Was macht Zufriedenheit aus?
Zufriedenheit ist ein Zustand innerer Ausgeglichenheit, in dem Sie mit den Umständen einverstanden sind und gleichzeitig tiefe Genugtuung empfinden. Es ist die persönliche Überzeugung und Einschätzung, dass das aktuelle Leben den eigenen Vorstellungen, Erwartungen und Bedürfnissen entspricht. Wenn Sie zufrieden sind, fühlen Sie sich rundum wohl und verspüren Gelassenheit und innere Ruhe.
Jeder Mensch strebt genau diesen Zustand der Zufriedenheit an. Wir treffen Entscheidungen, verfolgen Ziele und setzen unsere Energie ein, um zufrieden mit unserem Leben zu sein.
Wovon hängt Zufriedenheit ab?
Zufriedenheit empfinden wir, wenn unsere individuellen Bedürfnisse befriedigt werden. Das kann berufliche und finanzielle Sicherheit sein, aber auch ein erfülltes Familienleben und ein Umfeld von Freunden kann dazu gehören. Ein weiterer Faktor ist die Möglichkeit, eigene Interessen, Hobbys und Leidenschaften auf dem Weg zur Selbstverwirklichung zu verfolgen.
Wirklich zufrieden ist, wer das hat, was er zum glücklich sein braucht. Darin steckt eine wichtige Erkenntnis und Chance: Am Ende können Sie schließlich selbst entscheiden, wovon Ihre Zufriedenheit abhängt und wie viel von allem Sie wirklich brauchen. Das macht Zufriedenheit zu einer Frage der eigenen Einstellung.
Innere Zufriedenheit kann kein Dauerzustand sein
Glück ist oft nur ein flüchtiger Augenblick, eine Momentaufnahme, in der alles passt. Echte Zufriedenheit, die von innen heraus kommt, ist schon deutlich langlebiger. Doch ist es ein Irrglaube, dieser Glückszustand ließe sich durch ein paar simple Übungen dauerhaft konservieren. Klingt nach einer schlechten Nachricht, ist aber gar nicht so schlimm.
Wir müssen Unzufriedenheit empfinden. Zum einen, um überhaupt schätzen zu können, wenn wir zufrieden sind. Zum anderen dient Unzufriedenheit als Motor. Sie treibt uns an, neue Erfahrungen zu machen, zu wachsen, Ehrgeiz und Ambitionen zu entwickeln.
Zufriedenheit im Job: Leider eine Ausnahme?
Zufriedenheit im Job? Das scheint nur für wenige Arbeitnehmer wirklich zu funktionieren. Gerade mit rund 30 Jahren ist der Beruf kein Quell der Zufriedenheit, sondern Stress pur, sorgt für Jobfrust und Anspannung. Das fanden Forscher der Universität Groningen heraus.
Grund seien meist Kinder, wichtige Karriereweichen und eine aus dem Gleichgewicht geratende Work-Life-Balance.
Faktoren für Jobzufriedenheit
Was aber entscheidet über die Zufriedenheit von Mitarbeitern? Das ist letztlich natürlich individuell, doch eine Theorie besagt, dass genau 3 Dinge ausschlaggebend sind, die erst im Zusammenspiel ihre volle Wirkung entfalten:
-
Gehalt
Wer erstklassige Leistungen erbringt und dafür drittklassig bezahlt wird, schiebt auf Dauer Frust und fühlt sich ausgebeutet. Nur wenn das Gehalt als fair empfunden wird, können Arbeitnehmer zufrieden sein.
-
Arbeitszeit
Rund um die Uhr arbeiten, dauerhafte Überstunden, keine Zeit mehr außerhalb des Jobs – selbst wenn Sie Ihren Job mögen, müssen Sie auch leben und nicht nur schuften. Arbeit braucht stets auch Ausgleich.
-
Arbeitsklima
Wie heißt es so schön: Man kommt für den Job – und geht wegen des Chefs (oder der Kollegen). Nicht wenige verbringen mehr Zeit mit ihren Kollegen und Vorgesetzten als mit dem eigenen Partner. Wenn da die Chemie und das Arbeitsklima nicht stimmen, kann es keine Zufriedenheit geben.
Und welcher Aspekt ist der wichtigste? Die Mehrheit entscheidet sich für das Betriebsklima! Kein noch so hohes Gehalt kann über eine miese Atmosphäre und ständigen Streit hinwegtrösten. Ebenso wenig eine 35-Stunden-Woche. Das sind dann immer noch 35 miese Wochenstunden – und 35 zu viele, mit denen Sie ganz und gar nicht zufrieden sind.
Zufriedenheit Test: Sind Sie mit Ihrem Job zufrieden?
