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Jobcoach: So finden Sie einen seriösen Karrierehelfer

Ein Jobcoach kann eine große Hilfe sein, wenn Sie mit Ihrem aktuellen Job unzufrieden sind oder eine berufliche Neuorientierung anstreben. Allerdings gibt es allein in Deutschland rund 50.000 Coaches. Wie können Sie da den richtigen Jobcoach finden? Worauf sollten Sie achten – und was macht ein Jobcoach überhaupt? Hier die Antworten…



Jobcoach: So finden Sie einen seriösen Karrierehelfer

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Definition: Was macht ein Jobcoach?

Ein Jobcoach (auch: Karrierecoach) begleitet seinen Klienten bei der beruflichen Entwicklung – identifiziert persönliche Stärken und Schwächen und entwickelt zusammen mit dem Kunden eine neue berufliche Perspektive. Teilweise unterstützen Jobcoaches auch bei der Jobsuche und bei der Bewerbung bzw. bei der Vorbereitung im Bewerbungsprozess.

Das Problem: Die Berufsbezeichnung „Jobcoach“ ist nicht geschützt – jeder kann sich nennen. Auch ohne Qualifikation oder Ausbildung. Allein in Deutschland gibt es mehr als 300 Fortbildungen zum zertifizierten Coach. Einige davon sind allgemein anerkannt, andere unbekannt.

Unterschied: Coaching, Beratung, Training

Weil die Berufsbezeichnung weder geschützt noch klar definiert ist, werden die Begriffe Coaching, Beratung und Training oft vermischt. Es gibt aber Unterschiede:

  • Coaching
    Coaching ist in erster Linie Hilfe zur Selbsthilfe. Ein Coach stellt vor allem systemische Fragen und leitet so zur Selbstreflexion an – mit dem Ziel, dass die Lösung vom Coachee selbst kommt. Ein klassischer Coach wird daher keine Tipps oder Ratschläge geben.
  • Beratung
    Eine Job- oder Karriereberatung ist meist auf einen kurzen Zeitraum begrenzt, manchmal nur auf ein einziges Treffen. Dabei geht es um konkrete und kurzfristige Fragen zu akuten Jobproblemen. Ein Berater gibt dazu ebenso konkrete Tipps und Empfehlungen.
  • Training
    Training wiederum dient in erster Linie dem Erlernen spezieller Fähigkeiten oder Verhaltensweisen. Der Trainer hat dafür gezielte Übungen und ein klares Trainingsziel. Die Rollen sind klar verteilt: Der Trainer ist der Meister, der Kunde sein Schüler.


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Wie ist der Ablauf eines Jobcoachings?

Jedes Coaching ist individuell und sollte auf die Ziele, Fragen, Bedürfnisse und Erwartungen des Coachees angepasst werden. Trotzdem verlaufen die meisten Coachings in sieben typischen Phasen:

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1. Vorgespräch

In der ersten Aufwärmphase lernen sich Coach und Coachee kennen. Sie klären berufliche Hintergründe und Arbeitsweisen, bauen gegenseitiges Vertrauen auf und identifizieren die Schwerpunkte des Coachings. Oft wird dabei schon die aktuelle Situation angesprochen sowie die Ziele und der zeitliche Rahmen für das Jobcoaching geklärt. Das erste Coaching Gespräch ist in der Regel kostenlos.

2. Vereinbarung

Die Chemie stimmt. Doch bevor es losgeht, müssen beide noch den Rahmen fixieren: Ziele? Erwartungen? Wie viele Sitzungen soll es geben? Wo und wann finden sie statt? Was ist, wenn einer absagt? Und natürlich: Was wird das Coaching kosten? Vereinbaren Sie den Rahmen bitte immer schriftlich!

3. Analyse

Das Coaching beginnt. Der Coach stellt nun vor allem Fragen, sammelt Informationen, identifiziert Problemfelder, konkretisiert diese und analysiert mögliche Blockaden oder Potenziale beim Klienten. In dieser Phase geht es darum, den status quo zu verstehen.

