Was ist Glück – einfach erklärt?!
Glück ist eine der stärksten positiven Emotionen, die ein Mensch empfinden kann. Laut Definition ist echtes Glück ein Zustand vollkommener Zufriedenheit, ein ausgeprägtes Wohlbefinden und Hochgefühl auf ganzer Ebene. Vor allem ist Glück aber eins: absolut subjektiv. Auf die Frage „Was ist Glück für mich?“ gibt es keine eindeutige Antwort oder Definition: Ist es ein günstiger Zufall? Eine erfreuliche Fügung des Schicksals? Das Zusammentreffen guter Umstände? Was uns glücklich macht, ist höchst individuell. Was für den einen pures Glück ist, kann den anderen kaum glücklich machen.
In der Philosophie und für Sokrates, Platon oder Aristoteles führte allein eine tugendhafte Lebensweise zum Glück. Für die Dänen ist heute „Hygge“ das ultimative Glücksrezept. Der Begriff meint so viel wie Gemütlichkeit drinnen, um die Sorgen der Welt draußen zu lassen. In den USA wiederum gehört das „Streben nach Glück“ (pursuit of happiness) zum unveräußerlichen Recht in der Unabhängigkeitserklärung. Im Buthan wiederum ist Glück sogar Staatsziel. Die meisten Menschen weltweit sind dagegen überzeugt, dass jeder selbst „seines Glückes Schmied“ ist – und Glück das Zusammenspiel aus Entscheidungen und Zufällen.
Häufige Fragen zum Glück
Glück lässt sich nicht erzwingen, aber es mag hartnäckige Menschen. Deshalb beantworten wir hier die häufigsten Fragen zum Glück:
Das vierblättrige Kleeblatt ist selten. Es zu finden, bedeutet schon Glück zu haben. Als Glückssymbol fungiert es erst seit einer christlichen Legende (für die es keine Belege gibt): Danach soll Eva bei der Vertreibung aus dem Paradies ein vierblättriges Kleeblatt mitgenommen haben, um sich an die glückliche Zeit im Paradies zu erinnern.
Auch der Marienkäfer verdankt einer solchen „urbanen Legende“ seinen Erfolg als Glückssymbol. In dem Fall war es angeblich die Jungfrau Maria, die das Insekt als Geschenk auf die Erde geschickt haben soll. Für Bauern bedeutete der Marienkäfer großes Glück, weil er Läuse und anderes Ungeziefer frisst.
„Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt ungemein“, heißt es im Volksmund. Von dem Publizisten Marcel Reich-Ranicki stammt das Bonmot: „Geld allein macht nicht glücklich, aber es ist besser, in einem Taxi zu weinen als in der Straßenbahn.“ Heute wissen wir: Reichtum macht nicht glücklich. Zu wenig Geld zu haben, macht aber unglücklich. Wissenschaftler um Daniel Kahnemann und Angus Deaton haben herausgefunden: Bei einem Jahreseinkommen von 60.000 Euro erreicht unser Lebensglück ein Maximum. Danach erweitert mehr Geld finanzielle Spielräume – glücklicher aber macht es nicht.
Nein. Das ist purer Aberglaube. Ob der Zuruf „Glück auf“, Hufeisen, Sternschnuppen oder Kleeblatt: Glück folgt keinem Glückssymbol, keinem Wunschdenken. Trotzdem denken viele das. Laut einer Allensbach-Umfrage glauben 42 Prozent der Deutschen daran, dass ein vierblättriges Kleeblatt Glück bringt. 40 Prozent hoffen bei Sternschnuppen oder einer Begegnung mit Schornsteinfegern (36 Prozent) auf günstigere Umstände. Ist aber alles Quatsch. Der einzig reale Effekt von Glückbringern ist der Placebo-Effekt und eine Art selbsterfüllende Prophezeiung: Indem wir das Glück erwarten, bemerken wir mehr positive Erlebnisse und das Glück des Augenblicks.
