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Heimweh: Bedeutung, Ursachen + 9 Tipps gegen Heimweh

Es taucht bei Geschäftsreisen oder längeren privaten Aufenthalten auf: Heimweh. Oft macht es Reisen und Übernachtungen abseits des eigenen Zuhauses zur Qual. In Extremfällen ist das Heimweh so groß, dass eine vorzeitige Rückkehr nötig ist. Aber woher kommt die Sehnsucht nach der Heimat und was kann man dagegen tun? Wir erklären, was dahinter steckt und wie Sie Ihr Heimweh bekämpfen können…



Heimweh: Bedeutung, Ursachen + 9 Tipps gegen Heimweh

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Bedeutung: Was ist Heimweh?

Heimweh beschreibt das Gefühl der Sehnsucht nach der Heimat und dem eigenen Zuhause. Bereits im 17. Jahrhundert wurde der Begriff Heimweh vom Arzt Johannes Hofer zur Beschreibung des Krankheitsbildes „Nostalgia“ (Schweizer Krankheit) verwendet.

An der Bedeutung hat sich seither nichts geändert. Menschen können Heimweh empfinden, wenn sie in der Ferne sind und sich zurück nachhause wünschen. Dabei spielen Dauer und Entfernung keine Rolle. Das Gefühl kann gleichermaßen stark sein, wenn man für einige Tage nur einige Kilometer entfernt oder wochenlang am anderen Ende der Welt ist.

Gegenteil zur Heimatssehnsucht

Manche Menschen sehnen sich nicht nach der Heimat, sondern fremden Orten. Das Gegenteil um Heimweh ist das Fernweh, das Betroffene in die Welt hinaus zieht.

Als Antonym kann auch der Lagerkoller betrachtet werden. Dieser zeigt sich im Gefühl, dass einem zuhause die Decke auf den Kopf fällt. Allerdings führt dieser nicht unbedingt zu gesteigerter Reiselust. Schon mehr Abwechslung kann helfen oder ein Spaziergang vor der Tür.

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Heimweh Symptome

Wie stark sich Heimweh äußert, ist individuell verschieden. Manchmal ist es nur ein leichter Heimatschmerz, für andere ist es eine ernstzunehmende Qual unter der nicht nur die Stimmung, sondern sogar die Gesundheit leidet. Klassische und häufige Heimweh Symptome sind:

  • Sehnsucht
    Typisch für Heimweh ist die Sehnsucht nach Zuhause. Betroffene wünschen sich von ganzem Herzen, wieder in der Heimat zu sein – bekannte Orte, Freunde und Familie zu sehen.
  • Melancholie
    Gepaart ist die Sehnsucht mit großer Melancholie. Nichts kann mehr Freude bereiten, es entsteht ein Zustand anhaltender Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit.
  • Appetitlosigkeit
    Die psychische Belastung kann für Appetitlosigkeit sorgen. Da die Gedanken nur um die Heimat kreisen, ist an Essen nicht zu denken.
  • Übelkeit
    Manchmal schlägt die Sehnsucht nach Heimat schwer auf den Magen. Übelkeit und Erbrechen können die Folge sein.
  • Kopfschmerzen
    Häufig kommt es durch die hohe Anspannung zu Muskelverspannungen – und daraus resultierenden Kopfschmerzen, wenn Schultern und Nacken übermäßig beansprucht werden.
  • Aggressionen
    Anderen Menschen gegenüber kann das Verhalten nicht nur unfreundlich, sondern regelrecht aggressiv sein. Unzufriedenheit und Frust werden dabei an anderen Personen ausgelassen.
  • Schlafstörungen
    Die Nacht ist bei Heimweh oft die schlimmste Zeit des Tages. Statt erholsam zu schlafen, liegen Betroffene stundenlang wach und leiden unter Schlafstörungen.
  • Angstzustände
    Das Gefühl, in der Ferne allein zu sein, sorgt für Angst und teilweise Panikattacken. Wer davon betroffen ist, fühlt sich der Situation nicht gewachsen und hilflos.
  • Depressionen
    Im Extremfall kann aus Heimweh sogar eine Depression entstehen. Das Risiko ist besonders hoch, wenn das Gefühl lange andauert und nichts dagegen unternommen werden kann.
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Ursachen: Woher kommt Heimweh?

Heimweh entsteht, wenn wir uns fremd, nicht zugehörig und einsam fühlen. Es wird ausgelöst durch die – befürchtete oder tatsächliche – Trennung von der Heimat, der vertrauten Umgebung, sowie wichtigen Bezugspersonen im Familien- und Freundeskreis.

