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Arbeiten beim Fernsehen: So ist es wirklich

Dass alle TV-Kameras auf einen gerichtet sind, ist für viele noch immer ein feuchter Traum. Doch nur manche TV-Jobs befördern einen ins Rampenlicht, andere arbeiten als Künstler und Malocher, Produzenten, Aufnahmeleiter, Cutter, Kameraleute, Redakteure oder Kabelträger. Aber wie schaffe ich es in die vermeintlich schillernde Welt des Fernsehens? Was muss ich wissen, bevor ich eine (hoffentlich erfolgreiche) TV-Laufbahn starte? Und welche dunklen Geheimnisse gibt es eigentlich in der Branche? Auf der Online-Community Reddit hat ein langjähriger TV-Mitarbeiter preisgegeben, welche Erfahrungen es bisher gemacht hat. Arbeiten beim Fernsehen: So ist es wirklich…


Arbeiten beim Fernsehen: So ist es wirklich

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Arbeiten beim Fernsehen: Reality-TV

Eine Karriere beim Fernsehen, mit Sternchen und Stars zusammenarbeiten, vielleicht selbst einer werden – für viele ein (unerfüllter) Traum. Der User, der in der Online-Community Reddit unter dem Kürzel NotMRR auftritt, ist schon seit 15 Jahren Teil des TV-Establishments.

Er hat nach eigener Aussage für verschiedene Produktionsfirmen gearbeitet, die im Senderauftrag Soaps, Primetime-Shows oder Scripted-Reality-Formate produzieren – als Redaktionsassistent, Redakteur, CvD, Set-Aufnahmeleiter, 1. und 2. Aufnahmeleiter und Produktionsleiter.

Namen und Alter verrät er nicht, noch nicht einmal sein Geschlecht (da aber von „Produktionsleiter“ und nicht „Leiterin“ die Rede ist, gehen wir im Folgenden davon aus, dass es sich um einen Mann handelt). Ebensowenig, für welche Produktionsfirma oder Sender er arbeitet. Seine Identität wurde von den Reddit-Moderatoren verifiziert.

Auf Reddit hat er sich auch den Fragen der Community gestellt. Karrierebibel fasst die besten Antworten zusammen …

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Welche Ausbildung empfiehlst du?

„Wäre ich heute 18 Jahre alt und wüsste, dass ich Karriere beim Fernsehen machen wollen würde, würde ich erst eine Ausbildung zum Kaufmann für audiovisuelle Medien oder zum Mediengestalter Bild und Ton machen“, empfiehlt der TV-Insider. Am besten bei einem großen Sender oder Produzenten.

„Und danach Medienwirtschaft, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften oder Mediengestaltung studieren.“ Das komme darauf an, ob man eher gestalterisch und künstlerisch arbeiten oder lieber organisieren und managen will. „Hauptsache, man stellt sich breit auf.“

Seine Empfehlung für die Studienzeit: „So oft es geht bei Sendern und Produzenten als studentische Hilfskraft arbeiten. Das erleichtert später den Einstieg enorm.“

Generelle Empfehlung: „Erstmal ein Praktikum von drei bis sechs Monaten zu machen und sich anzuschauen, wie es so läuft.“

Er selbst habe nach seinem Schulabschluss Multimediadesign studiert, über einen Studentenjob und kleinere Assistenzjobs bei einem Comedy-Produzenten Kontakte geknüpft. Danach habe er noch ein Studium in Informations-, Kommunikations- und Wirtschaftswissenschaften angehängt.

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Welche Eigenschaften muss man mitbringen?

Seine Grundeinschätzung: Fernsehen ist ein Betätigungsfeld für Extrovertierte.

„Wer allzu schüchtern ist, der kann beim Fernsehen kaum aufsteigen“, glaubt er. „Ich denke, auf die ein oder andere Weise sind wir alle bekloppt.“

Man müsse aufgeschlossen, kommunikativ, nicht auf den Kopf gefallen sein und Charme und Humor mitbringen, denn mitunter gehe es derbe zu. „Man sollte aber nicht glauben, dass Fernsehen eine einzige Party ist“, schreibt er. „Die fetten Jahre sind lange vorbei.“

Dennoch gelte meist der Grundsatz: „Work hard! Party hard!“

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Wie groß ist die Konkurrenz?

Kurze Antwort: Groß. Es drängen viele Leute auf den Markt, wobei die Anforderungen an die Bewerber unterschiedlich ausfallen. Am schwierigsten sei es, bei den Öffentlich-Rechtlichen anzuheuern, bei den Privatsendern sei der Einstieg leichter.

„Hier kommt es oft primär nicht auf formale Qualifikationen an, sondern wie man sich anstellt im täglichen Redaktionsalltag.“ Ohne Erfahrung und Netzwerke aber sei es überall schwer.

„Ich kenne sehr wenig Leute, die nach dem Studium direkt als Redakteur eingestiegen sind. Und selbst die haben schon während des Studiums als Assistenten in verschiedenen Bereichen gearbeitet“, so die Erfahrung des TV-Manns.

Welche Chancen haben Quereinsteiger?

Grundsätzlich gute. Es gebe viele Quereinsteiger beim Fernsehen, die es weit gebracht hätten.

„Als Beispiel nenne ich jetzt mal einen Executive Producer eines großen Privatsenders, der eigentlich mal Germanistik studiert hat, Lehrer war und sich in gut 15 Jahren vom Redakteur einer kleinen Produktionsfirma bis zum Sender-EP hoch gearbeitet hat.“

Welche Perspektive bietet die Branche?

