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Schattendasein: So zeigen Sie Ihr Potenzial

Nicht jeder ist die geborene Rampensau, weiß sich zu inszenieren und andere von seinen Kompetenzen zu überzeugen. Hinter solchen Personen fristen andere fast schon automatisch ein Schattendasein. Der Nachteil liegt auf der Hand: Wer ständig im Schatten anderer steht, hat zwar seine Ruhe, wird aber auch nicht wahrgenommen. In beruflicher Hinsicht sehr ungünstig, wenn Ihnen an einem Vorankommen gelegen ist. Denn ganz ohne die Werbetrommel für sich selbst zu rühren, funktioniert die Sache nicht. Das ist natürlich gerade schüchternen Zeitgenossen ein Graus. Wie Sie andere von Ihren Qualitäten überzeugen können…


Schattendasein: So zeigen Sie Ihr Potenzial

Schattendasein Definition: Was ist darunter zu verstehen?

Das, was sich im Schatten befindet, erhält naturgemäß nicht so viel Aufmerksamkeit, denn es wird schlicht nicht gesehen, liegt im Dunkeln. Im übertragenen Sinne bedeutet Schattendasein (englisch = shadowy existence) laut Duden einen „Zustand geringer Bedeutung, weitgehender Vergessenheit“.

Wir sprechen davon, dass jemand oder etwas ein Schattendasein führt oder fristet, wenn er nur noch noch kümmerlich existiert. Beispielsweise eine Blume, die Sonne braucht, um sich entwickeln zu können. Oder alte Gebäude, die ehemals prachtvoll erbaut wurden, aber dann ihre ursprüngliche Funktion einbüßten.

Nun sind sie unbeachtet und weitgehend vergessen. Wie Filmstars, die vor wenigen Jahrzehnten ständig präsent waren und nun kaum noch Filmangebote bekommen, da ihnen keiner Beachtung schenkt.

Wer ein Schattendasein führt, ist aus der (öffentlichen) Wahrnehmung verschwunden, ist isoliert und wird nahezu vergessen. Schattendasein ist synonym zu Mauerblümchendasein, Unauffälligkeit, aber auch Zweitrangigkeit.

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Warum ist Beachtung so wichtig?

Der Mensch als soziales Wesen ist abhängig von der Beachtung durch andere Menschen. Der eine mehr, der andere weniger. Ohne soziale Bindungen, Komplimente, Anerkennung und Wertschätzung fühlen sich Menschen oftmals wertlos.

Neurowissenschaftliche Studien konnten nachweisen, dass Zurückweisung und Ablehnung dieselben Hirnareale aktiviert wie physischer Schmerz. Der Grund dafür liegt in der Urzeit des Menschen, als er noch durch Raubtiere ständig bedroht wurde.

Der Mensch lernte damals, dass seine Überlebenschancen deutlich höher in der Gemeinschaft mit anderen Menschen ist. Menschen, denen es weh tat, von ihrem sozialen Umfeld ausgeschlossen zu werden, passten sich besser an und überlebten mit größerer Wahrscheinlichkeit.

Daran hat sich – mit Ausnahme der Bedrohung durch Raubtiere – bis heute nichts geändert: Wer ein Schattendasein führt, von dem hört und sieht man nichts. Er gerät für die anderen in Vergessenheit. Für den Betroffenen heißt das, dass er einsam und außerhalb der Gemeinschaft ist.

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Freiwillig gewählte Isolation oder Unvermögen?

Einsamkeit im Job kann selbst gewählt sein. Es gibt beispielsweise Jobs, bei denen von vornherein klar ist, dass es wenig Kunden- und Kollegenkontakt geben wird, beispielsweise:

  • Förster,
  • Leuchtturmwärter,
  • Schäfer,
  • Nachtwächter.

Auch die Arbeit im Home Office ist nicht für jedermann geeignet, da zumindest während der Arbeitszeit die sozialen Kontakte stark eingeschränkt sind. Alle diese Jobs und Arbeitsverhältnisse sind jedoch Belege für die freiwillig gewählte Isolation.

Ähnlich beim Redenschreiber, der aufgrund seiner Tätigkeit nie im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen wird, stattdessen kassieren andere die Lorbeeren für „seine“ Rede. Dies ist ein selbstgewähltes Schattendasein.

