Schlechte Angewohnheiten loswerden: 10 Beispiele + Tipps

Schlechte Angewohnheiten haften uns an wie Kaugummi am Schuh und lassen sich nur schwer wieder loswerden. Wir zeigen Ihnen, wie es trotzdem gelingt – inklusive Beispiele der 10 schlechtesten Angewohnheiten und wie lange es dauert, eine Gewohnheit zu ändern…

Gewohnheiten Aendern 66 Tage 8 Schritte Grafik

Definition: Was sind schlechte Angewohnheiten?

Mehr Sport treiben, weniger Alkohol trinken, besser schlafen – zum Jahreswechsel nehmen sich viele Menschen regelmäßig vor, schlechte Angewohnheiten abzulegen. Doch das ist gar nicht so leicht, solche Vorsätze umzusetzen. Der Grund dafür liegt in unserem Gehirn.

Die meisten Gewohnheiten laufen automatisch ab – sie wurden über lange Zeit trainiert. Irgendwann unterscheidet das Gehirn nicht mehr zwischen bewusster Handlung und schlechter Angewohnheit.

Hinzu kommt, dass Angewohnheiten das Gehirn entlasten: Routinen sparen Energie und ständiges Nachdenken. Würden wir jedes Mal eine bewusste Entscheidung treffen, wäre der Kopf heillos überfordert. Gleichzeitig geben uns die täglichen Routinen Sicherheit und das Gefühl, den Alltag kontrollieren zu können.

Schlechte Angewohnheiten Synonyme

Gerade in Kreuzworträtseln wird gerne nach einem anderen Wort für schlechte Angewohnheit mit 5 Buchstaben oder mehr gesucht. Zu den häufigsten Synonymen gehören: Macke, Unart, Unsitte, Untugend, Laster, Marotte oder schlicht: Fehler.

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10 schlechte Angewohnheiten Beispiele

Für die eigenen schlechten Gewohnheiten sind wir oft blind. Effekt: Wir merken nicht, wie wir damit auf andere wirken oder uns sogar selber schaden. Entsprechend können schlechte Angewohnheiten Beziehungen oder den persönlichen Erfolg beschädigen.

Die folgende Liste zeigt schlechte Gewohnheiten, die besonders viele Nachteile haben und teils sogar unsympathisch machen:

  1. Unpünktlichkeit

    Mal unpünktlich zu sein, kann vorkommen. Regelmäßige Unpünktlichkeit aber ist gelebte Arroganz und ein Zeichen für schlechtes Zeitmanagement. Indirekt sagen Sie damit: „Deine Zeit ist mir egal.“ Oder: „Ich kann es mir erlauben, dich warten zu lassen.“ Schlecht! Wer sich so verhält, verliert an Respekt.

  2. Unzuverlässigkeit

    Gemeint ist, seine Zusagen nicht einzuhalten oder Versprechen zu brechen. Zuverlässigkeit ist nicht nur eine Tugend – Sie ist die Basis für Vertrauen und Glaubwürdigkeit.

  3. Prokrastination

    Lästige Aufgaben immer wieder aufzuschieben (Fachbegriff: Prokrastination) ist häufig ein eingeübtes Bewältigungsmuster. Schätzungen zufolge leidet jeder 5. Deutsche darunter. Der Versuch, es uns leichter zu machen, erzeugt allerdings ein schlechtes Gewissen und kostet mehr Kraft, weil wir hinterher umso härter nachholen müssen, was wir vorher aufgeschoben haben (siehe: Depletion-Effekt).

  4. Ungeduld

    Ohne Geduld neigen viele Menschen zu voreiligen Schlüssen oder betreiben gefährlichen Aktionismus. In finanziellen Dingen kann die schlechte Angewohnheit dazu führen, dass wir unnötige Anschaffungen und Spontankäufe machen. Im Job kann Ungeduld zu fahrlässigen Fehlern oder Fehlentscheidungen führen.

  5. Geltungssucht

    Sich immer in den Vordergrund drängen, nach Lob und Anerkennung gieren… Hinter Aufmerksamkeitssucht kann mehr als eine schlechte Angewohnheit stecken: Oft ist Geltungsdrang ein Indiz für eine „histrionische Persönlichkeitsstörung„. Und die erreicht das genaue Gegenteil: Ablehnung statt Aufmerksamkeit.

  6. Vergleichen

    Ständiges Vergleichen mit anderen, ist wie permanent in den Rückspiegel zu sehen: Wir fühlen uns ewig gejagt, minderwertig, nie ankommend oder dankbar. Das Ergebnis ist ein rastloses Leben. Die Angewohnheit hat nicht selten ungesundem Leistungsdruck und Minderwertigkeitsgefühle zur Folge.

  7. Gerüchte verbreiten

    „Gerüchte werden von Neidern erfunden, von Dummen verbreitet und von Idioten geglaubt.“ – Einerseits sind Klatsch und Tratsch ein Ur-Bedürfnis und sinnvolles soziales Ventil. Wer aber gewohnheitsmäßig Gerüchte verbreitet, verbaut sich Wege. Sie sind sogar ein Karrierekiller, denn mangelnde Diskretion diskreditiert jeden noch so aussichtsreichen Aufsteiger.