Laut Studien sind die Dänen am glücklichsten. Danach folgen die Schweizer und Isländer. Das „Streben nach Glück“ ist sogar in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 verankert. Dort schrieben die Verfassungsväter, es gehöre zu den Rechten eines jeden Amerikaners, nach seinem Glück zu streben. Bemerkenswert: Im Staat Buthan wurde „Glück“ zum Staatsziel ernannt. Der König Buthans sagte dazu einmal: „Das Bruttonationalglück ist wichtiger, als das Bruttoinlandprodukt.“
Die Deutschen leben zuhause im Glück. Eine Studie zum „Tag des Glücks“ kam zu dem Ergebnis, dass jeder zweite Deutsche glücklich ist. Ganze 28 Prozent glauben sogar, dass sie in fünf Jahren glücklicher sind als heute. Zu den größten Glücksmomenten der Deutschen zählen die Geburt des eigenen Kindes (25 Prozent), das Kennenlernen des Partners (13 Prozent), eine Reise (6 Prozent) und ein besonderes Erlebnis mit Freunden (5 Prozent). Als Glückspilze empfinden sich die Deutschen dennoch nicht: Gut die Hälfte (56 Prozent) glaubt nicht, viel Glück im Leben gehabt zu haben.
Der internationale Weltglückstag ist am 20. März. Das haben die Vereinten Nationen so festgelegt. Der Gedenktag soll uns daran erinnern, dass Glück über den materiellen Wohlstand hinausgeht. Das Streben nach Glück sei eben kein banales Thema, sondern ein ernst zu nehmendes Bedürfnis. Der Tag des Glücks soll helfen, die Bedeutung von Glück und Wohlergehen als Ziel im Leben der Menschen zu manifestieren.
Die 2 Arten von Glück
Die Glücksforschung und Psychologie unterscheidet heute zwei Arten von Glück:
1. Zufallsglück
Zufallsglück lässt sich durch nichts beeinflussen. Es ist – wie der Name sagt – purer Zufall und kommt plötzlich und unerwartet. Heinrich Heine dichtete zum Zufallsglück den Spruch: „Es küsst dich rasch und flattert fort.“ – Ein klassischer Fall von „Glück gehabt“. Manche sprechen dann auch von „unverdientem“ oder „unverschämtem“ Glück. Ein spannender Widerspruch! Einerseits sind viele davon überzeugt, Glück sei purer Zufall. Zugleich denken viele, man könne es sich verdienen!
2. Lebensglück
Als Lebensglück wird jener Zustand der Glückseligkeit definiert, wenn wir sorgenfrei und gesund sind, gute Beziehungen pflegen und uns irgendwo so richtig zuhause und wohl fühlen. Die größten Glücksfaktoren für das Lebensglück sind Gesundheit, Beziehungen (Familie und Freunde), Beruf, Finanzen und (finanzielle) Freiheit.
Eine dritte Form ist das Wohlfühlglück (englisch: „hapiness“). Es hat im Gegensatz zu den ersten beiden Glücksformen keine Ursachen, sondern ist einfach da. Glück ist hier vor allem ein Gefühl, ein Zustand und Erleben von Freude, Fröhlichkeit und tiefer Zufriedenheit. Schöne Sache – aber selten und nicht von Dauer.
Unser Gehirn ist nicht dafür gebaut, dauernd glücklich zu sein, aber es ist süchtig danach, nach Glück zu streben.“ (Manfred Spitzer)
Sprüche, die das Glück beschreiben
- „Das Glück Deines Lebens hängt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken ab.“ (Marc Aurel)
- „Wenn man glücklich ist, soll man nicht noch glücklicher sein wollen.“ (Theodor Fontane)
- „Das Glück wohnt nicht im Besitze und nicht im Golde, das Glücksgefühl ist in der Seele zu Hause. (Demokrit)“
- „Das Glück des Lebens besteht nicht darin, wenig oder keine Schwierigkeiten zu haben, sondern sie alle siegreich und glorreich zu überwinden.“ (Carl Hilty)
- „Man spürt selten, was Glück ist, aber man weiß meistens, was Glück war.“ (Françoise Sagan)
- „Es ist schwer, das Glück in uns zu finden, und es ist ganz unmöglich, es anderswo zu finden.“ (Nicolas Chamfort)
- „Man ist nur unglücklich, weil man Zeit hat, zu überlegen, ob man unglücklich ist oder nicht.“ (George Bernard Shaw)
- „Glücklich ist nicht, wer anderen so vorkommt, sondern wer sich selbst dafür hält.“ (Seneca)
- „Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.“ (Carmen Sylva)
- „Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich.“ (André Gide)
- „Niemand ist vollkommen: Glück heißt, seine Grenzen kennen und sie lieben.“ (Romain Rolland)
- „Wenn wir Freude am Leben haben, kommen die Glücksmomente von selber.“ (Ernst Ferstl)
- „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“ (Søren Kierkegaard)
- „Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.“ (Albert Einstein)
- „Viele Menschen versäumen das kleine Glück, während sie auf das Große vergebens warten.“ (Pearl S. Buck)
Glück empfinden ist eine Entscheidung
Glück ist kein Wink des Lebens, indem wir in der kosmischen Glücksspirale den Hauptgewinn ziehen. Glück ist kein Glücksfall, sondern das Ergebnis unseres Denkens und Handelns. Es ist Entscheidungssache – eine reine Attitüde. Ausschlaggebend sind zwei Komponenten: Unsere Bewertung der Lage und die daraus resultierende Zufriedenheit. Beides ist Einstellungssache. Oder anders formuliert: Unser Glücksempfinden ist eine Entscheidung.
