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Evaluation: Definition und 5 Tipps zur Durchführung

Welche Qualität etwas hat, lässt sich mittels einer Überprüfung feststellen. Von Evaluation spricht man, wenn das systematisch und nach bestimmten Kriterien geschieht. Im Alltag evaluieren wir ständig. Beispielsweise bewerten wir die Qualität der Produkte, die wir kaufen. Evaluationen können sich aber genauso gut auf immaterielle Sachverhalte beziehen. Hier erfahren Sie, welche Bedeutung die Evaluation für die Verbesserung und Qualitätssicherung hat. Außerdem geben wir Ihnen fünf Tipps zur Durchführung einer Evaluation…



Evaluation: Definition und 5 Tipps zur Durchführung

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Definition: Was versteht man unter evaluieren?

Der Begriff Evaluation leitet sich vom lateinischen valere ab, was auf Deutsch so viel wie „stark, wert sein“ bedeutet. Das lässt sich mit „Bewertung“ oder „Auswertung“ übersetzen. Im engeren Sinne ist darunter die sach- und fachgerechte Bewertung von Prozessen und Ergebnissen zu verstehen. Der Begriff gelangte Mitte des 20. Jahrhunderts durch die anglo-amerikanische Forschung in den deutschen Sprachschatz.

Obgleich wir alles mögliche bewerten können, werden die Begriffe evaluieren, Evaluation oder Evaluierung vor allem im Fachkontext verwendet. Das heißt, die Evaluation erfolgt durch einen Experten nach bestimmten Kriterien, die einzuhalten sind. Typischerweise kommt die Evaluation vor allem im öffentlichen Dienst, etwa in der sozialen Arbeit, Schulen und Behörden, zum Einsatz. Aber auch Bildungsträger, Hochschulen und die Wirtschaft evaluieren. Ziel dieser Bewertung ist, die Wirkung von Maßnahmen und Prozessen zu überprüfen und zu steuern.

Welche Methoden der Evaluation gibt es?

Das geschieht, indem nach bestimmten Methoden Daten erhoben werden. Durch folgende Instrumente erfolgt die Datenerfassung:

  1. Befragung
  2. Beobachtung
  3. Material-/Datenanalyse
  4. Fragebögen
  5. Monitoring
  6. Test
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Wann muss man evaluieren?

Kennzeichen einer Evaluation ist unter anderem, dass sie sporadisch durchgeführt wird. Das heißt, in dem Moment, wo Mitarbeiter regelmäßig Prozesse evaluieren, ist diese Maßnahme bereits Teil der Qualitätssicherung. Somit kann es keine allgemeingültige Antwort auf die Frage geben, wann man evaluieren muss. Eine Evaluation hängt im Wesentlichen davon ab, welches Ziel ein Unternehmen oder der Evaluierende verfolgt. Beispielsweise können Sie den Erfolg neu implementierter Prozesse evaluieren. Oder eine Selbstevaluation durchführen, indem Sie Ihren persönlichen Erfolg dokumentieren.

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Was ist wichtig in einer Evaluation?

Für eine Evaluation müssen bestimmte Evaluationskriterien vorliegen. Angenommen, Sie haben für Ihr Team einen Workshop zum Thema „Gelungene Selbstpräsentation“ abgehalten. Nun wollen Sie in Erfahrung bringen, wie zufrieden die Teilnehmer mit dem Workshop sind:

  • Hat der Workshop die erwarteten Themen angesprochen?
  • Konnten die Teilnehmer neue Erkenntnisse für sich daraus ziehen?
  • Wie bewerten die Teilnehmer Ablauf und Umsetzung des Workshops?
  • Was hat gut geklappt, was muss verbessert werden?
  • Zu einem späteren Zeitpunkt: Wie klappt die Umsetzung der Lerninhalte?

Mit diesen Fragen gewinnen Sie Erkenntnisse auf Basis der subjektiven Einschätzung durch die Teilnehmer. Umgekehrt können Sie als Leiter des Workshops nach von Ihnen aufgestellten Evaluationskriterien den Erfolg Ihres Workshops messen. Beispielsweise, indem Sie in einem Wissenstest die vermittelten Lerninhalte abfragen. Oder indem die Teilnehmer anhand einer gestellten Situation ihr Können praktisch unter Beweis stellen müssen. Nichts anderes passiert letztlich in Klausuren und anderen Prüfungen, wenn Lehrer und Prüfer den Lernerfolg abfragen. Eine wichtige Rolle spielt Evaluation daher auch in der Weiterbildung.

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4-Stufen-Modell zur Evaluation von Bildungsmaßnahmen

Vom amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Donald L.Kirkpatrick stammt das sogenannte 4-Stufen-Modell (auch 4-Phasen-Modell genannt) zur Evaluation von Bildungsmaßnahmen:

Evaluation Bildung Vier Stufen Modell Kirkpatrick Grafik

Kirkpatrick vertritt die Ansicht, dass bereits bei der Planung eines Kurses die konkreten Inhalte feststehen müssen. Es muss klar sein, über welche Fähigkeiten und Kenntnisse die Teilnehmer vor und nach dem Kurs verfügen müssen, um eine Wirkungskontrolle durchführen zu können.

