgemeinem Helligkeit des Raumes durch die Deckenlampe besonders auf den Bereich des Arbeitsplatzes einzugehen, sollte es noch eine direkte Beleuchtung geben, um das Licht zu ergänzen. Dies kann durch zusätzliche Lichtquellen an den Wänden geschehen.
Allerdings ist bei einer direkten Beleuchtung die Positionierung von großer Bedeutung. Es muss darauf geachtet werden, dass diese die Arbeit und Konzentration nicht stört. So kennt wohl jeder das Problem, wenn direktes Licht auf den Monitor fällt und plötzlich nur noch die Hälfte zu erkennen ist, weil Sie geblendet werden.
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Eine Schreibtisch- beziehungsweise Arbeitsplatzbeleuchtung
Komplettiert wird eine ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz durch eine klassische Schreibtischlampe oder eine andere Form der Arbeitsplatzbeleuchtung. Diese gibt jedem Mitarbeiter noch einmal die Chance, bei Bedarf eine gezielte Beleuchtung vorzunehmen, beispielsweise auf Dokumente oder wenn es ihm trotz der restlichen Beleuchtung noch zu dunkel ist.
Wie hell muss es für die ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz sein?
Einfach nur zu sagen, dass der Arbeitsplatz hell sein muss, um dort gut arbeiten zu können und auch Rücksicht auf die Gesundheit der Arbeitnehmer zu nehmen, ist zwar richtig, aber auch sehr allgemein gehalten. Hell ist alles andere als eindeutig, nicht nur was die tatsächliche Ausleuchtung angeht, sondern auch in Bezug zur persönlichen Wahrnehmung.
Was der eine als blendend hell empfindet, so dass es ihm fast schon in den Augen schmerzt, ist für den Arbeitskollegen vielleicht genau richtig. Auch deshalb ist es so wichtig, eine individuelle Komponente in die ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz einzuführen, um den Bedürfnissen aller Mitarbeiter gerecht werden zu können.
Darüberhinaus gilt, dass die Helligkeit eines Arbeitsplatzes sich vor allem daran orientieren sollte, welche Aufgaben dort erfüllt werden. Angegeben und gemessen wird diese Beleuchtungsstärke in der Einheit Lumen. Je höher diese Angabe ist, desto besser ist die Beleuchtung durch die Lampe und es kann mehr Helligkeit am Arbeitsplatz geschaffen werden. Es sollte daher unbedingt beim Kauf der Leuchtmittel darauf geachtet werden, wie hell ein Raum sein soll und welche Lampen dafür benötigt werden.
Eine weitere wichtige Angabe ist die Farbtemperatur, die in der Maßeinheit Kelvin angegeben wird und die Lichtfarbe bestimmt. Zusätzlich zur konkreten Angabe, beispielsweise 2.700 Kelvin, findet sich eine genauere Beschreibung, in diesem Fall warmweiß. Mit steigender Farbtemperatur verändert sich auch die Lichtfarbe, so spricht man ab 3300 Kelvin von weißem oder neutralweißem Licht und ab 5300 Kelvin von tageslichtähnlichem oder tageslichtweißem Licht.
Die unterschiedlichen Lichtfarben können auch verschiedene Effekte auf Mitarbeiter und deren Arbeit haben. So kann eine tageslichtähnliche Beleuchtung anregend wirken und für Antrieb sorgen, auf der anderen Seite aber auch zu hell, blendend und möglicherweise ablenkend sein. Warmweißes Licht hingegen gilt als gemütlich und kann zur Entspannung oder Zufriedenheit beitragen. Als Arbeitslicht ist es aber nicht unbedingt geeignet.
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