Wirklich im falschen Job? – Untrügliche Anzeichen
Ein falscher Job ist mehr als eine Enttäuschung: Rund 40 Jahre Lebenszeit verbringen Arbeitnehmer auf der Arbeit. Zu viel, um im falschen Job mit Dauerfrust und Dienst nach Vorschrift zu stecken!
Zunächst müssen Sie jedoch erkennen, dass Sie in einem falschen Job stecken. Spontane Phasen, in denen die Arbeit oder der Beruf keinen Spaß machen, gibt es immer wieder. Deswegen muss der Job nicht gleich falsch sein. Was also sind die veritablen Anzeichen dafür, dass Sie im falschen Job festsitzen?
Test: Stecke ich im falschen Job?
Sie haben nach diesem Artikel gesucht? Sie ahnen also schon, dass mit dem Job etwas nicht stimmt oder spüren schon längere Zeit Unbehagen, wenn Sie an Ihre Jobwahl denken…
Machen Sie deshalb jetzt den folgenden Test und haken Sie direkt online im Browser an, welche der Aussagen auf Sie zutreffen. Wenn Sie mehr als fünf Haken machen können, wird es kritisch. Bei mehr als 10 sind Sie im falschen Job:
- Ich hasse Montage.
- Es kostet mich jeden Morgen Überwindung, zur Arbeit zu gehen.
- Meine Arbeitstage ziehen sich wie Kaugummi.
- Die Arbeit besteht aus endlosen Routinen.
- Nach Feierabend spreche ich nur noch schlecht von der Arbeit.
- Wenn mich jemand nach dem Job fragt, antworte ich: „Frag nicht!“
- Meine Job-Höhepunkte liegen schon Jahre zurück.
- Wie es beruflich weitergeht, ist mir inzwischen egal.
- Das letzte Mal, als ich Ambitionen hatte, war Donnerstag – 2010.
- Ich bin häufig krank oder fühle mich nach der Arbeit ausgelaugt.
- Ich schlafe in letzter Zeit sehr schlecht.
- Wenn andere für Leistungen gelobt werden, fühle ich mich vergessen.
- Ich wurde noch nie befördert.
- Ich mache den Job eigentlich nur wegen des Geldes.
- Freundschaften unter Kollegen gibt es bei uns nicht.
- Ich habe bereits innerlich gekündigt.
- Ich konnte alle Punkte abhaken.
Erwischt? Wie oft konnten Sie zustimmen? Nehmen Sie solche Anzeichen durchaus ernst und werden Sie aktiv!
Die große Gefahr ist, wenn Sie in einem falschen Job feststecken: Sie werden immer passiver, die Leistungen lassen nach – und damit schwindet zugleich die Chance auf einen rettenden Jobwechsel. Im schlimmsten Fall werden Sie sogar davon krank!
Ich will einen Job, der zu mir passt!
Unglücklich im Job und ohne klares Ziel? Dann nutzen Sie unser bewährtes und umfassendes Coaching-Progranmm zur erfolgreichen Neuorientierung: Wir begleiten Sie damit auf dem systematischen Weg zum echten Wunschjob, der perfekt zu Ihnen passt:
Im falschen Job: Was kann ich jetzt tun?
Wenn Sie sicher sind, dass Sie in einem falschen Beruf oder beim falschen Arbeitgeber gelandet sind, hilft nur eines: Sie müssen die Initiative ergreifen und aktiv etwas daran ändern. Solche Probleme lösen sich nie von alleine – im Gegenteil: Resignation macht alles nur noch schlimmer! Sie entzaubern dabei nur sich selbst und beschädigen Ihren Ruf und Marktwert.
Wir empfehlen deshalb folgende Vorgehensweise und Strategien:
1. Gespräch suchen
Sprechen Sie Ihren Chef aktiv an – aber diplomatisch. Bitten Sie um ein 4-Augen-Gespräch und sagen Sie – unbedingt vorwurfsfrei –, dass Sie aktuell unzufrieden mit Ihrem Job und der Entwicklung sind.
Machen Sie sich aber bitte schon im Vorfeld Gedanken dazu, was sich ändern müsste, damit es wieder passt! Sonst ist das nur ein Jammern und Meckern sowie eine passive Opferrolle. Nehmen Sie stattdessen die Zügel in die Hand und machen Sie konstruktive Vorschläge – zum Beispiel eine interne Versetzung, ein neues Projekt… Beweisen Sie Zielstrebigkeit und Problemlösungskompetenz!
2. Berufsziele definieren
Das Ergebnis Ihrer Selbstanalyse kann natürlich auch sein, dass Sie definitiv die falsche Berufswahl getroffen haben. In dem Fall sollten Sie keine Zeit verlieren und noch heute eine berufliche Neuorientierung starten.
Nehmen Sie sich hierzu bitte viel Zeit – 1-2 Tage Zeit zur Selbstreflexion sind das Minimum. Beantworten Sie sich zum Beispiel folgende Orientierungsfragen:
- Wie lange bin ich schon unzufrieden?
- Womit genau bin ich unglücklich: mit dem Job oder Leben?
- Was ist mein Hauptmotiv für den Jobwechsel?
- Haben die Gründe mit Chef, Kollegen oder Aufgaben zu tun?
- Habe ich selbst Schuld daran – kann ich etwas ändern?
- Sehe ich im aktuellen Unternehmen noch Perspektiven für mich?
- Ist eine externe Neuorientierung die einzige Alternative?
- Was würde ich durch eine Veränderung gewinnen?
- Welche Risiken bin ich bereit einzugehen?
- Was ist mein langfristiges berufliches Ziel?
- Was macht mich glücklich – im Job, im Leben?
