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Akkordarbeit: Definition, Voraussetzungen, Beispiele für Berufe

Der Begriff Akkordarbeit ist eng an die Form der Bezahlung geknüpft. Beschäftigte, die im Akkord arbeiten, erhalten ihre Bezahlung nicht nach der geleisteten Arbeitszeit, sondern nach ihrer Arbeitsleistung. Die Höhe ihres Lohns richtet sich nach der Stückzahl. Das führt dazu, dass die Beschäftigten in möglichst kurzer Zeit große Mengen produzieren. Hier erfahren Sie, was Akkordarbeit und Akkordlohn bedeuten. Außerdem klären wir über die Vor- und Nachteile auf und geben Beispiele für typische Jobs in Akkordarbeit…



Akkordarbeit: Definition, Voraussetzungen, Beispiele für Berufe

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Wann spricht man von Akkordarbeit?

Im allgemeinen Sprachgebrauch verbinden viele Akkordarbeit mit Arbeit am Fließband: Innerhalb kurzer Zeit erledigen die Beschäftigten eines Betriebes bestimmte Arbeitsvorgänge. Wenn Menschen im Akkord arbeiten, dann sind die Tätigkeiten automatisiert, jeder Handgriff sitzt. Gemäß der Definition im Gabler Wirtschaftslexikon handelt es sich bei Akkordarbeit um eine Erwerbstätigkeit, deren Lohn sich nach der geleisteten Arbeitsmenge bemisst – und zwar unabhängig vom Zeitaufwand. Da allerdings die produzierte Stückzahl und der pro Stück vereinbarte Lohnsatz Grundlage der Entlohnung sind, spielt extrinsische Motivation eine Rolle: Der Anreiz ist für die Arbeitnehmer hoch, möglichst viel in vorgegebener Zeit zu produzieren.

Beispiele für Berufe

Im Akkord arbeiten heißt häufig, in der Produktion zu arbeiten. Typische Jobs sind beispielsweise solche als Maschinenbediener im Automobilbereich, Montagehelfer für Kleinteilchen oder Produktionshelfer für Schokolade. Ganz häufig sind solche Berufe mit Schichtarbeit verbunden. Akkordarbeit stößt allerdings dort auf ihre Grenzen, wo die Leistung schwer messbar ist. Eine leistungsorientierte Bezahlung ist hier noch am ehesten im kaufmännischen Bereich (beispielsweise im Vertrieb) gegeben: Hier erhalten Mitarbeiter bei erfolgreich abgeschlossenen Neuverträgen oder der Akquise von Neukunden Provisionen.

Deutlich schwieriger ist es aber bei Berufen, deren Arbeitsleistung nicht exakt wiederholbar und somit auch nicht ohne Weiteres messbar und vergleichbar ist. Qualitative Arbeitsleistung erbringen beispielsweise Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst – ganz gleich ob in Verwaltung oder Sozial- und Pflegeberufen oder solchen, die die öffentliche Ordnung aufrecht erhalten, also bei der Polizei und Feuerwehr.

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Was versteht man unter Akkordlohn?

Im Gegensatz zur Akkordarbeit erhält in anderen Arbeitsverhältnissen der Arbeitnehmer einen Zeitlohn. Das bedeutet, dass sich seine Arbeit nach der Zeit, also der Länge der Arbeitszeit richtet. Oberflächlich betrachtet könnte ein so entlohnter Arbeitnehmer seine Arbeitszeit einfach „absitzen“. Bei Akkordarbeit ist hingegen das Arbeitsergebnis schnell ersichtlich, daher spricht man statt von Akkordlohn oft auch von Leistungslohn. Der Akkordlohn lässt sich in zwei unterschiedliche Arten unterteilen:

  • Zeitakkord
    Diese Variante des Akkordlohns ist deutlich häufiger anzutreffen. Er setzt sich aus zwei Teilen zusammen: dem Grundlohn und dem Akkordzuschlag. Der Grundlohn bemisst sich nach der vom Arbeitgeber ermittelten Zeit, die jemand zur Herstellung des Produkts benötigt. Der Akkordzuschlag richtet sich nach der messbaren Mehrleistung: Erledigt der Mitarbeiter seine Arbeit in kürzerer Zeit, steigt sein Lohn. Das Gleiche gilt, wenn eine bestimmte Stückzahl, ein bestimmtes Gewicht, Länge oder Volumen erreicht wurde.
  • Geldakkord
    Im Gegensatz zum Zeitakkord erhält der Beschäftigte beim Geldakkord keinen Grundlohn. Hier steht einzig die Leistung im Vordergrund: Je mehr Produkte ein Mitarbeiter herstellt, desto mehr bekommt er bezahlt. Bei doppelter Menge erhält er auch doppelten Lohn. Weiterhin kann man im Geldakkord unterscheiden zwischen Einzelakkord (Lohn anhand der Leistung einer einzelner Person) und Gruppenakkord (Lohn anhand der Leistung einer Gruppe).

