D-Faktor: Daran erkennen Sie dunkle Persönlichkeiten

Was Narzissten, Egoisten, Psychopathen oder Soziopathen eint, ist ihr hoher D-Faktor. Laut Psychologie besitzen diese dunklen Persönlichkeiten 9 Persönlichkeitsmerkmale, die ihren dunklen Charakter schon frühzeitig entlarven – den D-Faktor. Woran Sie toxische Menschen erkennen…

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Definition: Was ist der D-Faktor?

Der D-Faktor (kurz: „Dark Factor of Personality“ – Deutsch: „dunkler Faktor der Persönlichkeit“) bezeichnet als Sammelbegriff insgesamt 9 „dunkle“ Persönlichkeitseigenschaften, die toxische Menschen ausmachen – darunter Selbstsucht, Skrupellosigkeit oder Gehässigkeit.

Wissenschaftlich gilt der D-Faktor als Indikator für die Vorhersage von egoistischem, kriminellem oder sozial negativem Verhalten. Er ist oft aussagekräftiger als einzelne dunkle Eigenschaften wie etwa Narzissmuss oder Egoismus allein. Mittels D-Faktor lassen sich recht frühzeitig Psychopathen, Soziopathen oder Sadisten erkennen.

D-Faktor Hintergrund

Entwickelt wurde der D-Faktor in Anlehnung an den „G-Faktor“ für Intelligenz. Die Ergebnisse der Studien dazu an den Unis Koblenz-Landau, Ulm und Kopenhagen wurden in der renommierten Fachzeitschrift „Psychological Review“ veröffentlicht und beschreiben Menschen, die fast immer sozial verhaltensauffällig sind, teils buchstäblich „über Leichen“ gehen und anderen bewusst schaden, wenn es ihnen nutzt.

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D-Faktor erkennen: 9 verräterische Eigenschaften

Die dunkle Seite eines Menschen hat viele Facetten. Laut Psychologie und Studien zum D-Faktor sind es aber vor allem 9 Charaktereigenschaften, die negative Menschen frühzeitig verraten:

  1. Egoismus

    Das überwiegende Beschäftigen mit den eigenen Wünschen und Zielen.

  2. Gehässigkeit

    Der Wunsch und die Freude daran, anderen zu schaden – auch wenn es einem selber schadet.

  3. Narzissmus

    Das übersteigerte Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Anerkennung – oft gepaart mit Selbstidealisierung und maßloser Selbstüberschätzung.

  4. Moralische Enthemmung

    Die Überzeugung, dass soziale Regeln nicht für einen selbst gelten.

  5. Machiavellismus

    Die Bereitschaft, andere zu manipulieren, zu belügen oder auszunutzen, um eigene Ziele zu erreichen (siehe auch: Gaslighting).

  6. Anspruchsdenken

    Der Glaube, dass einem selbst mehr zusteht als anderen.

  7. Psychopathie

    Ausgesprochene Gefühlskälte, fehlende Empathie sowie antisoziales Verhalten.

  8. Selbstbezogenheit

    Extremes auf die eigene Person ausgerichtetes Streben nach Status, Macht, Anerkennung (siehe Egozentrik).

  9. Sadismus

    Die Lust am Leiden anderer sowie der ausgeprägte Wunsch, andere Menschen zu dominieren oder zu quälen.

In den Studien zeigte sich immer wieder, dass sich alle dunklen Persönlichkeitstypen durch diese neun Eigenschaften – den D-Faktor – identifizieren ließen. Eine ausgesprochen narzisstische Persönlichkeit habe demnach oft auch ausgeprägte machiavellistische und psychopatische Persönlichkeitsanteile und umgekehrt. Am D-Faktor lassen sich daher schon früh problematische Verhaltensmuster erkennen.

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Der D-Faktor Test: Wie böse bin ich?

Ein Persönlichkeitstest zum D-Faktor? Forscher der Uni Ulm haben hier einen Fragebogen mit 16 Fragen (Schnelltest) oder 70 Aussagen entwickelt, um herauszufinden, wie viel Böses in einem selber steckt. Der D-Faktor-Test dauert zwischen 3 und 15 Minuten.