  • 1. Stufe: Reaktion
    In der ersten Phase geht es darum, ein Feedback von den Teilnehmern zu erhalten. Das signalisiert, dass ihre Meinung ernst genommen wird. Gleichzeitig ist es ein wichtiger Indikator für die Motivation zur Teilnahme.
  • 2. Stufe: Lernerfolg
    In der nächsten Phase geht es darum, das Erlernte zu überprüfen. Welches Wissen und welche Fähigkeiten wurden erworben? Hat sich dadurch die Einstellung der Teilnehmer geändert? Durch Rollenspiele und Tests kommt es zur Anwendung.
  • 3. Stufe: Verhalten
    Auf der dritten Stufe steht die Transferleistung im Mittelpunkt: Kann der Teilnehmer das Erlernte zum Beispiel in seiner Arbeitsumgebung anwenden? Zur Evaluation gehören an dieser Stelle auch Mitarbeitergespräche, in denen Führungskraft und Teilnehmer die Veränderungen im Arbeitsverhalten thematisieren.
  • 4. Stufe: Ergebnis
    Idealerweise kommt eine Evaluation in der letzten Stufe zum Ergebnis, dass sich beispielsweise die Investition in einen Workshop zur Selbstpräsentation gelohnt hat. Als Ergebnis kann herauskommen, dass die Mitarbeiter sich wesentlich besser ausgestattet fühlen. Die Kundenzufriedenheit steigerte sich aufgrund freundlicherer und verständlicherer Präsentation um 30 Prozent.

5 Tipps zur Durchführung von Evaluationen

Bei der Frage, ob und wie eine Evaluation durchgeführt wird, müssen Sie außerdem abwägen, ob die Evaluation intern oder durch externe Unterstützung stattfindet. Für beides sprechen verschiedene Vor- und Nachteile. Da wäre zum Beispiel der Kostenfaktor: Eine interne Evaluation ist in der Regel günstiger, da Sie auf eigenes Personal und Räumlichkeiten zurückgreifen. Auf der anderen Seite haftet der internen Evaluation immer der Verdacht der Voreingenommenheit an. Einer externen Evaluation wird einerseits größere Objektivität zugesprochen. Andererseits weckt sie womöglich Ängste seitens der Teilnehmer. Folgende Mittel benötigen Sie, wenn Sie evaluieren wollen:

  • Zeit/Personal
  • Geld
  • Know-how
  • Büromaterialien
  • Computer/Software
  • Räumlichkeiten

Und so gehen Sie vor:

1. Ziele setzen

In einem ersten Schritt definieren Sie genau, zu welchem Zweck die Evaluation stattfindet und was ihr Inhalt ist. Mithilfe der SMART-Methode grenzen Sie Ihr Ziel ein. Definieren Sie, woran Sie den Erfolg einer Maßnahme oder eines Kurses festmachen. Dafür muss die Messbarkeit sichergestellt sein.

2. Gegenstand bestimmen

Kundenzufriedenheit ist in vielen Unternehmen ein wichtiger Erfolgsfaktor. Dazu tragen mehrere Elemente im Unternehmen bei – beispielsweise die Produktqualität. Für eine Evaluation werden Sie (meist aus Kostengründen) nicht alle Aspekte gleichzeitig betrachten können. Wichtig ist es daher, sich auf einen zu konzentrieren. In unserem Beispiel könnte das ein Workshop zur Selbstpräsentation sein, um besser auf Kundenwünsche eingehen zu können.

3. Daten ermitteln & auswerten

In einem nächsten Schritt erheben Sie relevante Daten. Im Beispiel unseres Workshops kann das bei den Teilnehmern mithilfe von standardisierten Fragebögen (siehe Fragen oben) geschehen. So ist erkennbar, an welchen Stellen der Workshop die Erwartungen erfüllt hat und an welchen nicht. In anderen Evaluationen kann es sinnvoller sein, mit qualitativen Methoden, beispielsweise offen formulierten Fragen zu arbeiten. Je nach Teilnehmerzahl erfolgt die Evaluation händisch oder mithilfe spezieller Software.

4. Ergebnisse reflektieren & bewerten

Bevor man zu einer abschließenden Evaluation kommen kann, müssen die vorliegenden Daten und Ergebnisse begutachtet werden. Dazu können beispielsweise auch Kollegen hinzugezogen werden. Entscheidend für die Reflexion und abschließende Evaluation ist, inwieweit die Ergebnisse die Erwartungen spiegeln. Tauchen Widersprüche auf, kann das ein Indiz für Ungenauigkeiten bei der Erhebung sein. In anderen Fällen lassen sich wichtige Hinweise für Veränderungen ableiten.

5. Handlungen ableiten

Je nachdem, welchen Erfolg Ihre Evaluation sichtbar macht, fällt der nächste Schritt aus. Um beim ersten Beispiel zu bleiben: Gehen die Teilnehmer unzufrieden aus einem Workshop, setzen sie im Arbeitsalltag vermutlich nichts davon um. Die mit einer Umsetzung verbundenen Ziele werden ebenfalls nicht erreicht. Eine Schlussfolgerung daraus könnte sein, den Workshop in dieser Form nie wieder anzubieten. Oder aber einen anderen Veranstalter zu buchen.

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]