Glück ist der Grad, in dem ein Mensch mit der Qualität seines eigenen Lebens zufrieden ist. Also das Maß, in dem man das eigene Leben mag.“ So beschreibt es der Soziologe Ruut Veenhoven, eine Koryphäe der Glücksforschung. Es kommt darauf an, wie wir selbst die Dinge beurteilen. Selbst Schicksalsschläge oder Unfälle mit dramatischen Folgen müssen Menschen nicht unglücklich machen. Nicht wenige erleben das sprichwörtliche „Glück im Unglück“.
Was ist Glück für mich?
Ob wir glücklich sind oder nicht – darüber entscheiden weniger die Umstände, sondern wie wir auf diese Umstände reagieren: Welche Bedeutung wir ihnen geben. Wer glaubt, sein eigenes Glück in der Hand zu haben, ist in der Regel glücklicher. Wie sagte schon Dale Carnegie:
Glück hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.“
Glückskurve: Glück ist kein Dauerzustand
Leider merken wir es selbst immer wieder: Glück ist kein Dauerzustand. Wer meint, er hätte die Glücksgefühle gepachtet, wird eines Besseren belehrt. Wer versucht, immer glücklich zu sein, wird bei dem Versuch garantiert unglücklich.
Aktuelle Studien kommen gar zu dem Ergebnis, dass unser Glücksempfinden stark vom Alter abhängt. Die Ökonomen David G. Blanchflower und Andrew Oswald sagen sehen Glücksempfinden in einer U-Kurve: Mit 20 sind Menschen am zufriedensten, Mitte 40 (in Deutschland im Schnitt bei 42,9 Jahren) verdüstert sich die Stimmung, um dann wieder langsam in alte jugendliche Höhen zu steigen.
Wer gesundheitlich keine gravierenden Probleme hat, kann sich also mit 70 wieder über das Glücksniveau eines 20-Jährigen freuen (siehe Artikel zur Glückskurve).
Glücklicher werden: 14 Tipps für mehr Lebensglück
Die wohl häufigste Frage zum Thema Glück: Wie kann ich glücklicher werden? Ein allgemeines Glücksrezept oder eine einfache Glücksformel gibt es leider nicht. Ebenso wenig den EINEN Weg zum Glück. Dafür viele: Tatsächlich können wir unser Glück steigern und ihm auf die Sprünge helfen. Hier zahlreiche bewährte Tipps und Strategien, für mehr Glückseligkeit:
1. Dankbarkeit
Dankbarkeit ist ein wesentlicher Schlüssel zu Zufriedenheit und Glück. Denn dabei blicken wir nicht auf Defizite (was wir nicht haben), sondern lernen uns an dem zu freuen, was wir längst haben – und was oft nicht selbstverständlich ist.
2. Achtsamkeit
Glücklichsein ist eine Frage des Fokussierens. Es sind oft die kleinen Dinge, die uns glücklich machen: Der Scherz des Kollegen, die liebevolle Nachricht des Partners… Bemerken Sie das bewusst – und schreiben Sie es auf. Indem Sie solche Dinge bewusster erleben, werden Sie glücklicher werden.
