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Feigling: Wie Feigheit Sie einschränkt

Du bist so ein Feigling… Haben Sie diesen Satz schon das ein oder andere Mal gehört? Von Kollegen, Freunden oder innerhalb der Familie. Mal eher scherzhaft, doch manchmal auch mit ernsteren Ton als gut gemeinter Hinweis und Warnung. Zwar möchte niemand gerne hören, dass er in vielen Bereichen ein Feigling ist, doch mit ein wenig Ehrlichkeit wissen die meisten Menschen sehr genau, ob Sie eher feige sind und einen Rückzieher machen, wenn es möglicherweise einmal eng werden könnte. Das macht es aber nicht weniger schwer, eigene Verhaltensmuster zu durchbrechen und Feigheit zu überwinden. Genau das ist aber nötig, da Feiglinge sich in vielen Fällen selbst im Weg stehen, Chancen liegen lassen und damit den eigenen Erfolg sabotieren können…



Feigling: Wie Feigheit Sie einschränkt

Was macht einen Feigling aus?

Ein Feigling ist jemand, der keinen Mut hat. So oder zumindest sehr ähnlich sieht wohl die Definition aus, die in vielen Köpfen zuerst auftaucht. Falsch ist eine solche Erklärung sicherlich nicht, aber leider auch wenig aufschlussreich, sondern sehr allgemein und oberflächlich. Natürlich ist Feigheit immer auch die Abwesenheit von Mut, doch zeigt sich dies durch verschiedene Eigenschaften, Entscheidungen und Handlungen.

Von Feigheit wird grundsätzlich gesprochen, wenn ein Mensch sich in seinem Verhalten fast ausschließlich von Angst leiten lässt. Feiglinge werden entsprechend oft aus ängstlich, mutlos, zurückhaltend oder sogar memmenhaft beschrieben, weil ihnen in vielen Situationen der nötige Schneid fehlt. Sobald auch nur das kleinste Risiko in Sicht ist, laufen sie davon und verstecken sich so gut es geht.

Dabei kann durchaus noch einmal unterschieden werden, ob jemand ein chronischer Feigling ist und wirklich immer kneift und aus Angst handelt oder nur in einem Ausnahmefall durch scheinbar feiges Verhalten aufgefallen ist. Hier zeigt sich auch, wie schmal der Grat zwischen einem Feigling und einem bedacht handelnden Menschen sein kann. Mitunter ist es nämlich durchaus clever und richtig, auf die eigene Angst zu hören und den sicheren Weg zu wählen, anstatt jedes Risiko einzugehen, das sich bietet.

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Feiglinge stehen dem eigenen Erfolg im Weg

Die zweite Kategorie ist jedoch eher die Ausnahme. Wenn jemand wirklich feige ist, zieht sich dies meist durch den gesamten Charakter und zeigt sich entsprechend immer wieder. Das ist auf der einen Seite nicht zwangsläufig ein Weltuntergang. Feiglinge gehen auf Nummer sicher, vermeiden Risiken und laufen damit auch weniger Gefahr, sich mit möglichen negativen Konsequenzen konfrontiert zu sehen.

Auf der anderen Seite machen Feiglinge sich selbst das Leben schwer, lassen sich von Hindernissen viel zu leicht aufhalten und schaffen es nicht, über ihren eigenen Schatten zu springen und Ängste auch einmal zu überwinden. Für jemanden, der erfolgreich sein will, alles andere als gute Voraussetzungen.

Ziele lassen sich zwar auch erreichen, wenn Sie feige sind – doch brauchen Sie wahrscheinlich viel länger als die Konkurrenz. Während andere sich bereits über die Früchte ihrer Arbeit freuen, die sie durch das ein oder andere Risiko ernten können, weil sie sich von ihrer Furcht nicht haben bremsen lassen, sind Sie immer noch auf der Suche nach einem Weg, den Ihnen die Angst vorschreibt.

Oftmals gibt es diesen aber nicht einmal und so treten Sie auf der Stelle, weil Ihre Angst Sie blockiert. Den Schritt in die Selbstständigkeit machen und versuchen, mit der eigenen Idee am Markt erfolgreich zu sein? Für Feiglinge nahezu undenkbar. Den Chef auf mehr Verantwortung und eine Gehaltserhöhung ansprechen? Auch dabei macht die eigene Feigheit einen Strich durch die Rechnung.