Der Geldakkord unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben und kommt daher in der Akkordarbeit selten vor. Voraussetzung dafür ist, dass der Arbeitsprozess keinen Störungen unterliegt und die Arbeitsabläufe exakt reproduzierbar sind. Sobald ein Mitarbeiter hingegen von der Zuarbeit durch einen Kollegen oder eine Maschine abhängig ist, erledigt sich diese Art der Akkordarbeit.

Akkordarbeit Berechnung: Beispiel für Akkordlohn

Ein Mitarbeiter erhält 15 Euro Grundgehalt pro Stunde. In der Zeit schraubt er vier Fahrräder in Endmontage zusammen. Der Betrieb gibt 20 Minuten pro Fahrrad als Zeit vor. Als Akkordzuschlag sind 20 Prozent festgelegt, macht 18 Euro pro Stunde: 15 Euro + 20 Prozent von 15 = 18 Euro. Aus dieser Zahl ergibt sich der Minutenfaktor von 0,3 Euro / Minute (18 / 60 Minuten). Somit erhält der Mitarbeiter einen Akkordlohn von 4 Stück x 20 Minuten Vorgabezeit x 0,3 Euro / Minute = 24 Euro Stundenlohn.

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Vor- und Nachteile von Akkordarbeit

Mit der direkten Koppelung von Leistung und Entlohnung bezwecken Arbeitgeber einen reibungslosen, zügigen Arbeitsprozess. Wie erwähnt sorgt der Anreiz für einen Motivationsschub, denn die Beschäftigten können ihren Verdienst direkt beeinflussen. Das ermöglicht eine leistungsgerechte Entlohnung und für das Unternehmen eine einfache Leistungskontrolle.

Das ist allerdings nicht nur positiv zu sehen: Immer wieder versuchen Unternehmen, die Leistung zu steigern, indem beispielsweise die Zeitvorgaben knapp kalkuliert werden und so die Produktionsmengen steigen sollen. Das führt zu verschiedenen Problemen, die gleichzeitig auch als die größten Nachteile von Akkordarbeit gelten können:

Hoher Leistungsdruck

Die Leistungskurve von Menschen ist nie gleichbleibend. Bleibt die Stückzahl hinter der erwarteten Menge zurück, entsteht so Druck. Das führt zu zweierlei Phänomenen:

  • Beispielsweise zu einem höheren Krankenstand: Arbeitnehmer melden sich bereits bei leichteren Unpässlichkeiten krank, da sie anderenfalls bei verminderter Arbeitsleistung auch unmittelbar mit geringerem Einkommen rechnen müssten. Es liegt auf der Hand, dass dieses Anreizsystem Selbstausbeutung befeuert.
  • Andererseits zu geplanten Störungen: Es kann sein, dass Mitarbeiter bewusst Abläufe stören, um Pausen zur Erholung zu forcieren und eine Überlastung zu vermeiden.

Verminderter Teamgeist

Hinzu kommt, dass unterschiedliche Geschwindigkeiten für Stress unter den Kollegen sorgt: Wenn beispielsweise ein routinierter Mitarbeiter auf einen unerfahrenen Neuzugang trifft: „Den Akkord kaputt machen“ heißt es, wenn übermotivierte Beschäftigte deutlich schneller als der Rest arbeiten. So etwas kommt beispielsweise bei Studierenden vor, die nur als Aushilfe Akkordarbeit in den Semesterferien leisten. Für ein, zwei Monate das Tempo anziehen ist etwas anderes als konstant das ganze Jahr über eine bestimmte Geschwindigkeit erbringen zu müssen. Umgekehrt bremst ein langsamerer Kollege in der Gruppe die Produktion und somit den Verdienst aller.

Eingeschränkte Personalwahl

Aufgrund des Leistungsdrucks und des damit verbundenen Tempos eignet sich Akkordarbeit nicht für jeden. Arbeitsrechtlich ist sie für Jugendliche, schwangere Frauen und stillende Mütter sowie fürs Fahrpersonal verboten. Grund dafür ist das Risiko der Überbelastung und damit der Unfallgefahr. Auch für die Beschäftigten gilt, dass die Akkordarbeit nur unter verschärftem Arbeitsschutz erlaubt ist. Solche Bestimmungen begünstigen das weitere Verschwinden von Akkordarbeit in der Arbeitswelt. Nur noch wenige Branchen – und dann überwiegend in der Produktion – ermöglichen noch Arbeiten im Akkord.

Verminderte Qualität

Ein nicht unwesentlicher Kritikpunkt ist die Qualität: Oft leidet sie unter der schnellen Ausführung der Arbeit. Das wiederum führt zu Einbußen beim Unternehmen: Es kommt zu höherem Ausschuss (oft als Fabrikverkauf für Konsumenten günstiger zu erwerben) oder Produkte müssen nachgearbeitet werden. Meist führen Unternehmen dann Maßnahmen zur Qualitätskontrolle und -sicherung ein. Diese verursachen andererseits erneute Kosten.

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[Bildnachweis: Isarapic by Shutterstock.com]

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