3. Glückstagebuch
Wer sich mit den ersten beiden Punkten schwer tut, sollte seine zahlreichen kleinen Glücksmomente notieren und festhalten – in einem Glückstagebuch. Nicht nur, dass Sie sich so besser daran erinnern. Darin zu lesen, macht auch Jahre später noch glücklich und zaubert uns viele schöne Erinnerungen ins Gedächtnis. Genauso funktioniert übrigens eine sogenannte Juhu-Liste.
4. Erwartungen
Vor allem unsere Erwartungshaltung macht glücklich: Wer sich für einen Pechvogel hält, wird kaum schöne Momente erleben. Anders die gefühlten Glückspilze: Ihre Einstellung zum Glück beschert ihnen mehr davon. In der Psychologie spricht man dabei auch von der Macht der Gedanken.
5. Lächeln
Glückliche Menschen lächeln. Das Gleiche gilt auch umgekehrt: Lächelnde Menschen sind glücklich! Selbst sie keinen Anlass dazu haben. Studien belegen, dass selbst ein künstliches Lächeln Glücksgefühle auslöst. Grund: Wenn wir den Mund zum Lächeln verziehen, senden wir Signale an unser Gehirn. Das wiederum interpretiert das so: Wir lächeln, also müssen wir glücklich sein. Prompt schüttet es Hormone wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin aus.
6. Bewegung
Schon ein 20-minütiger Spaziergang schickt Ihre Gedanken auf die Reise und macht glücklich. Laut Studien an der Yale-Universität werden bei regelmäßiger Bewegung Proteine wie VEGF, IGF1 oder BDNF ausgeschüttet. Diese fördern die Bildung neuer Blutgefäße im Gehirn (und damit dessen Sauerstoffversorgung). Gehen wir bei Sonnenschein spazieren, sorgen die Sonnenstrahlen für einen regelrechten Instant-Glück-Effekt.
7. Natur
Die sinnliche Erfahrung der Natur hat einen nachweislich beruhigenden Effekt. Wer achtsam seine Umgebung wahrnimmt, hat weniger Gelegenheit, sich über zukünftige Dinge Sorgen zu machen oder zu grübeln. Die Sonne auf der Haut, der Geruch von frisch gemähtem Gras in der Nase – Leben im Hier und Jetzt. Das macht glücklich!
8. Berührungen
Auch Berührungen machen uns glücklich. Sanftes, liebevolles Streicheln oder einfach nur umarmt und gehalten werden, senkt unseren Stresslevel und den Puls. Unser Körper reagiert auf Zärtlichkeit und Hautkontakt unmittelbar: Ängste nehmen ab, wir kommen zur Ruhe, sogar das Immunsystem wird dadurch gestärkt.
9. Tanzen
„Ich könnte tanzen vor Glück!“ – Das ist nicht nur ein Spruch. Es ist wahr: Tanzen macht glücklich (und intelligenter). Dabei werden zahlreiche Botenstoffe ausgeschüttet, die glücklich machen und die Laune verbessern. Der Tanzstil ist egal. Wenn Sie also einen Glückskick brauchen: Machen Sie Ihre Lieblingsmusik an und tanzen Sie dazu!
10. Spontanität
Pläne geben Sicherheit. Aber Spontaneität macht glücklich. Es sind die verrückten Einfälle und spontanen Aktionen, die sich langfristig in unser Gedächtnis einbrennen und an die wir uns noch Jahre später mit einem Leuchten in den Augen erinnern. Für einen kurzen Moment waren wir frei, mutig, selbstbestimmt. Kurz: glücklich bis in die Haarspitzen.
11. Singen
Dass Musik die Laune hebt, wissen Sie. Das gilt umso mehr, für das (Mit-)Singen. Zum Beispiel im Auto oder unter der Dusche. Laut Studien beschert uns lautes Singen unmittelbar Glücksgefühle. Überdies senkt es den Stress und beugt Depressionen vor. Noch mehr, wenn wir mit anderen zusammen singen.
12. Fehlertoleranz
Das Leben läuft nicht immer perfekt. Rückschläge und Niederlagen gehören dazu. In jeder Minute, die wir uns darüber ärgern, verlieren wir 60 Sekunden Lebensglück. Wer sich über jeden Fehler die Haare rauft und sein Glück von Perfektion abhängig macht, kann nicht glücklich werden. Akzeptieren Sie Fehler als das, was sie sind: kleine und große Lehrstücke, an denen wir wachsen können.