In der Berufswelt aber ebenso im Privatleben gibt es selten absolute Sicherheit. Überall bleibt ein Restrisiko, eine Unsicherheit, die Zweifel wecken kann. Lassen Sie sich stets von Ihrer Angst bestimmen, welche Entscheidungen Sie treffen, rückt der Erfolg immer weiter in die Ferne.

Zitate und Sprüche zur Feigheit

  • Feigheit, die Mutter aller Grausamkeit. Michel de Montaigne
  • Zu reden, ohne zu wissen, ist unklug. Zu wissen und zu schweigen, ist feige. Han Fei
  • Ein Feigling ist ein Mensch, bei dem der Selbsterhaltungstrieb normal funktioniert. Ambrose Bierce
  • Der Feige ergreift die Flucht, der Mutige tritt den taktischen Rückzug an. Martin Gerhard Reisenberg
  • Wer zugibt, dass er feige ist, hat Mut. Fernandel
  • Der Feige droht nur, wo er sicher ist. Johann Wolfgang von Goethe
  • Das Geheimnis der Macht besteht darin, zu wissen, dass andere noch feiger sind als wir. Ludwig Börne
  • Feigheit ist der wirksamste Schutz gegen die Versuchung. Mark Twain
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So hören Sie auf, ein Feigling zu sein

Einmal Feigling, immer Feigling? Nicht unbedingt. Es erfordert einige Überwindung und auch Zeit, doch Sie können lernen, weniger feige zu sein und mit mehr Mut durchs leben zu gehen. Damit ist nicht gemeint, dass Sie sich freudig jeder Gefahr aussetzen, vollkommen unbedacht Risiken eingehen und versuchen, zu jedem Zeitpunkt etwas wagemutiges zu unternehmen. Es ist der falsche Weg, Ihren Mut zu beweisen, indem Sie von einem Unglück ins nächste stolpern.

Zum Glück gibt es aber auch andere Möglichkeiten, um weniger feige zu werden. Besonders wichtig ist dabei: Arbeiten Sie daran, die Meinung anderer nicht mehr zu überschätzen. In wirklich gefährlichen Situationen, in denen Sie sich körperlich verletzen könnten, ist Angst ein ganz natürlicher und wichtiger Reflex, der Sie vor Schaden schützen soll – in anderen Situationen, wie etwa im Job, haben Sie jedoch keine Angst vor physischen Verletzungen, sondern fürchten, was andere wohl von Ihnen halten können, wenn etwas schief geht und der Worst Case eintritt.

Sie wollen nicht verurteilt oder für Ihr Scheitern kritisiert werden, also sind Sie feige und lassen es lieber gleich bleiben. Sie stellen die Meinung anderer über Ihren ersten Impuls, lassen sich davon einschränken und verursachen so die eigene Feigheit. Wenn Sie auf sich selbst hören und genügend Selbstbewusstsein besitzen, werden Sie auch kein Feigling mehr sein, sondern auch Entscheidungen treffen können, die eventuell riskant sind und nicht jedem anderen gefallen.

Außerdem sollten Sie an einer weiteren Einstellung arbeiten, die Sie zu einem Feigling machen kann: Ihr Perfektionismus. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sich trotz Angst zu etwas überwinden können, sinkt gegen Null, wenn Sie immer alles perfekt machen wollen. Wenn bereits die Möglichkeit eines Fehlers Sie abschreckt, ist es kaum überraschend, dass Sie ein Feigling sind. Akzeptieren Sie, dass nicht immer alles klappen kann und dass es auch gar nicht schlimm ist, wenn etwas schief läuft. Einmal verinnerlicht, können Sie so Ihre Feigheit hinter sich lassen.

Zu guter letzt hilft es, wenn Sie nicht von einem Tag auf den anderen versuchen, kein Feigling mehr zu sein. Es kann Ihnen eher noch mehr Furcht einjagen, wenn Sie gleich zu Beginn versuchen, sich den größten Ängsten zu stellen und ein enormes Risiko einzugehen. Lassen Sie es lieber langsam angehen, setzen Sie sich kleine Ziele, bei denen Sie Ihre Ängste überwinden und arbeiten sich so langsam an größere Dinge heran.

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[Bildnachweis: WAYHOME studio by Shutterstock.com]

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