Hier zum D-Faktor Selbsttest: Wie viel Böses steckt in mir?

Zu den D-Faktor-Fragen gehören zum Beispiel:

  • Mein eigenes Vergnügen ist das einzige was zählt.
  • Leute, die schlecht behandelt werden, haben dies üblicherweise verdient.
  • Warum sollte ich mich für andere interessieren, wenn sich niemand für mich interessiert?
  • Menschen bereuen es immer, wenn sie sich mit mir anlegen.
  • Die meisten Menschen verdienen Respekt.
  • Rache muss schnell und fies sein.

Der D-Faktor-Test basiert jedoch auf Selbsteinschätzungen. Diese sind selten neutral. Oft gibt es einen Unterschied zwischen (positivem) Selbstbild und Fremdbild. Die Ergebnisse des Tests sind daher eher kritisch zu sehen – oder als unterhaltsame erste Einschätzung.

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Welche Bedeutung hat der D-Faktor im Job?

Der D-Faktor beschreibt die Wahrscheinlichkeit, mit der jemand seine eigenen Ziele rücksichtslos verfolgt – ganz gleich, welchen Schaden andere dabei nehmen. Gleichzeitig helfen ihm oder ihr die eigenen Überzeugungen dabei, dieses Verhalten vor sich selbst zu rechtfertigen. „Zugespitzt könnte man auch sagen, dass wenn ein Chef genüsslich seine Mitarbeiter herunterputzt, die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass er auch seine Geschäftspartner ausnutzt, Steuern hinterzieht und seine Frau betrügt“, sagt Morten Moshagen, einer der Studienautoren und Psychologe der Universität Ulm.

Leider begegnen einem gerade im Job immer wieder solche Menschen und D-Persönlichkeiten. Häufig sind es Vorgesetzte und Chefs. Es gibt sie aber genauso unter Kolleginnen und Kollegen. Vermeiden lässt sich das nicht, Sie können nur lernen, diese D-Typen rechtzeitig zu erkennen und mit Ihnen professionell umzugehen.

Wie kann ich mich vor D-Typen schützen?

Gerade im Berufsleben können Sie es nicht verhindern, auf dunkle Persönlichkeiten, Psychopathen oder Narzissten zu treffen. Was tun?

Das Beste ist, diese negativen Menschen schnell zu erkennen und den Kontakt so weit wie möglich zu reduzieren, den dunklen Charakteren aus dem Weg zu gehen und ihr durchtriebenes Spiel nicht mitzuspielen. Darüber hinaus bleiben Ihnen die folgenden Strategien bei einem Umfeld mit hohem D-Faktor:

  • Halten Sie Abstand

    Sie können den Kontakt vielleicht nicht völlig abbrechen, aber Einfluss darauf nehmen, wie intensiv dieser ist. Sorgen Sie also für Abstand: Lassen Sie den Kontakt nur dann zu, wenn es unbedingt erforderlich ist und setzen Sie dabei auf E-Mails. Je weniger Sie sich mit D-Faktor-Typen herumschlagen, desto besser für Sie, Ihre Psyche und Ihr Wohlbefinden.

  • Zeigen Sie keine Schwäche

    Gerade Psychopathen und Machiavellisten konzentrieren sich auf schwache Menschen. Indem Sie diesen Menschen gegenüber keine Schwächen offenbaren, bieten Sie kaum noch Angriffsfläche. Im Beruf gelingt dies am ehesten durch gute Leistungen und gesundes Selbstbewusstsein bei Kritik.

  • Bleiben Sie nicht allein

    Leiden Sie unter negativen Menschen im Job, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es anderen ganz genauso ergeht. Versuchen Sie das Thema anzusprechen und Verbündete zu finden. Gemeinsam lässt sich die Situation nicht nur besser ertragen – Sie können auch gemeinsam etwas dagegen unternehmen, etwa an die Personalabteilung oder den Betriebsrat wenden. Schildern Sie die Problematik mit konkreten Beispielen und erläutern Sie, wie das Verhalten Ihre Arbeit stört und belastet. Vorgesetzte haben eine Fürsorgepflicht!


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