Rednertypen: Die 5 schlimmsten Speaker erkennen

Haben wir alle schon erlebt: eine Präsentation ohne Mehrwert. Es gibt nur wenig wirklich gute Redner, dafür eine ganze Menge schlechter. Menschen für seine Sache zu begeistern, ist eine hohe Kunst. Auf dem Weg dorthin können einige Fehler passieren und Sie haben Ihr Publikum verloren, oder schlimmer noch frustriert. Wir präsentieren Ihnen die fünf schlimmsten Rednertypen und geben Hinweise, wie Sie Ihre Vortragsweise verbessern können…

Rednertypen Redner Keynote Speaker

Eigenschaften eines guten Redners

Es gibt Redner, die können die Menschen durch ihre Worte in den Bann ziehen und begeistern. Sie schaffen es, Millionen Menschen von Ihrem Standpunkt zu überzeugen. Doch was zeichnet einen guten Redner aus? Was kann er, was andere Menschen nicht können?

  • Ein guter Redner überzeugt durch Inhalt und Präsentationstechnik.
  • Ein guter Redner erzählt eine Geschichte.
  • Ein guter Redner weckt Emotionen.
  • Ein guter Redner macht es leicht ihm inhaltlich zu folgen.
  • Ein guter Redner überzeugt durch selbstsicheres Auftreten.
  • Ein guter Redner bewegt sich auf Augenhöhe mit dem Publikum.

Zum großartigen Redner wird man nicht geboren. Man muss es lernen – und seinen Vortragsstil immer wieder verbessern. Zum Beispiel, indem sie sich merken, welche Rednertypen beim Publikum nicht gut ankommen. Die fünf schlimmsten haben wir hier zusammengestellt.

Anzeige

Die fünf schlimmsten Rednertypen

Der Zappelphilipp

  • Kurzbeschreibung: Vom Charakter her zählt er zu den schüchternen Menschen. Ihm behagt es nicht vor einer großen Menschenmenge zu sprechen und er fühlt sich auch unwohl im Rampenlicht. Bei seinem Vortrag starrt er größtenteils zu Boden und meidet Blickkontakt mit dem Publikum. Auf der Suche nach ein wenig Sicherheit, klammert er sich an seine Notizen oder den Laserpointer.
  • Typische Geste: Der Zappelphilipp kaut gerne auf seiner Unterlippe rum, wenn er nach den passenden Worten sucht. Auch typisch ist das nervöse Spielen mit den Haaren oder der Kleidung.
  • Lieblingssatz: „Ähm, bei der Problematik war ich mir nicht ganz sicher.“
  • Reaktion des Chefs: Schaut mitleidig und sagt: „Ja, vielen Dank für Ihre Bemühungen.“
  • Tipps zur Verbesserung: Suchen Sie nach dem Grund für Ihre Nervosität. Haben Sie zum Beispiel Angst etwas Falsches zu sagen oder fürchten Sie sich vor der Kritik aus dem Publikum? Sie sollten vor allem an Ihrer Körpersprache arbeiten. Gewöhnen Sie sich an, während Ihres Vortrags Blickkontakt mit dem Publikum zu halten. Suchen Sie sich eine sympathisch wirkende Person aus dem Plenum und sprechen Sie zu ihr. Viele nervöse Menschen haben das Problem, dass sie nicht wissen, wohin mit Ihren Händen. Geben Sie Ihren Händen etwas zu tun, untermalen Sie Ihre Worte mit Gesten. Üben Sie Ihren Vortrag vorher und zeichnen Sie Ihn auf. Dann sehen Sie selbst, wie Sie auf andere wirken. Denken Sie daran, dass wenn Sie Schwäche zeigen, nutzt das Publikum diese aus.

Der Schaumschläger

  • Kurzbeschreibung: Er hat überhaupt kein Problem vor Menschen zu sprechen. An seinen Vortrag geht er locker ran, vielleicht zu locker. Er ist ein Sprücheklopfer der schlimmsten Sorte und ein Schwätzer. Wie viel Arbeit wirklich in seinem Vortrag steckt, kann keiner so genau sagen. Doch was ihm an Inhalt fehlt, macht er mit Charme wett. Er lächelt in die Runde und erzählt Anekdoten. 80 Prozent der Zeit spricht er von sich. Doch was er erzählt, erzählt er im Brustton der Überzeugung.
  • Typische Geste: Der Schaumschläger gestikuliert sehr viel, am liebsten macht er weit ausladende Bewegungen mit beiden Armen.
  • Lieblingssatz: „Als Frank-Walter (Steinmeier) und ich uns letztens beim Mittagessen zu diesem Thema austauschten, war er ganz meiner Meinung.“
  • Reaktion des Chefs: Nickt und applaudiert zustimmend.
  • Tipps zur Verbesserung: Mit Ihrem selbstsicheren Auftreten können Sie punkten und gewinnen das Publikum für sich. Sie sollten nur darauf Acht geben, dass die Stimmung nicht kippt und Sie als arrogant wahrgenommen werden. Nutzen Sie die Rede nicht nur zur Selbstdarstellung, sondern transportieren Sie auch Inhalte. Ansonsten machen Sie sich in einer fachlichen Diskussion angreifbar.