Sofern man es in eine höhere Position geschafft, einige Berufsjahre auf dem Buckel und sich ein Netzwerk aufgebaut habe, „ist der Job relativ sicher.“

Und weiter: „Irgendwann bewirbt man sich auch nicht mehr oft auf Stellen, sondern sie werden einem angeboten oder man telefoniert ein paar Freunde und Bekannte ab.“ So komme man auf einfachstem Weg an das nächste Projekt.

„Je mehr Leute dich leiden können (vorausgesetzt du machst einen guten Job), desto besser wird es laufen, weil die dich dann von Projekt zu Projekt immer wieder gerne einsetzen. Ich nutze heute noch Kontakte, die ich vor über zehn Jahren kennen gelernt habe.“

Aber: „Generell würde ich niemandem mehr empfehlen, beim Fernsehen zu arbeiten. Oftmals wird einfach viel zu schlecht bezahlt in den unteren Jobs und in billigen Produktionen. Teilweise machen auch einfach Praktikanten Jobs, für die sie nicht qualifiziert sind. Das nimmt immer mehr zu.“

Zudem steige die Konkurrenz durch Netflix und Co. „Ich sehe die Zukunft eher im Web“, so die Einschätzung von NotMRR.

„Hier ist viel mehr möglich und es sind immer neue kreative Leute am Werk, die viel ausprobieren. Du hast keinen Sender im Nacken, der dir Kostendruck macht und es gibt ganz andere Monetarisierungmöglichkeiten.“

Wie viel verdienst du?

Sein Jahresgehalt liegt nach eigenen Angaben bei ca. 85.000 Euro. Allerdings sei die Planungssicherheit in der Branche nicht sonderlich hoch.

„Beim TV wird man fast immer befristet bzw. produktionsbedingt angestellt. Daher können Jahresgehälter je nach Format, Firma und Position schwanken.“

Was verdient man beim Fernsehen?

Top-Verdiener im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist Tom Buhrow. Der WDR-Intendant verdient nach ARD-Angaben im Jahr 399.000 Euro.

Thomas Kleist, Intendant des Saarländischen Rundfunks, ist mit einem Jahresgehalt von 237.000 Euro die Kirchenmaus unter den Intendanten, ohne deswegen am Hungertuch nagen zu müssen. Die Gehälter der anderen ARD-Intendanten liegen zwischen diesen beiden Werten.

Beim Einstieg ins Öffentlich-Rechtlichte fällt der Gehaltsscheck naturgemäß noch weniger üppig aus. Programmvolontäre verdienen in den ARD-Anstalten (RBB ausgenommen) zwischen 1.438 und 2.120 Euro monatlich.

Besonders gut verdienen (neben den Intendanten) insbesondere Produktionsingenieure, Redakteure, Programmbereichsleiter und die Direktoren der Landesrundfunkanstalten.

So viel verdient man in der ARD:

  • Intendant einer ARD-Landesrundfunkanstalt: 237.000 bis 399.000 Euro jährlich
  • Direktor einer ARD-Landesrundfunkanstalt: 13.851 bis 18.500 Euro monatlich
  • Außertarifliche Mitarbeiter (z.B. Programmbereichsleiter, Hauptabteilungsleiter): 9.880 bis 12.477 Euro monatlich
  • Redakteur: 3.524 bis 9.908 Euro monatlich
  • Kameramann: 2.421 bis 7.691 Euro monatlich
  • Grafiker/Grafik-Designer: 2.421 bis 6.984 Euro monatlich
  • Produktionsingenieur/Ingenieur: 2.978 bis 8.010 Euro monatlich
  • Cutter: 2.421 bis 6.755 Euro monatlich
  • Sekretär: 2.398 bis 6.182 Euro monatlich
  • Programmvolontär: 1.438 bis 2.120 Euro monatlich
  • Auszubildender 1. bis 3. Jahr: 694 bis 1.020 Euro monatlich

Was gefällt dir gar nicht?

„Ich halte es für absolut unverantwortlich, Leute vor die Kamera zu ziehen, die eindeutig nicht intelligent genug sind auch nur ansatzweise die Tragweite ihres Handels abschätzen zu können“, meint er und spielt damit vor allem auf Scripted-Reality-Formate an.

„Aber für die Quote wird fast alles gemacht!“

Was er angeblich schon erlebt hat: „Da kommt es schon mal vor, dass man im Nachhinein erfährt, dass man den halben Tag mit einem verurteilten Pädophilen für eine Scripted Reality gedreht hat. Oft wird so etwas aber in Kauf genommen, weil einem der Sender in Nacken sitzt, dass man eine bestimmt Anzahl von Folgen pro Produktionszeitraum abliefern muss, sonst haut die knappe Kalkulation nicht mehr hin und man verdient weniger.“

Und wie ist der TV-Alltag sonst so?

Manchmal grenzwertig, durchaus aufregend, so seine Erfahrungen.

„Ich selbst habe schon mit Kamerateams gedreht, die ziemlich bekifft den Tag über waren, denen man das aber nicht allzu sehr angemerkt hat.“ Auch Alkohol und erotische Eskapaden seien keine Seltenheit.

„Wenn man dann noch im Ausland oder bundesweit dreht, ist das für manche einfach wie Urlaubs-Feeling. Der Regelfall ist das aber natürlich nicht. Im Vergleich zu anderen Branchen aber mit Sicherheit überdurchschnittlich.“

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[Bildnachweis: withGod by Shutterstock.com]

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