Nichts zu tun in der Arbeit: Probleme für Mitarbeiter
Kaffee trinken, ohne Stress ein paar Kleinigkeiten erledigen und auf den Feierabend warten… Eine tolle Vorstellung für Arbeitnehmer, die unter ständiger Belastung und Überforderung leiden. Wird es aber zum Dauerzustand, ist es für Betroffene ein Problem.
Nichts zu tun in der Arbeit – das macht krank. Nicht nur Stress, Überstunden und hohe Arbeitslast schaden der Gesundheit. Ein Boreout durch Unterforderung hat ebenso schlimme Konsequenzen und Symptome:
- Unzufriedenheit
- Erschöpfung
- Stimmungsschwankungen
- Schlafstörungen
- Antriebslosigkeit
- Sinnkrise
- Kopfschmerzen
- Ohnmachtsgefühle
In schlimmen und lang anhaltenden Fällen sind sogar depressive Stimmungen und ernsthafte psychologische Probleme möglich. Das Selbstwertgefühl leidet durch die aufgezwungene Nutzlosigkeit.
Wer ist besonders betroffen?
Nicht jeder Arbeitnehmer leidet gleichermaßen unter der Situation. Wer ohnehin nur Dienst nach Vorschrift leistet, die Zeit am Arbeitsplatz absitzt und lustlos durch den Arbeitstag schreitet, kommt meist gut damit klar. Anders bei motivierten Mitarbeitern, die Spaß im Job haben und sich über ihre Arbeit identifizieren.
Solch engagierte und involvierte Arbeitnehmer sehen den Job nicht nur als Broterwerb, sondern wichtigen Teil des eigenen Lebens. Sie wollen erfolgreich sein, gefördert und für ihre Leistungen wertgeschätzt werden. Hier leiden das Selbstbewusstsein und die Gesundheit besonders stark.
Gründe: Warum haben Sie nichts zu tun?
Es gibt zahlreiche Ursachen, warum Sie im Job nichts zu tun haben. Oft können Sie selbst nichts dafür und werden durch die Umstände oder den Chef zum Nichtstun und zur Langeweile gezwungen. Manchmal haben Sie jedoch zumindest eine Teilschuld.
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Schlechte Auftragslage
Steckt das Unternehmen in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage durch wenige Aufträge, sind nicht alle Mitarbeiter ausgelastet. Es kommt zu Leerlauf und Langeweile.
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Anhaltende Unterforderung
Sind Sie so gut in Ihrem Job, dass Sie Ihre Projekte und Aufgaben lange vor der Deadline erledigt haben? Das klingt gut, bedeutet aber auch, dass Sie für einen Teil der Arbeitszeit nichts zu tun haben.
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Fehlende Kommunikation
Manchmal ist ausreichend Arbeit vorhanden, es fehlt jedoch die nötige interne Kommunikation, um diese effizient zu verteilen. Die einen haben nichts zu tun in der Arbeit, die Kollegen gleichzeitig zu viel.
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Böswilliger Chef
Auch das kommt leider vor: Chefs sorgen gezielt für die Langeweile und Unterforderung von Mitarbeitern – Straining wird diese Form des Mobbings genannt. Arbeitnehmer bekommen keine Aufgaben zugeteilt, Verantwortungen gehen an Kollegen. Am Ende steht die Kündigung durch den Arbeitgeber oder den frustrierten Mitarbeiter selbst.
Muss ich arbeiten, wenn nichts zu tun ist?
Sie haben im Job nichts zu tun, warum also nicht die Zeit für private E-Mails nutzen oder im Homeoffice den Haushalt schmeißen und etwas auf der Couch fernsehen? Der Gedanke ist nachvollziehbar, aber gefährlich.
Das Arbeitsrecht sagt eindeutig: Während Ihrer Arbeitszeit sind solch private Angelegenheiten Arbeitszeitbetrug. Findet der Chef das heraus, droht eine Abmahnung und bei Wiederholung die Kündigung.
Nichts zu tun im Job: Muss ich den Chef informieren?
Rein rechtlich ist es nicht Ihre Pflicht, den Chef über fehlende Aufgaben zu informieren. Es ist Verantwortung des Arbeitgebers, Mitarbeiter auf Projekte und verschiedene Aufgabenbereiche zu verteilen.
Nichts zu tun in der Arbeit: 5 Tipps, die Ihnen helfen
Finden Sie sich nicht einfach damit ab, dass Sie nichts zu tun haben – vor allem, wenn der Zustand länger andauert und Sie darunter leiden. Es wird nicht von alleine besser, sondern erfordert Ihr Handeln.
Diese 5 Tipps helfen Ihnen weiter, wenn Sie im Job nichts zu tun haben:
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Sprechen Sie mit dem Chef
Suchen Sie das direkte Gespräch mit der Führungskraft. Schildern Sie Ihre Sicht und erklären Sie, wie und warum Sie unter Langeweile und fehlenden Herausforderungen leiden. Gute Chefs suchen gemeinsam eine Lösung.
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Bitten Sie um mehr Verantwortung
Fragen Sie nach mehr Verantwortung, einem größeren Aufgabenbereich oder der Beteiligung an weiteren Projekten. Das zeigt: Sie können und wollen mehr machen. Die meisten Arbeitgeber unterstützen Sie dabei.
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Bieten Sie Ihre Hilfe an
Nutzen Sie freie Kapazitäten und helfen Sie den Kollegen. Bieten Sie Ihre Hilfsbereitschaft an und nehmen Sie anderen Mitarbeitern Aufgaben ab.
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Erledigen Sie organisatorische Aufgaben
Fehlen Aufgaben aus dem Tagesgeschäft, widmen Sie sich stattdessen organisatorischen Dingen. Müssen Projekte geplant oder Meetings vorbereitet werden? Können Sie durch Vorarbeit den späteren Ablauf erleichtern und optimieren? Alternativ: Kümmern Sie sich um Ordnung in wichtigen Dokumenten oder am Arbeitsplatz.
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Suchen Sie einen neuen Job
Sie leiden langfristig und gesundheitlich, ohne dass Besserung in Sicht ist? Dann kann ein Jobwechsel die beste Option sein. Das gilt auch, wenn der Chef Ihnen bewusst Steine in den Weg legt.
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