Definition: Was bedeutet Indiskretion?
Indiskretion bezeichnet das Verraten oder Weitergeben von vertraulichen, persönlichen oder geheimen Informationen, die nicht für Dritte bestimmt waren. Es handelt sich um einen Mangel an Verschwiegenheit und kann sowohl absichtlich als auch unabsichtlich geschehen. Wer ein Geheimnis weitergibt, verhält sich demnach indiskret.
Neben Fakten werden bei einer Indiskretion oft auch Gerüchte, Klatsch und Tratsch sowie gänzlich erfundene Geschichten erzählt. Eine besonders böswillige Form ist dabei die Intrige.
Typische Indiskretion Synonyme sind:
- Vertrauensbruch
- Vertrauensmissbrauch
- Taktlosigkeit (seltener)
Das Gegenteil von Indiskretion ist Diskretion – also die Verschwiegenheit oder seriöse Geheimhaltung von anvertrauten Intimitäten.
Was bedeutet Indiskretion im Job?
Zwar kann es auch im Privatleben zu Indiskretion kommen – im Job sind sie aber häufiger. Der Grund: Gezielte Indiskretion – das „Durchstechen“ von Informationen – kann kurzfristig Vorteile bringen und etwa die Konkurrenz schwächen. Teils werden dabei gezielt unvorteilhafte Informationen weitergegeben, um Kollegen in ein schlechtes Licht zu rücken.
Was sind die Gefahren der Indiskretion?
Selbst wenn keine böswillige Absicht dahinter steckt, schadet die Indiskretion meistens langfristig und sollte daher unbedingt vermieden werden. Ist etwas nur für Ihre Ohren bestimmt, sollten Sie sich diskret verhalten und das Vertrauen nicht missbrauchen!
Indiskretes Verhalten schadet auf lange Sicht allen Beteiligten – auch wenn viele zunächst nur die kurzfristigen Vorteile sehen. Beachten Sie daher folgende Gefahren:
Konsequenzen für Indiskrete und Betroffene
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Kein Vertrauen
Schon eine Indiskretion kann reichen, um alles Vertrauen zu verspielen und als „Verräter“ oder „undichte Stelle“ zu gelten. Klar, dass man diesen Plaudertaschen in Zukunft nichts mehr anvertraut!
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Schlechter Ruf
Wer sich indiskret verhält, verliert nicht nur Sympathien, sondern auch seinen guten Ruf. Auch wenn viele gerne den Flurfunk hören, denken Sie insgeheim: „Was erzählt der oder die auch noch über mich?“ So wird indiskretes Verhalten zum Bumerang.
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Teurer Schadensersatz
Handelt es sich bei der Indiskretion um streng vertrauliche Interna oder Betriebsgeheimnisse, drohen ernste Konsequenzen: von Abmahnung über fristlose Kündigung inklusive Schadenersatzklage ist alles drin.
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Falsche Anschuldigungen
Nicht immer entspricht es der Wahrheit, was weitererzählt wird (siehe: Stille-Post-Prinzip). Selbst wenn ein Teil stimmt, kann es sich um Verleumdung oder üble Nachrede handeln. Die ist ebenfalls wieder strafbar.
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Beruflicher Stillstand
Einen Kollegen in die Pfanne hauen, um selbst auf der Karriereleiter aufzusteigen? Der Plan geht selten auf. Vorgesetzte sehen darin den Opportunisten mit schlechtem Charakter. Der Verräter ist vielleicht nützlich, aber qualifiziert sich nie für höhere Aufgaben.
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Mögliche Konflikte
Sie haben einem Kollegen anvertraut, dass Sie den neuen Mitarbeiter nicht leiden können? Leider macht das sofort die Runde… Statt Teamwork gibt es nun Konflikte, miese Stimmung und ein vergiftetes Betriebsklima.
Tipps: Wie sollte ich mit Indiskretionen umgehen?
„Hast du schon gehört?“ – So geht eine Indiskretion oft los. Selbst ungefragt werden Informationen, Gerüchte oder Klatsch und Tratsch einfach an uns herangetragen. Was tun in einer solchen Situation? Diese Tipps helfen beim richtigen Umgang mit indiskretem Verhalten:
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Hinterfragen Sie die Informationen
Nehmen Sie nicht alles für bare Münze, was Ihnen über Dritte erzählt wird! Sie haben es nicht selbst gehört, können also nicht sicher sein, ob und wie viel davon wirklich stimmt. Es ist immer besser, sich zuerst selbst eine Meinung durch tatsächliche Fakten zu bilden. Verlassen Sie sich bloß nicht Hörensagen! Wenn es Ihnen unglaubwürdig erscheint, sollten Sie zudem Zweifel äußern.
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Distanzieren Sie sich
Machen Sie deutlich, dass Sie sich nicht der Plauderei und indiskretem Geschwätz beteiligen wollen. Ein einfaches, aber direktes: „Ich glaube nicht, dass Kollege XY möchte, dass wir darüber reden“ reicht. Wer noch klarer werden will, sagt dem tratschenden Kollegen direkt ins Gesicht: „Was dir im Vertrauen erzählt wurde, solltest du auch so behandeln!“
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Zeigen Sie die Konsequenzen auf
Oft hilft es, wenn Sie die Folgen für alle Beteiligten aufzeigen, um Ihren Gesprächspartner zu sensibilisieren. Erklären Sie, wie nicht nur der hintergangene Kollege, sondern auch der Verbreiter selbst sowie das gesamte Team unter dem indiskreten Verhalten leiden.
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Ziehen Sie Ihre Schlüsse
Getreu dem Motto: „Was Peter über Paul sagt, sagt mehr über Peter als über Paul“ können Sie aus der Situation Ihre persönlichen Schlüsse ziehen: Was sagt Ihnen das indiskrete Verhalten über den Kollegen, der es mit der Verschwiegenheit nicht so ernst nimmt? Welche Motive stecken dahinter? Zu wissen, wem man im Betrieb vertrauen kann und wer alles weitererzählt, hilft, vorsichtiger mit den eigenen Worten und Geheimnissen umzugehen.
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Geben Sie selbst nichts weiter
Absolute Grundregel: Egal, was Ihnen erzählt wird, was Sie hören oder mitbekommen – behandeln Sie es diskret und vertraulich! Indiskretion beginnt immer bei einem selbst – und da kann sie auch enden. Je weniger sie selbst verbreiten, desto geringer der Anreiz, Sie mit eigentlichen Vertraulichkeiten zu belämmern.
Opfer von Indiskretion geworden: Was tun?
Sie sind selbst das Opfer einer Intrige oder Indiskretion geworden und Ihre intimen Geheimnisse machen gerade die Runde? Dann haben Sie verschiedene Möglichkeiten:
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Klarstellung
Wenn es nicht so schlimm ist, können Sie Größe zeigen, das Thema offen ansprechen und die Fakten klarstellen.
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Richtigstellung
Werden Lügen verbreitet, sollten Sie diese umgehend korrigieren und in die Offensive gehen. Machen Sie deutlich, dass es sich um eine Indiskretion handelt und dass sich jeder, der sich daran beteiligt, schuldig macht – womöglich mit Strafandrohung.
In jedem Fall sollten Sie die Person, die persönliche Geheimnisse weitergibt, im 4-Augen-Gespräch zurechtweisen und klare Grenzen setzen. Je nach Schwere des Vertrauensbruchs und den Motiven des anderen sollten Sie den Kontakt komplett abbrechen.
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