Definition: Was bedeutet Engagement?
Engagement beschreibt im Allgemeinen den persönlichen Einsatz oder die Verbundenheit mit einer Sache sowie den Willen, sein Bestes zu geben und hart für den Erfolg zu arbeiten. Engagement zeigen Menschen für ihren Job oder für andere Menschen. Dann spricht man auch von sozialem Engagement.
Wer sich engagiert, verschreibt sich (s)einer Sache voll und ganz. Halbherzig geht das nicht. Oder wie Psychologen sagen würden: Engagierte sind intrinsisch motiviert. Dafür nehmen Sie alle Anstrengungen bereitwillig in Kauf. Eine Belohnung oder Bezahlung kommt erst an zweiter Stelle.
Weitere Bedeutungen von Engagement sind:
- Engagement im Theater = Anstellung als Schauspieler(in)
- Engagement im Militär = Verpflichtung und Einsatz als Soldat
- Engagement (Englisch) = Verlobung
Das Wort „Engagement“ stammt ursprünglich aus dem Französischen (Aussprache: Angaschmon(g)) und bedeutet auf Deutsch übersetzt „verpflichten“ oder „gegen Gage anstellen“.
Engagement Synonym
Häufige Synonyme und ein anderes Wort für Engagement ist: Aktivität, Anstrengung, Begeisterung, Beteiligung, Bindung, Commitment, Eifer, Einsatz, Einsatzbereitschaft, Enthusiasmus, Hingabe, Kraftanstrengung, Leidenschaft, Mitwirkung, Strebsamkeit, Teilnahme oder Verbundenheit.
Engagement Beispiele
Engagement ist in erster Linie freiwillig. Es kann nicht verordnet werden, weil es über das reine Erledigen einer Aufgabe hinausgeht. Überdies hat es unterschiedliche Facetten: Es gibt ehrenamtliches, soziales, politisches oder bürgerschaftliches Engagement. Hier einige Beispiele:
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Ehrenamtliches Engagement
Ehrenamtliches oder politisches Engagement bezeichnet den unentgeltlichen Einsatz für eine Organisation oder politische Einrichtung. Zum Beispiel engagieren sich Menschen in der Freiwilligen Feuerwehr, Telefonseelsorge, im Betriebsrat oder in der Kirchengemeinde. Bei dieser Form steht oft das Wohl der Gesellschaft oder ein höheres Ziel im Vordergrund.
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Soziales Engagement
Beim sozialen Engagement geht es um die Unterstützung, Spenden oder Hilfeleistung gegenüber anderen Menschen – Kranken oder sozial Schwachen. Meist für einen wohltätigen Zweck – im Umweltschutz, Tierschutz, Kinder- oder Altenbetreuung, Freiwilligendienst. Hinter dem persönlichen, sozialen Engagement steht oft eine tiefe, uneigennützige Überzeugung, helfen zu müssen, etwas Gutes zu tun und für (soziale) Gerechtigkeit zu sorgen (siehe: Altruismus).
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Bürgerschaftliches Engagement
Bürgerschaftliches (auch: zivilgesellschaftliches) Engagement beschreibt den freiwilligen Einsatz von Bürgern in Ihrer Stadt oder Ortsgemeinde, um das Gemeinwohl zu fördern (PDF). Dazu gehört zum Beispiel die Unterstützung des Fördervereins der Schule, generelle Nachbarschaftshilfe oder auch der politische Protest, um Missstände zu verbessern.
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Engagement im Job
Engagierte Mitarbeiter wünscht sich jedes Unternehmen. Diese gehen die sprichwörtliche Extrameile, arbeiten auch mal länger und bereichern das Unternehmen mit ihren Ideen. Fehlendes Engagement im Job ist hingegen kein Kündigungsgrund. Unterschreiten Arbeitnehmer aber die Leistungen, die im Arbeitsvertrag vereinbart wurden, kann sie der Chef dafür abmahnen.
Engagement Test
Lesen Sie sich bitte die folgenden Aussagen durch und haken Sie gleich online ab, was auf Sie zutrifft. Am Ende folgt die Auflösung…
- Ich finde viel Spaß an meiner Arbeit und freue mich darauf.
- Ich fühle mich meiner Arbeit verpflichtet.
- Ich habe hohe Erwartungen an meine eigene Arbeit und Leistungen.
- Bei meinen Aufgaben versuche ich stets, das beste Ergebnis zu erzielen.
- Meine Chef hat mich schon öfter für meinen Einsatz gelobt.
- Falls es nötig ist, mache ich freiwillig Überstunden.
- Mich nerven Kollegen, die nur das Nötigste tun.
- Ich frage aktiv nach mehr Verantwortung und wichtigen Projekten.
- Wenn ich merke, dass sich Kollegen nicht einbringen, versuche ich diese mitzuziehen.
