Der perfekte Tag: Sie haben es in der Hand
Wie genau der perfekte Tag aussieht, ist zwar individuell verschieden. Trotzdem gibt es viele Gemeinsamkeiten, wenn es um die Gestaltung des eigenen privaten und beruflichen Tages geht. Das zeigt sich schon daran, dass sich alle einig sind, wie ein perfekter Tag eben NICHT aussehen sollte:
- Zu spät aufstehen und sofort in Stress verfallen.
- Morgens schon auf den letzten Drücker zur Arbeit kommen.
- Den ganzen Tag unter Druck stehen, zusätzliche Aufgaben bekommen.
- Streit mit Kollegen oder Ärger mit Kunden haben.
- Sich nicht konzentrieren und keine Lösung für ein Problem finden können.
- Keine Zeit für eine Pause haben.
- Überstunden machen zu müssen.
- Nach Feierabend weiter mit dem Job beschäftigt sein.
Zwar können Sie nicht alles beeinflussen, doch haben Sie größtenteils selbst in der Hand, ob der perfekte Tag gelingt oder zumindest fast erreicht wird. Wie der Tagesablauf aussehen kann, zeigen wir im Detail – mit wissenschaftlichen Belegen.
6:30 Uhr: Aufstehen, wenn der Wecker klingelt
Der Wecker klingelt, Sie sind eigentlich noch im Tiefschlaf und wollen alles, nur nicht aufstehen. Trotzdem sollten Sie genau das tun. Bleiben Sie nicht zu lange im Bett liegen, sondern stehen Sie zeitig auf. So haben Sie nicht nur genügend Zeit am Morgen, sondern bringen gleich Ihren Kreislauf in Schwung.
Wie leicht Ihnen das Aufstehen fällt, entscheidet Ihr Chronotyp. Frühaufsteher (Lerchen) sind schnell fit und können loslegen. Langschläfer (Eulen) kommen kaum aus dem Bett und sind erst später einsatzbereit.
Snooze-Taste richtig nutzen
Kriegen Sie die Augen kaum auf, ist die Snooze-Taste eine beliebte Option. Positiv ist diese aber nur, wenn sie richtig genutzt wird. Denn: Die Snooze-Taste soll nicht fehlenden Schlaf ersetzen, sondern die Aufwachphase verlängern und damit für Sie und Ihren Körper sanfter machen. Versuchen Sie nach dem Drücken nicht wieder einzuschlafen, sondern entspannter aufzuwachen.
7:00 Uhr: Starten Sie mit einer Morgenroutine
Mit einer individuellen Morgenroutine starten Sie in den perfekten Tag. Sie kommen gleich in Schwung, haben einen klaren Ablauf und gestalten die ersten Minuten so, wie es zu Ihren Bedürfnissen passt. Wie genau die Routine aussieht, entscheiden Sie selbst. Mögliche Beispiele sind:
- Zähne putzen
- Essen machen
- Wasser trinken
- Sport machen
- Sonne / frische Luft reinlassen
- Zeitung lesen
- Musik hören
- Morgenseiten schreiben
- Tag planen
7:30 Uhr: Machen Sie sich auf den Weg zur Arbeit
Psychologe und Nobelpreisträger Daniel Kahnemann fand heraus: Pendeln zur Arbeit steht ganz unten auf der Liste mit Dingen, die Menschen glücklich macht. Es ist ein notwendiges Übel, weil der Arbeitsplatz nur für wenige in der direkten Umgebung liegt. Rund 68 Prozent der deutschen Arbeitnehmer pendeln mit dem Auto.
Stau, Baustellen und Sperrungen lassen sich nicht verhindern. Umso wichtiger, dass Sie nicht völlig genervt und gestresst sind. Nutzen Sie die Zeit bestmöglich – hören Sie zum Beispiel Podcasts oder Ihre Lieblingsmusik.
8:00 Uhr: Beginnen Sie die Arbeit mit guter Laune
Egal, was heute vor Ihnen liegt: Sorgen Sie für gute Laune und beginnen Sie den Arbeitstag mit einem Lächeln. Ihr Gehirn belohnt Sie mit Glückshormonen und besseren kognitiven Fähigkeiten. Der Kanadische Psychologe Adam Keith Anderson zeigte: Positive Stimmung verbessert die Aufnahme- und Analysefähigkeit.
Doch nicht nur das: Gutgelaunte sind belastbarer und zufriedener. Sie werden von Führungskräften besser bewertet, häufiger befördert und haben durchschnittlich ein höheres Gehalt. Das zeigten Untersuchungen von Alice Isen an der Cornell-Universität.
