Montagsstimmung: Was das über Ihre Karriere aussagt

Im Idealfall freuen Sie sich am Montagmorgen auf Ihre Arbeit und den Job. In der Realität ist es genau anders herum: Viele Arbeitnehmer plagt am Montag akute Unlust – die Montagsstimmung gleicht einem Kater, nur ohne Alkohol. In der Psychologie ist das Phänomen auch als „Montagsblues“ bekannt. Die Ursachen für die miese Montagsstimmung liegen aber nicht am Wochentag, wie Studien belegen. Vielmehr ist es der Job selbst, der regelmäßig montags die Stimmung trübt…

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Montagsstimmung: Euphorie oder Montagsblues?

Jeden Montagmorgen das gleiche Spiel: Die Motivation sinkt in den Keller. Die Stimmung gleicht einer Mini-Depression – auch Montagsblues genannt… Das spiegelt sich regelmäßig im Internet und auf Social Media – durch Memes und GIFs, die den Montag humorig auf die Schippe nehmen und die Montagsstimmung illustrieren.

Woher kommt die miese Montagsstimmung?

Wissenschaftler um den Arbeitspsychologen Oliver Weigelt von der Universität Leipzig haben allerdings herausgefunden, dass der Jobfrust am Montag nicht schlimmer ist als an anderen Wochentagen. Ursache für die Montagsstimmung ist vielmehr eine vorangegangene Woche mit viel Stress und die abrupte Entspannung am Wochenende (siehe Wochenend-Effekt).

Läuft der Körper die gesamte Woche über auf Hochtouren, schüttet er die gesamte Zeit über Hormone aus (Cortisol vor allem), die uns zwar durchhalten lassen, aber das Immunsystem schwächen. Fahren wir dann am Wochenende rapide runter, bestraft das der Körper gerne mal mit Kopfschmerzen oder einer Erkältung und die Psyche mit einer sogenannten Entlastungsdepression. Und die kann bis in den Montag hineinstrahlen.

Montag – der vielgeschundene Tag

„Schon wieder Montag!“ – Viele Arbeitnehmer haben sich auf den unerfreulichen Montag eingeschossen. Im Netz kursieren viele alternative Bezeichnungen für die Wochentage: Dienstag = Jeanstag, Mittwoch = Mettwoch, Donnerstag = Dönerstag, Freitag = Freutag und der Montag wird gerne auch mal als „Schontag“ bezeichnet. Woran liegt das? In den meisten Kulturkreisen markiert der Montag den Beginn der Woche. Und das bedeutet für viele: wieder früh aufstehen, anstehende Aufgaben erledigen. Der Takt wird durch die Arbeit (fremd) bestimmt. Das trübt die Stimmung.

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Eigene Montagsstimmung kritisch reflektieren

Ein bisschen Unlust oder auch mal Frust zwischendurch ist normal. Wird dies bei Ihnen montags aber chronisch, sollten Sie hellhörig werden. Schuld ist nicht etwa der Montag (siehe Studien), sondern vielmehr die Arbeit selbst. Womöglich arbeiten Sie im falsche Beruf oder stecken in einer gefährlichen Karriere-Sackgasse und es ist längst Zeit für einen Jobwechsel.

Wer montags schlechte Stimmung hat, sollte sich daher fragen, was die Ursache dafür ist. Die negative Montagsstimmung kann mehrere Gründe haben:

Mieser Job

Der augenscheinlichste Grund für die miese Montagsstimmung: Sie hassen Ihren Job. Er bringt Ihnen zwar ein Einkommen, aber das ist eigentlich nur Schmerzensgeld. Die Arbeit selbst erfüllt schon lange nicht mehr und Sinn hat sie auch nicht. Es fehlen sowohl Herausforderungen wie Perspektiven, ganz zu schweigen von Wertschätzung. Wird die miese Montagsstimmung dann chronisch und weitet sich auch auf andere Wochentage aus, sollten Sie über eine berufliche Neuorientierung nachdenken.

