Wie kann man Kreativer werden? 10 clevere Tricks

Kreativität schafft neue Ideen, innovative Ansätze und Lösungen für Probleme. Aber nicht jeder Mensch ist gleichermaßen kreativ. Die gute Nachricht: Jeder kann kreativer werden. Originelle Gedanken sind nicht nur Talent und Veranlagung. Es sind Techniken und Verhaltensweisen, die Sie lernen und nutzen können. Wir erklären, wie Sie kreativer werden…

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Wie kann man kreativer werden? 10 Tipps

Kreativität lässt sich nicht erzwingen. Es gibt keinen Königsweg, der für alle und für jede Situation funktioniert. Was es aber gibt: Tipps, Tricks und Methoden, mit denen Sie kreativer werden und originelle Gedanken fördern (siehe: divergentes Denken).

Damit können Sie kreative Flauten überwinden und eingefahrene Denkmuster aufbrechen. Regelmäßig angewendet, können Sie sogar langfristig Ihre Kreativität fördern.

In der Praxis haben sich diese Methoden bewährt, wenn Sie kreativer werden wollen:

1. Morgenseiten schreiben

Setzen Sie sich morgens nach dem Aufstehen hin und schreiben Sie mindestens eine A4-Seite – idealerweise von Hand. Das freie Schreiben von Morgenseiten ordnet Ihre Gedanken und regt Einfälle an. Für den Inhalt gibt es keine Regeln. Schreiben Sie auf, was Ihnen einfällt und durch den Kopf geht. Das Ziel ist, den Kopf freizubekommen und schon in den frühen Stunden kreativer zu werden.

2. Frei assoziieren

Oft schränken wir uns bei der Ideensuche selbst zu sehr ein. Freie Assoziation ist eine mögliche Lösung. Sammeln Sie alle Gedanken, Vorschläge und Einfälle, die Sie zu einem Thema haben – wie bei einem Brainstorming. Sortieren Sie nicht aus, sondern halten Sie zunächst alles fest. So lassen sich Denkblockaden effektiv überwinden. Analyse und Auswahl findet in einem zweiten Schritt statt.

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Einen ähnlichen Ansatz liefert die Osborn-Methode. Statt freier Assoziation setzt sie jedoch auf eine Reihe von Fragen, durch die neue Ideen entwickelt werden sollen.

3. Rückwärts-Analyse probieren

Wenn es vorwärts nicht weitergeht, müssen Sie rückwärts denken. Vergessen Sie für einen Moment das Problem und skizzieren Sie das Ergebnis Ihrer Arbeit – zum Beispiel den erfolgreichen Abschluss des Projekts. Arbeiten Sie sich dann von diesem Ergebnis Schritt für Schritt rückwärts durch die verschiedenen Arbeitsschritte und Phasen, bis Sie beim aktuellen Problem ankommen. Das bringt eine neue Perspektive zum Problem und andere, bisher unbeachtete Lösungsansätze.

4. Kreativ-Walk machen

Diese Übung kombiniert zwei Tricks, um kreativer zu werden: Bewegung und Visualisierung. Machen Sie einen Spaziergang und nutzen Sie markante Gebäude, Bäume oder andere Gelegenheiten, um verschiedene Aspekte eines Problems zu visualisieren. Die Kreativitätstechnik soll unbewusste Gedanken und Assoziationen fördern.

5. Kindlich denken

Eine kindliche (nicht kindische!) Sichtweise löst Voreingenommenheit und Traditionsdenken. Wir sind gefangen in den immer gleichen Denkmustern. Statt kreativ und innovativ zu denken, kommen wir stets zurück zu bekannten Abläufen. Kindliches Denken ist ein gedanklicher Reset-Schalter. Hinterfragen Sie alle etablierten Prozesse, nehmen Sie nichts als gesetzt an und fragen Sie (scheinbar) naiv: Warum ist das so? Muss das wirklich so sein – oder kann das weg?

6. Komfortzone verlassen

Das gilt buchstäblich und im übertragenen Sinne. Wer nur in der gleichen Umgebung und unter den gleichen Rahmenbedingungen arbeitet, kommt immer seltener auf neue Ideen. Begeben Sie sich daher ganz bewusst an unbekannte (kreative) Orte. Zudem müssen Sie Ihre gedankliche Komfortzone verlassen. Trauen Sie sich völlig neue Ansätze zu und haben Sie den Mut, außerhalb der gewöhnlichen Lösungen zu denken.

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7. Tagträume nutzen

Nutzen Sie Ihre Pausen oder ein paar ruhige Minuten zum Tagträumen: Lassen Sie Ihre Gedanken los und abschweifen. In dieser Zeit hat Ihr Gehirn die nötige Freiheit, um Informationen zu verknüpfen und auf neue Ideen zu kommen.

