Provokation: Wie Sie angemessen reagieren

Auf eine Provokation reagieren die meisten Menschen mit Ärger, Wut oder einem Gegenangriff – und damit genau so, wie der Provokateur es wollte. Solche Herausforderungen sollen andere Menschen aus der Reserve locken und zu einer unvorteilhaften Reaktion verleiten. Wir erklären, wie Sie richtig mit einer Provokation umgehen…

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Definition: Was ist Provokation?

Eine Provokation ist eine gezielte Herausforderung oder unverschämte Aussage, um ein unbedachtes, negatives und damit nachteiliges Verhalten bei anderen Personen auszulösen. Es handelt sich um eine Form der Manipulation. Typische Arten einer Provokation sind Beleidigungen, Regelverletzungen, Übertreibungen, Grenzüberschreitungen, Respektlosigkeiten und Tabubrüche.

Ursprünglich stammt der Begriff Provokation aus dem Lateinischen vom Verb „provocare“ und bedeutet so viel wie „hervorrufen, herausfordern“.

Synonyme zu Provokation

Synonym zu Provokation wird auch von: Affront, Anmaßung, Brüskierung, Dreistigkeit, Frechheit, Herausforderung, Kampfansage, Kriegserklärung, Reizung, Unverfrorenheit oder Unverschämtheit gesprochen.


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Provokation: Motive und Wirkung

Die Motive für eine Provokation können vielfältig sein. Sie reichen von persönlichen Emotionen bis hin zu strategischen Absichten. Gängige Motive sind:

  • Abgrenzung finden
    Eine Provokation kann dazu dienen, sich von anderen abzugrenzen oder eine klare Position einzunehmen.
  • Herausforderung suchen
    Provokateure beabsichtigen oft, jemanden herauszufordern oder eine Konfrontation auszulösen. Häufig geht es dabei um Machtspiele, Dominanzgesten oder Respekt.
  • Regeln verletzen
    Provokationen können verwendet werden, um gezielt Regeln zu brechen. Oder um zu testen, wie weit man mit ihnen gehen kann, ohne Konsequenzen zu befürchten.
  • Persönliche Einstellung
    Individuelle Emotionen, wie Frustration, Wut oder Neid, können zu Provokationen führen. Besonders, wenn sie auf Missverständnisse oder unbewusste Konflikte zurückzuführen sind.
  • Annahmen aufheben
    Provokationen können darauf abzielen, gängige Annahmen aufzuheben. Sie sollen Überraschungseffekte oder Unsicherheiten erzeugen.

Auswirkungen der Provokation

Eine Provokation verfolgt keine wohlwollenden Absichten und hat entsprechend negative Auswirkungen. Damit die Rechnung aufgeht, braucht die Provokation immer zwei Beteiligte: einen, der provoziert und einen, der sich provozieren lässt. Beim Gegenüber löst sie Wut, Kränkung, Unsicherheit oder Widerstand aus. Oft fühlen sich Betroffene auch in ihrer Ehre verletzt.

Daneben gibt es Fälle, in denen leicht reizbare Persönlichkeiten etwas als Provokation empfinden, aber völlig überreagieren (siehe: Flucht nach vorn). Exemplarisch sei hierfür die Floskel „Was glotzt du so blöd?!“ genannt. Schwierige Personen suchen einen Anlass, etwas absichtlich falsch zu verstehen, um Gewalt ausüben zu können.

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Tipps für den Umgang mit Provokationen

Was passiert bei einer Provokation? Gefühle setzen den Verstand außer Kraft. Der Provozierte ist geneigt, seinem ersten Impuls zu folgen und zu reagieren. Das ist menschlich, aber nicht immer der richtige Weg. In jedem Fall sollten Sie sich das Wesen von Provokationen bewusst machen: Jemand will Sie manipulieren und Ihr Verhalten kontrollieren. Ob Sie das erlauben, haben Sie selbst in der Hand.

Es gibt wichtige Tipps, wie Sie sich verhalten sollten, wenn Sie provoziert werden. Allerdings gibt es kein allgemeingültiges Rezept, da jede Provokation anders aussieht. Wählen Sie Ihr Mittel gegen eine Provokation mit Bedacht und der Situation entsprechend aus:

Bleiben Sie gelassen

Der wichtigste Tipp ist auch gleichzeitig der schwierigste. Bleiben Sie bei einer Provokation möglichst gelassen und entspannt. Der Trick dabei ist, nicht unmittelbar zu reagieren. Lassen Sie spontane Gefühle abklingen und atmen Sie tief ein und aus. Das wird dem Provokateur nicht schmecken. In der Regel will er, dass Sie sich aus dem Affekt heraus zu etwas hinreißen lassen.

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Bewerten Sie die Provokation

Überlegen Sie, ob die Aussage Ihres Gegenübers eventuell berechtigt ist. Manch unglücklich vorgetragene Kritik soll vielleicht keine Provokation darstellen, sondern den Finger in eine Wunde legen. Nicht jeder kann konstruktiv kritisieren. Ist das der Fall, können Sie die Person oder den Kollegen in einer ruhigen Minute darauf hinweisen, dass die Art und Weise nicht in Ordnung war. Machen Sie auch deutlich, dass Sie den Kritikpunkt verstanden haben und beherzigen werden.

Verlassen Sie die Situation

Psychologen bezeichnen dies als „Exit-Strategie“: Eine Provokation ist ein Konflikt, an dem Sie etwas ändern können, den Sie akzeptieren können oder den Sie verlassen können. Sie können die Diskussion vermeiden und das Gespräch Ihrerseits gefasst und höflich beenden: „Mir erscheint, dass wir die sachliche Ebene verlassen haben. Unter diesen Bedingungen bin ich nicht bereit, das Thema weiter zu erörtern.“

Reflektieren Sie die Situation

Reflexion verschafft Ihnen die benötigte Zeit, sich ein Bild über die Lage zu verschaffen. Durchdenken Sie die Situation logisch. Sie heben die Situation von der emotionalen Ebene zu einer rationalen Entscheidung. Sie erkennen schnell, dass Sie bewusst zu einer Reaktion verleitet werden sollen. Ihre naheliegende Reaktion ist entsprechend kein guter Rat und Sie können sich bewusst dagegen entscheiden.

Setzen Sie Körpersprache ein

Haben Sie es mit tendenziell provokativen Menschen zu tun, setzen Sie eine bewusste Körperhaltung ein. Sie signalisiert Ihr Selbstbild. Ein gerader Oberkörper, ein aufrechter Gang und ein offener Blick wirken auf andere selbstbewusst. Schon eine solch selbstbewusste Ausstrahlung kann vor Provokationen schützen.

Geben Sie den Spielball zurück

Für Fortgeschrittene ist je nach Sachverhalt verbales Kontern angesagt. Die notwendige Schlagfertigkeit dafür lässt sich trainieren. Fragen Sie Ihr Gegenüber, was es mit der Provokation bezweckt. Damit zeigen Sie, dass Sie das Spiel durchschauen und nicht mitspielen. Auch eine ironische Retourkutsche kann den Provokateur zum Schweigen bringen.


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