Problemlösung: In 5 einfachen Schritten zum Ergebnis

Problemlösung ist eine der wichtigsten Kernkompetenz im Leben – im Job genauso wie privat! Ständig müssen wir unterschiedliche Probleme lösen, das Leben ist eine Abfolge von Hindernissen, die bewältigt werden wollen. Wer die Fähigkeit zur Problemlösung besitzt, kann seine Ziele deutlich besser und einfacher erreichen. Wir zeigen, wie Sie in 5 einfachen Schritten Probleme lösen…

Problemloesung Definition Schritte Beispiel Bedeutung Tipps

Definition: Was bedeutet Problemlösung?

Problemlösung bezeichnet den Prozess, bei dem ein bestehendes Problem erkannt, analysiert und durch gezielte Maßnahmen, Methoden oder Strategien bewältigt bzw. beseitigt wird. Ziel der Problemlösung ist es, von einem unerwünschten oder schwierigen Zustand zu einer besseren oder gewünschten Lage und Lösung zu gelangen.

Die typische Problemlösung umfasst 5 Schritte:

  1. Problem erkennen und verstehen

    Hierbei hilft oft ein Vergleich zwischen Soll- und Ist-Zustand. Je konkreter das Problem definiert wird, desto einfacher wird später eine passende Lösung gefunden.

  2. Ursachen oder Auslöser analysieren

    Die Ursachenforschung und Analyse sorgt vor allem dafür, das Problem in Zukunft dauerhaft zu vermeiden und einen echten Fortschritt zu erzielen.

  3. Sammeln von Ideen & möglichen Lösungsansätzen

    Teils gibt es bereits Erfahrungen und übertragbare Strategien. Andernfalls helfen klassische Kreativitätstechniken, um erstmal genug Lösungsideen zu sammeln.

  4. Bewerten und Auswählen der besten Strategien

    Nicht alle Lösungsvorschläge sind gleich gut geeignet, deshalb müssen Sie nach sinnvollen Kriterien bewertet und ausgewählt werden.

  5. Umsetzen der besten Lösung

    Schließlich wenden Sie die beste Methode oder Lösungstechnik auf das bestehende Problem an und lösen es – Schritt für Schritt.

Ein sechster Schritt kann zudem sein, nach einiger Zeit zu überprüfen, ob das Problem damit dauerhaft behoben und das Ziel erreicht ist.

Definition: Was sind Probleme?

Probleme sind Hindernisse, Herausforderungen oder Schwierigkeiten, die einen davon abhalten, ein angestrebtes Ziel zu erreichen. Sie stellen eine unerwünschte und störende Situation dar, deren Lösung unklar oder schwierig ist. Damit verursachen Probleme gleichzeitig Stress und sorgen für Frustration. Probleme können in verschiedenen Bereichen auftreten – zum Beispiel im Alltag, Job, in der Technik oder in sozialen Beziehungen.

Anzeige

Welche Bedeutung hat die erfolgreiche Problemlösung?

Die Fähigkeit zur Problemlösung (auch: Problemlösungskompetenz, Englisch: problem solving) ist eine universelle Erfolgseigenschaft, die einem über das gesamte Leben hinweg hilft: Jeder Mensch muss immer wieder und in jedem Bereich (Beruf, Privat, Beziehungen) Hindernisse überwinden und Probleme lösen. Eine systematische und clever strukturierte Problemlösung bringt Sie im Leben immer weiter.

Durch das Lernen und Verbessern der eigenen Problemlösungskompetenz können Sie zukünftige Herausforderungen immer besser und intuitiver meistern. Darüber hinaus fördert die erfolgreiche Problemlösung analytisches wie kreatives Denken sowie Innovation, wodurch Sie insgesamt erfolgreicher werden und sogar potenzielle Krisen frühzeitig erkennen und abwenden können.

Anzeige

Problemlösung Psychologie: Wie reagiere ich auf Probleme?

Eine Problemlösung ist grundsätzlich und für jeden möglich. Allerdings unterscheiden sich die Fähigkeiten und das Wissen dazu von Mensch zu Mensch. Die entscheidende Baustelle ist aber eine andere: die Psychologie hinter der Problemlösung und Einstellung zu einem Hindernis!

Für manche Menschen ist ein Problem nur eine weitere Herausforderung, an der sie wachsen können. Viele andere sehen in jeder Hürde jedoch ein unüberwindbares Hindernis. Ein kaum zu bewältigender Berg, über den kein Weg führt… So ist es oft eine Frage des Selbstvertrauens und der Attitüde, ob wir eine Problemlösung finden bzw. finden wollen.

