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Grit und Erfolg: Wie beharrlich sind Sie?

Grit und Erfolg sind wie ein Zwillingspaar, sie gehören untrennbar zueinander. Das zumindest ist die Überzeugung der amerikanischen Psychologin Angela Lee Duckworth, die sich mit dieser Persönlichkeitseigenschaft in ihrem Buch „Grit. The Power of Passion und Perseverance“ auseinandersetzt. Sie geht der Frage nach, warum manche Menschen erfolgreicher als andere sind und was ihren Erfolg ausmacht. Tatsächlich sind es oftmals nicht die „üblichen Verdächtigen“ wie etwa Intelligenz oder Beziehungen – auch wenn beides nicht schadet. Grit ist jedoch eine Eigenschaft, die fast noch wichtiger ist. Was dazu gehört und ob Sie genügend Grit besitzen, verrät Ihnen unser Test…


Grit und Erfolg: Wie beharrlich sind Sie?

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Definition: Was ist Grit?

Angela Lee Duckworth hat selbst eine aufregende Berufsbiographie hinter sich gebracht, bevor sie schließlich als Psychologin tätig wurde. In dieser Funktion hat sie Menschen in den unterschiedlichsten Zusammenhängen beobachtet.

Ein Auftraggeber, die renommierte West Point Militärakademie, wollte wissen, warum es nicht alle ihrer Rekruten bis zum Ziel schafften. Etliche brachen bereits vor dem eigentlichen Training ihre Ausbildung ab und das, obwohl dort bereits nur die Elite zugelassen war.

Das Interessante: Die bisherigen Erfolgsfaktoren wie Notendurchschnitt, körperliche Fitness oder sogar belegte Führungsqualitäten gaben keinerlei Aufschluss darüber, ob jemand bis zum Schluss durchhielt oder nicht. Duckworth entwickelte daraufhin ihr Grit-Konzept.

Anhand von zehn relativ einfachen Fragen entwickelte Sie eine Skala, mit der sie den Grit-Faktor der Testperson bestimmen konnte. Wer schnell die Flinte ins Korn warf, hatte demzufolge weniger Grit als jemand, der sein Ziel erreichte. Was nun ist Grit?

Grit ist eine Mischung aus Leidenschaft und Beharrlichkeit, und zwar für eine lange Zeit. Aber es ist noch mehr. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie Sandkorn oder Streugut. Es kann aber auch im übertragenen Sinn dafür stehen:

Wer schon mal versucht hat, ein Sandkorn klein zu kriegen, weiß warum Grit auch ein Synonym für Standfestigkeit ist: Es ist nicht kaputtzukriegen, sondern hartnäckig. Und über genau diese Eigenschaften verfügt eine Person mit viel Grit:

  • Sie bleibt am Ball, lässt sich nicht so schnell unterkriegen, auch wenn es widrige Umstände gibt.
  • Sie verfolgt ihre Ziele, nicht nur kurzfristig für einen Monat, sondern langfristig, Jahre lang.

Daher ist Grit auch kein Sprint, sondern ein Marathon.

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Wie wirkt sich Grit auf Erfolg aus?

Duckworths Ergebnisse stellen gewissermaßen anerkannte Befunde auf den Kopf. Sie kann aus eigener Erfahrung in Schulen berichten, dass selbst bei standardisierten Tests und unter Berücksichtigung sämtlicher Gegebenheiten am Ende Grit der entscheidende Faktor für Erfolg war.

Das ist insofern neu, als sich seit vielen Jahrzehnten Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen mit der mangelnden Chancengleichheit in verschiedenen Ländern, aber auch in verschiedenen Institutionen wie Schulen auseinandersetzen. Beispielsweise wird das deutsche Bildungssystem häufig als benachteiligend gewertet, da hier bereits früh nach Leistungen selektiert wird.

Benotung von Schülern sowie das Aufsplitten in unterschiedliche Schulformen führt – so die Meinung vieler Bildungsforscher – dazu, dass Schüler aus einkommensschwachen Familien abgehängt werden.

Geld im Elternhaus gilt als wichtigstes Kriterium dafür, dass später Karriere gemacht wird: Von 100 Akademikerkindern studieren 79, dem stehen nur 27 von 100 Arbeiterkindern gegenüber, die an die Uni gehen. Allerdings – und da will Duckworth auch nicht falsch verstanden werden – gehört zum Erfolg eben mehr als nur begünstigende Umstände:

Grit ist möglicherweise nicht ausreichend für den Erfolg, aber es ist sicher notwendig.

Und es hat sich in ihren Studien gezeigt, dass andere Faktoren wie etwa Intelligenz, Attraktivität, ein großes Netzwerk für sich allein genommen eben kein Garant für Erfolg sind.

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Mehr Grit: So erhöhen Sie Ihre Erfolgschancen

Um mehr Erfolg im Leben zu haben, lohnt es sich, auf andere erfolgreiche Menschen zu schauen: Was eint sie? Was haben sie, das sie vorantreibt und erfolgreich macht? Duckworth tat genau das und untersuchte historische Persönlichkeiten, beobachtete Spitzensportler, führte Interviews. Es kristallisierten sich vier Charaktereigenschaften heraus, die Grit begünstigen.