13. Herausforderungen
Menschen neigen zur Bequemlichkeit. Viele verharren in ihrer Komfortzone. Doch die Gemütlichkeit bezahlen wir mit negativen Stimmungen. Unser Geist dürstet nach neuen Erfahrungen, Erlebnissen, nach Abwechslung und neuen Reizen. Wer aktiv bleibt, bleibt glücklicher. Die Art der Tätigkeit ist dabei zweitrangig. Entscheidend ist, dass sie uns herausfordert, anstrengt, aktiviert. Geistig wie körperlich. Immer dann, wenn wir unsere bisherigen Grenzen überschreiten, wachsen wir nicht nur buchstäblich über uns hinaus. Wir erschaffen uns neue Erfolgserlebnisse – und die sind Vorboten des Glücks.
14. Meditieren
Viele 1000 Gedanken schwirren uns täglich durch den Kopf. Manche inspirieren, andere belasten oder ermahnen uns. Entscheidend ist, dass wir ab und an für Ordnung und Klarheit im Kopf sorgen. Ein Weg dazu ist Meditation. Wer regelmäßig meditiert, tut nicht nur seinem Gehirn etwas Gutes. Es macht uns glücklich, kann Angst und Schmerzen dämpfen und steigert Bewusstsein und Empathie. Dabei handelt es sich aber um Langzeiteffekte, die erst nach ein paar Monaten und regelmäßigen Meditieren auftreten.
Eine Parabel über das Glück
Die Lehrerin bringt viele bunte Luftballons in die Schule und verteilt sie an die Schüler. Dann bittet sie die Schüler, den Luftballon aufzupusten und jeweils den eigenen Namen darauf zu schreiben. Schließlich sollen alle die Luftballons in die Mitte des Klassenraums werfen…
Die Ballons mischen sich wild durcheinander. Nun bittet die Lehrerin die Schüler den Ballon mit dem eigenen Namen wiederzufinden – aber in nur 5 Minuten! Obwohl sich alle beeilen und Mühe geben, gelingt dies nur wenigen Schülern.
Die Kinder sind enttäuscht und frustriert. Da hat die Lehrerin eine Idee: Alle Schüler sollen sich einen Ballon direkt in ihrer Nähe nehmen und ihn dem oder der Schülerin geben, deren Name darauf steht. Wieder entsteht ein wildes Gewusel – aber schon nach 2 Minuten hat jeder Schüler seinen Ballon in der Hand.
Da löst die Lehrerin das Spiel auf: „Ihr habt heute eine wichtige Lektion gelernt. Denn die Luftballons sind wie das Glück: Wenn wir nur unser eigenes Glück suchen, werden wir es nicht finden. Wenn wir uns aber um das Glück anderer kümmern und ihnen helfen, es zu finden, werden wir am Ende auch unser eigenes Glück finden.“
Glückskiller: 8 Wege ins Unglück
„Glücklichsein ist ein Maßanzug. Unglückliche Menschen sind jene, die den Maßanzug eines anderen tragen wollen“, fand zum Beispiel Karl Böhm. Manchmal müssen wir nicht MEHR machen, um Glück zu haben. Zuweilen müssen wir vielmehr jene Gewohnheiten und Denkweisen ablegen, die unglücklich machen:
- Anbiederei
Das Leben ist kein Beliebtheitswettbewerb. Wer dennoch daran teilnimmt, kann nur verlieren. Man kann es nie ALLEN recht machen. Behalten Sie lieber Rückgrat. - Kontrollsucht
Der Mensch plant – das Schicksal lacht. Alles jederzeit kontrollieren zu wollen, raubt nur Lebensqualität. Wer lernt, sich auf Veränderungen einzulassen, wird glücklicher. - Abhängigkeit
Auf der Suche nach Bestätigung werden wir zu Sklaven der anderen. Unser Selbstwert ist aber autonom. Und Glück ist etwas sehr Persönliches, das geht niemanden etwas an. - Bitterkeit
In jeder Minute, in der wir uns ärgern, verlieren wir 60 Sekunden Glück. Das führt nur in eine Art Tunnelblick. Nur ist es an dessen Ende immer dunkel. Groll schadet nur uns selbst, ohne etwas zu ändern. - Grübeln
Es gibt zwei Dinge, um die wir uns weniger Sorgen machen sollten: Dinge, die wir sowieso nicht kontrollieren können. Und: Dinge, die wir kontrollieren können. Statt „Was wäre wenn?“ sollten wir fragen: „Warum nicht?!“ - Egozentrik
Man kann durch jeden Reifen springen, den uns ein anderer hinhält. Muss man aber nicht. Wer meint, die Welt drehe sich nur um ihn, lädt sich auch all den Frust der Welt auf den Buckel. Selbst schuld. - Festhalten
Es schadet nichts, wenn einem Unrecht geschieht. Man muss es nur vergessen können. Wer an der Vergangenheit klebt, verpasst die Gegenwart und Zukunft. Vergeben und vergessen zu können, beweist Größe und ist Balsam für Beziehungen. - Vergleiche
Glück ist nicht relativ oder ein Nullsummenspiel. Wenn es anderen besser, ergeht es ihnen dadurch nicht automatisch schlechter. Es sei denn, Sie lassen sich davon runterziehen. Häufiges Vergleichen ist ein sicherer Weg ins Unglück und zu permanenter Unzufriedenheit. Es wird immer Menschen geben, denen es (scheinbar oder objektiv) besser geht, die mehr besitzen oder erfolgreicher sind. Na und?!