4. Veränderung

Der Coach gibt ein erstes Feedback, reflektiert und analysiert mit dem Coachee gemeinsam und arbeitet mit ihm oder ihr auf mögliche Handlungsoptionen und Strategien hin. Das sind aber keine Anweisungen! Vielmehr moderiert der Coach die vom Klienten gewünschten Veränderungsschritte.

5. Umsetzung

Es kommen Hausaufgaben dazu. Der Coach überträgt die identifizierten Handlungsschritte in konkrete Alltagsaufgaben. Entscheidend ist jetzt der Wille und die Disziplin des Coachees. Leicht ist die Umsetzung selten, sondern erfordert Überwindung und permanente Anpassung.

6. Erfolgskontrolle

Was ist passiert? Was hat sich verändert? – Coach und Coachee analysieren wieder gemeinsam die Effizienz und Erfolge der vereinbarten Strategien. Daraus leiten sie weitere Schritte ab oder orientieren sich neu, wenn der bisherige Weg nicht die angestrebten Ziele erreichen konnte.

7. Abschluss

Ein Coaching sollte nie auslaufen. Es endet mit einem abschließenden Resümee: Wie hat sich der Coachee entwickelt? Sind die behandelten Probleme überwunden und kann es auch ohne Jobcoach weitergehen? Erst wenn der oder die Klientin zufrieden ist, sollte der Coachingprozess enden.

Wo arbeitet ein Jobcoach?

Die meisten Jobcoaches arbeiten freiberuflich und selbstständig. Die wenigen angestellten Jobcoaches arbeiten überwiegend an Universitäten im Career Service, bei der Bundesagentur für Arbeit im Jobcenter oder bei der Outplacement-Beratung.

In Unternehmen gibt es die Position eines Jobcoaches nur selten. Hier heißen sie eher „Mentoren“ oder „Paten“ und sollen neuen Kollegen dabei helfen, den optimalen Platz in der Organisation zu finden. Oder es speziell geschulte Mitarbeiter in der Personalabteilung die schwerpunktmäßig Personalentwicklung betreiben.


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Checkliste: Wie kann ich einen passenden Jobcoach finden?

Die Suche nach dem passenden Jobcoach ist heute nicht einfach. Erstens ist der Markt überfüllt, zweitens tummeln sich dort auch viele Quacksalber und Scharlatane. Und nicht zuletzt geht es dabei um nicht weniger als Ihren Beruf, Ihre Karriere und Zukunft!

Das wichtigste Auswahlkriterium ist die Chemie: Die muss zwischen beiden stimmen. Nur wer seinem Coach voll und ganz vertraut, kann von der Zusammenarbeit profitieren und lässt sich wirklich auf den Austausch ein. Weitere Kriterien für einen seriösen Coach finden Sie in dieser Checkliste:

Recherche

Vor der Wahl eines Coaches steht immer die gründliche Recherche. Bedeutet: Nicht nur googeln – nutzen Sie auch persönliche Netzwerke! Fragen Sie Menschen in Ihrem Umfeld (Personaler, Vorgesetzte, Kollegen, Bekannte), wer gute Erfahrungen mit einem Jobcoach gemacht hat. Orientierung bieten zudem Datenbanken wie Coach-Datenbank.de oder Coachingportal.de.

Referenzen

Seriöse Anbieter haben nachprüfbare Referenzen. Obacht bei Zertifikaten: Im deutschsprachigen Raum gibt es rund 300 Institutionen für eine Coaching–Ausbildung und über 20 Coaching-Verbände, die eigene Qualitätsstandards propagieren und Zertifikate vergeben. Darunter: Deutscher Bundesverband Coaching (DBVC), Deutscher Verband Coaching Training (DVCT), European Coaching Association (ECA) oder Bundesverband für Qualität in der Systemischen Arbeit (QSA). Gute Coachs haben sich meist auf eine Branche oder ein Thema spezialisiert. Fragen Sie danach, ob sich der Jobcoach selbst von einem Experten begleiten lässt.