8. Ängste zulassen

Angst kann jede neue Idee im Keim ersticken. „Das kann doch nicht klappen…“, „Ich werde damit scheitern…“ oder auch „Andere werden mich für den Vorschlag auslachen…“ Solche Ängste entstehen im kreativen Prozess immer wieder. Sie müssen diese zulassen und überwinden. Lassen Sie sich nicht aufhalten, nur weil es Risiken gibt. Wenn Sie kreativer werden wollen, darf Sie ein möglicher Rückschlag nicht aufhalten.

9. Übungen machen

Fördern Sie Ihre kreativen Gedanken mit regelmäßigen Übungen. So wird das originelle Denken zur Gewohnheit und fällt Ihnen leichter, wenn Sie wirklich einen Geistesblitz brauchen. Eine einfache Aufgabe: Nehmen Sie sich einen alltäglichen Gegenstand und beantworten Sie die Frage: Wie könnte dieser noch genutzt werden – abseits seiner eigentlichen Funktion? Probieren Sie es beispielsweise gleich mit einem Stift aus. Schreiben Sie zehn neue Funktionen auf, um kreativer zu werden.

10. Frust umwandeln

Frust ist eine schlechte Voraussetzung für Kreativität!? Tatsächlich kann Ärger sogar ein Katalysator sein! Wendy Berry Mendes und Modupe Akinola von der Harvard Universität zeigten in Studien: Frustrierte Teilnehmer schnitten bei Kreativitätsaufgaben am besten ab.

Ähnliches sagt Psychologe Geir Kaufmann: „Positive Stimmung führt dazu, dass man die Dinge umfassender, aber oberflächlicher verarbeitet. Negative Stimmung führt dazu, dass man sie eingeengter, aber tiefgründiger verarbeitet.“ Kreative Topleistungen entstehen nicht nur im Wohlfühlmodus: Wer frustriert ist, will etwas ändern – und findet dazu die notwendigen Möglichkeiten und innovativen Ideen. Das Rad wäre vermutlich ohne Frust über das Schleppen nie erfunden worden.

3 Fragen, um anders zu denken

  1. Wozu?
    Wenn etwas schiefgeht, sind die meisten schnell bei der Analyse und fragen: Warum? Produktiver und zukunftsorientierter ist der Blick nach vorne mit der Frage Wozu?
  2. Wie?
    Wer etwas will, findet Wege; wer etwas nicht will, findet Gründe. Kritiker spielen gerne den Advocatus Diaboli. Überlegen Sie weniger, aus welchen Gründen etwas nicht funktioniert, sondern wie Sie etwas möglich machen können!
  3. Warum nicht?
    Sehen Sie Neuerungen und Veränderungen nicht als Bedrohung. Damit klammern Sie sich an Gewohnheiten. Statt zu fragen „Warum denn?“, stellen Sie besser die Frage: Warum nicht?


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Kreativität fördern durch den richtigen Rahmen

Im Job sind kreative Ideen ein wichtiger Erfolgsfaktor. Innovationen heben von der Konkurrenz ab und bessere Problemlösungen bringen das Unternehmen voran. Das Problem: Führungskräfte wollen anordnen, dass Mitarbeiter kreativer werden.

Motto: „Beim Meeting um 14 Uhr finden wir alle neue Ideen!“ – Das ist der falsche Rahmen für Geistesblitze. Es braucht vielmehr eine Unternehmenskultur, die kreative Ideen fördert und die passenden Rahmenbedingungen schafft. Dazu brauchen Arbeitgeber ein Umdenken:

  • Kreativität kann nicht erzwungen werden

    Im Beruf gibt es Termine und Deadlines. Manchmal müssen Dinge schnell erledigt werden. Doch kann eine zündende Idee nicht erzwungen werden. Geben Sie kreativen Prozessen ausreichend Zeit, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

  • Kreativität ist wichtig

    Kaum etwas raubt kreativen Mitarbeitern so schnell die Motivation, wie der Satz: „Jetzt machen Sie sich wieder an die richtigen Aufgaben!“ Gibt ein Chef seinen Mitarbeitern das Gefühl, dass die Ideenfindung nur Nebensache ist, geht jeder Antrieb verloren und neue Impulse bleiben aus.

  • Kreativität braucht Wertschätzung

    Gute Ideen sind keine Selbstverständlichkeit und sollten von Chefs nicht als solche behandelt werden. Nur durch entsprechende Wertschätzung und positives Feedback bleibt der Anreiz erhalten, um neuartige Ideen zu entwickeln und mit dem Team zu teilen. Wird eine gute Idee ignoriert oder abgetan, wird es vermutlich der letzte Einfall sein, den ein Mitarbeiter präsentiert.

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