Hohe Arbeitsmenge

Miese Montagsstimmung macht sich ebenfalls breit, wenn einem die Arbeit über den Kopf wächst und einen montags schon so viele Aufgaben erwarten, die nicht mal in einer Woche zu bewältigen sind. Auch das kann wieder mehrere Gründe und Ursachen haben: Entweder die Arbeit ist grundsätzlich zu viel, die Erwartungen und Anforderungen des Chefs zu hoch und einfach nicht zu schaffen (dann müssen Sie reden!) – oder aber es liegt an Ihnen und schlechter Arbeitsorganisation. Womöglich neigen Sie zur Prokrastination oder leiden unter dem Akrasia-Effekt: Die Arbeit wird solange aufgeschoben bis sie unausweichlich wird…

Mangelnder Schlaf

Auch fehlender oder zu wenig Schlaf kann die Montagsstimmung drücken. Wer am Wochenende ordentlich auf den Putz haut und Partys feiert, bringt seinen Biorhythmus aus dem Takt. Die Folge: Wir finden Sonntagnacht keine Ruhe und zu wenig Schlaf. Der Erholungseffekt des Wochenendes ist am Montagmorgen dahin. Und wir haben weder Motivation, noch Lust auf die Arbeit zu gehen…

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Montagsstimmung aufhellen: Den Blues überwinden

Ein wichtiger Schritt, um die Montagsstimmung aufzuhellen: Hängen Sie die Messlatte für eine fantastische Montagsstimmung bitte nicht zu hoch! Nicht jeder Wochenstart muss ein Knaller werden. Und nicht immer muss die verhaltene Montagsstimmung ein Indiz dafür sein, dass etwas fundamental aus dem Ruder läuft. Wenn Sie allerdings gerade akute Unlust auf die Arbeit verspüren (und deshalb diesen Artikel lesen), dann haben wir hier noch ein paar Tipps für Sie, wie sich ein Montagsblues ganz einfach überwinden lässt:

Starten Sie gemütlich in den Tag

Steigen Sie sanft in die Woche ein. Mit einem gesunden Frühstück, einer zweiten Tasse Kaffee und ein paar Motivationssprüchen oder positiven Affirmationen. Einfach nur, um Energie zu tanken. Oder planen Sie kleine private Höhepunkte für den Montag ein: ein Treffen mit Freunden nach Feierabend oder die Arbeit an einem privaten Projekt, an dem Sie viel Spaß haben. Damit schaffen Sie etwas, auf das Sie sich freuen können und Sie starten sofort motivierter in den Tag.

Meiden Sie Miesmacher

Manche Menschen haben immer Montag. Doch schlechte Laune steckt an – nachweislich. Der beste Tipp hierbei: Meiden Sie solche Menschen und notorische Miesepeter! Sie killen jede „Monday Motivation“ und ziehen Ihnen nur Lebensenergie ab. Gehen Sie entsprechenden Kollegen daher möglichst aus dem Weg oder reduzieren Sie die Gespräche mit ihnen auf ein Minimum. Vor allem am Montag.

Legen Sie mehr Pausen ein

Der Mensch ist keine Maschine und immer nur funktionieren, funktioniert nicht. Die meisten Menschen verkrampfen, wenn sie für längere Zeit vor dem Computer hocken. Oder sie sacken in sich zusammen. Beides führt dazu, dass Sie sich müde und erschöpft fühlen. Achten Sie deswegen darauf, während des Arbeitstages mehrere kurze Pausen zu machen. Bereits 5 Minuten, in denen Sie aufstehen, die Beine ausschütteln, die Arme in die Luft strecken und sich recken und dehnen, reichen schon aus, um sich frischer zu fühlen.

Ändern Sie etwas

Will die generelle Unzufriedenheit trotzdem nicht weichen, sollten Sie Ihr Umfeld ändern – und zwar dauerhaft. Wir empfehlen, im ersten Schritt immer das 4-Augen-Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen. Oft lässt sich konstruktiv etwas verändern. Scheitern alle diese Versuche, bleibt Ihnen immer noch ein Arbeitsplatzwechsel. Den können Sie auch schon mit einer Fortbildungen planvoll einleiten. Auch das neue Wissen kann frischen Wind in den Alltag bringen…


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