  8. Geiz

    Geiz ist gar nicht geil. Er verrät eine kleingeistige Kramerseele, die Angst davor hat, im Leben ständig zu kurz zu kommen und sich deshalb nimmt, was sie kriegen kann. Das Gegenteil – Großzügigkeit – ist dagegen eine gute Angewohnheit, die zudem sympathisch macht. Tatsächlich stimmt es: Geben ist seliger als Nehmen!

  9. Verantwortungslosigkeit

    Noch so eine schlechte Angewohnheit: Jammern und anderen die Schuld geben. Doch wer anderen die Schuld gibt, gibt ihnen auch die Macht über das eigene Leben und macht sich zum ohnmächtigen Opfer. Verantwortungsbewusstsein und mehr Eigenverantwortung zu übernehmen, führt zu einem selbstbestimmteren Leben.

  10. Undank

    Niemand hat ausschließlich alleine Erfolg. Dahinter stecken praktisch immer Vitamin B, Mentoren, Unterstützer und Ratgeber. Fehlende Dankbarkeit dafür vergrätzt diese Kontakte nicht nur. Sie schaden sich damit massiv in der Zukunft. Ohne ein Dankeschön ab und an, wird sich kaum noch jemand für Sie engagieren. Und Ihre Ziele erreichen Sie dann auch nicht mehr.

Daneben gelten die schon erwähnten klassischen Themen wie „zu wenig Sport machen“, „zu viel Alkohol trinken“, „Rauchen“ sowie „zu wenig schlafen“ zu den häufigsten schlechten Angewohnheiten, die sich jedes Jahr in den typischen Neujahrsvorsätzen widerspiegeln.

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Schlechte Angewohnheiten loswerden: So geht’s

Routinen und Gewohnheiten sind tief in uns verankert. Wollen Sie schlechte Angewohnheiten loswerden, wird das nicht einfach – unmöglich ist es aber auch nicht. Psychologen und Experten empfehlen hierzu regelmäßig die folgenden Schritte und Tipps:

  • Auslöser identifizieren

    Im ersten Schritt müssen Sie die Auslöser (sog. Trigger) identifizieren, die Ihre schlechten Angewohnheiten immer wieder auslösen. Greifen Sie zum Beispiel bei Stress im Job regelmäßig zu Schokolade oder greifen Sie bei akutem Frust sofort zum Bier? Je besser Sie verstehen, wann die Gewohnheiten auftreten, desto leichter können Sie diese kontrollieren und ändern.

  • Alternative festlegen

    Wollen Sie schlechte Angewohnheiten loswerden, brauchen Sie eine gute Alternative dafür. Sonst entsteht eine Lücke – und in die schleichen sich dann nur wieder andere schlechte Gewohnheiten ein. Überlegen Sie also, wie Sie das unliebsame Verhalten ersetzen. Statt zum Schokoriegel greifen Sie zum Beispiel zum Apfel oder joggen sich den Stress abends weg, statt ihn auf der Couch zu ertränken.

  • Kleine Schritte machen

    Erwarten Sie nicht zu viel auf einmal. Kleine Schritte sind besser als keine Schritte. Die neuen Vorsätze und Ziele sollten realistisch bleiben und sich gut in den Alltag integrieren lassen. So erzeugen Sie stetige Erfolgserlebnisse, die das Belohnungssystem aktivieren, motivieren und Sie länger durchhalten lassen.

  • Unterstützer suchen

    Sprechen Sie über Ihre ersten Erfolge öffentlich – der soziale Druck diszipliniert und motiviert zusätzlich. Überdies finden Sie so vielleicht Gleichgesinnte und bekommen Anregungen oder positives Feedback. Gerade solche Unterstützer brauchen wir, um Rückschläge und Rückfälle besser zu überwinden. Denn diese werden kommen!

  • Versuchungen meiden

    Nach den ersten Erfolgen wird es meist richtig schwer. Vermeiden Sie nun wirklich alle potenziellen Versuchungen und alles, was Sie in die alte Gewohnheit zurückbringen könnte. Sie machen es sich nur unnötig schwer und riskieren die Selbstkontrolle zu verlieren. Wer zum Beispiel abnehmen will, sollte erst gar keine Schokolade einkaufen.

  • Disziplin üben

    Am Ende brauchen Sie Disziplin, um unliebsame Gewohnheiten loszuwerden. Erinnern Sie sich immer wieder daran, warum Sie das machen wollen und imaginieren Sie das positive Ergebnis – nicht den steinigen Weg dorthin. Ansonsten müssen leider konsequent bleiben und mit viel Willenskraft an dem besseren Verhalten arbeiten.

Psychologie: Gewohnheiten ändern – wie lange dauert das?

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wollen Sie schlechte Gewohnheiten ändern, brauchen Sie laut Studien um die Psychologin Phillippa Lally rund 66 Tage (mehr als 2 Monate), um diese abzulegen und ein neues Verhalten anzutrainieren. Wenn Sie mal 1-2 Tage schwach werden, hat das kaum Auswirkungen auf den Lernprozess. Entscheidender ist die Regelmäßigkeit und dass Sie intrinsisch motiviert sind, die schlechte Angewohnheit loszuwerden.



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