Wie sieht es bei Ihnen aus? Sind Sie mit Ihrem aktuellen Job zufrieden? Es kann verschiedene Gründe geben, warum es nicht so ist – oft wollen wir es uns selbst nur nicht eingestehen. Unser Test zur Jobzufriedenheit hilft Ihnen weiter:
Zufriedenheit: Zitate und Sprüche
Zahlreiche schlaue und bekannte Köpfe haben sich bereits mit einem zufriedenen Leben befasst. Das Ergebnis sind verschiedenste Sprüche und Zitate zur Zufriedenheit, die Sie als Inspiration nutzen können:
- „Zufriedenheit ist der Stein der Weisen, der alles in Gold verwandelt, das er berührt.“ (Benjamin Franklin)
- „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit“ (Søren Kierkegaard)
- „Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.“ (Marc Aurel)
- „Achte auf das Kleine in der Welt, das macht das Leben reicher und zufriedener.“ (Carl Hilty)
- „Zufriedenheit bedeutet nicht alles zu haben, sondern das Beste aus allem zu machen.“ (Unbekannt)
- „Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.“ (Epikur)
- „Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt.“ (Arthur Schopenhauer)
- „Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich selbst vorgenommen haben.“ (Abraham Lincoln)
- „Wenn du unzufrieden bist, ändere dein Leben oder deine Einstellung.“ (Unbekannt)
- „Der höchste Genuss besteht in der Zufriedenheit mit sich selbst.“ (Jean Jaque Rousseau)
- „Das wahre Glück ist die Genügsamkeit.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
- „Zufriedenheit ist ein stiller Garten, in dem man sich ausruhen kann.“ (Ernst Ferstl)
- „Der unzufriedene Mensch findet keinen bequemen Stuhl.“ (Benjamin Franklin)
Zufriedenheit ist Einstellungssache
Ein zentrales Thema bei den Zitaten und für viele wichtigste Voraussetzung für Zufriedenheit: Der Blick auf das eigene Leben. Anders ausgedrückt: Es gibt keinen Vergleich mit anderen, keinen Wettkampf. Zufriedenheit ist eine persönliche, nach innen gerichtete Einstellung. Was andere haben, was der Kollege verdient, was ein Freund erreicht hat – all das ist für Ihre eigene Zufriedenheit irrelevant. Zufriedene Menschen erfreuen sich am eigenen Leben. Genau so, wie es ist.
Auf den Punkt bringt das ein Zitat von Berthold Auerbach: Wer nicht zufrieden ist mit dem, was er hat, der wäre auch nicht zufrieden mit dem, was er haben möchte. Gedanken wie „Wenn ich erst das habe, werde ich zufrieden“ gehen nicht auf. Schuld an mangelnder Zufriedenheit sind wir meist selbst. Denn fest steht: Gier ist Gift für die Zufriedenheit.
Zufriedenheit mit sich selbst
Alle paar Jahre ein neues Auto, das neuste Smartphone oder anderen Elektroschnickschnack, um mit dem Nachbarn oder Kollegen mitzuhalten – dieser Konsum setzt uns nur unter zerstörerischen Druck. Derartige Dinge vor Augen, sehen die Menschen nicht mehr das Positive in ihrem Leben, sondern immer nur den Mangel. Noch schlimmer im Internet. Auf Social Media sehen Sie im Sekundentakt, was andere haben. Je zahlreicher und unerreichbarer die Vergleichsoptionen, desto unzufriedener wird der Mensch.
Wer so denkt, kann nie zufrieden sein. Materielle Dinge sind schön und unterstützen. Wirkliches inneres Gleichgewicht bedeutet jedoch Zufriedenheit mit sich selbst. Wer nur von Neid getrieben ist, kann nicht zufrieden mit dem eigenen Leben und seinen Umständen sein.
Das passiert, wenn Sie aufhören, sich mit anderen zu vergleichen:
- Sie schenken Defiziten weniger Gewicht.
- Sie freuen sich über das, was Sie haben.
- Sie konzentrieren sich mehr auf eigene Ziele.
- Sie finden Dankbarkeit und Zufriedenheit.
- Sie werden selbstbewusster.
- Sie werden glücklicher.
Zufriedenheit lernen: Tipps und Wege
Die positive Grundstimmung des Zufriedenseins stellt sich ein, wenn unsere Ansprüche und Erwartungen erfüllt beziehungsweise ausgeglichen sind. Diese Erkenntnis ist ein wichtiger Teil der Lösung: Wir selbst entscheiden und setzen die Messlatte, wann wir zufrieden sind. Dafür müssen sie nicht auf Ziele verzichten. Vielmehr müssen Sie auf dem Weg zu Ihrem Ziel die gegenwärtige Lebensphase von ganzem Herzen annehmen.
In der Wissenschaft wird viel diskutiert, im Kern eint aber eine Feststellung: Zufriedenheit ist eine Attitüde – nichts, das man erkaufen oder kontrollieren könnte. Sie entscheiden, ob Sie zufrieden sind oder nicht.