Allein die oben erläuterten Formulierungen machen jedoch deutlich, dass mit einem Schattendasein in den seltensten Fällen etwas Positives verbunden wird. Natürlich, nicht immer muss und möchte jemand im Rampenlicht stehen, denn das kann durchaus anstrengend sein.

Denn wer anderen gegenüber immer den Hansdampf in allen Gassen markiert, von dem wird auch zukünftig erwartet zu „liefern“. Es ist häufig eine Frage der Persönlichkeit, inwiefern jemand die Aufmerksamkeit anderer genießt und sogar sucht.

Das Big Five Persönlichkeitsmodell geht beispielsweise davon aus, dass diese fünf Eigenschaften in jedem Menschen in der einen oder anderen Form vorkommen:

  • Offenheit
  • Gewissenhaftigkeit
  • Extraversion
  • Verträglichkeit
  • Neurotizismus
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Übertriebene Schüchternheit ist nachteilig

Menschen, die ein unfreiwilliges Schattendasein führen, neigen eher zur Vorsicht und Zurückhaltung. Wer geringe Extraversionswerte beziehungsweise hohe Introversionswerte hat, ist nicht besonders gesellig, sondern arbeitet eher zurückgezogen. Diese Menschenscheu rächt sich jedoch:

  • Aufgaben

    Wer in der zweiten Reihe sitzt, wird weder vom Kunden, noch vom Chef oder Kollegen wahrgenommen – jedenfalls nicht so schnell. Wenn es nun um ein neues Projekt, neue spannende Aufgaben geht, wird er sehr wahrscheinlich nicht damit betraut werden, da ihn andere erst gar nicht im Hinterkopf haben.

  • Position

    Wer ein Schattendasein fristet, wird im Wesentlichen die gleichen Aufgaben wie immer machen. Diese Routine bietet zwar eine Sicherheit im Sinne von Fehlerfreiheit, aber sie ist auch langweilig. Und Sie werden sich damit nicht profilieren können. Wer also eine Beförderung anstrebt, braucht neue Aufgaben, mit denen er seine Kompetenz hervorheben kann.

  • Kontakte

    Sie werden von Ihren Kollegen nicht wahrgenommen. Damit sind Sie unter Umständen von wichtigen Informationsquellen abgeschnitten, was interne Entwicklungen oder wertvolle Branchenkenntnisse anbelangt. Sie sind weiterhin auf gemeinsamen Aktivitäten wie Betriebsausflug oder Weihnachtsfeier ziemlich einsam. Und wenn Sie einmal Hilfe bei einer Sache benötigen, wird die Hürde, andere anzusprechen deutlich höher – so wie die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass man Ihnen unmittelbar Unterstützung gewähren wird.

  • Arbeitsplatz

    Im ungünstigsten Fall kann so ein Schattendasein die Existenz kosten, dann nämlich, wenn Sie zu einer Reihe weiterer Arbeitnehmer gehören, die sich kein Spezialwissen angeeignet haben und nur Routineaufgaben erledigen, die fortan von einem Automaten erledigt werden können.

Wer im zwischenmenschlichen Bereich wahrgenommen werden will, muss es schaffen, auf andere attraktiv oder in irgendeiner Form sympathisch zu wirken.

Aber auch das kommt nicht von Nichts. Dafür müssen Sie mit anderen Menschen in die Interaktion treten. Wer aber eher introvertiert ist oder sogar an einer sozialen Phobie leidet, hat es schwer.

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Aus dem Schattendasein heraustreten: So geht’s

Der Wunsch, dazuzugehören ist bei den meisten Menschen ausgeprägt. Dennoch fällt es nicht jedem leicht. Wer ein unfreiwilliges Schattendasein führt, sollte sich daher fragen, wo die Gründe dafür liegen könnten:

  • Minderwertigkeitsgefühl

    Häufig ist das Selbstwertgefühl bei Menschen, die ein Schattendasein führen, nicht besonders hoch ausgeprägt. Die eigenen Fähigkeiten und Stärken werden nur unzureichend eingeschätzt. Im Verhalten sind sie nicht weiter auffällig und das ist auch das Problem: Solche Menschen haben kein Profil, sind vielleicht lieb und nett, aber mehr auch nicht.