- Mir ist es persönlich wichtig, dass mein Job etwas bewirkt.
Falls Sie weniger als 5 Mal zugestimmt haben, können wir von Glück reden, dass Sie diesen Artikel überhaupt lesen. Mit dem Engagement im Job stehen Sie kurz vor dem Nullpunkt. Vielleicht lässt sich das ändern.
Sie haben 6-8 Mal genickt? Gut, das ist ein durchschnittlicher Wert von normal engagierten Mitarbeitern. Grundsätzlich bringen Sie guten Einsatz.
9 oder 10 Mal zugestimmt? Wow! Ihr Engagement erreicht einen Spitzenwert. Sie hängen sich scheinbar zu jedem Zeitpunkt voll rein. Ihr Einsatz ist vorbildlich und ausdauernd. Kann man nur hoffen, dass das auch Ihr Chef merkt und würdigt!
Warum engagieren sich Menschen?
Engagement ist das Gegenteil von Passivität: Man kann nicht engagiert sein und gleichzeitig nichts tun. Doch warum engagieren wir uns überhaupt? Laut Psychologie hat Engagement unterschiedliche Ursachen: Menschen engagieren sich, wenn sie – erstens – die aktuelle Ausgangslage als Missstand empfinden; davon zweitens überzeugt sind, dass ihr Handeln etwas bewegen oder verändern kann und wenn der Einsatz – drittens – ihrem Selbstverständnis entspricht.
Weitere psychologische Antriebe für die Einsatzbereitschaft sind:
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Moralische Verpflichtung
Engagement kann aus einer moralischen Verpflichtung heraus entstehen. Zum Beispiel weil wir jemandem einen Gefallen schulden und diese Schuld begleichen wollen.
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Persönlicher Ehrgeiz
Ebenso können persönlicher Ehrgeiz und große Ambitionen Auslöser für mehr Engagement sein. Insbesondere wenn wir ein berufliches oder privates Ziel erreichen wollen.
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Tiefe Überzeugung
Schließlich kann eine tiefe religiöse, humanistische oder politische Überzeugung unser Engagement entfachen. Zum Beispiel, weil wir glauben, dass man schwachen oder kranken Menschen helfen muss.
In allen drei Fällen kommt die Motivation dazu aus uns selbst. Zwar gibt es Appelle zu mehr Engagement. Damit überhaupt wirken, braucht es einen guten Grund oder Sinn dahinter.
Wer will, dass sich Menschen freiwillig engagieren, muss ihr Herz ansprechen und berühren. Dauerhaftes Engagement benötigt zwingend ein höheres, wertvolles Ziel.
Tipps: Wie lässt sich Engagement steigern?
Psychologen der Universität Arizona konnten belegen, dass der Führungsstil kaum Einfluss darauf hat, ob sich Mitarbeiter engagieren oder nicht. Wichtiger waren zwei andere Punkte: die Abwechslung im Job (siehe: Flow) und die Persönlichkeit – also wie gut sich die Mitarbeiter selbst motivieren können.
Darüber hinaus gibt es Faktoren, mit denen sich Engagement steigern lässt:
1. Geben Sie Aufgaben einen Sinn
Das Gefühl, ein Rädchen im Getriebe zu sein, das nichts bewirkt, lähmt auf Dauer jeden Arbeitseifer. Menschen wollen den Sinn hinter ihrer Arbeit sehen und spüren, dann wächst auch der Elan.
2. Schaffen Sie sich Freiräume
Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung sind starke Antriebskräfte. Geben Sie den Mitarbeitern mehr Verantwortung, Freiräume und Autonomie, werden sich diese automatisch mehr engagieren.
3. Schaffen Sie Identifikation
Engagement hat viel mit Gefühlen zu tun. Dahinter stecken oft Werte oder eine Lebenseinstellung. Je stärker sich Menschen mit ihrem Job, dem Unternehmen oder einer Aufgabe identifizieren können, desto größer der Einsatz und die Leidenschaft.
4. Glauben Sie an die Talente
Zeigen und sagen Sie den Mitarbeitern, dass Sie an sie und ihre Fähigkeiten glauben. Vertrauen Sie darauf, dass die Kollegen ihren Job machen – deswegen haben Sie diese einmal eingestellt. Indem Sie Mitarbeitern mehr zutrauen, steigern Sie deren Leistungswillen (siehe: Rosenthal-Effekt).
Und für mich selbst?
Engagement folgt dem Machen. Gehen Sie Ihren Interessen, Talenten und Stärken mit Eifer nachgehen, wächst auch die Freude, sich noch mehr zu engagieren. Verstärkt wird das durch erste Erfolgserlebnisse und die eigene Persönlichkeitsentwicklung dabei. Engagement lohnt sich!
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