10 Tipps für mehr Zufriedenheit
Das ist eine gute Nachricht, denn sie bedeutet, dass sich Zufriedenheit lernen lässt – durch Unabhängigkeit von den Umständen. Zusätzlich gibt es einige Tipps, mit denen sich die Zufriedenheit gerade im Alltag steigern lässt:
-
Seien Sie dankbar
Wer nur auf andere schielt, sich vergleicht und versucht, ihrem Erfolg oder Besitz nachzuhecheln, wird nicht zufriedener. Ganz im Gegenteil. Seien Sie lieber dankbar für das, was Sie haben und erreichen. Der Psychologe Rolf Merkle empfiehlt dazu: „Notieren Sie sich 10 Dinge, für die Sie dankbar sein können. Schließen Sie Ihre Augen, atmen einige Male tief ein und aus und denken an diese 10 Geschenke.“
-
Memorieren Sie schöne Augenblicke
Ein Missgeschick kann einen ganzen Tag überschatten. Viel zu oft hängen wir solchen Erlebnissen nach und verdrängen die schönen Zeiten. Für mehr Zufriedenheit sollten sie die Gegenwart genießen, die schönen Augenblicke memorieren und die Zeit nicht mit Vergangenheitsgrübelei vergeuden. Darin liegt großer Frieden.
-
Denken Sie optimistisch
Wer unter chronischem Pessimismus leidet, macht eigene Zufriedenheit nahezu unmöglich. Dauerhaftes Schwarzsehen und Schlechtreden ist kein Weg, um mit dem eigenen Leben zufrieden zu sein. Lernen Sie, die Dinge häufiger positiv zu sehen und sich auf Lösungen zu konzentrieren, statt auf Probleme zu fokussieren.
-
Seien Sie kreativ
Kreativität macht nachweislich glücklich. Und jeder kann sich täglich durch schöpferische Ideen ausdrücken. Beim Blick auf das Erreichte, erleben Sie automatisch innere Zufriedenheit. Selbstbewusster macht es obendrein. Dabei müssen Sie keine modernen Kunstwerke erschaffen. Lassen Sie ihren kreativen Gedanken freien Lauf und schon werden Sie zufriedener.
-
Umgeben Sie sich mit Freunden und Familie
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Durch gute und enge Beziehungen zu Freunden und Familien schöpfen wir Kraft, fühlen uns wohl und werden zufriedener. Ungewollte Einsamkeit hingegen frustriert und macht unglücklich. Suchen Sie den Kontakt zu den Menschen in Ihrem Umfeld, die Ihnen wichtig sind und die Ihnen gut tun.
-
Bewegen Sie sich
Wer seinen Körper bewegt, setzt Endorphine frei. Und die machen glücklich und zufrieden. Sie müssen nicht zum Leistungssportler werden, doch regelmäßiger Sport oder zumindest ausgiebige Spaziergänge können helfen. Gleichzeitig tun Sie so etwas für Ihre Gesundheit, die ebenfalls eine Grundvoraussetzung für ein zufriedenes Leben ist.
-
Lesen Sie Stoff, der inspiriert
Man muss nicht jeden guten Gedanken selbst entwickeln. Es reicht, sich täglich positive Ideen durch den Kopf gehen zu lassen. Die beste Methode dafür: lesen. Ob die oben gezeigten Zitate, Affirmationen oder andere inspirierende Geschichten: Positive Gedanken zu tanken, macht zufriedener und kann negative Einstellungen verändern.
-
Nehmen Sie sich Zeit
Für sich selbst vor allem. Das ist nicht immer leicht, aber wirkungsvoll: Wer sich aber gewissenhaft und regelmäßig eine Auszeit nimmt, die nur ihm gehört, wird ruhiger, belastbarer – und zufriedener. Füllen Sie diese Zeit einfach mit dem, was Ihnen gut tut. Gönnen Sie sich etwas: Das kann eine Pause von allem sein, aber ebenso ein toller Ausflug mit dem Partner oder ein Abend im Freundeskreis.
-
Werden Sie aktiv
Sie sind unzufrieden, weil etwas nicht so ist, wie erhofft? Dann verharren Sie nicht in der Situation, sondern ändern Sie etwas! Ein neuer Job, mehr Zeit für die Familie oder ein Wechsel des Lebensmittelpunktes: Klären Sie Ihre Bedürfnisse und Erwartungen und erfüllen Sie diese.
-
Seien Sie zufrieden
Das klingt nur tautologisch, ist aber entscheidend: Sie können alle Punkte erfüllen, kreativ werden, sich bewegen, Gutes lesen und trotzdem griesgrämig bleiben. Glück und Zufriedenheit bleiben Entscheidungssache und eine innere Einstellung. Sie besitzen Zufriedenheit erst dann, wenn Sie sich dazu entscheiden. Probieren Sie es aus!
Eine Übersicht mit einigen der Tipps haben wir auch noch einmal als PDF für Sie zusammengestellt:
PS: Stellen Sie sich doch einfach mal selbst ein Zeugnis aus!
Was andere dazu gelesen haben