Verstärkt werden die Ursachen durch negative Erfahrungen aus der Vergangenheit oder auch Zwang. Wer eigentlich nicht von zuhause weg möchte, aber dazu gedrängt und gezwungen wird, leider besonders häufig unter Sehnsucht nach einer schnellen Rückkehr.

Geht Heimweh von alleine weg?

Ein häufiger Ratschlag bei Heimatschmerz: Mit der Zeit legt sich das von alleine… In Einzelfällen mag das der Fall sein, für die meisten Betroffenen stimmt es jedoch nicht. Vielmehr lässt sich das Gegenteil beobachten. Wird nichts dagegen unternommen, nimmt das Heimweh weiter zu.

Auf keinen Fall sollte das Problem unterschätzt werden. Ignorieren oder Kleinreden im Sinne von „So schlimm ist es doch nicht“ können aus den obigen Symptomen ernsthafte gesundheitliche Risiken machen.

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Tipps: So können Sie Heimweh bekämpfen

Die gute Nachricht: So schmerzlich das Gefühl auch ist, Sie sind dem Heimweh nicht hilflos ausgeliefert. Egal ob auf Dienstreisen oder wenn Sie als Expatriate im Ausland arbeiten – mit den folgenden Tipps können Sie das Heimweh bekämpfen:

  • Akzeptieren Sie das Heimweh
    Für Heimweh müssen Sie sich nicht schämen. Es ist ein normales Gefühl, von dem viele Menschen betroffen sind. Es zeigt, dass Sie Ihrer Heimat sehr verbunden sind und sich dort wohl fühlen. Akzeptieren Sie, dass Sie auf Reisen eine Sehnsucht nach der Vertrautheit empfinden – dann ist es leichter, mit dem Gefühl umzugehen.
  • Ziehen Sie sich nicht zurück
    Sie fühlen sich fremd und alleine – verstärken Sie das nicht, indem Sie sich komplett zurückziehen und isolieren. Verbringen Sie auf einer Dienstreise die Zeit mit den Kollegen, die ebenfalls vor Ort sind. Das lenkt ab, sorgt für bessere Laune und der soziale Kontakt hilft ungemein gegen den Heimatschmerz.
  • Bleiben Sie offen für Neues
    Zuhause fühlen Sie sich wohl und bleiben in der Komfortzone. An anderen Orten sollten Sie neugierig und offen für Neues bleiben. Sie können neue Orte und fremde Kulturen kennenlernen. Offenheit für diese neuen Erfahrungen ist ein starkes Mittel gegen Heimweh.
  • Unternehmen Sie möglichst viel
    Nur rumsitzen, sich unwohl fühlen und an zuhause denken? Keine gute Idee! Gehen Sie raus, machen Sie Pläne, gestalten Sie den Tag aktiv. Je mehr Sie unternehmen, desto weniger können Sie gedanklich an vertrauten Orten hängen.
  • Knüpfen Sie Kontakte
    Sie sind länger an einem anderen Ort? Dann sollten Sie von Anfang an versuchen, dort Anschluss zu finden. Lernen Sie neue Leute kennen, knüpfen Sie Kontakte und bauen Sie Freundschaften auf. Das steigert das Gefühl der Zugehörigkeit.
  • Machen Sie einen Zeitplan
    Zuhause läuft alles nach einer geregelten Routine ab – diese vertrauten Abläufe fehlen woanders. Erstellen Sie sich deshalb einen Zeitplan, der für Orientierung sorgt. Was machen Sie an welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit? Die Struktur wiederkehrender Aktivitäten hilft über das Heimweh hinweg.
  • Freuen Sie sich auf die Rückkehr
    Dienstreisen und Urlaube sind begrenzt. Bei akutem Heimweh mag es sich noch ewig anfühlen, doch gehen die Tage recht schnell um. Trösten Sie sich damit, dass Sie schon bald auf dem Rückweg sind.
  • Holen Sie sich die Heimat in die Ferne
    Telefonieren Sie mit Freunden und Familie, suchen Sie ein Restaurant, dass Spezialitäten aus Ihrer Region anbietet oder hören Sie über das Internet Ihren bevorzugten Radiosender. Es gibt unzählige Möglichkeiten, um ein Stück Heimat überall auf der Welt zu finden – bei manchen können die Erinnerungen die Sehnsucht aber auch verstärken.
  • Brechen Sie die Reise ab
    Ziehen Sie rechtzeitig die Reißleine, wenn es Ihnen wirklich schlecht geht und die Gesundheit ernsthaft leidet. Sollte gar nichts helfen, kann es notwendig sein, einen Trip frühzeitig zu beenden und nach Hause zurückzukehren. Zudem kann es ratsam sein, mit einem Arzt oder Psychologen über ein solch extremes Heimweh zu sprechen.

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[Bildnachweis: Aniustudio by Shutterstock.com]