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Arbeitswut: Wie Sie damit umgehen

Manchmal ist es beeindruckend und erschreckend zu gleich, mit wie viel Energie und Eifer sich jemand einer Aufgabe zuwendet. Die Motivation ist auf dem Höhepunkt, jeder Gedanke kreist um das Projekt und das Wörter Ablenkung und Unkonzentriertheit werden aus dem Wortschatz gestrichen. Wer von der Arbeitswut gepackt wird, entwickelt große Energie und kann damit oft erstaunliche Leistungen vollbringen. Allerdings ist die Arbeitswut immer auch mit Vorsicht zu genießen, da sie nicht ausschließlich Vorteile mitbringt. Entscheidend ist, dass Sie Ihre Arbeitswut gezielt nutzen und einsetzen und sich nicht ziellos davon beherrschen lassen – und wenn Sie es schaffen, die Arbeitswut zu begrenzen und diese nicht zum Dauerzustand werden zu lassen…



Arbeitswut: Wie Sie damit umgehen

Was ist Arbeitswut?

Arbeitswut hat nichts mit Ärger, Frust oder wirklicher Wut zu tun. Es geht also nicht darum, dass Sie im Job schlecht gelaunt oder gar aggressiv sind. Arbeitswut ist vielmehr ein Zustand sehr großer Motivation, gepaart mit Ehrgeiz, Energie und einem Leistungswillen, der weit über den normalen Zustand hinausgeht.

Oft wird auch von Arbeitseifer oder sogar Arbeitssucht gesprochen, wobei gerade letztere von der Arbeitswut unterschieden werden muss. Die Sucht ist der krankhafte Zwang, über das normale Maß hinaus zu arbeiten, die sich nicht kontrollieren lässt und über sehr lange Zeiträume anhält. Arbeitswut ist auf der anderen Seite meist selektiver.

So können Sie beispielsweise eine große Arbeitswut entwickeln, wenn es um eine bestimmte Aufgabe geht, die Ihnen sehr wichtig ist oder bei der das Ergebnis eine große Rolle für Sie beziehungsweise Ihr Unternehmen spielt. Diese muss sich aber nicht zwangsläufig auf andere Bereiche übertragen, auch wenn es durchaus möglich ist, die Arbeitswut einer Aufgabe zu nutzen, um auch andere Projekte voranzutreiben.

Die Anzeichen von Arbeitswut sind meist ein unbeirrbarer Wille und der Wunsch, möglichst viel in kurzer Zeit zu schaffen. Auch das plötzliche Auftreten ist ein Indiz für Arbeitssucht, wenn Sie sich von einem Moment auf den nächsten aufraffen, sofort durchstarten und in einem Schwung die gesamte ToDo-Liste bearbeiten und fertigstellen.

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Die zwei Seiten der Arbeitswut

Auf den ersten Blick scheint es keinen Zweifel daran zu geben, dass Arbeitswut eine gute und wünschenswerte Eigenschaft ist. Wer möchte nicht einen regelrechten Motivationsschub erleben, bei dem er voller Elan eine Aufgabe nach der anderen erledigt und am Ende stolz auf die erreichte Leistung zurückblicken kann? In kurzer Zeit mehr schaffen, als manchmal an einem oder vielleicht sogar zwei ganzen Tagen gelingt – der Nutzen, wenn Sie von der Arbeitswut gepackt werden, ist nicht von der Hand zu weisen.

Das gilt privat, wo Sie etwa den gesamten Haushalt schmeißen, einkaufen, die Wäsche machen, wichtige Telefonate führen, Probleme mit der Versicherung klären und endlich all die losen Dokumente und Unterlagen sortieren und ordentlich wegheften. Übertragen auf den Job und Ihre dortigen Aufgaben ist ein solcher Anflug von Arbeitswut also ein wahrer Erfolgsfaktor, mit dem Sie Ihren Chef beeindrucken können.

Es gibt aber auch eine Schattenseite der Arbeitswut, wenn Sie es damit übertreiben. Das Problem: Arbeitswut kostet eine Menge Kraft und Energie. Anfangs können Sie dies noch locker stemmen, leisten 120 oder vielleicht sogar 150 Prozent und schaffen ungemein viel, noch weiter angefeuert von dem guten Gefühl, wie viel Sie bereits erreicht haben. Doch je länger der gesteigerte Eifer anhält, desto schwieriger wird es, das Energielevel aufrecht zu erhalten.

Das kann bis zur Erschöpfung führen, wenn versucht wird, sich an der eigenen Arbeitswut festzuklammern und diese fortzuführen, obwohl die Akkus leer sind.

