Was ist ein Karrierestopp?
Ein Karrierestopp ist der berufliche Stillstand. Sie entwickeln sich nicht weiter und treten für einen langen Zeitraum auf der Stelle. Keine neuen Fähigkeiten, kein Aufstieg, keine Verbesserung der Position. Sie erreichen keine Ziele mehr und kommen einfach nicht voran.
Ein solcher Karrierestopp tritt nicht nach ein paar Wochen ein. Sie können nicht jeden Monat auf der Karriereleiter nach oben klettern. Geht es beruflich aber über viele Monate oder gar Jahre nicht weiter, wird Ihre Karriere stark ausgebremst.
Karrierestopp: Signale
Ein häufiges Problem beim Karrierestopp: Er wird oft zu spät erkannt und lange ignoriert. Betroffene reden sich ein, dass die eigene Karriere bald wieder Fahrt aufnehmen wird und verharren untätig in der eigenen Karriere-Sackgasse.
Damit Ihnen das nicht passiert, müssen Sie die Signale eines Karrierestopps erkennen. Auf diese Anzeichen sollten Sie achten:
- Keine Entwicklung der Aufgaben
Klares Signal für einen Karrierestopp: Sie wollen aufsteigen, doch Sie bekommen keine neuen Aufgaben, Ihre Verantwortung bleibt gleich und Beförderungen gehen an Ihnen vorbei. Bringen Sie gute Leistungen und wollen sich entwickeln, sollte der Karriere nichts im Weg stehen. - Externe Besetzung von Positionen
Ein wichtiges Projekt steht an oder eine höhere Position wird frei – nur bekommen nicht Sie die Chance, sondern es wird ein neuer Mitarbeiter eingestellt. Wird Ihre Wunschposition extern besetzt, befinden Sie sich mitten im Karrierestillstand. - Neue Aufgabe ohne Herausforderung
Manchmal gibt es neue Aufgaben, doch entsprechen diese nicht Ihren Qualifikationen. Es fehlt die Herausforderung und die Möglichkeit, daran zu wachsen. Solche Aufgaben sind eher ein Schritt zurück und ein klares Signal für den Karrierestopp.
Karrierestopp: Vier wichtige Fragen
Ein Karrierestopp ist nicht gleich Grund zur Panik: Wenn Sie die Situation erkennen, können Sie frühzeitig reagieren. Bevor Sie alles hinschmeißen und die Kündigung einreichen, sollten Sie sich die folgenden vier Fragen beantworten.
1. Was sind meine Stärken und Schwächen?
Eine Bestandsaufnahme zu Ihren Stärken und Schwächen sollte vor einer Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen stehen. Worin sind Sie gut? Was fällt Ihnen schwer? Und wie können Sie diese Informationen nutzen, um Ihre Karriere wieder anzukurbeln? Dabei können Sie die SWOT-Analyse nutzen. Die Abkürzung steht für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken).
Wo liegen Ihre Stärken? Was zeichnet Sie aus, unterscheidet Sie von anderen? Ihre besten Eigenschaften sind Ihr Anhaltspunkt: Bauen Sie Ihre Stärken aus. Vielleicht gibt es Weiterbildungen, die von Ihrer Firma unterstützt werden. Erklären Sie Ihre Ziele und wie Sie Ihre Fähigkeiten und Ihr Fachwissen noch besser im Job einbringen wollen.
Zusätzlich müssen Sie sich auch Ihren Schwächen stellen. Welche Aufgaben vermeiden Sie oder schieben Sie auf? Mit einem klaren Verständnis Ihrer Stärken und Schwächen können Sie Karriereziele neu definieren und entscheiden, ob und wie Sie diese in Ihrer aktuellen oder zukünftigen Position umsetzen können.
2. Was motiviert Sie wirklich?
Überlegen Sie, was Sie wirklich motiviert und inspiriert. Reflektieren Sie Momente auf der Arbeit, die Ihnen besonders viel Spaß bereitet haben, und identifizieren Sie, welche Bereiche Sie besonders interessieren. Dies kann Ihnen helfen, Bereiche zu finden, die Sie dauerhaft in Ihre jetzige Stelle oder eine neue Position integrieren können.
Dabei ist es völlig unerheblich, ob das Gespräche mit Kunden oder Strategien zur Problemlösung mit den Kollegen waren. Wichtig ist es herauszufinden, woran Sie verstärkt arbeiten wollen. Ihr Vorgesetzter oder auch Kollegen können gute Gesprächspartner sein. Gerade im Austausch mit dem Chef können Sie überlegen, wie Sie Ihre Interessen gewinnbringend einsetzen und so die Karriere voranbringen.
3. Wie können Sie sich besser vernetzen?
Berufliche Kontakte sind ein wichtiger Faktor für Ihre Karriere. Wer die richtigen Leute kennt, kommt leichter voran, wird empfohlen und eher für Aufgaben und Verantwortungen berücksichtigt. Erweitern Sie Ihr Netzwerk und knüpfen Sie neue Kontakte. Das können Kollegen aus anderen Abteilungen sein, aber auch Vorgesetzte, Kunden oder Geschäftspartner.
Richtiges Netzwerken bedeutet auch, sich mit Leuten auszutauschen, die ähnliche Interessen und Fragestellungen in beruflicher Hinsicht haben. Sie können sich gegenseitig unterstützen oder Probleme gemeinsam lösen.
4. Brauchen Sie eine neue Herausforderung?
Bevor Sie Schritte wie einen Jobwechsel in Betracht ziehen, fragen Sie sich, ob der Karrierestopp tatsächlich ein Zeichen für eine Pause oder einen Wechsel ist – oder ob es Möglichkeiten gibt, Ihre Karriere in Ihrer aktuellen Position weiterzuentwickeln. Vielleicht können Sie Spezialist in einem bestimmten Bereich werden oder Ihre Fähigkeiten um wichtige Qualifikationen ergänzen.
Bitten Sie Ihren Chef um ein konstruktives Mitarbeitergespräch. Suchen Sie gemeinsam nach Lösungen und neuen Herausforderungen, die Ihrer Karriere neuen Schwung geben. Ist der Vorgesetzte dazu nicht bereit oder zeigt sich im Gespräch, dass der aktuelle Job keinerlei Entwicklung ermöglicht, kann es tatsächlich Zeit für einen Tapetenwechsel und die Jobsuche bei einem anderen Arbeitgeber sein.
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