Duckworth spricht von den sogenannten Aktivposten. Das ist eigentlich ein betriebswirtschaftlicher Begriff, der das Vermögen eines Unternehmens bezeichnet, das aus der Summe aller Vermögensgegenstände besteht. Indem sie auf diesen Begriff zurückgreift, unterstreicht sie die Bedeutung des mentalen Reichtums für den tatsächlichen Erfolg. Mit diesen vier Aktivposten erhöhen Sie Ihr Grit:

Interesse

Noch bevor Sie Leidenschaft für etwas entwickeln können, müssen Sie Interesse zeigen. Eine offene Einstellung für Dinge haben. Grit kann sich beispielsweise bei der beruflichen Orientierung zeigen, wenn jemand vielleicht bisher nur eine bestimmte Fortbildung im Blick hatte, nun aber von einem anderen Kurs erfährt, der ebenfalls interessant klingt. Die grundsätzliche Offenheit ermöglicht es, Dinge auszuprobieren, die anderenfalls untergegangen und nie entdeckt worden wären. So können sich neue Hobbys und eben auch Leidenschaften für Bereiche entwickeln, in denen Sie peu à peu besser werden.

Übung

Weit verbreitet ist die Ansicht, dass man einfach nur Talent bräuchte und schon würde einem alles zufliegen. Duckworth sieht das anders: Um besser zu werden, müssen Sie trainieren. Sie greift damit auf, was auch der Psychologe Anders Ericsson zusammen mit seinen beiden Kollegen Ralf Krampe and Clemens Tesch-Römer bereits in ihrer sogenannten 10.000-Stunden-Regel herausfanden. Den Erfolg wollen alle haben, aber dafür zu arbeiten, kommt nicht für alle infrage. Dabei gilt sowohl für Konzertpianisten als auch Eisläufer und Schachspieler gleichermaßen, dass Übung – neben Leidenschaft, Ausdauer und Disziplin – ein wichtiger Faktor ist.

Mit dem regelmäßigen Training steigt meist eben auch der Grad der Ausführung, die Perfektion. Bestimmte Handlungen gehen in Fleisch und Blut über, müssen nicht mehr bewusst abgerufen werden. Während Sie diese ausführen, gelangen Sie in den sogenannten Flow, den Zustand, indem sich Herausforderung und eigenes Vermögen, also Fähigkeit, die Waage halten.

Sinnhaftigkeit

Grit entwickelt sich vor allem dann, wenn Sie eine Sinnhaftigkeit in etwas sehen. Neudeutsch wird von Purpose gesprochen, wenn Menschen einen Sinn in ihrem Tun sehen. Wenn sie einen höheren Zweck verfolgen. Hier spielt der große Unterschied zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation mit hinein.

Sind Menschen extrinsisch motiviert, üben sie beispielsweise einen Job nur wegen der guten Bezahlung aus, schlägt sich das irgendwann auf die Arbeitsleistungen und/oder das Engagement nieder, mit dem jemand arbeitet. Motivatoren wie ein höheres Gehalt oder andere äußere Faktoren halten nicht lange vor. Ist er hingegen intrinsisch motiviert, wird er von sich aus die Beschäftigung mit dem Thema suchen.

Dabei geht es nicht einfach nur darum, mögliche Überstunden zu arbeiten, sondern aus eigenem Antrieb Dinge zu erforschen. Das muss auch nicht zwangsläufig mit dem eigenen Job zusammenhängen, sondern kann politisch motiviertes Interesse ebenso sein wie der Wunsch, im Sport bessere Leistungen zu erlangen.

Zuversicht

Wie erwähnt, ist Grit ein langfristig angelegter Prozess, ein Marathon. Wer Grit besitzt, hat auch die Vorstellungskraft, sich eine bessere Zukunft auszumalen. Dabei geht es nicht einfach nur um Träumereien, sondern eine gesunde Mischung aus Realismus und Zuversicht.

Die Fähigkeiten, die vielleicht noch fehlen, können erworben werden. Durch diese Einstellung begünstigen Sie, was Vertreter der Positiven Psychologie wie Martin Seligman und Glücksforscher wie Shawn Achor in diversen Studien nachweisen konnten: Optimisten kommen weiter.

Wer glücklich ist, steigert seine Produktivität um 31 Prozent. Glückliche Verkäufer haben eine um 37 Prozent höhere Erfolgsquote und glückliche Ärzte stellen um 19 Prozent schnellere und korrektere Diagnosen. Zurückzuführen ist dieses Phänomen einzig auf die Überzeugung, selbst etwas bewirken und ändern zu können. Die amerikanische Psychologin Carol Dweck bezeichnet dies als ein Growth Mindset. Im Gegensatz dazu steht das Fixed Mindset, bei dem jemand eher an Zufälle oder Gene, aber nicht die eigene Kraft glaubt.

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[Bildnachweis: MJgraphics by Shutterstock.com]

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