Hinzu kommt gesteigerter Frust, wenn doch nicht mehr so viel erreicht wird, weil eben die Konzentration und auch die Leistungsfähigkeit nachlässt, obwohl durchaus noch der Antrieb vorhanden sein kann. So kann aus der Arbeitswut am Ende doch noch wirklicher Ärger entstehen, wenn Sie mit sich selbst hadern, warum Sie nicht mehr vorankommen.

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So machen Sie das Beste aus Ihrer Arbeitswut

Die Arbeitswut lässt sich nur schwer einplanen oder erzwingen. Meist überkommt es einen eher spontan und plötzlich wollen Sie einfach loslegen, Dinge erledigen und alles schaffen, was für den Tag ansteht. Wann genau dieser Moment eintritt, kann durch die passenden Aufgaben zwar ein wenig beeinflusst, aber nur selten ganz konkret festgelegt werden – was jedoch nicht bedeutet, dass Sie sich nicht darauf vorbereiten können.

Wenn Sie wissen, wie Sie mit Ihrer Arbeitswut umgehen, sobald diese Sie packt, können Sie die Zeit bestmöglich nutzen. Die folgenden Tipps können Ihnen dabei helfen:

  • Konzentrieren Sie sich auf das wirklich Wichtige

    Ein Risiko der Arbeitswut besteht darin, dass Sie sich verrennen. Sie sind so voller Energie und Elan, dass Sie gar nichit wissen, wo genau Sie anfangen sollen, weshalb Sie einfach alles gleichzeitig machen, zehn Baustellen aufmachen und versuchen, überall weiterzukommen. Das fühlt sich am Anfang vielleicht noch richtig an, führt aber in der Regel dazu, dass Sie den Großteil Ihrer Arbeitswut verschwenden. Besser ist es, wenn Sie die Aufgaben nach deren Prioritäten abarbeiten. Beginnen Sie mit wirklich großen und wichtigen Projekten, die umso schneller und erfolgreicher erledigt werden, bevor Sie sich anderen Dingen zuwenden. So holen Sie das meiste aus der Zeit heraus.

  • Setzen Sie klare Ziele

    Auch wenn Sie sich in Ihrer Arbeitswut kaum bremsen können, sollten Sie kurz innehalten und sich ein paar Gedanken darüber machen, welche Ziele Sie verfolgen, wie genau diese aussehen und wie sie sich erreichen lassen. So können Sie vermeiden, einfach drauflos zu arbeiten und am Ende festzustellen, dass das Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht. Hilfreich kann es dabei sein, noch einmal Rücksprache mit den Kollegen oder dem Chef zu halten. Diese neue Perspektive kann Ihnen helfen, einen besseren Blick zu bekommen.

  • Machen Sie trotzdem Pausen

    Sind Sie unmotiviert, müssen Sie sich dazu bringen, erst einmal mit der Arbeit zu beginnen, anstatt zu prokrastinieren und die Aufgaben immer weiter vor sich herzuschieben. Bei Arbeitswut ist es das genaue Gegenteil und Sie müssen Sie zwingen, Pausen einzulegen und auch einmal Zeit für eine Verschnaufpause zu lassen. Es ist verständlich, dass Sie Ihre Arbeitswut nutzen und etwas tun wollen, doch nehmen Sie sich zumindest immer wieder ein paar Minuten Zeit, um zu Kräften zu kommen. Besonders gilt dies auch für späte Stunden, da Arbeitswut dazu verleitet, den Schlaf zu verkürzen, um noch mehr zu schaffen – das rächt sich jedoch auf lange Sicht, wenn die Folgen des Schlafmangels spürbar werden.

  • Belohnen Sie sich

    In der Arbeitswut bringen Sie ohnehin genügend Engagement mit und brauchen keine Belohnungen, um sich zu motivieren, aber trotzdem können diese ein wichtiger Faktor sein. Zum einen helfen diese dabei, wirklich die angesprochenen Pausen einzuhalten und zum anderen beugen Sie dem Frust vor, der entstehen kann, wenn die Arbeitswut langsam endet und vielleicht doch nicht ganz so viel geschafft wurde, wie Sie sich am Anfang vorgenommen haben. Durch kleine Belohnungen zeigen Sie sich selbst, wie viel Sie doch erreicht haben und das Sie stolz auf Ihre Leistungen in der kurzen Zeit sein können. Selbst wenn nicht alle Ziele innerhalb der Arbeitswut erreicht wurden, so können Sie sich doch daran erinnern, dass Sie viel mehr geschafft haben, als es normalerweise der Fall gewesen wäre.

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[Bildnachweis: Elnur by Shutterstock.com]

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