„Wer etwas will, findet Wege – wer etwas nicht will, findet Gründe.“

Negative Strategien zur Problemlösung

Nicht wenige Menschen wählen bei akuten Problemen die einfachste Problemlösungsstrategie: Sie jammern, delegieren Schuld oder hoffen, dass andere das Problem für sie lösen… Dahinter stecken gleich mehrere psychologische Reaktionen, die zwar menschlich verständlich, aber selten zielführend sind:

  • Flucht

    Flucht bedeutet in dem Zusammenhang, dass Betroffene das Problem zwar erkennen, aber keine Maßnahmen ergreifen, um es zu beseitigen. Stattdessen weichen Sie der Aufgabe aus, finden Ausreden oder versuchen die Sache auszusitzen.

  • Verdrängung

    Eine klassische Vermeidungsstrategie ist das Verdrängen: Statt es anzupacken, reden Betroffene das Problem klein, schön oder ignorieren es völlig.

  • Akzeptanz

    Auch die Akzeptanz des Problems kann den Umgang damit kurzfristig erleichtern, bringt aber keine wirkliche Lösung. Diese Strategie gleicht dem Aussitzen: „Die Dinge sind eben so, kann man nichts machen!“

Echte Problemlösung gelingt dagegen nur durch gezielte und systematische Veränderung. Sie müssen aktiv werden, Mut entwickeln und Dinge bewegen. Wenn alles so bleibt, wie es ist, ändert sich auch an dem Problem nichts. Aber genau vor diesem Schritt haben viele Angst: Problemlösung ist immer ein Schritt ins Ungewisse – kann besser werden, aber eine Garantie gibt es erstmal nicht…

Anzeige

Die besten Methoden zur Problemlösung

Weil Probleme so alltäglich sind, gibt es inzwischen zahlreiche Methoden zur systematischen Problemlösung. Wir stellen Ihnen im Folgenden die bekanntesten und häufigsten Problemlösungsstrategien vor:

1. Die STAR-Methode

Die STAR-Methode ist eine einfache und strukturierte Technik, um zum Beispiel in einem Bewerbungsgespräch zu zeigen, wie man Probleme gelöst hat. Gleichzeitig ist die Methode natürlich selbst eine Problemlösungsstrategie in vier einfachen Schritten. Das Wort „STAR“ ist ein Akronym und steht für die vier Schritte:

  1. S = Situation

    Beschreiben Sie kurz die Ausgangssituation und das Problem oder die Aufgabe.

  2. T = Task

    Erklären Sie, welche Aufgabe oder welches Ziel hierbei zu bewältigen war.

  3. A = Action

    Zeigen Sie nun, welche konkreten Schritte und Handlungen unternommen wurden, um das Problem zu lösen.

  4. R = Result

    Beschreiben Sie abschließend möglichst konkret und mit Zahlen untermauert das Ergebnis der Handlung.

Star Methode Technik Definition Bedeutung Einfach Erklaert

Diese Methode hilft sowohl Antworten in der Bewerbung zu strukturieren als auch die Problemlösung selbst.

2. Die TRIZ Methode

Die TRIZ-Methode ist eine weitere systematische Technik zur Problemlösung, die in den 1940er Jahren vom russischen Ingenieur Genrich Altschuller entwickelt wurde. „TRIZ“ steht für „Theorie des erfinderischen Problemlösens“ (russisch: „Theorija Reshenija Izobretatelkih Zadach“). Die Methode basiert auf der Analyse von tausenden Patenten, aus denen allgemeine Prinzipien und Muster für erfolgreiche Erfindungen und Problemlösungen abgeleitet wurden.

Einfach erklärt funktioniert TRIZ so:

  1. Problem identifizieren
    Zuerst wird das spezifische Problem genau beschrieben.
  2. Problem abstrahieren
    Nun verallgemeinern Sie das Problem, um dahinterliegende Prinzipien zu erkennen.
  3. Lösungsprinzipien anwenden
    Aus einer Liste von rund 40 bewährten Lösungsprinzipien werden passende Lösungen ausgesucht.
  4. Lösung konkretisieren
    Die gefundene, optimale Lösung wird abschließend auf das konkrete Problem wieder spezifisch zugeschnitten und umgesetzt.