  • Passivität

    Aus diesem Minderwertigkeitsgefühl heraus sind solche Personen sehr zurückhaltend. Sie glauben, ihre stille Art müsse bereits Qualitätskriterium genug sein, von anderen gemocht, angesprochen und beispielsweise zu gemeinsamen Aktivitäten eingeladen zu werden. Das passiert eher nicht, die Folge: Die Person ist gekränkt, zieht sich noch mehr zurück – ein Teufelskreislauf.

  • Opferhaltung

    Bisweilen legen Menschen im Schattendasein eine gewisse Opferhaltung an den Tag: Keiner mag mich, die neue Kollegin ist viel beliebter als ich, ich hatte nie eine Chance… Statt dass ernsthaft nach Ursachen gesucht und analysiert wird, was am eigenen Verhalten andere womöglich vor den Kopf stößt, sind die Schuldigen bereits von Anfang an ausgemacht.

Wer sich an der einen oder anderen Stelle wiedererkannt hat, kann entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen:

  • Reflektieren Sie Ihr Verhalten.

    Was macht Sie aus, welche Stärken haben Sie, welche Schwächen sehen Sie bei sich? Was machen beispielsweise beliebte Kollegen anders als Sie? Beobachten Sie sich und Ihre Mimik im Spiegel: Möglicherweise wirken Sie auf andere eher negativ – wer wenig lacht, büßt schnell an Attraktivität für andere ein.

  • Bieten Sie Ihre Hilfe an.

    Wer keine Chance hat, Sie kennenzulernen, wird sich niemalsvon Ihren Qualitäten überzeugen können. Wer weiß, vielleicht sind Sie bezogen auf Freundschaften eine besonders loyale Seele? Und im Beruf wird man Ihre korrekte, sorgfältige Vorgehensweise zu schätzen wissen – denn Qualität zahlt sich immer aus. Unter Beweis stellen können Sie das, wenn beispielsweise ein Kollege viel Arbeit hat und gut Unterstützung brauchen könnte.

  • Berichten Sie von Ihren Erfolgen.

    Bringen Sie Licht ins Dunkel und treten Sie aus Ihrem Schattendasein heraus: Damit auch Ihr beruflicher Einsatz gebührend honoriert wird, müssen Sie darauf aufmerksam machen. Demonstrieren, dass Sie beispielsweise durch Ihren Einsatz Verbesserungen bewirken konnten – sei es, dass Sie in mühevoller Kleinstarbeit eine Fehlerquelle entdeckt haben oder durch die Grafiken in Ihrer Powerpoint-Präsentation die Vorteile Ihrer Vorschläge illustrieren können.

Je leichter es Ihnen fällt, mit anderen Menschen zu interagieren, je mehr Erfolge sie im zwischenmenschlichen Bereich haben, desto leichter wird es Ihnen auch fallen, beruflich voranzugehen. Kam zuvor eine Weiterbildung nicht infrage, weil Sie sich unwohl bei dem Gedanken fühlten, allein einen VHS-Kurs zu besuchen, können Sie nun auf andere Menschen zugehen und neue kennenlernen.

Stellen Sie nie Ihren Chef in den Schatten

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts galt Astorre Manfredi, Prinz der italienischen Stadt Faenza, als einer der charmantesten und wachsten Geister seiner Zeit. Als Cesare Borgia im Jahre 1500 Faenza belagerte, ergab er sich sofort. Borgia verschonte alle, auch Manfredi mitsamt seines Hofs. Allerdings währte der Friede nur kurz. Es vergingen nur wenige Wochen, da verschleppten Soldaten Manfredi urplötzlich in ein römisches Gefängnis. Man hörte nie wieder von ihm. Ein Jahr später wurde seine Leiche im Tiber gefunden – mit einem Stein um den Hals.

Was war passiert? Was war Manfredis Verbrechen?

Nichts! Seine bloße Präsenz, sein Charme und Witz ließen den Glanz des Eroberers Borgia verblassen. Also entledigte er sich eines missliebigen Schattenwerfers.

Wenn es um Macht geht, ist es ein schlimmer Fehler, Obrigkeiten in den Schatten zu stellen. Wer zu Rang und Namen gekommen ist, will sich sicher und überlegen fühlen. Die eigene Macht genießen. Die Wahrheit ist aber auch: Kein Mensch kann das. Jedes noch so große Ego leidet gelegentlich unter Unsicherheiten. Moderne Chefs ganz besonders.

