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Langsamkeit: Bedeutung, Vorteile & Tipps

Alles wird schneller. Aufgaben sollen schon gestern erledigt sein, Ziele müssen in kürzester Zeit erreicht werden und Geschwindigkeit gilt als Vorteil. Für Langsamkeit scheint kein Platz. Zeit ist Geld! Dabei vergessen wir allerdings, dass es genauso sinnvoll sein kann, mal einen Gang herunterzuschalten. Wir zeigen die Vorteile der Langsamkeit und wie Sie diese wieder nutzen…



Langsamkeit: Bedeutung, Vorteile & Tipps

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Bedeutung: Was ist Langsamkeit?

Langsamkeit ist Handeln und Entscheiden mit geringer Geschwindigkeit. Es hat allerdings einen negativen Ruf, wenn Menschen „trödeln“ – der Verdacht: Wer langsam ist, erledigt auch nichts oder ist einfach nur faul. Dabei kann Langsamkeit ebenso auf einer Höhe mit Gelassenheit stehen. Schon Lothar Seiwert schrieb klug: „Wenn du es eilig hast, gehe langsam.“

Wer langsam reagiert, ist in kritischen Situationen vielleicht auch nur besonnen und hat weniger Stress. Langsam sein, ermöglicht, einen klaren und kühlen Kopf zu bewahren. Das Image, deshalb ein Low Performer zu sein, ist eben oft nur das: ein Vorurteil.

Langsamkeit Synonym

Häufige Synonyme für Langsamkeit sind: Trägheit, Schneckentempo, Schleichtempo, Behäbigkeit, Gemächlichkeit, Trödelei, Bummelei, Faulheit oder Passivität. Schon die Synonyme zeigen die hauptsächlich negative Wertung. Sie alle klingen nicht nach Erfolg und Macher-Mentalität. Auf Englisch heißt Langsamkeit slowness.


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Was sind die Vorteile der Langsamkeit?

Im Job, im Alltag und im Leben wird alles immer schneller. Bei jeder Gelegenheit müssen wir Zeit sparen, erledigen alles im Rekordtempo und hetzen von Termin zu Termin. Projekte, die 6 Monate benötigen, sollen nach schon 4 Wochen abgeschlossen sein. Doch schneller ist nicht zwangsläufig besser.

Unter dem ständigen Optimierungswahn leidet häufig die Qualität. Nicht nur die Qualität der Arbeit – auch die Lebensqualität! Wir stehen ständig unter Strom und haben für nichts mehr Zeit oder Muße. In der schnelllebigen Gesellschaft werden die Vorteile von Langsamkeit oft vergessen:

  • Genauigkeit
    Je schneller wir etwas machen, desto höher die Wahrscheinlichkeit für Fehler. Langsamkeit erlaubt uns größere Genauigkeit und Sorgfalt. Wir haben genügend Zeit, alles noch einmal anzuschauen und falls nötig zu korrigieren.
  • Bewusstsein
    Vor lauter Tempo denken viele Menschen kaum noch nach. Wir reagieren und handeln – ohne jedoch immer den Grund zu verstehen. Langsamkeit verhindert Aktionismus. Wir können so bewusstere Entscheidungen treffen und prüfen, ob uns unser Tun wirklich unseren Zielen näherbringt.
  • Entspannung
    Geschwindigkeit macht Druck und sorgt für Anspannung. Es fehlt die Zeit zum Durchatmen und zur inneren Ruhe. Langsamkeit schafft Raum für Entspannung oder sogar Meditation.
  • Kreativität
    Die besten Ideen kommen immer dann, wenn wir unsere Gedanken schweifen lassen. Im hektischen Dauerstress ist das nicht möglich. Langsamkeit steigert die Kreativität und erhöht die Chance auf einen Geistesblitz.
  • Gesundheit
    Fast Food geht schnell, ist aber nicht gesund. So ist es auch mit allem anderen. Wenn es schnell gehen muss, gehen wir bei der Gesundheit oft schädliche Kompromisse ein. Für das physische und psychische Wohlbefinden ist es besser, wenn Sie ein paar Gänge runterschalten.
  • Zufriedenheit
    Zusammengefasst sorgt Langsamkeit für mehr Zufriedenheit im Leben. Durch regelmäßige Entschleunigung werden Sie glücklicher, sammeln Kraft und steigern sogar Ihr Selbstwertgefühl: Sie haben die Zeit, Ihre Stärken zu erkennen und diese zu nutzen.

