Jobwechsel Fehler: Diese 7 können die Karriere kosten

Wenn die Karriere in einer Sackgasse feststeckt, hilft oft nur eines – eine berufliche Veränderung. Keine schlechte Idee: Tatsächlich kann so ein Jobwechsel eine Karriere beflügeln. Er kann sie aber auch abrupt beenden. Denn dabei werden immer wieder dieselben Jobwechsel Fehler gemacht. Hier erfahren Sie, welche typischen Jobwechsel Fehler Sie vermeiden sollten…

Jobwechsel Fehler Karrierekiller Absturz Laufbahn

Der Jobwechsel als Karrierekiller

Unzufrieden mit dem Job? Umfragen zufolge haben rund die Hälfte der Arbeitnehmer regelmäßig genug von Ihrem Job und wollen sich beruflich verändern. Gute Gründe dafür gibt es viele:

  • Dauerfrust im Büro
  • Beef mit den Kollegen oder dem Chef
  • Miese Bezahlung
  • Maximale Überforderung
  • Eine zunehmend leidende Gesundheit
  • Keine Weiterentwicklung mehr

Überstürzen sollten Sie den Jobwechsel aber dennoch nicht. Wer diesen Schritt falsch setzt, verbaut sich nicht selten seine berufliche Zukunft. Wir zeigen Ihnen ein paar Fehler, die Jobwechslern regelmäßig unterlaufen.

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7 Fehler, die Sie Ihre Karriere kosten können

Zu schnell wechseln

Wer es mit dem Bäumchen-wechsel-dich-Spiel übertreibt, hat schnell den Ruf eines Jobhoppers weg. Bei drei Jobs in drei Jahren wäre das gesunde Maß beispielsweise schon überschritten – und wirft bei potenziellen Arbeitgebern die Frage auf, was mit Ihnen nicht stimmen könnte. Auch wenn Sie objektiv keine Schuld trifft: Zweifel an Ihrer Teamfähigkeit würden im Großhirn des Personalers schon aufkommen.

Daher ist von vornherein wichtig: Seien Sie bei der Wahl Ihres Arbeitgebers wählerisch, auch als Berufseinsteiger. Und nehmen Sie nicht das erstbeste Jobangebot an. Je besser das Gesamtpaket (Gehalt, Arbeitszeiten, Standort, Perspektive, Identifikation, etc.), desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Sie zumindest nicht nach sechs Monaten wieder entnervt das Handtuch werfen.

Niemand erwartet von Ihnen deshalb Nibelungentreue – erst recht nicht, wenn Sie noch in Ihren Zwanzigern stecken. Dann sind Jobwechsel im Zwei- oder Drei-Jahres-Rhythmus durchaus vertretbar. Irgendwann sollten Sie aber eine langfristige Tätigkeit (fünf Jahre plus) vorzeigen können – und ein Projekt aktiv und erfolgreich mitgestaltet haben. Sonst vermittelt Ihr Lebenslauf das Bild eines Legionärs, der, sobald ein anderer mit dicken Scheinen wedelt, schon wieder über alle Berge ist. Identifikation und Ausdauer sind Tugenden, die Jobhoppern eher nicht nachgesagt werden.

Zu oft wechseln

Wenn Sie den Gipfelsturm planen, sind häufige Jobwechsel nicht unbedingt der Königsweg. Auch nicht, wenn Sie dabei ganz strategisch vorgehen und nur alle Jubeljahre switchen. Dies hatte vor einigen Jahren eine Studie von Monika Hamori von der IE Business School in Madrid gezeigt. Die Management-Professorin hatte den Werdegang von mehr als 1000 CEOs untersucht. Ergebnis: Die Konzernlenker waren im Laufe ihrer Karriere im Durchschnitt nur für drei Arbeitgeber tätig. Ein Viertel blieb sogar die gesamte Laufbahn einem einzigen Unternehmen treu. Außerdem wies sie nach: Der Weg nach oben wird deutlich kürzer, je länger Mitarbeiter dem Unternehmen angehören. Besonders für Mitarbeiter in großen und erfolgreichen Unternehmen ein klarer Hinweis, den Job nur mit Bedacht zu wechseln – wenn überhaupt.

