Definition: Was ist ein Vorbild?
Vorbilder sind Menschen, zu denen wir aufschauen, sie bewundern und uns mit ihnen identifizieren. Sie stehen für positive Eigenschaften und Verhaltensweisen, denen wir nacheifern oder Erfolge, die wir ebenfalls erreichen möchten.
Positive Vorbilder können zum Beispiel die Eltern sein, Familienangehörige oder Freunde. Ebenso Sportler, erfolgreiche Unternehmer oder prominente Persönlichkeiten. Die meisten Vorbilder sind Menschen oder fiktive Personen aus Romanen, die wir nicht persönlich kennen, sondern nur ihre Geschichte.
Vorbilder Liste
Ein Vorbild steht für bestimmte Werte, noble Charaktereigenschaften oder herausragende Leistungen (englisch: Role Model). Gute Beispiele für berühmte Vorbilder sind:
- Jesus Christus – für Nächstenliebe
- Leonardo da Vinci – für Kreativität
- Albert Einstein – für Intelligenz
- Che Gevara – für Revolution
- Richard Branson – für Unternehmertum
- Taylor Swift – für weltweit erfolgreichste Künstlerin
- Pippi Langstrumpf – für Nonkonformität
Allerdings sollten Sie Ihr Vorbild weise wählen! Gute und positive Vorbilder beflügeln, in deren Fußstapfen zu treten – falsche Vorbilder können aber genauso zu negativen Verhaltensmustern verführen.
Berühmte Vorbilder: Beispiele
Sie suchen noch Anregungen für gute Vorbilder? Hier finden Sie Beispiele berühmter Persönlichkeiten:
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Marie Curie
Die Naturwissenschaftlerin erforschte die Radioaktivität und bekam dafür den Nobelpreis – als erste Frau! Und das zu einer Zeit, als Frauen in ihrem Heimatland Polen nicht einmal studieren durften. Beschränkungen waren für sie nie ein Hindernis. Selbst als Mutter forschte sie weiter und suchte nach Wegen, beide Rollen zu verbinden.
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Bill Gates
Der Gründer von Microsoft ist nicht nur einer der reichsten Menschen der Welt. Als Philanthrop gründete er zusammen mit seiner Frau eine Stiftung und nutzt sein Vermögen heute, um globale Gesundheitsprobleme zu lösen.
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Jane Goodall
Die britische Verhaltensforscherin und Umweltaktivistin widmete Ihr Leben der Erforschung und dem Schutz von Schimpansen. Damit veränderte sie das Bild von Menschen und Tieren. Ihre Leidenschaft, die Welt ein Stück besser zu machen, ist ein wunderbares Vorbild.
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Stephen Hawking
Neben Albert Einstein ist Hawking einer der berühmtesten Physiker, der ebenfalls bahnbrechende Zusammenhänge entdeckte – und das trotz seiner körperlichen Behinderung. Ein vorbildliches Beispiel dafür, was der menschliche Geist überwinden kann.
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Martin Luther King
Der schwarze Bürgerrechtler kämpfte für eine gerechtere Welt – und bezahlte dafür mit dem Leben. Gerade deshalb dient er vielen als Beispiel für Leidenschaft und Standhaftigkeit. Obwohl er um die Gefahren wusste, blieb er seiner Sache treu.
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Nelson Mandela
Der südafrikanische Freiheitskämpfer und Anti-Apartheid-Aktivist verbrachte viele Jahre im Gefängnis – gab aber nie auf. Am Ende wurde er Präsident seines Landes und trat für die Versöhnung der schwarzen und weißen Bevölkerung ein. Sein Beispiel ist vor allem der gewaltfreie Kampf.
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Geschwister Scholl
Hans und Sophie Scholl leisteten in der Nazizeit Widerstand. 1943 wurden sie von der Gestapo gefasst, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Ihr Mut beeindruckt viele bis heute: Trotz der Lebensgefahr bekämpften sie das menschenfeindliche Hitler-Regime.
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Mutter Teresa
Die Ordensschwester ist der Inbegriff für selbstlose Arbeit und Nächstenliebe. Bis zu ihrem Tod pflegte sie schwerkranke und obdachlose Menschen und sorgte für die Straßenkinder und Waisen in Kalkutta.
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Oprah Winfrey
Die US-Moderatorin ist heute Milliardärin, hat sich aber alles selbst erarbeitet. Als Afroamerikanerin dient sie vielen Frauen als Vorbild und Beispiel dafür, eigene Träume durch harte Arbeit zu verwirklichen – egal, welche Hindernisse es gibt.
Weitere Beispiele für Vorbilder
Vorbilder | |
• Vater / Mutter • Dalai Lama • Günther Jauch • Albert Schweitzer • Anne Frank • Helmut Schmidt • Astrid Lindgren |
• Beatles • Michail Gorbatschow • Heinz Rühmann • Konrad Adenauer • Karlheinz Böhm • Oskar Schindler • Franz von Assisi |
Unterschied: Vorbild oder Idol?