Wenn Sie also Ihre Talente heller strahlen lassen als seine, wecken Sie zwangsläufig den Neid und das Misstrauen Ihres Herrn und Meisters. Und das endet häufig böse.

Insbesondere wenn man es mit einem Despoten, dem Charakter eines Cesare Borgia zu tun hat, sollte man seine wahren Qualitäten und Potenziale nicht allzu hell aufflackern lassen.

Jens Weidner, Professor für Kriminologie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und Managementtrainer, hat mir dazu mal eine schöne Geschichte erzählt: Der Chef einer großen Versicherung fuhr in seiner S-Klasse zu einem von Weidners Seminaren. Weidner erkannte ihn auf der Autobahn und blieb daraufhin schön artig hinter seinem Auftraggeber. Ein anderer Versicherungs-Mitarbeiter dagegen überholte den Konvoi mit seinem Porsche. Am Ziel trafen sich alle drei wieder. Der Chef hatte für den Beschleuniger allerdings nur eine Warnung übrig: „Das machen Sie nie wieder!“

Ein zu offensichtliches Beispiel?

Dann beobachten Sie doch mal was passiert, wenn jemand im nächsten Meeting die gerade gereifte Spitzen-Idee des Chefs durch eine eigene optimiert. Bitte nur beobachten, nicht selber ausprobieren!

Umgekehrt gilt: Schaffen Sie es nicht, ihr Licht regelmäßig zu dimmen und unter seinen Scheffel zu stellen, dann meiden Sie solche Chefs! Oder machen Sie sich lieber gleich selbstständig.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Das ist kein Appell zum Duckmäusertum. Es geht vielmehr um den strategischen und wohldosierten Einsatz Ihrer Talente, Ihrer brillantesten Ideen und Erfolge. Gelegentlich müssen Sie sogar herausragend sein, keine Frage. Aber bitte nicht ständig auf Kosten Ihres Vorgesetzten. Das mag der gar nicht.

So dimmen Sie Ihr Licht subtil

Und bilden Sie sich bloß nichts darauf ein, falls Ihr Chef Sie gerade liebt und vor allen anderen lobt. Auch das ist meistens Taktik. Wahrscheinlich will er damit nur einen anderen Ex-Günstling demütigen. Schließlich geht es bei Gunstbeweisen oft um die geistige Anerkennung von Hierarchie: Du respektierst meine Position – ich lass dich dafür in meiner Sonne stehen. Wer diese Symbolik nicht beachtet, gerät leicht in Verdacht ein heimlicher Rebell zu sein.

Schmeichelei kann das mildern, hat aber ihre Grenzen: Sie ist leicht zu durchschauen. Auch von den Wettbewerbern, die das gar nicht gerne sehen. Wahre Profis spielen deshalb über Bande – sie lassen den Chef auf natürliche Weise intelligenter aussehen als sich selbst.

  • Etwa, indem sie harmlose Fehler begehen, die der Boss mit generöser Geste korrigieren darf. Womöglich sogar, weil man ihn vorher um Rat gefragt hat. Mächtige sind von solchen Bitten begeistert. Nur ein Chef, der Ihnen das Geschenk seiner Überlegenheit zuteil werden lassen konnte, wird Sie dauerhaft protegieren. Denn er hat nun das gute Gefühl: Selbst Ihre genialsten Ideen sind nur das Echo seines Geistes.
  • Der zweite Weg kostet etwas mehr Überwindung, wirkt aber genauso: Gleichen Sie unauffällig die Unzulänglichkeiten und Schwächen Ihres Chefs aus. So, dass nur er es bemerkt, aber deswegen auch keine Schuldgefühle bekommt. Denn das wäre tödlich. Seien Sie einfach aufmerksam und wirken Sie im Hintergrund.

Ein Beispiel dazu?

Bitteschön: Von Maria Theresia von Österreich wird folgende Geschichte erzählt: Bei einem Empfang entkroch der Monarchin unüberhörbar ein Furz. Der junge Leutnant an ihrer Seite fiel sofort vor ihr auf die Knie und flehte um Vergebung. Die Fürstin erwiderte darauf gnädig: „Das ist schon in Ordnung, Oberleutnant.“

[Bildnachweis: FOTOKITA by Shutterstock.com]

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