Zu spät wechseln

Wer sich zu spät für den Jobwechsel entscheidet, sieht bald nur noch die Rücklichter seiner Karriere. Der Zug fährt allmählich ab, wenn in Ihrem aktuellen Unternehmen keine Entwicklung sichtbar ist, wenn Sie auf der gleichen Position fünf, acht oder zehn Jahre lang festhängen. Das wirft dann Fragen auf: Hat es zum nächsten Schritt einfach nicht gereicht? Oder hat der Mitarbeiter zu wenig Biss gezeigt? Und wieso hat er nicht schon viel früher den Absprung gewagt?

Deshalb: Wenn Sie fortwährend übergangen, jahrelang nicht gefordert, gefördert und befördert werden, ist der Wechsel irgendwann reif. Aber bitte nicht erst nach zwanzig Jahren. Das ist einem neuen Unternehmen nur schwerlich zu vermitteln.

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Nur aufs Geld schauen

Wer den Job wechselt, kann mit einem Gehaltssprung von durchschnittlich fünf Prozent rechnen. Die Höhe hängt allerdings von einer Vielzahl von Einzelfaktoren ab. Trotzdem: Machen Sie Ihren Wechselwunsch nie allein vom Geld abhängig. Sehen Sie lieber zu, dass Sie neben dem Gehaltssprung Ihre strategische Lage verbessern. Denken Sie zum Beispiel daran:

  • Entwicklung
    Verbinden Sie den Job- mit einem Branchenwechsel – von einer „Flop-“ in eine „Top“-Branche mit besserer Perspektive.
  • Standort
    Ebenso können Sie sich räumlich verbessern und den Standort wechseln. Zum Beispiel von Niedersachsen nach Baden-Württemberg oder Hessen übersiedeln, wo sie von durchschnittlich höheren Löhnen und einem dichteren Netz an Unternehmen profitieren. Oder Sie wechseln dorthin, wo Ihre Kaufkraft steigt, weil der Wohnraum billiger wird.
  • Renommee
    Oder Sie wechseln von einem kleinen in ein größeres Unternehmen, das Ihnen vielleicht mehr Gehalt sowie ein größeres Renomee bietet, welches wiederum Ihren Lebenslauf aufwertet und Ihren Marktwert steigert.

Überstürzt das Weite suchen

Bezahlung mies, Chef doof, Arbeitsklima vergiftet: „Bloß schnell weg hier!“, denken dann viele. Bitte nichts überstürzen! Bevor Sie Ihre Fühler ausstrecken, sollten Sie die Rahmenbedingungen einer Grundsatz-Analyse unterziehen:

  • Welche langfristige Perspektive bietet der aktuelle Arbeitgeber?
  • Und welche der künftige?
  • Wo habe ich die besseren Entwicklungschancen?
  • Welche Kompetenzen erweitere ich bei einem Jobwechsel?
  • Wie wird die Branche in zehn Jahren (vermutlich) aussehen?

Falls Sie nach Abwägung aller Pros und Cons zu dem Schluss kommen, dass der jetzige Arbeitgeber doch die attraktivere Wahl ist, haben Sie noch eine weitere Option: die interne Bewerbung beziehungsweise den internen Jobwechsel. Ein interner Stellenwechsel bewahrt Sie zum Einen vor dem Jobhopper-Image und erhöht zugleich Ihre Entwicklungs- und Aufstiegschancen.

Verbrannte Erde hinterlassen

Früher sprach man gerne von Vitamin B, heute lieber von aktivem Netzwerken. Klingt weniger verrucht, meint aber, dass Sie über den besten Freund des Vaters Ihres Kommilitonen unter Umständen leichter an einen neuen Job kommen als über die Standard-Bewerbung. Ex-Arbeitgeber spielen in diesem Geflecht eine wichtige Rolle. Sie sind es, die Sie als Arbeitskraft live und in Farbe erlebt haben – und die Sie weiterempfehlen können oder eben nicht.

Wer dem Chef bei der Kündigung mal so richtig die Meinung geigt, hat einen potenziellen Fürsprecher und Weiterempfehler daher schon verloren. Mehr noch: Viele Wege führen zurück auf Ihren alten Bürostuhl.

Gerade in kleinen, engen Branchen mit begrenzter Jobauswahl wäre es geradezu töricht, die alte Firma mit Schmutz zu bewerfen. Reißen Sie die Brücken hinter sich daher nicht ab, legen Sie einen sauberen Abschied hin – und bleiben Sie vielleicht sogar in freundschaftlichem Kontakt. Ganz nebenbei: Das ist auch charakterlich die bessere Lösung.


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