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Zeit-Energie-Paradoxon: Wie Sie Ihre Energie besser nutzen

Wussten Sie? Jeder Mensch hat pro Woche 168 Stunden Zeit zur Verfügung. Doch nutzen wir diese Zeit nicht immer klug. Wir haushalten schlecht mit unserer Energie und ignorieren oft die eigene Biologie. Das Zeit-Energie-Paradoxon deckt einen gefährlichen Denkfehler auf – und mahnt zugleich zu einem besseren Energiemanagement. Was steckt dahinter?



Zeit-Energie-Paradoxon: Wie Sie Ihre Energie besser nutzen

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Was ist das Zeit-Energie-Paradoxon?

Das Zeit-Energie-Paradoxon beschreibt das Phänomen, dass wir unser verfügbares Energielevel regelmäßig überschätzen bzw. den Aufwand für bestimmte Aufgaben unterschätzen. An manchen Tagen stecken wir voller Tatendrang, an fehlt die Kraft zu allem, und wir kommen zu nichts. Zeit vergeht, aber die Energie variiert.

Den Begriff „Zeit-Energie-Paradoxon“ hat der US-Blogger Michael Hyatt erfunden. Allerdings ist er irreführend. Dabei handelt es sich nicht um ein Paradoxon, sondern vielmehr um einen Denkfehler: Zeit ist eine Konstante, sie vergeht immer gleich schnell. Deshalb lässt sich Zeit auch nicht managen – wie der Begriff Zeitmanagement suggeriert. Stattdessen geht es um Selbstmanagement bzw. unser Energiemanagement.

Was bedeutet das Zeit-Energie-Paradoxon?

Die Erkenntnis aus dem Zeit-Energie-Paradoxon soll zu einem Umdenken und Perspektivwechsel führen. Wer mehr schaffen und produktiver werden will, sollte weniger die Ressource Zeit managen, sondern vielmehr seine Energien besser einteilen.

Ein besseres Energiemanagement führt nicht nur zu mehr Motivation, sondern senkt zugleich den Stress, weil die Dinge erledigen, die viel Energie brauchen, wenn wir eben diese auch gerade besitzen.

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Energie-Hochphasen und -Tiefphasen erkennen

Aus der sogenannten Chronobiologie wissen wir heute, dass der Mensch über den Tag verteilt unterschiedliche Hoch- und Tiefphasen hat. Diese hängen stark vom individuellen Schlaf-Wach-Rhythmus des Organismus ab. Taktgeber hierfür ist die innere Uhr – und die ist genetisch festgelegt.

Chronobiologie Leistungskurve Tageszeit Chronotyp

Gegen seinen Körper anzukämpfen, funktioniert nicht. Genauso wenig, wie wir Zeit managen können, können wir auch nicht unseren Chronotyp ändern. Den Tagesablauf und Lebensstil aber schon.

Daher ist der erste Schritt zu einem besseren Energiemanagement den eigenen Chronotyp zu ermitteln: Sind Sie eher Eule oder Lerche?

  • Lerchen sind Morgenmenschen und Frühaufsteher. Sie sind früh morgens topfit, halten dafür abends nicht so lange durch und gehen meist früh ins Bett.
  • Eulen sind Langschläfer oder Nachtmenschen. Morgens sind sie noch schwerfällig und kommen erst ab 10 Uhr in Hochform, dafür können sie sich bis in den späten Abend konzentrieren.

Achten Sie 1-2 Wochen bewusst darauf, wann Sie besonders leistungsfähig beziehungsweise müde und unkonzentriert sind. Dokumentieren Sie das jeden Tag, halten Sie die Zeiten schriftlich fest und versuchen Sie so wiederkehrende Muster und Ihre persönliche Leistungskurve zu ermitteln.

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Tipps: Wie kann ich meine Energie im Alltag besser nutzen?

Ob Energiemanagement nach Hyatt oder Selbstmanagement: In beiden Fällen geht es darum seine Energien im Alltag klüger einzuteilen, Aufgaben und Ressourcen besser zu verteilen und immer wieder Auszeiten zu nutzen, um Kraft und Energie zu tanken.

