Wie zeigt sich Unsicherheit?
Unsicherheit ist geprägt von Selbstzweifeln und einem Mangel an Selbstvertrauen. Wer unsicher ist, glaubt nicht, dass er den Herausforderungen und Problemen gewachsen ist, denen er sich gegenüber sieht. Unsichere Menschen zweifeln an ihren eigenen Fähigkeiten und Entscheidungen. Sie befürchten ständig, etwas falsch zu machen und nicht gut genug zu sein.
Es ist ein Zustand des Zweifels durch das Gefühl, eine Situation nicht vollends unter Kontrolle zu haben und keinen Einfluss auf die Geschenisse nehmen zu können. Damit verbunden ist immer auch Angst vor einer empfundenen Gefahr, selbst wenn diese für Außenstehende nicht wahrnehmbar ist.
Unsicherheit Synonym
Synonym zur Unsicherheit sind die Begriffe Verunsicherung, Hader, Ungewissheit, Zweifel, Sorgen, Bedenken, Verklemmtheit oder auch Schüchternheit.
Klassische Symptome von Unsicherheit
In einigen Situationen ist Unsicherheit direkt spürbar. Im Vorstellungsgespräch empfindet fast jeder Bewerber Nervosität und Aufregung. In diesen Momenten steht eine Menge auf dem Spiel. Unsicherheit ist ein Ausdruck davon, zeigt aber auch die Angst, ob alles gut geht und das Gefühl, nicht alles unter Kontrolle zu haben.
Doch braucht es nicht immer einen konkreten Auslöser. Unsichere Menschen können die Symptome in nahezu jeder Situation spüren. Wie genau die Anzeichen ausfallen, ist individuell unterschiedlich. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- Beklemmende Angst
- Verschwitzte Hände
- Anhaltende Sorgen
- Magenschmerzen
- Das Gefühl, sich nicht festlegen zu können
- Zittrige Stimme
- Hitzewallungen
- Panikattacken
- Stressempfinden
- Kurzatmigkeit
- Minderwertigkeitsgefühle
- Entscheidungsunfähigkeit
- Kopfschmerzen (ausgelöst durch andere Symptome)
Psychologie: Wie entsteht quälende Unsicherheit?
Unsicherheit kann verschiedene Gründe und Auslöser haben. Vereinfacht ausgedrückt läuft es am Ende immer auf ein Problem hinaus: Wir reden uns selbst schlecht, sehen nicht unsere Stärken und Kompetenzen, sondern nur Schwächen und Mängel. Genauer betrachtet lassen sich die Ursachen in zwei Kategorien unterteilen:
- Direkte Auslöser
Hier sind es konkrete Situationen, die ganz direkt zur Unsicherheit beitragen. Typische Beispiele sind ein Vorstellungsgespräch, eine Prüfung, ein Arzttermin, ein Auftritt auf einer größeren Bühne oder ganz allgemein neue und unbekannte Situationen, mit denen Sie nicht vertraut sind. In einem solchen Rahmen ist es normal, dass Sie sich (bis zu einem gewissen Maß) unsicher fühlen. Ist der direkte Auslöser vorbei, endet aber auch das Unsicherheitsgefühl. - Tieferliegende Gründe
Diese Gründe sind oft fest in der Persönlichkeit verankert. Entscheidend ist dabei fast immer ein Mangel an Selbstbewusstsein, der schon in der frühen Kindheit entstehen kann. Eng damit verbunden sind Versagensängste. Sie glauben einfach nicht daran, dass Sie etwas schaffen und Probleme meistern können. So wird jedes Vorhaben von Unsicherheit begleitet. Verstärkt wird das Gefühl durch die Angst sich selbst und andere zu enttäuschen. Diese Ursachen führen zu anhaltender Unsicherheit unabhängig von der konkreten Situation.
Gepaart sind die Auslöser mit einer Überschätzung der Meinung anderer. Unsichere Menschen wollen vom Umfeld gemocht und geschätzt werden. Sie legen übersteigerten Wert darauf, was andere von ihnen halten. Das eigene, zu geringe Selbstwertgefühl soll durch Anerkennung von außen ausgeglichen werden.
Unsicherheit überwinden: 7 effektive Tipps
Unsicherheit ist nicht grundsätzlich schlecht. Es kann eine wichtige Warnfunktion sein, um Gefahren oder Risiken frühzeitig zu erkennen. Fühlen Sie sich vor einer Prüfung besonders unsicher, kann es ein Anzeichen sein, dass Sie nicht gut genug vorbereitet sind – so können Sie noch rechtzeitig gegensteuern. Zum Problem und zur ernstzunehmenden Belastung wird es, wenn Unsicherheit ein Dauerzustand wird.
Wenn Sie nichts dagegen tun, verstärkt die Unsicherheit sich selbst. Die Selbstzweifel wachsen, das eigene Urteilsvermögen wird in Frage gestellt, Ihre persönliche Meinung verliert an Wert und Sie hören nur noch auf andere. Sie verlieren Ihre Ziele aus den Augen und werden manipulierbar. Eine gefährliche Abwärtsspirale der Selbstverleumdumg.