Langsamkeit: Sprüche und Zitate

  • „Man muss nicht die Schnelligkeit steigern oder die Langsamkeit pflegen, sondern den Rhythmus finden.“ (Ernst Reinhardt)
  • „Nur in der Langsamkeit erfährt man die ganze Fülle des Lebens.“ (Unbekannt)
  • „Übe dich in Langsamkeit.“ (Novalis)
  • „Die nur ganz langsam gehen, aber immer den rechten Weg verfolgen, können viel weiter kommen als die, welche laufen und auf Abwege geraten.“ (René Descartes)
  • „Wer sichere Schritte tun will, muss sie langsam tun.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
  • „Schnelle Sprecher sind meistens langsame Denker.“ (Jonathan Swift)
  • „Fürchte dich nicht vor dem langsamen Vorwärtsgehen, fürchte dich nur vor dem Stehenbleiben.“ (Chinesisches Sprichwort)


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Wie kann ich Langsamkeit lernen? 5 Tipps

In den vergangenen Jahren ist eine Gegenbewegung zur überhöhten Geschwindigkeit entstanden. Das Buch „Die Entdeckung der Langsamkeit“ von Sten Nadolny steht exemplarisch für etwas, das Langsamkeit auch bedeutet: Ein Reifeprozess in der Persönlichkeit von Menschen, Abstand gewinnen von der Schnelllebigkeit der Zeit:

„Dreimal hinsehen, einmal handeln. Junge Leute begreifen das nicht immer. Langsam und fehlerlos ist besser als schnell und zum letzten Mal“, schreibt Nadolny in seinem Buch. Manche Menschen orientieren sich seitdem wieder hin zu mehr Besinnlichkeit. Tiere, wie die Schnecke oder Schildkröte werden aus einem neuen Blickwinkel betrachtet: Sie stehen symbolisch für Genuss und Weisheit, denn sie erarbeiten sich ihren (Lebens-)Weg nicht im Schnelldurchlauf, dafür aber bewusst.

Deshalb, daher und darum: 5 Tipps, wie Sie mehr Langsamkeit üben können:

Mut

Im ersten Schritt brauchen Sie Mut zur Langsamkeit. Sie müssen bereit sein, das ständige Wettrennen nicht mehr mitzumachen, aus dem Hamsterrad auszusteigen und für diese Entscheidung einzustehen. Lassen Sie sich von Sätzen wie: „Du musst dich mehr anstrengen!“ Oder: „Du bist doch nur zu faul, um mehr zu machen!“ nicht manipulieren. Wollen Sie Ihr Leben verlangsamen, dann tun Sie es einfach!

Achtsamkeit

Achtsamkeit schafft Fokus und nimmt das Tempo aus dem Leben. Nehmen Sie Ihre Umgebung und alle Sinneseindrücke wahr. Das gilt für den einzelnen Augenblick und jede Kleinigkeit. Fokussieren Sie sich auf Ihre Sinne, indem Sie Ihre taktile, visuelle, gustatorische, olfaktorische und auditive Wahrnehmung trainieren: Wie riecht der Regen? Wie fühlt sich etwas in Ihrer Hand an? Welche Geräusche hören Sie hinter dem ersten Lärm? Durch achtsamen Umgang mit Ihrer Umwelt werden Sie automatisch langsamer.

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Auszeit

Wollen Sie es langsamer angehen lassen, sollten Sie mehr Auszeiten und Pausen in Ihren Alltag einbauen. Legen Sie Zeiträume fest, in denen Sie keine Termine oder Aufgaben planen. Das kann ein tägliches Ritual sein, aber auch ein Kurzurlaub oder gar eine längere Auszeit vom Job. Ein Sabbatical schafft Zeit und Freiheiten, die sonst nicht möglich sind.

Meditation

Das wichtigste Ziel ist schon erreicht, wenn Sie für eine gewisse Zeit dem hektischen Alltag entkommen und zur Ruhe finden. Schalten Sie bei einer täglichen Meditation gedanklich ab und gönnen Sie sich den Luxus, nicht an Aufgaben, Projekte, Termine, Deadlines oder Probleme zu denken.

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Hobbys

Wenn Sie das Tempo im Job nicht beeinflussen können, können Sie mehr die Freizeit nutzen: Statt Extremsportarten nachzugehen und noch mehr Geschwindigkeit ins Leben zu bringen, können Sie Hobbys finden, die der Langsamkeit frönen: Malen, Stricken, Gartenarbeit, Fotografieren, Basteln, Wandern… Diese Beschäftigungen bringen mehr Ruhe und Entspannung.


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