Der Gleichmütige

  • Kurzbeschreibung: Er ist ein alter Hase im Geschäft. Er hat alles schon gesehen und alles schon gehört. Von Lampenfieber keine Spur, doch auch nicht von Motivation oder Elan. Seinen vorgeschriebenen Vortrag gibt er lustlos wieder. Seine Miene ist ausdruckslos und seine Stimme monoton. Dass er gar nicht hier sein will, merkt man ihm deutlich an.
  • Typische Geste: Der Gleichmütige hat während der gesamten Zeit eine Hand in der Hosentasche.
  • Reaktion des Chefs: Der Chef nickt kurz und bedankt sich für die solide Leistung. Begeistert ist er nicht.
  • Tipps zur Verbesserung: Die lustlose Vortragsweise kostet Sie viele wichtige Sympathiepunkte. Ihnen ist die Leichtigkeit abhanden gekommen. Fragen Sie sich vor dem Vortrag: „Warum mache ich das hier?“ Begeistern Sie sich wieder für die Thematik. Wenn man zu lange dabei ist, entwickelt man einen Scheuklappenblick. Auch wenn es am Anfang schwer fällt, versuchen Sie die gewohnten Pfade zu verlassen und suchen Sie nach neuen Blickwinkeln. Dann wird es Ihnen auch gelingen, Ihr Publikum von Ihren Ideen zu überzeugen.

Die Eigenbrötlerin

  • Kurzbeschreibung: Sie ist absolute Expertin auf ihrem Gebiet und entwickelt längere Gedankengänge und argumentiert durchweg logisch. Ihre Sätze sind klar, kühl und kurz formuliert. Die Vortragsweise ist minimalistisch, ohne viel Tamtam. Sie erwartet von ihren Zuhörern nicht nur, dass sie ihr aufmerksam lauschen, sondern auch dass sie mitdenken.
  • Typische Geste: Die Eigenbrötlerin verzichtet auf viele Gesten. Nur ab und zu schaut sie auf die Uhr, um die Zeit minutiös einzuhalten.
  • Lieblingssatz: „Wie Sie in diesem Zusammenhang deutlich erkennen können…“
  • Reaktion des Chefs: Dieser seufzt und muss die Inhalte des Vortrags erst einmal verdauen.
  • Tipps zur Verbesserung: Die Vortragsweise der Eigenbrötlerin überfordert den durchschnittlichen Zuhörer. Dieser ist nicht immer in der Lage, den Argumenten zu folgen. Sprechen Sie nicht über Ihr Publikum im Monolog hinweg, sondern bauen Sie auch dialogische Teile in Ihren Vortrag ein. Vergewissern Sie sich, dass Ihre Zuhörer Ihnen folgen können und Ihre Argumente verstehen. Lockern Sie Ihren Vortrag durch eine Anekdote oder einen persönlichen Kommentar auf. Dadurch fällt es Ihnen leichter, eine Beziehung zum Publikum aufzubauen und Ihre Powerpoint-Präsentation liegt nicht mehr so schwer im Magen.

Der Zerstreute

  • Kurzbeschreibung: Er kommt mit einem ganzen Stapel unsortierter Zettel in den Raum und sucht erst Minuten lang nach dem Anfang seines Vortrags. Dabei murmelt er unverständlich vor sich hin. Seine Sätze sind verschachtelt und ewig lang. Bei seinem Vortrag schweift er immer wieder vom Thema ab und erzählt zwischendurch etwas völlig anderes. Verlegen grinst er hin und wieder in die Runde.
  • Typische Geste: Der Zerstreute wühlt alle paar Minuten in seinen Unterlagen und wenn er eine Brille trägt, richtet er diese immer wieder.
  • Lieblingssatz: „Wo war ich doch gleich?“
  • Reaktion des Chefs: Genervt rollt der Chef mit den Augen. Ihm fehlt die Geduld für so etwas.
  • Tipps zur Verbesserung: Ihrem Vortrag fehlt die Struktur. Überlegen Sie sich vorher genau, was Sie sagen wollen und bereiten Sie ihn entsprechend vor. Orientieren Sie sich dabei an dem klassischen Aufbau: Einleitung, Hauptteil, Schluss. Nehmen Sie Rücksicht auf die Zuhörer, indem Sie die Sätze knapper formulieren. Greifen Sie zu kurzen Hauptsätzen oder zu einem Redemanuskript. Für Sie ist wichtig, ein souveränes Auftreten zu üben. Zu viel Zerstreutheit wirkt als hätten Sie keine Ahnung von dem, was Sie sagen.

Was andere Leser dazu gelesen haben

[Bildnachweis: ProStockStudio by Shutterstock.com]