Ausbildung

Achten Sie auf die Qualifikation des Coachs. Er sollte mindestens 30 Jahre alt sein, ein Hochschulstudium (ideal: Wirtschaftswissenschaften oder Psychologie) sowie eine 12- bis 15-monatige Coachingausbildung absolviert haben. Zudem sollte er oder sie mindestens 3 Jahre Berufserfahrung mitbringen und sich in Ihrem Bereich auskennen.

Methoden

Top-Coaches können unterschiedliche Coaching Methoden und Gesprächstechniken anwenden. Sätze wie „Wenn Sie Karriere machen wollen, müssen Sie…“, haben dabei nichts zu suchen. Fragen Sie nach entsprechenden Methoden, zum Beispiel:

  • Können Sie ihr Angebot genau beschreiben?
    Lassen Sie sich einen detaillierten Überblick über Methoden, Techniken und Vorgehensweise geben. Erste Hinweise finden Sie oft schon auf der Webseite.
  • Wo liegt Ihr Fokus?
    Die meisten Jobcoaches haben einen Schwerpunkt. Fragen Sie danach, damit Sie wissen, ob der zu Ihren Bedürfnissen passt.
  • Hatten Sie schon Klienten mit ähnlichen Problemem?
    Finden Sie heraus, wie groß die Erfahrung und das Netzwerk des Coaches ist.

Vorgespräch

Das Vorgespräch sollte immer kostenlos sein. Scharlatane laden zu unverbindlichen Schnuppersitzungen ein und stellen diese später in Rechnung, falls kein Auftrag folgt. Dagegen gibt es kaum eine juristische Handhabe, weil Sie vor Gericht nur schwer nachweisen können, nicht beraten worden zu sein. Um dem Coach auf den Zahn zu fühlen, bitten Sie ihn, einen beispielhaften Prozess zu schildern. So sehen Sie, wie er oder sie arbeitet.

Kosten

Unterschreiben Sie nie einen Vertrag beim Erstkontakt! Seriöse Anbieter informieren Sie umfänglich, nennen mögliche Konditionen der Zusammenarbeit und gewähren Bedenkzeit. Üblich sind Preise und Stundensätze zwischen 100 und 200 Euro. Bei Führungskräften häufig mehr.

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Wo findet das Jobcoaching statt?

Wo das Jobcoaching stattfindet, hängt davon ab, für welchen Jobcoach Sie sich entscheiden. Nutzen Sie beispielsweise das Angebot der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters, wird die Beratung in deren Räumlichkeiten stattfinden. Buchen Sie einen selbstständigen Jobcoach, finden die Sitzungen entweder bei ihm zuhause oder virtuell per Zoom, Teams oder anderen Tools statt. Hausbesuche sind die Ausnahme.

Zahlreiche Jobcoaches bieten inzwischen Online-Coachings an. Wir übrigens auch – schauen Sie dazu gerne in der Karrierebibel-Akademie vorbei:

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Die Vorteile dieser Online-Kurse sind: Die Preise sind oftmals viel günstiger als ein 1:1 Coaching, der Kurs kann so oft wiederholt werden wie man will – und Sie selbst entscheiden, wann und wo Sie das Coaching absolvieren. Noch dazu in Ihrem ganz persönlichen Tempo.

Jobcoachings gibt es aber auch an ungewöhnlichen Orten: Manche Coaches bieten zum Beispiel Gruppensessions im Ausland (auf Mallorca oder Bali) an oder spazieren mit ihren Coachees durch die Natur und den Wald. Das kann durchaus sinnvoll sein, um den Kopf freizubekommen oder Abstand zum bisherigen Umfeld zu schaffen. Merke: Neue Aussichten schaffen oft neue Einsichten!


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