Die Begriffe Vorbilder und Idole werden oft synonym genutzt. Es gibt aber einen Unterschied: Ein Idol wird zutiefst und ganzheitlich bewundert. Die Bewunderung ist häufig emotional und intensiv, weil das Idol als nahezu perfekt angesehen wird. Ein Vorbild bewundern wir auch – oft aber nur für bestimmte Eigenschaften oder Errungenschaften. Diesen eifern wir nach, dem Rest nicht.
Vorteile: Warum sind Vorbilder wichtig?
Gute Vorbilder können uns dazu motivieren, über uns hinauszuwachsen. Gleichzeitig ist es viel einfacher, bewährte und bevorzugte Verhaltens- oder Denkweisen nachzuahmen.
Dieses „soziale Lernen“ stellt bei Kindern und Erwachsenen eine wichtige Methode zur Entwicklung dar – schneller als zum Beispiel durch „Trial and Error“ (Versuch und Irrtum).
Überdies erfüllen Vorbilder weitere Funktionen und haben Vorteile:
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Optionen
Vorbilder zeigen, wozu der Mensch fähig ist – geistig, körperlich, kreativ. Weil sie zugleich Menschen sind, steigert ihr Beispiel unser Selbstvertrauen, Motto: „Wenn die das schaffen, kann ich das auch!“
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Orientierung
Viele Menschen sind auf der Suche nach einer Richtung für ihr Leben, ihre Karriere oder einem höheren Sinn. Herausragende Menschen und Vorbilder helfen, diese Fragen zu beantworten. Wir bekommen durch sie Orientierung.
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Sicherheit
Die Welt ist voller Krisen: Kriege, Klimaerwärmung, Arbeitsmarktwandel… Ein Vorbild ist jemand, der damit meisterlich umgeht. An den Lichtfiguren und Symbolen halten wir uns in unsicheren Zeiten fest. Das gibt Menschen einen wichtigen Halt.
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Motivation
Vorbilder haben schon erreicht, wonach wir selbst noch streben. Sie sind der Beweis, dass es geht und Beispiel, wie es gelingen kann. Ihr Vorbild motiviert, dieselben Ziele zu verfolgen und durchzuhalten.
Welche Bedeutung haben Vorbilder für Kinder?
Gerade für Kinder sind Vorbilder wichtig. Durch die positiven Beispiele und das Beobachten am Modell beziehungsweise Nachahmen lernen Kinder schneller als durch eigenes Ausprobieren oder Anweisungen.
Die größte Bedeutung als Vorbildfunktion für Kinder haben die eigenen Eltern: Durch sie verstehen Kinder ihre Umwelt. Später kommen (ältere) Geschwister, Erzieher, Lehrer und Freunde hinzu. Allerdings sollten Eltern darauf achten, dass die Vorbilder keine negativen Verhaltensweisen und falschen Vorstellungen vermitteln.
Welche Nachteile haben Vorbilder?
Die richtigen Vorbilder haben keine Nachteile. Wer jedoch die falschen wählt oder es damit übertreibt, kann sich schaden:
- Selbstzweifel
Weil Vorbilder mindestens in einem Bereich deutlich besser sind als wir, können sie Selbstzweifel schüren und den Selbstglauben schwächen, wenn wir beim Nachahmen immer wieder scheitern. - Selbstaufgabe
Manche Menschen eifern ihrem Idol so sehr nach, dass sie dabei die eigene Identität verlieren. Sie werden zur Kopie und leben nicht mehr ihr eigenes Leben, sondern eine Illusion. - Selbstsabotage
Wer zum Beispiel nur auf den Erfolg seiner Vorbilder schaut, aber nicht darauf, wie dieser erreicht wurde, kann schädliche Verhaltensweisen annehmen und seine moralischen Werte verraten. Das kann zur Selbstsabotage führen.
Die Nachteile und negativen Effekte zeigen, dass wir unser Vorbild nie zu sehr verehren sollten. Auch herausragende Menschen haben Schwächen. Und nicht jeder Erfolg oder Zweck heiligt alle Mittel!
Hillary-Clinton-Effekt: Wie wirken Vorbilder?
Die Wirkung von Vorbildern hängt davon ab, ob wir den Erfolg der Person ihren Anstrengungen zuschreiben oder Glück – auch bekannt als Hillary-Clinton-Effekt. Bei den Experimenten dazu nannten Studentinnen Hillary Clinton als Vorbild für Frauen. Jene, die überzeugt waren, ihr Erfolg basiere auf harter Arbeit, schnitten in Tests besser ab, als jene, die glaubten, der Erfolg basiere auf günstigen Umständen.
Es reicht nicht, sich ein erfolgreiches Vorbild zu suchen, um sich davon motivieren zu lassen. Sie müssen daran glauben, dass dieser Erfolg machbar und wiederholbar ist – auch von Ihnen selbst. Oder kurz: „Jeder ist seines Glückes Schmied – aber nur, wer davon überzeugt ist, einen Hammer und Amboss zu besitzen.“
Welche Arten von Vorbildern gibt es?