Damit es gar nicht erst so weit kommt, helfen diese 8 Tipps, mit denen Sie die Unsicherheit überwinden:
1. Akzeptieren Sie Ihre Unsicherheit
Es klingt zunächst komisch und widersprüchlich. Doch Sie müssen zunächst Ihre Unsicherheit akzeptieren, wenn Sie diese überwinden wollen.Nur wenn Sie das Gefühl der Unsicherheit als normale Reaktion – wenn auch in übersteigerter Form – anerkennen, können Sie dagegen vorgehen. Sie müssen sich das Problem eingestehen, statt es zu ignorieren oder wegzudiskutieren. Erst wenn Sie den Handlungsbedarf sehen, können Sie wirklich etwas unternehmen.
2. Arbeiten Sie an Ihrem Selbstbewusstsein
Unsicherheit lässt sich am besten überwinden, wenn Sie das Problem an der Wurzel packen und die Ursache bekämpfen. Wenn Sie Ihr Selbstbewusstsein stärken, wird die Unsicherheit automatisch nachlassen. Dies funktioniert am besten, wenn Sie sich Ihre Stärken bewusst machen. Schreiben Sie Erfolge auf, fragen Sie Freunde, was diese an Ihnen besonders schätzen. Je besser Sie sich mit sich selbst fühlen, desto sicherer wird Ihr Auftreten.
3. Hören Sie auf, anderen etwas zu unterstellen
Unsichere Menschen verstehen häufig etwas falsch. Sie beziehen alles auf sich und interpretieren Aussagen so, dass es zu den eigenen Zweifeln passt. Eine schlechte Angewohnheit, an der Sie unbedingt arbeiten müssen, um Ihre Unsicherheit überwinden zu können. Konzentrieren Sie sich auf das, was wirklich gesagt wurde – und nicht auf das, von dem Sie glauben, das vielleicht gemeint sein könnte.
4. Verlassen Sie häufiger Ihre Komfortzone
Ihre Unsicherheit können Sie leichter überwinden, wenn Sie immer wieder merken, dass diese vollkommen unbegründet ist. Verlassen Sie Ihre Komfortzone, gehen Sie aus sich hinaus, machen Sie etwas Neues und probieren Sie verschiedene Dinge aus. Sie werden lernen, dass Ihre Sorgen, Zweifel und Bedenken Sie zwar bremsen, aber jeglicher Begründung und Ursache entbehren.
5. Entwickeln Sie einen gesunden Optimismus
Unsicherheit kann schnell zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Ihre anfängliche Zurückhaltung sorgt dafür, dass Sie es erst gar nicht richtig versuchen, schließlich tatsächlich scheitern und daraus schließen, dass Sie von Anfang an recht hatten. Ein Kreislauf, den Sie durch Optimismus unterbrechen müssen. Zwingen Sie sich dazu, vom Positiven auszugehen – auch das wird selbsterfüllend und kann zur Gewohnheit werden.
6. Erstellen Sie ein Worst-Case-Szenario
Ein großer Unsicherheitsfaktor ist die Angst vor möglichen Konsequenzen, ein Risiko, das nicht kalkulierbar erscheint. Wirken Sie dem entgegen und erstellen Sie ein tatsächliches Worst-Case-Szenario. Was ist das absolut Schlimmste, das passieren könnte? Wirklichen Grund zur Sorge und Beunruhigung gibt es nur selten, Selbst wenn alles schief läuft, ist das in der Regel kein Weltuntergang. Und notfalls lässt sich fast alles rückgängig machen.
7. Gehen Sie ins Detail
Mit jeder zusätzlichen Information, die Sie sammeln und in Erfahrung bringen können, verringert sich Ihre Unsicherheit Schritt für Schritt. Fragen Sie nach, wenn etwas unklar ist, gehen Sie weiter ins Detail, anstatt sich den Rest nur selbst zusammenzureimen. Wissen und Informationen sind ein natürlicher Feind der Unsicherheit, den Sie sich zunutze machen können.
Unsicherheit: Sprüche und Zitate
Zum Abschluss haben wir noch einige schöne, schlaue und inspirierende Sprüche zur Unsicherheit für Sie zusammengestellt:
- „Ein großer Teil der Sorgen besteht aus unbegründeter Furcht.“ (Jean Paul Sartre)
- „Wenn die Menschen unsicher sind und Angst haben, klammern sie sich an das Vertraute.“ (Tony Benn)
- „Halte dir jeden Tag 30 Minuten für deine Sorgen frei und in dieser Zeit mache ein Nickerchen.“ (Abraham Lincoln)
- „Der unsichere Geist fürchtet, obwohl er zu wissen begehrt.“ (Seneca)
- „Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“ (Joachim Ringelnatz)
- „Es gibt keine Sicherheit, nur verschiedene Grade der Unsicherheit.“ (Anton Pawlowitsch Tschechow)
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