Das Besondere an TRIZ ist, dass die Methode Widersprüche im Problem erkennt und gezielt auflöst – diese scheinbaren Gegensätze sind oft der Schlüssel zu innovativen Lösungen.

3. Das Ishikawa-Diagramm

Das Ishikawa-Diagramm soll die Ursache von Problemen visualisieren und so verdeutlichen. Das Diagramm zeigt die Hauptursachen als einzelne Stränge.

Wichtig ist dabei eine Priorisierung, um die wahrscheinlichsten Ursachen zu identifizieren und das Problem dadurch wirklich an der Wurzel zu packen. Auch sollten Kombinationen aus mehreren Auslösern nicht unbeachtet bleiben. Beispiel:

Problemlösung Synonym Tipps Beispiele Problemlösungsmethoden Ishikawa-Diagramm Schritte

5. Die 5Why-Methode

Die 5Why-Methode (auch: 5-W- oder Warum-Methode) ist eine einfache und wirkungsvolle Technik zur Ursachenanalyse von Problemen. Dabei wird ein Problem so lange hinterfragt, indem man immer wieder „Warum?“ fragt – meistens fünfmal. Die Anzahl ist jedoch eher symbolisch zu verstehen und kann variieren – bis die wahre Grundursache gefunden ist.

Ziel der Problemlösungsmethode ist, nicht nur die sichtbaren Symptome des Problems zu betrachten, sondern tiefer zu graben, um die tatsächliche Ursache zu identifizieren und somit nachhaltige Lösungen zu ermöglichen.

Ein einfaches Beispiel:

  1. Problem: Das Auto startet nicht.
  2. Warum startet das Auto nicht? – Weil die Batterie leer ist.
  3. Warum ist die Batterie leer? – Weil die Lichtmaschine nicht funktioniert.
  4. Warum funktioniert die Lichtmaschine nicht? – Weil der Keilriemen gerissen ist.
  5. Warum ist der Keilriemen gerissen? – Weil er nie ausgewechselt wurde.
  6. Warum wurde er nie ausgewechselt? – Weil das Fahrzeug nie gewartet wurde.

Erst die letzte Antwort zeigt die eigentliche Ursache auf, die dann gezielt behoben wird. Die 5Why-Methode wurde von Toyoda Sakichi, dem Gründer von Toyota, entwickelt und wird besonders im Qualitätsmanagement sowie im Lean-Management eingesetzt, um systematisch und strukturiert Probleme zu analysieren und zu lösen.

5. Mindmapping

Ein weiterer Klassiker der Problemlösung: Eine sogenannte Mindmap eignet sich nicht nur dazu, um kreative Ideen sondern genauso um Problemlösungen zu entwickeln. Mithilfe einer Mindmap können sie Zusammenhänge zwischen verschiedenen Faktoren grafisch verdeutlichen und dadurch gezielter geeignete Lösungsstrategien finden.

Mindmap Beispiele Notizen Machen Methode

5. Die LEAF-Methode

Bei der LEAF-Methode handelt es sich um eine Methode zur Konfliktlösung. Das englische Akronym LEAF steht für die Schritte:

  1. Listen = zuhören
  2. Empathise = sich in jemanden hineinversetzen
  3. Apologise = sich entschuldigen
  4. Fix = reparieren, also das Problem lösen

Die kurze Formel lässt sich leicht einprägen und bei mehrmaliger Übung binnen kürzester Zeit umsetzen. Untersuchungen des amerikanischen Beratungsunternehmens Pollack Peacebuilding Systems (PPS) zufolge sind Angestellte durch Konflikte mit Kollegen knapp 3 Stunden pro Woche blockiert.

Anzeige

Checkliste zur effektiven Problemlösung

Die folgende Checkliste zur effektiven Problemlösung hilft Ihnen nochmal dabei, den Prozess systematisch und strukturiert durchzuführen. Die praxisorientierte Checkliste basiert auf den oben genannten bewährten Problemlösungsmethoden und unseren Empfehlungen:

    1. Problem klar definieren

  • Was genau ist das Problem?
  • Wer ist davon betroffen?
  • Wo und wann tritt das Problem auf?
  • Wie äußert es sich konkret?
  • 2. Informationen und Fakten sammeln

  • Welche Hintergründe (Daten, Fakten) sind verfügbar?
  • Gibt es historische oder ähnliche Probleme?
  • Was ist sicher bekannt, was unklar?
  • 3. Problem analysieren