Zwar gibt es zahlreiche potenzielle Vorbilder, diese unterscheiden sich jedoch grundsätzlich in drei Arten:
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Echte Vorbilder
Sogenannte „vollständige Vorbilder“ sind durchweg positive Rollenmodelle und Leitfiguren, an deren Werten und Eigenschaften wir uns komplett orientieren. Motto: „Genauso will ich sein!“
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Teilweise Vorbilder
Auch teilweise Vorbilder stellen ein positives Leitbild dar – jedoch nur in einem oder wenigen Bereichen. Wir nehmen uns zum Beispiel als Vorbild, wie sie etwas erreicht haben, verfolgen aber ein anderes Ziel. Oder wir lehnen andere Eigenschaften an ihnen ab.
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Negative Vorbilder
Auch schlechte Vorbilder können gute Vorbilder sein, indem sie uns vor Augen führen, wie wir „nicht“ sein oder werden wollen. Sie dienen als abschreckendes Beispiel oder Warnung – etwa um uns zu erden oder nicht größenwahnsinnig zu werden.
Idealerweise definieren wir zuerst unsere beruflichen oder Lebensziele und suchen uns dann die passenden Vorbilder dazu, denen wir es gleichtun oder ihre Verhaltensmuster imitieren.
Tipps: Wie finde ich mein Vorbild?
Vorbilder suchen und finden, ist nicht schwer. Sie können diese im persönlichen Umfeld finden – bei Freunden und Familie, unter Chefs und Kollegen oder bei bisherigen Lehrmeistern, wie Ausbildern, Professoren oder Mentoren und Experten.
Ein gutes Vorbild finden Sie ebenfalls mit diesen Strategien, die wir regelmäßig empfehlen:
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Aktiv suchen
Lesen Sie Bücher und Biografien von herausragenden Persönlichkeiten der Geschichte. Das können Menschen mit besonderen Auszeichnungen sein oder die reichsten Menschen der Welt. Alles, was überdurchschnittlich ist, können Sie analysieren und versuchen nachzuahmen. Es muss nicht nur ein Vorbild sein.
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Umfeld beobachten
Vorbilder verkörpern etwas, das wir bewundern und selbst wollen. Fragen Sie sich, warum das so ist: Wollen Sie genauso gelassen oder diszipliniert sein? Durch Beobachtung anderer und Selbstreflexion finden Sie die perfekten Menschen, die Ihnen als Vorbild dienen.
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Verhalten integrieren
Versuchen Sie das vorbildliche Verhalten sofort zu übernehmen und in Ihren Alltag zu integrieren. Wichtig ist, dass Sie sich dabei treu bleiben. Nur adaptieren, nicht stumpf kopieren! Machen Sie es auf Ihre Art und Weise und machen Sie das Vorbild zum Fundament des eigenen Handelns.
Vorbilder gibt es in jedem Bereich und für jeden Charakterzug. Entscheidend ist, welche Werte oder Fähigkeit Sie sich selbst wünschen. Es gibt aber Eigenschaften von positiven Vorbildern, die besonders häufig gesucht werden.
Beispiele für vorbildliche Eigenschaften
- Ausdauer
- Belastbarkeit
- Charisma
- Disziplin
- Fairness
- Geduld
- Großzügigkeit
- Leidenschaft
- Mut
- Optimismus
- Selbstlosigkeit
- Willenskraft
Wie kann ich selbst zum Vorbild werden?
Um selbst ein Leuchtturm für andere zu werden, müssen Sie in erster Linie zu einer Art Marke werden – mit klaren, positiven Werten, an denen Sie Ihr ganzes Verhalten bewusst ausrichten.
Nur so gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Weitere Tipps, mit denen Sie ein gutes Vorbild abgeben:
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Vorbildfunktion erkennen
Machen Sie sich klar, dass jeder Mensch Vorbild für andere sein kann. Sie beeinflussen durch ihr Denken und Handeln schon jetzt andere Menschen!
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Authentisch bleiben
Versuchen Sie sich nicht besser darzustellen, als Sie sind. Als Vorbild taugen nur echte und authentische Menschen.
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Nachvollziehbar sein
Verfolgen Sie transparente und eindeutige Ziele, sodass Ihr Handeln für andere nachvollziehbar wird. Wenn Sie leben, was Sie glauben und sagen, macht Sie das enorm glaubwürdig.
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Wissen teilen
Geben Sie Ihr Know-how und Ihre Erfahrungen weiter. Damit laden Sie Ihr Umfeld indirekt zum Nacheifern ein.
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Andere bestärken
Erkennen Sie Potenziale oder Talente in anderen und stärken Sie diese, indem Sie Menschen ermutigen. Ein gutes Vorbild geht nicht nur voran, es nimmt andere ebenso mit!
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