Glück Psychologie: Das sagt die Glücksforschung
Glück kommt selten allein: Im Gepäck hat es Gesundheit, Zufriedenheit, stabile Beziehungen und Erfolg. Ein wesentliches Ergebnis der Psychologie und Glücksforschung lautet heute: Nicht der Erfolg macht uns glücklich – andersrum: Wer sich für das Glücklichsein entscheidet, wird erfolgreicher! Studien sagen: Der IQ entscheidet nur zu 25 Prozent über unseren beruflichen Erfolg.
Deutlich einflussreicher (75 Prozent) sind Optimismus, Beziehungen und die Fähigkeit, Stress nicht als Belastung zu empfinden. Das Gehirn arbeitet in einem positiven Zustand deutlich produktiver. Es entsteht eine Aufwärtsspirale aus Energie, Kreativität und Leistungsfähigkeit.
Machen Sie Ihr Glück nicht abhängig
Der renommierte Harvard-Glückforscher, Shawn Achor, gilt als einer der weltweit führenden Experten auf dem Gebiet „Glück und Erfolg“. Er sagt: „Die meisten Menschen begehen den Denkfehler, ihr Glück an Bedingungen zu knüpfen.“ Solche Menschen denken:
- „Wenn ich erst einmal reich und finanziell unabhängig bin, dann werde ich glücklich sein.“
- „Wenn ich im Job endlich mehr Gehalt bekomme und befördert werde, werde ich das Glück finden.“
Riesenfehler! Wer so denkt, steht seinem Glück im Weg. Die äußeren Umstände seien allenfalls zu zehn Prozent für das langfristige Lebensglück entscheidend. Wesentlich ausschlaggebender sei die Wirkung von innen heraus – ob wir uns auf das Positive oder Negative in unserem Leben fokussieren.
Kuriose Studien zum Glück
Die folgenden, spannenden Ergebnisse und Erkenntnisse der Glücksforschung wollen wir Ihnen nicht vorenthalten:
- Glückliche Menschen reden mehr
Wissenschaftler um Matthias R. Mehl von der Universität von Arizona fanden heraus: Glückliche Menschen führen doppelt so viele tiefgründige Gespräche wie unglückliche. - Glück ist ansteckend.
Als Nicholas Christakis von der Yale Universität Statusmeldungen auf Facebook analysierte, zeigte sich: Jede positive Statusnachricht zog durchschnittliche zwei positive Statusnachrichten im Freundeskreis nach sich. - Erinnerungen machen glücklich
Das Gedächtnis speichert Erlebnisse, die uns prägen. Der US-Hirnforscher Antonio Damasio stellte fest: Was mit starken, positiven Emotionen verbunden ist, gelangt automatisch in unser Langzeitgedächtnis. Die Erinnerung daran löst wiederum die damit verbundenen Emotionen aus. - Stärken trainieren macht glücklich
Wer seine Charakterstärken trainiert, steigert sein Wohlbefinden. Das ist das Ergebnis Studie um Willibald Ruch von der Universität Zürich. Wer Neugier, Dankbarkeit, Optimismus, Humor und Enthusiasmus trainiert hatte, zeigte einen Anstieg der Lebenszufriedenheit. - Anerkennung macht glücklich
Bei den Studien um den Psychologen Cameron Anderson von der Universität von Kalifornien in Berkeley offenbarte sich eine starke Korrelation zwischen Anerkennung und dem subjektivem Wohlbefinden. Allerdings ist dieses Glücksempfinden fragil. - Jemandem Glück zu wünschen, steigert dessen Leistung
Lysann Damisch von der Universität Köln ermittelte: Anderen Glück zu wünschen, spornt diese an. Kosmische Kräfte spielen dabei zwar keine Rolle. Sehr wohl aber die Gewissheit, dass man seine Aufgabe nicht allein bewältigen muss, sondern dass da noch jemand ist, der für einen ist.