Wie das gelingt? Dafür haben wir ein paar bewährte Empfehlungen gesammelt:

1. Arbeiten Sie mit Ihrem Biorhythmus

Sobald Sie Ihren Chronotyp – die „innere Uhr“ – kennen, sollten Sie versuchen mit Ihrem Biorhythmus – nicht dagegen. Versuchen Sie also besonders energie-intensive oder kreative Aufgaben in Ihre Leistungshochphasen zu verlegen, während Sie hingegen langweilige oder einfache Routinetätigkeiten in den Tiefphasen erledigen.

Zeit-Energie-Paradoxon Chronobiologie Chronotypen Eule Lerche Biorhythmus

2. Sorgen Sie für ausreichend Schlaf

Schlafen wird von vielen unterschätzt – ist aber ein enormer Energiequell und unerlässlich für unsere Regeneration. Wer nicht genügend schläft, schwächt sein Immunsystem und seine Gesundheit, wird anfälliger Infekte, Herz- und Blutdruckerkrankungen – und erhöht das Unfallrisiko. Bewährt hat sich auch hierbei ein fester Rhythmus mit regelmäßigen Schlafenszeiten in ausreichender Menge. Mediziner empfehlen für Erwachsene rund 7-9 Stunden Schlaf täglich.

Optimale Schlafdauer Schlafmenge

3. Eignen Sie sich Routinen an

Viele Menschen verbinden mit Routinen eintönige Arbeit und Langeweile. Dabei macht die Dosis das Gift: Routinen können die Arbeit beschleunigen und sogar Energie sparen helfen – zum Beispiel, indem wir gleichartige Handgriffe und Aufgaben in einen Block packen – siehe Batching bzw. Timeboxing. Überdies können Sie mit festen Routinen Zeit sparen. Etwa indem Sie abends schon mal den nächsten Tag vorplanen und im Sinne der Chronobiologie strukturieren.

4. Sorgen Sie für Ausgleich

Besonders bei geistiger Arbeit ermüden wir schnell. Studien zeigen: Länger als 90 Minuten am Stück kann sich kaum ein Mensch konzentrieren. Danach brauchen Gehirn und Körper eine Pause. Ideal ist, wenn Sie nach jeder intensiven Einheit rund 10-15 Minuten mental Pause machen (siehe auch: Pomodoro Technik). Also wirklich abschalten, mal aufstehen, strecken oder etwas Bewegung suchen. Nach zwei bis drei Einheiten sollte die Pause mindestens eine halbe Stunde dauern. Hier empfehlen wir zusätzlich eine Runde spazieren zu gehen. Das bringt sofort wieder Energie und fördert die Kreativität.

Bewegung Spazieren Gehirn Achtsamkeit Mbsr

5. Verbessern Sie Ihre Ernährung

Fettige Kost liegt schwerer im Magen und geht zulasten der Konzentration. Gleichzeitig besteht das Angebot in Kantinen oft aus genau diesen Lebensmitteln: Currywurst, Pommes Frites, Braten und dicke Soßen… Auf Dauer ungesund! Stellen Sie Ihre Ernährung stattdessen auf leichte und gesunde Speisen um – sogenanntes Brainfood. Das gibt Ihnen über den Tag verteilt mehr Energie statt diese zu rauben.

6. Treiben Sie mehr Sport

Sport fördert gleich mehrere positive Effekte: Es ist der perfekte Ausgleich zum Stress auf der Arbeit, versorgt das Gehirn mit Sauerstoff und trainiert zusätzlich unsere Fitness und Kondition. Mediziner raten regelmäßig zu gemäßigtem Sport von drei Mal 20 Minuten in der Woche. Ob Sie dabei laufen oder schwimmen oder Yoga machen, ist letztlich egal. Hauptsache, Sie bewegen sich in der Freizeit mehr und sitzen abends nicht auch noch die ganze Zeit auf der Couch.

7. Hinterfragen Sie das „Mehr ist besser“-Denken

Viel hilft viel, denken viele – und liegen oft falsch. Wenn Sie mit einer Aufgabe partout nicht weiterkommen, ist es nicht sinnvoll, sich noch mehr reinzuknien und noch mehr Zeit zu insvestieren. Weiter kommt vielmehr, wer Abstand nimmt und sich auf andere Gedanken bringt. Die besten Ideen kommen uns ohnehin meist abseits vom Schreibtisch – unter der Dusche, beim Sport, in der Natur… Tatsächlich lösen wir Probleme nicht unbedingt mit mehr Zeiteinsatz, sondern mit cleverer Fokussierung und indem wir mehr auf unseren Energiehaushalt achten.


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