  • Ursachen identifizieren (z.B. 5-Why-Methode, Ishikawa-Diagramm)
  • Symptome und Ursachen unterscheiden
  • 4. Problem zerlegen

  • Abhängigkeiten und Zusammenhänge erkennen
  • Ziele und Anforderungen festlegen
  • Was soll die Lösung erreichen?
  • Welche Kriterien müssen erfüllt sein (Ziele, Ressourcen, Zeit)?
  • 5. Lösungsalternativen entwickeln

  • Brainstorming oder andere Kreativitätstechniken einsetzen
  • Möglichst viele Lösungsansätze generieren
  • Kreative Techniken wie Osborn-Checkliste nutzen
  • 6. Lösungen bewerten und auswählen

  • Vor- und Nachteile bewerten
  • Kriterien gewichten (z.B. Umsetzbarkeit, Kosten, Nutzen)
  • Entscheidungsmatrix oder CAF-Methode (Consider all facts) einsetzen
  • 7. Lösung umsetzen

  • Verantwortlichkeiten klären
  • Maßnahmen planen und durchführen
  • Ressourcen sichern
  • 8. Ergebnis überprüfen

  • Wurde das Problem gelöst?
  • Wirkung messen (z.B. mittels Zielkriterien)
  • Feedback einholen und dokumentieren
  • Nachhaltigkeit sichern & Prozesse etablieren
  • Präventive Maßnahmen planen, um Wiederholung zu vermeiden

Probleme lösen durch Abwarten

In wirklich, wirklich ganz seltenen Ausnahmen ist das Beste, was man tun kann, genau das Gegenteil dessen, was wir gerade beschrieben haben: nichtstun. Abwarten und Nicht-Handeln kann unter Umständen ebenfalls eine Lösungsstrategie sein, die wir nicht unterschlagen wollen.

Verstehen Sie uns nicht falsch: Wir sprechen nicht von Tatenlosigkeit! Sondern von einem Problem, das Aktionismus und vorschnelle Reaktionen eher noch verschlimmern. In diesem Fall dauert die Analyse im Zweifel länger und die Lösung kommt mit der Zeit – oder ganz von alleine…
Probleme Loesen Spruch Lustig Problemloesung Strategie

Anzeige

3 Tipps bei Schwierigkeiten

Nicht jedes Problem lösen Sie schnell und einfach! Je mehr Sie sich unter Druck setzen, desto schlimmer wird der Tunnelblick. Und irgendwann geht gar nichts mehr…

Gelingt die Problemlösung nicht auf Anhieb oder wie erhofft, helfen abschließend noch diese Tipps & Tricks:

  • Pause machen

    Sie wälzen seit Stunden Probleme, kommen aber einfach nicht weiter? Dann sollten Sie eine Pause machen. Körper und Geist brauchen Erholung. Oft kommen die besten Ideen, wenn Sie sich ablenken (siehe: Random Episodic Silent Thinking).

  • Bewegung suchen

    Stehen Sie auf und nehmen Sie auch räumlich Abstand vom Problem. Schon ein kurzer Spaziergang kann Wunder wirken und einen Geistesblitz auslösen. Körperliche Bewegung ist ein echter Kick für das Gehirn, und besten Ideen kommen uns sowieso abseits vom Schreibtisch oder bei einem Tapetenwechsel.

  • Innere Distanz gewinnen

    Schon Albert Einstein wusste: „Probleme werden nie auf der Ebene gelöst, auf der sie entstanden sind.“ Stecken Sie also mittendrin in einem Problem, brauchen Sie auch eine mentale Distanz dazu, um den Kern zu erkennen. Dabei hilft zum Beispiel die 10-10-10-Methode: Welche Bedeutung hat das Problem – in 10 Minuten, 10 Wochen, 10 Jahren?

  • Meditation

    Schwirrt der Kopf vor lauter Problemen und Fragen, bauen Sie mit einer Meditation den Stress ab. Sie bekommen Sie den Kopf frei und gehen mit neuer Kraft und Konzentration an die Suche nach einer Lösung.

Glauben Sie uns und an sich: Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Jedes! Nicht immer ist sie einfach (zu finden) oder bequem in der Umsetzung. Entscheidend ist allein, dass Sie selbst Teil der Lösung werden und nicht Teil des Problems bleiben. Wir wünschen dabei: viel Erfolg!


Was andere dazu gelesen haben

0 Kommentare
Wir freuen uns über Ihren Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

0 / 700