Aussteigen: Bedeutung, Schwierigkeiten & Tipps

Dem täglichen Stress den Rücken kehren, die Probleme hinter sich lassen und Träume verfolgen, die zu lange aufgeschoben wurden – kurz: Aussteigen und ein glücklicheres Leben beginnen. Der Schritt erfordert viel Mut und kann für jeden etwas anderes bedeuten. Wir erklären, wie der Ausstieg aussehen kann und worauf Sie dabei achten müssen…

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Bedeutung: Was heißt Aussteigen überhaupt?

Aussteigen bedeutet eine große Veränderung zur aktuellen Lebenssituation, um mehr Glück und Zufriedenheit zu erreichen. Im Job wollen Aussteiger dem Hamsterrad entkommen, Stress reduzieren und neue Prioritäten setzen.

Aussteiger streben einen Richtungswechsel an, überdenken Entscheidungen und den bisherigen Karriereweg. Dabei müssen sie sich nicht gleich von der Gesellschaft abwenden und isoliert auf einer Insel wohnen.

Aussteigen führt auf neue Wege

Aussteigen folgt der Erkenntnis, dass der bisherige Weg nicht der richtige war. In manchen Fällen wandern Aussteiger aus und ziehen ins Ausland. Andere wollen sich beruflich verändern, kündigen ihren Job und machen sich selbstständig oder bauen sich ein ganz neues Leben auf (siehe: Neuanfang).

Aussteigen kann ebenso bedeuten, schlechte Gewohnheiten abzulegen, um ein besserer Mensch zu werden oder sich mehr um andere Menschen oder die Umwelt zu kümmern. Was Aussteigen für Sie bedeutet, ist letztlich immer eine individuelle Definition. Dahinter steht aber stets der Wunsch nach Veränderung und Verbesserung.

Aussteigen ist keine Garantie

Eine häufige Vorstellung beim Aussteigen ist: Alles, was im Leben nervt, hinter sich zu lassen, alte Fehler nicht zu wiederholen und endlich glücklich zu werden. Doch sind solche Wendepunkte keine Garantie für mehr Lebensfreude.

Nicht alle Aussteiger sind Erfolgsgeschichten. Wer aus Frust alles über den Haufen wirft, steht am Ende vielleicht nur vor einem Scherbenhaufen und neuen Problemen. Der Schritt des Aussteigens sollte daher stets überlegt, von langer Hand geplant und strategisch durchgeführt werden.


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Hindernisse für Aussteiger

Aussteigen ist kein Allheilmittel für gestresste Arbeitnehmer. Es klingt verlockend, einfach alles hinzuschmeißen, wenn Chef, Kollegen und Kunden nerven. Ein Ausstieg ist aber nicht immer die perfekte Lösung. Aussteiger in spe sollten vor allem diese Fehler vermeiden und Hindernisse überwinden:

  • Falsche Motivation
    Frustration über die aktuelle Situation im Job ist der häufigste Antrieb, sollte aber nicht die einzige Motivation sein! Handeln Sie nach dem Motto „Hauptsache, irgendetwas anderes…“ kommen Sie möglicherweise vom Regen in die Traufe.
  • Unrealistische Einstellung
    „Ich ändere mein Leben, dann wird schon alles besser!“ – So einfach ist es leider nicht. Auch Aussteigen benötigt Anstrengung und Arbeit. Klären Sie Fragen, wie: Wie und womit wollen Sie in Zukunft Ihren Lebensunterhalt verdienen? Wo wohnen Sie? Wie sieht Ihr neues Leben aus?
  • Überstürzte Entscheidung
    Aussteigen sollte keine spontane Entscheidung sein. Nehmen Sie sich Zeit, um Ihren Ausstieg zu planen. So verhindern Sie unerwartete Ergebnisse oder Probleme durch voreiliges Handeln.
  • Keine Individualität
    Viele Aussteiger buchen ein One-Way-Ticket in ein warmes Land mit Traumstrand, um dort glücklich zu werden. Nicht wenige scheitern dort aber auch. Ihren individuellen Weg müssen Sie selbst finden. Es gibt kein Pauschalrezept – eifern Sie daher nicht einfach nur Vorbildern nach.
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5 Tipps für Aussteiger

Ein Ausstieg ist eine Alternative zum Status Quo. Dabei gibt es kein allgemeines „Richtig“ oder „Falsch“. Sie brauchen vor allem Flexibilität und Durchhaltevermögen, um die Herausforderungen zu meistern.

Damit der Ausstieg zum Erfolg wird, haben wir einige Tipps zusammengestellt:

Setzen Sie sich ein klares Ziel

Widerstehen sie dem spontanen Impuls „Jetzt schmeiße ich alles hin!“ Aussteigen sollte geplant sein. Idealerweise haben Sie ein paar Geldreserven gespart, haben einen Plan und entsprechende Kontakte schon geknüpft. Vor dem Aussteigen sollten Sie immer ein klares Ziel vor Augen haben, wohin die Reise geht und wozu. Erst recht, wenn es eine größere Veränderung ist.

Sprechen Sie mit Ihrem Umfeld

Sie haben die Entscheidung getroffen, dass Sie aussteigen und Ihr Leben umkrempeln wollen. Dann sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Partner und der Familie darüber. Diese sind ebenfalls vom Lebenswandel betroffen. Im besten Fall erhalten Sie Zuspruch und Unterstützung – oder auch gute Ratschläge. Ziel muss sein, einen gemeinsamen Weg zu finden. Sprechen Sie Ihre Wünsche an, hören Sie sich aber auch die Ängste, Sorgen und Erwartungen des Umfeldes an.

Beginnen Sie im Kleinen

Aussteigen muss nicht immer der größte Wandel sein. Sinnvoll kann ebenso ein längerer Prozess sein. Stellen Sie nicht gleich Ihr gesamtes Leben auf den Kopf, sondern gehen Sie einen Schritt nach dem anderen. Statt zum Beispiel den den Job zu kündigen, könnten Sie zunächst die Arbeitszeit reduzieren oder sich eine Auszeit nehmen. Verändern Sie testweise kleinere Faktoren, die weniger drastische Auswirkungen haben – und sehen Sie, wie das auf Sie und Ihr Leben wirkt.

Klären Sie Ihre finanzielle Situation

Als Aussteiger sind die Finanzen ganz zentral: Wie viel Geld brauchen Sie, um den Plan umzusetzen? Wie finanzieren Sie den Ausstieg? Wovon leben Sie in den nächsten Monaten? Vielleicht haben Sie Ersparnisse. Die meisten aber brauchen ein neues Einkommen. Wie viel Sie benötigen, hängt natürlich vom neuen Lebensstandard und den Kosten (im Ausland) ab. Wichtig ist aber, dass Sie sich rechtzeitig Gedanken dazu machen und realistisch ausrechnen, wie Sie die nächsten 2-3 Jahre (über-)leben.

Entwickeln Sie Dankbarkeit

Damit der Ausstieg zu mehr Glück und Zufriedenheit im Leben führt, sollten Sie überdies an Ihrer Einstellung arbeiten: Entwickeln Sie eine größere Dankbarkeit für die Dinge, die Sie schon haben: Gesundheit, Know-how, die Möglichkeit der Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung. Diese Freiheit hat nicht jede(r)! Je dankbarer Sie werden, desto glücklicher macht das Aussteigen.


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