- Warum ist mir dieses Ziel so wichtig?
- Welchen Job würde ich mir selbst geben?
- Was müsste ich tun, um mein Ziel zu erreichen?
- Worauf müsste ich dafür verzichten? Könnte ich das?
- Wie viel Zeit investiere ich täglich in meine Entwicklung?
Mithilfe der Fragen, kommen Sie Ihren beruflichen Zielen – und diese müssen Sie zwingend genau und konkret benennen können: ohne Ziel, keine Orientierung!
Berufswahl mit Flaschengeist-Frage
Die sogenannte „Flaschengeist-Frage“ hilft bei der beruflichen Neuorientierung: Stellen Sie sich vor, Sie finden eine magische Lampe. Der Flaschengeist erfüllt Ihnen einen Wunsch – egal, welchen Beruf Sie wählen – es wird ein Erfolg! Was wählen Sie? Die Frage hilft, den wahren Herzenswunsch zu erkennen und schafft mehr Klarheit bei der Berufswahl.
3. Schritte umsetzen
Egal, wie Sie sich am Ende entscheiden: Machen Sie Nägel mit Köpfen! Überlegen Sie sich Schritt für Schritt, wie Sie selbst wieder Fuß fassen und nochmal neu durchstarten – in einer zweiten Karriere oder im neuen Job.
Entscheidend ist, dass Sie jetzt nicht untätig bleiben. Sie haben erste Warnzeichen erkannt – also kommen Sie wieder ins Handeln! Dank der bewussten Entscheidung können Sie später auch viel leichter Ihren Jobwechsel begründen.
Für alle weiteren Schritte finden Sie bei uns wieder zahlreiche kostenlose Ratgeber, Checklisten und Vorlagen. Zum Beispiel zum…
- Wechselmotivation: Gute Begründungen
- Kündigungsschreiben Vorlage
- Jobwechsel Checkliste
- 30-60-90-Strategie: In 90 Tagen zum neuen Job
Wie kann ich zukünftig vermeiden, im falschen Job zu landen?
Vom Regen in die Traufe? Das wollen wir natürlich vermeiden! Zu viele Jobwechsel machen sich schließlich nicht allzu gut im Lebenslauf: Das sieht entweder nach ziellosem Jobhopping aus oder nach jemandem mit geringer Teamfähigkeit.
Überlegen Sie daher nochmal genau, wie es überhaupt zu einem falschen Job kommen konnte. Häufige Gründe sind zum Beispiel:
- Fehlende konkrete Berufsziele
- Keine systematische Jobsuche
- Oberflächliche und zu kurze Recherche
- Keine klaren Auswahlkriterien
- Sorge vor zu langer Arbeitslosigkeit
- Purer Aktionismus und faule Kompromisse
- Ignorieren des eigenen Bauchgefühls
Falsche Jobwahl vermeiden – wie?
Auch wenn die obigen Punkte vielleicht wehtun und die Erkenntnis daraus schmerzt: Es ist eine wunderbare Chance, es in Zukunft besser zu machen. Denn Sie werden vermutlich noch einige Mal im Berufsleben Ihren Job oder sogar den Beruf wechseln (siehe: Jobzyklus).
Wir empfehlen Ihnen daher Folgendes:
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Ziele kennen
Es ist das Wichtigste überhaupt: Definieren Sie für sich klare, langfristige berufliche Ziele! Nur so können Sie Ihren Kurs und weiteren Karriereweg bestimmen oder passende Jobangebote auswählen. Es kann sinnvoll sein, sich hierfür einen Coach zu nehmen. In 3-5 Sitzungen mit jeweils 60-90 Minuten Dauer analysieren Sie Ihre aktuelle Situation, bestimmen die Gründe für den Veränderungswunsch, betrachten die Optionen und definieren alle nötigen Schritte zur Umsetzung. Das kostet zwischen 1000-2000 Euro.
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Kriterien definieren
Gehen Sie in Zukunft keine faulen Kompromisse mehr ein. Legen Sie klare Kriterien für Arbeitgeber und Traumjob fest. Ebenso die Red Flags, auf die Sie mehr achten. Nutzen Sie zur ersten Orientierung unsere kostenlose Arbeitgeber-Checkliste (PDF) und passen Sie diese an Ihre Ziele und Anforderungen an.
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Wählerischer werden
Nehmen Sie nicht das erstbeste Jobangebot an. Ein Fehler, den vor allem viele Berufseinsteiger oder Quereinsteiger machen, die schnellstmöglich einen Job suchen. Auch wenn es dadurch etwas länger dauert: Unterschreiben Sie erst, wenn Ihre Intuition zustimmt.
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Probezeit nutzen
Was viele vergessen: Die Probezeit ist die dritte Bewerbungsphase und dient beiden – Arbeitnehmer und Arbeitgeber –, sich besser kennenzulernen und herauszufinden, ob es wirklich passt. Versuchen Sie diese also nicht einfach nur zu bestehen, sondern lernen Sie den Laden und die Kollegen wirklich kennen. Gibt es zu viele Störgefühle, kann es besser sein, die Reißleine zu ziehen.
Echte Karriere-Sackgassen gibt es nicht! Es gibt immer auch einen Weg heraus. Der ist vielleicht nicht immer bequem – gehen sollten Sie ihn trotzdem.
Was wäre die Alternative: Noch viele Jahre in einem falschen Job verharren, der Sie unglücklich oder sogar krank macht?! Es geht dabei ja nicht nur um eine Tätigkeit am Tag, es geht um wertvolle Lebenszeit, auf die Sie in der Rente nicht zurückblicken wollen und denken: „Was für eine Verschwendung!“
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