Feigling: Definition, Ursachen + Wie Feigheit überwinden?

„Mensch, du bist ja so ein Feigling!“ – Das kann ein ironischer Scherz, eine ernste Beleidigung oder eine gut gemeinte Warnung sein. Dafür, dass wir zu oft im Leben kneifen und einen Rückzieher machen. Wer so handelt, bleibt unter seinen Möglichkeiten und sabotiert den eigenen Erfolg. Wie aber lässt sich ein angstgetriebenes Verhaltensmuster durchbrechen und Feigheit überwinden? Ein paar Empfehlungen…

Feigling Definition Bedeutung Ursachen Was Tun

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Definition: Wann ist man ein Feigling?

Der Begriff Feigling (englisch: coward) bezeichnet einen Menschen, dem Mut und Courage an vielen Stellen im Leben fehlen. „Feige“ werden Personen genannt, die häufig Angst haben, eingeschüchtert oder furchtsam sind sowie nur zaghaft entscheiden – wenn überhaupt.

Feigheit bedeutet, dass sich Betroffene überwiegend von ihrer Angst leiten lassen. Umgangssprachlich wird ein Feigling auch Weichei, Memme oder Schlappschwanz genannt. Betroffene trauen sich selbst wenig bis nichts zu, springen deshalb nie ins kalte Wasser und beweisen selten Rückgrat.

Weitere Synonyme und Begriffe für einen Feigling sind: Angstmeier, Hasenfuß, Hosenscheißer oder Trauminet.

Einmal Feigling, immer Feigling?

Einem Feigling wird gerne nachgesagt, dass ihm oder ihr grundsätzlich der nötige Schneid fehlt. Sobald es brenzlig wird oder ein Risiko auftaucht, ducken sie sich weg oder kneifen. Der Grat zwischen chronischer Feigheit und besonnenem und bedachtem Handeln ist allerdings schmal. Es kann mitunter cleverer sein, einem Konflikt aus dem Weg zu gehen oder mit Diplomatie statt mit Angriff zu antworten.

Daher muss unterschieden werden, ob es sich beim Feigling um eine notorische Charakterschwäche handelt oder nur um ein strategisch-taktisches Verhalten. „Du bist ein Feigling!“, ist daher häufig ein vorschnelles Urteil. Ein Beispiel: Sich nicht zu trauen, mit dem Fallschirm aus einem Flugzeug zu springen, kann feige sein – dasselbe ohne entsprechende Vorbereitung zu tun, ist nicht feige, sondern waghalsig und dumm.

Zitate und Sprüche über Feigheit

  • „Wer zugibt, dass er feige ist, hat Mut.“ (Fernandel)
  • „Feigheit ist der wirksamste Schutz gegen die Versuchung.“ (Mark Twain)
  • „Ein Feigling ist ein Mensch, bei dem der Selbsterhaltungstrieb funktioniert.“ (Ambrose Bierce)
  • „Der Feige ergreift die Flucht, der Mutige tritt den taktischen Rückzug an.“ (Martin Gerhard Reisenberg)


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Was sind die Ursachen für Feigheit?

Die Hauptursache für Feigheit ist Angst: Angst vor den Konsequenzen; Angst vor einer Niederlage; Angst vor Ablehnung und sozialer Ausgrenzung… Feiglinge sind häufig Menschen mit geringem Selbstvertrauen und starken Selbstzweifeln.

Die Ursachen dafür liegen oft in der Kindheit, in traumatischen Erlebnissen – zum Beispiel durch elterlichen Missbrauch, durch Mobbing in der Schule und das Gefühl, permanent unterlegen oder ein Schwächling zu sein. So entstehen mit der Zeit negative Glaubenssätze und eine Art selbsterfüllende Prophezeiung: Weil sich Betroffene wie Opfer fühlen, verhalten sie sich auch so und werden schließlich auch von anderen wie Opfer behandelt.

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Kleiner Feigling: Was sind die Folgen?

Ob genereller, großer oder kleiner Feigling: Die Folgen der Feigheit sind mehrheitlich negativ. Wer immer auf Nummer sicher geht, bleibt in seiner Komfortzone. Persönliches Wachstum findet jedoch außerhalb davon statt. Feiglinge vermeiden Risiken – und laufen damit Gefahr, unter ihren Möglichkeiten zu bleiben und die eigenen Talente und Potenziale nicht auszuschöpfen.

Wer nie über seinen Schatten springt und lernt, Ängste zu überwinden, kann auch nicht erfolgreich werden. Die Folgen: Betroffene treten auf der Stelle, erreichen keine Ziele und verlieren auch noch den Respekt ihres Umfeldes. Ein kluger Spruch lautet: „Wer für seine Beschränkungen kämpft, wird sie behalten.“

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Wie kann ich aufhören, ein Feigling zu sein?

Die Bezeichnung „Feigling“ wird zwar juristisch oft als strafbare Beleidigung eingestuft, weil sie eine Person als ängstlich, schwach und unentschlossen und damit herabwürdigend darstellt. Das kann aber ebenso eine Selbsterkenntnis sein: „Ich bin ein kleiner Feigling!“

Was dagegen tun? Als Feigling wird keiner geboren! Es ist ein antrainiertes Verhaltensmuster, das sich ebensogut wieder verlernen lässt. Deswegen muss sich niemand in einen wagemutigen Helden verwandeln – ein paar bewährte Tipps und Empfehlungen sind bereits ein guter Anfang:

1. Mentale Freiheit gewinnen

Zentral dafür, mutiger zu werden, ist die geistige Unabhängigkeit und mentale Stärke gegenüber der Meinung anderer. Sie können es sowieso nie allen recht machen oder einen allgemeinen Beliebtheitswettbewerb gewinnen. Versuchen Sie es also gar nicht erst. Etwas mehr Egalness ist der erste Schritt zu mentaler Freiheit.

2. Ängsten stellen

Angst ist zunächst ein natürlicher Reflex, der uns vor Gefahren für Leib und Leben schützen soll. Was aber bei Feiglingen häufig passiert, ist, dass sich diese nebulösen Ängste aufschaukeln und verstärken, bis sie die Betroffenen ganz blockieren. Das sog. Worst Case Szenario ist eben nur EIN Szenario und die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt meist gering. Stellen Sie sich also dem inneren Kritiker und halten Sie mit Fakten dagegen (siehe auch: Fast Phobia Cure).

3. Erwartungen senken

Feigheit geht oft Hand in Hand mit überzogenen Erwartungen an sich selbst. Beispiel Perfektionismus: Weil es nicht auf Anhieb klappt und perfekt wird, fangen manche gar nicht erst an. Akzeptieren Sie mehr Fehler und Niederlagen im Leben – sie gehören dazu und machen uns nur stärker. Das ist kein Spruch!

4. Üben, üben, üben

Zu guter Letzt hilft, wenn Sie von einem Tag auf den anderen versuchen, mutiger zu werden und kein Feigling mehr zu sein. Ja, das ist tautologisch und kann einem am Anfang noch Furcht einjagen, wird aber von Mal zu Mal, von Erfolgserlebnis zu Erfolgserlebnis einfacher. Angst beginnt im Kopf – Mut aber auch. Es ist eine Frage des Willens und Trainings. Also los…


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