9:00 Uhr: Machen Sie Notizen im Meeting
Ernüchternde Erkenntnis: Neu gelerntes Wissen wird nach etwa 20 Minuten bereits zu 40 Prozent wieder verlernt. Je mehr Zeit vergeht, desto weniger behalten wir. Schuld daran ist die sogenannte Ebbinghaus’sche Vergessenskurve.
Bedeutet für Ihr Meeting: Machen Sie sich Notizen, um die wichtigsten Informationen und Aufgaben festzuhalten. Forscher der Universität von Plymouth stellten zudem fest: Das Aufschreiben verhindert, dass Sie während des typischen Konferenzgelabers abschweifen und verbessert die Konzentration.
9:55 Uhr: Vergessen Sie die Pause nicht
Wissenschaftler sind sich einig: Nach spätestens 90 Minuten Arbeit wird der menschliche Organismus unkonzentriert und müde. Ihre Aufmerksamkeit und Produktivität sinkt, Sie machen mehr Fehler. Der perfekte Tag kommt deshalb nicht ohne Pausen aus.
Gehen Sie kurz an die frische Luft, strecken Sie sich und lassen Sie die Arbeit für fünf bis zehn Minuten liegen. Das reicht schon, um sich körperlich und geistig zu erholen. Anschließend starten Sie mit neuer Energie. Alle vier Stunden sollte dann eine längere Pause gemacht werden.
10:05 Uhr: Kümmern Sie sich um wichtige Aufgaben
Sie sind ausgeruht und haben eine besonders produktive Zeit vor sich. Unabhängig vom Chronotyp können Sie zwischen 10 und 12 Uhr besonders gut arbeiten, kreativ denken und Probleme lösen. Nutzen Sie diesen Zeitraum, um wichtige Aufgaben zu erledigen und an großen Projekten zu arbeiten.
Berücksichtigen Sie dies schon bei der Tagesplanung. Verschwenden Sie die produktive Phase nicht, um E-Mails zu beantworten oder unwichtige Nebensächlichkeiten zu erledigen. In diesen zwei Stunden können Sie einen großen Teil der Leistung erbringen.
12:00 Uhr: Gehen Sie in die Mittagspause
Erschreckende Statistiken: Im Schnitt machen Büroangestellte nur rund 20 Minuten Mittagspause. Ungefähr jeder Dritte isst sogar direkt am Schreibtisch und schlingt nur schnell eine kleine Mahlzeit herunter. Am perfekten Tag sollten Sie das nicht machen.
Neben Sie sich ausreichend Zeit für Ihre Mittagspause und verbringen Sie diese nicht am Arbeitsplatz. Besser ist beispielsweise die Kantine, um ein nettes Gespräch mit den Kollegen zu führen – oder auch ein kleiner Spaziergang, um für Bewegung zu sorgen.
13:00 Uhr: Betreiben Sie Selbstmarketing
Selbstmarketing klingt nach unangenehmer Eigenwerbung, ist im Job aber ein wichtiger Erfolgsfaktor. Bescheidenheit mag sympathisch sein, bringt Sie beruflich aber kaum weiter.
Sprechen Sie mit dem Chef über Ihre Leistungen, Erfolge und Verantwortungen. Dabei sollen Sie nicht angeben oder schleimen. Geben Sie der Führungskraft ein Update und Feedback zu Ihren Projekten. Das ruft in Erinnerung, wie wichtig Ihr Beitrag für den Erfolg des Teams ist.
13:45 Uhr: Arbeiten Sie eng mit Kollegen zusammen
Jetzt ist die beste Zeit für Teamwork. Tauschen Sie sich mit Kollegen aus, entwerfen Sie gemeinsam neue Konzepte und planen Sie das weitere Vorgehen für die Projekte innerhalb des Teams.
Offene Kommunikation ist dabei besonders wichtig. Sprechen Sie Fragen und Bedenken aus, bleiben Sie gleichzeitig offen für konstruktive Kritik und andere Meinungen.
15:00 Uhr: Erholen Sie sich bei einem Powernap
Viele Arbeitnehmer fallen in diesem Zeitraum in ein regelrechtes Loch. Sie sind schlapp, müde und unkonzentriert. Machen Sie ein Powernap und erholen Sie sich für den restlichen Arbeitstag. Ein kurzes Nickerchen für 10-20 Minuten wirkt wahre Wunder auf das Energieniveau und bringt Sie sofort aus dem Leistungsloch.