Gehirntraining: Das Glück liegt in der Gegenwart
Erfolg frisst seine eigenen Kinder. Der Grund dafür liegt tief in unserem Gehirn. Es bewertet unser Leben wie durch eine Linse. Jedes Mal, wenn wir einen Erfolg erleben, müssen wir diesen steigern, um die nächste Etappe zu erreichen. Die Folge ist: Das Glück – es ist uns immer einen Schritt voraus. Wir erreichen es nie.
Der Glücksforscher Shawn Achor schlägt deshalb eine andere Lösung vor: umprogrammieren. Statt den kognitiven Horizont immer weiter hinaus zu schieben und zu denken, dass wir immer erfolgreicher werden müssen um glücklicher zu sein, sollten wir den Fokus mehr auf die Gegenwart legen. Dazu reichen nur 2 Minuten täglich – über 21 Tage hinweg.
Dabei werden täglich drei Dinge aufgeschrieben, für die wir dankbar sind. Achor nennt dies den „Glücksvorteil“. Danach arbeite unser Gehirn anders, es nehme die Gegenwart positiver wahr – mit dem Effekt, dass wir sogar produktiver und glücklicher werden.
Wie kann ich andere glücklich machen?
„Glück ist das Einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ – Den Glück-Spruch kennen Sie. Und er ist wahr: Schon lange weiß die Wissenschaft, dass unsere Umfeld enormen Einfluss darauf hat, wie glücklich wir sind. Das gilt aber auch für die andere Richtung: Wir können selbst dazu beitragen, dass sich Menschen in unserer Umgebung besser fühlen. Wir werden zum Glücklichmacher – buchstäblich. So einfach können Sie andere glücklich machen:
-
Komplimente machen
Ein Kompliment, das aufrichtig ist und von Herzen kommt, erfreut jeden und macht sofort glücklich.
-
Arbeit abnehmen
Bieten Sie spontan Hilfe an. Sie müssen nicht alle Arbeit übernehmen. Allein die Geste zählt. Hilfe ohne Hintergedanken sorgt nachweislich für Glück.
-
Lächeln schenken
Ein simples Lächeln kann andere mit guter Laune anstecken. Das funktioniert sogar virtuell: Durch Smileys und einen freundlichen Unterton.
-
Dankbarkeit zeigen
Pflegen Sie nicht nur eine Haltung der inneren Dankbarkeit, sondern zeigen Sie diese auch nach außen – durch Worte und Taten. Ein simples „Dankeschön“ wirkt Wunder.
-
Freunde anrufen
Greifen Sie mal nicht zu Messenger oder Mail, sondern zum Hörer: Rufen Sie einen Freund an, fragen Sie nach dem Wohlbefinden, hören Sie zu – kurz: Pflegen Sie Beziehungen.
-
Zuhörer sein
Zuhören ist Ausdruck von Wertschätzung. Kein Mensch, der diese Aufmerksamkeit nicht genießt. „Der Zuhörer ist ein schweigender Schmeichler“, erkannte schon Immanuel Kant.
-
Kleinigkeit verschenken
Kleine Aufmerksamkeiten erfreuen immer. Vor allem, wenn das Geschenk ohne Anlass und selbstgemacht wird. Darin steckt etwas, was für Geld nicht zu kaufen ist: Lebenszeit. Denken Sie an das Zitat von Ralph Waldo Emerson: „Glück ist ein Parfüm, das du nicht auf andere sprühen kannst, ohne selbst ein paar Tropfen abzubekommen.“
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