Fragen vom Chef: Vorsicht Falle!

Fragen vom Chef können ein gutes Zeichen sein: Ihre Meinung ist ihm oder ihr wichtig. Hinter manchen – scheinbar harmlosen – Fragen aber lauert eine versteckte Gefahr und Falle. Ausweichen können Sie den Fragen, zwar nicht – aber elegant und souverän darauf reagieren. Wir zeigen Ihnen, wie das gelingt…

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Fragen vom Chef: Was steckt dahinter?

Mit dem Chef kommt man schon mal ins Plaudern: nach dem Meeting, in der Kaffeeküche oder im Aufzug. Ein bisschen Smalltalk gehört zum Job dazu – und ist natürlich ebenso eine gute Gelegenheit, sich gegenüber dem Chef zu präsentieren und zu positionieren.

Dabei stellen Vorgesetzte gerne Fragen: Woran man gerade so arbeitet? Wie es gerade so im Projekt läuft? Wie es einem geht? Eigentlich gut. Doch gibt es dabei auch Fragen vom Chef, die nur harmlos klingen. Achtung: Sie sind ein Wolf im Schafspelz! Hierauf sollten Sie stets strategisch und mit Bedacht antworten:

Stimmt es, dass Sie sich nach einem anderen Job umsehen?

Egal, ob Sie sich intern oder extern für einen Jobwechsel interessieren: Offenbar war das nicht diskret genug. Die Jobsuche und Bewerbung hat sich herumgesprochen. Lügen und alles abstreiten, nutzt in der Situation wenig – es wird den Chef eher noch davon überzeugen, dass es stimmt – und dass Sie nicht mal ehrlich sind. Ein Todesstoß für sein Vertrauen. Einzig sinnvoll: Stehen Sie dazu! Entweder begründen Sie das mit purem Interesse am Arbeitsmarkt, Motto: „Ich möchte einfach mal wissen, welche Perspektiven ich habe.“ Oder Sie erklären, dass Sie ein Angebot prüfen, sich aber noch nicht entschieden haben. Das könnte dann der Auftakt zu einem Bleibegespräch und einer Gehaltsverhandlung sein.

Was denken Sie von mir als Führungskraft?

Was nach einem harmlosen Feedback klingt, kann zum gefährlichen Bumerang werden. Denn längst nicht jeder Chef will jetzt die Wahrheit über seine Führungsqualitäten hören. Selbst im Rahmen eines sog. 360-Grad-Feedback sollten Sie – je nach Managertyp und Führungsstil – Ihre Meinung gut verpacken und mit Beispielen unterfüttern. Sagen Sie auf keinen Fall so etwas wie: „Es ist schlecht, dass Sie…“

Warum haben Sie sich entschieden, es so zu machen?

Achtung: Die wenigsten Chefs stellen diese Frage aus Interesse. Vielmehr ist der Chef mit Ihrem Weg nicht einverstanden und will jetzt herausfinden, was Sie sich dabei gedacht haben. Auch wenn Sie die versteckte Anklage erkennen, dürfen Sie jetzt auf keinen Fall beleidigt oder mit einer Flucht nach vorn reagieren. Bleiben Sie unbedingt sachlich und begründen Sie mit Fakten, warum die Entscheidung – so – aus Ihrer Sicht sinnvoll und richtig war. Danach können Sie zurückfragen: „Ich höre heraus: Sie hätten anders entschieden. Warum? Und wie können wir das in Zukunft verbessern?“ Das klingt lernwillig und konstruktiv.

Haben auch Sie das Gerüchte XY gehört? Ist da was dran?

Nicht wenige Chefs leiden unter der sprichwörtlichen Einsamkeit an der Spitze – sie verlieren den Kontakt zur Basis und den Mitarbeitern. Dennoch bleibt es gefährlich, sich am Flurfunk und Klatsch und Tratsch zu beteiligen. Erstens wird das wieder zum Bumerang, wenn Sie Gerüchte bestätigen, die aber falsch sind. Zweitens outen Sie sich als Flurfunker und „undichte Stelle“. Erklären Sie lieber, dass Sie sich für Gerüchte nicht interessieren und Ihnen nichts zu Ohren gekommen ist.

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Was tun bei unangenehmen Fragen vom Chef?

Es kommt allerdings auch vor, dass Vorgesetzte Fragen stellen, die unangenehm oder schon übergriffig sind. Also zum Beispiel zu privat („Wie läuft es bei Ihnen zuhause?“) oder einfach zu direkt („Haben Sie heute einen schlechten Tag?“).

Keine Frage: Solche Erkundigungen schießen über das Ziel hinaus, geht Vorgesetzte nichts an oder sind einfach nur unverschämt und viel zu intim. Nicht immer geschieht dies aus böser Absicht. Auch Chefs sind nicht immer geborene Kommunikatoren oder besitzen das Einfühlungsvermögen, das sie für den Job haben sollten.

Lächeln und Grenzen setzen

Bleiben Sie dennoch sachlich, ruhig und souverän. Statt patzig zu antworten „Das geht Sie nichts an!“ können die die Frage mit einem stummen Lächeln parieren und einfach gehen.

Oder aber Sie bleiben freundlich, setzen aber zugleich eine bewusste Grenze: „Ich finde, das geht jetzt zu weit. Lassen Sie uns gerne über meine Arbeit sprechen.“ Die meisten Vorgesetzten verstehen den Wink…


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