Der Kurzschlaf hat zahlreiche positive Effekte. Sie sind anschließend aufmerksamer, besser gelaunt, haben mehr Kraft, können Neues lernen und Probleme besser lösen. Das US-Fachmagazin Archives of Internal Medicine veröffentlichte sogar eine Studie, wonach der Mittagsschlaf das Leben verlängern soll.
15:20 Uhr: Sammeln Sie neue Ideen
Der Nachmittag ist eine kreative Hochphase. Kreativität und Inspiration sind auf dem Maximum und wollen genutzt werden. Entwickeln Sie in dieser Zeit neue Ideen, suchen Sie nach innovativen Ansätzen oder Lösungen, die Ihnen bisher gefehlt haben.
Das kann durch aktives und angestrengtes Nachdenken gelingen – aber auch durch das genaue Gegenteil. Ein Geistesblitz kommt oft, wenn Sie die Gedanken schweifen lassen und sich gezielt ablenken (siehe: Random Episodic Silent Thinking).
16:00 Uhr: Lassen Sie Wut und Frust raus
Sie sollen nicht rumbrüllen und zum Choleriker mutieren. Doch das kontrollierte Rauslassen von Wut und Frust hat einige Vorteile. Zunächst fühlen Sie sich besser, wenn der angestaute Ärger entweichen kann. Gleichzeitig zeigt der kontrollierte Umgang Energie, Durchsetzungsvermögen und Kraft – so der Sozialpsychologe Brad Bushman von der Iowa State Universität.
Wenn Sie Ihren Ärger zeigen und ausdrücken (ohne ungezügelt oder aggressiv zu sein), wirkt es auf andere stark und klug. In Studien von Stanford-Professorin Larissa Tiedens wurde diesen Menschen ein höherer Status und ein ausgeprägterer Gerechtigkeitssinn zugesprochen.
17:00 Uhr: Starten Sie in den Feierabend
Nach einem langen Arbeitstag haben Sie sich den Feierabend^ verdient und sollten diesen genießen. An einem perfekten Tag gibt es keine Überstunden, Sie sind pünktlich fertig und haben Freizeit. Bevor Sie nach Hause fahren, können Sie mit den Kollegen etwas trinken.
Das verbessert das Wir-Gefühl, stärkt das Vertrauen und hilft sogar der Karriere. Wissenschaftler an der Universität Stirling zeigten: Wer gelegentlich mit Kollegen ein Feierabendbier trinkt, verdient im Schnitt 17 Prozent mehr.
18:00 Uhr: Verbringen Sie Zeit mit Familie oder Freunden
Soziale Kontakte dürfen trotz beruflichen Verpflichtungen und straffem Zeitplan nicht zu kurz kommen. Nutzen Sie den Abend deshalb, um Zeit mit Ihrer Familie oder Freunden zu verbringen. Dabei braucht es keine großen Aktivitäten oder umfangreiche Pläne. Schon gemütliches Zusammensitzen mit lieben Menschen macht glücklich und baut Stress ab.
Machen Sie beispielsweise ein gemeinsames Abendessen zum Ritual in der Familie. Jeder kann von seinem Tag berichten, Probleme klären oder Vorhaben für die kommenden Tage planen.
22:00 Uhr: Gehen Sie rechtzeitig ins Bett
Zum perfekten Tag gehört auch, dass Sie rechtzeitig ins Bett gehen. Viele Menschen achten nicht auf den eigenen Schlaf und haben nachts zu kurze Erholungsphasen. Passen Sie Ihre Schlafgewohnheiten an. Legen Sie eine feste Uhrzeit für das Zubettgehen fest und behalten Sie diese bei. Das ist besser als ständige Schwankungen.
Der perfekte Tag: Sprüche und Weisheiten
Zum Abschluss haben wir einige der schönsten Sprüche und Weisheiten zum perfekten Tag für Sie zusammengestellt:
- „Es bringt nichts, auf den perfekten Tag zu warten. Man muss einen Tag dazu machen.“
- „Die einzige Aufgabe an einem perfekten Tag ist es, glücklich zu sein.“
- „Glück ist, aus dem Normalen das Besondere machen zu können.“
- „Wenn der Tag nervt und anstrengend ist, wirf einfach Glitzer und Konfetti in die Luft.“
- „Man muss nicht immer das Beste haben. Es reicht, aus allem das Beste zu machen.“
- „Wenn du erkennst, dass jeder Tag ein Geschenk ist, gibt es keine schlechten Tage mehr.“
- „Am Ende ist es eine Frage der Einstellung, ob heute ein perfekter Tag ist.“
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