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Guter Umgangston: Warum er so wichtig ist

Ein guter Umgangston ist immens wichtig für das Betriebsklima und die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Trotzdem ist er nicht selbstverständlich, wie zahlreiche Umfragen und Studien zeigen. Dabei ist das ein großer Fehler: Mitarbeiter, die sich schlecht behandelt fühlen, sind nicht nur unmotivierter, sie machen auch mehr Fehler. Glücklicherweise muss man einen schroffen Umgangston aber nicht wehrlos akzeptieren. Schon simple Techniken können Mitarbeitern das (Arbeits-)Leben erleichtern…



Guter Umgangston: Warum er so wichtig ist

Ein guter Umgangston: Was versteht man darunter?

Eine gute Kinderstube oder gute Erziehung sind Zuschreibungen, die wir mit einem guten Umgangston in Verbindung bringen. Und so werden auch einige Eigenschaften immer wieder genannt, wenn es um gute Umgangsformen geht:

Genau zu definieren, worum es sich bei einem angemessen Umgangston handelt, ist gar nicht so einfach. Das kann nämlich von Gesellschaft zu Gesellschaft oder gar von Peer-Gruppe zu Peer-Gruppe variieren.

Eine allgemeine Definition besagt daher, dass ein guter Umgangston einer ist, der von der Mehrheit der sozialen Gruppe in der jeweiligen Situation als wünschenswert betrachtet wird.

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Gute Manieren sind hilfreich für die Karriere

Was zunächst vielleicht nach einem Allgemeinplatz gilt, kann man nicht oft genug betonen. Eine Selbstverständlichkeit ist ein guter Umgangston nämlich nicht. Das zeigen Beschwerden und sogar Gerichtsklagen von Mitarbeitern.

Dabei könnte es so einfach sein: Unternehmen, in denen ein wertschätzender Umgang und damit auch ein guter Umgangston herrscht, haben zufriedenere Mitarbeiter, die sich gerne in die Arbeit hängen. Auch das Betriebsklima ist ausgeglichener und angenehmer.

Nicht nur das: Mitarbeiter, die einen wertschätzenden Umgangston an den Tag legen, können beruflich davon profitieren:

  • Zusammenarbeit mit Kollegen spielt eine Rolle

    Wer höflich und freundlich zu seinen Kollegen ist, mit dem wird gerne zusammengearbeitet. Wir haben lieber den fairen Teamplayer als den übel gelaunten Miesepeter in unserem Team – und Teamfähigkeit ist eine gefragte Eigenschaft bei vielen Vorgesetzten und Personalentscheidern.

  • Guter Umgangston schafft Vertrauen

    Mitarbeitern, die sich zu benehmen wissen, trauen Vorgesetzte mehr zu. Wer durch seinen guten Umgangston mehrmals positiv aufgefallen ist, wird eher für repräsentative Aufgaben in Frage kommen.

    Präsentationen oder die Einarbeitung neuer Mitarbeiter werden eher denjenigen Mitarbeitern anvertraut, die sich durch einen respektvollen und sensiblen Umgang auszeichnen.

  • Verhalten Dritten gegenüber wird bewertet

    Abgesehen von der Teamfähigkeit beurteilen Vorgesetzte auch das generelle Verhalten anderen Mitarbeitern gegenüber. Auch hier gilt, dass sich Mitarbeiter mit einer guten Kinderstube eher für eine Gehaltserhöhung oder den nächsten Karriereschritt empfehlen.

    Besonders in Branchen mit Kundenkontakt ist ein guter Umgangston ohnehin ein K.O.-Kriterium für das weitere berufliche Vorankommen. Vertriebsmitarbeiter, die regelmäßig die Kunden vergrätzen, werden sicherlich nicht lange im Vertrieb arbeiten.

  • Sympathische Menschen haben es leichter

    Bevor es dazu kommen kann, dass sich Mitarbeiter im Umfeld des Unternehmens beweisen können, müssen sie zunächst das Vorstellungsgespräch bewältigen. Und auch hier zeigt sich, dass Menschen mit guten Umgangsformen deutlich im Vorteil sind.

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Rauer Umgangston führt zu Fehlern

Wem die genannten Gründe noch nicht ausreichen, um sich für gutes Benehmen und einen respektvollen Umgang miteinander zu entscheiden, der sollte sich die Untersuchungsergebnisse der Psychologin Rhona Flin von der schottischen Universität Aberdeen näher ansehen.

Der im British Medical Journal veröffentlichte Artikel kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Nicht nur die Stimmung unter den Mitarbeitern leidet bei einem rauen Umgangston, er kann auch die Konzentration, Aufmerksamkeit und damit letztlich auch die Leistung der Mitarbeitern mindern.

Das bestätigt auch ein weiteres Untersuchungsergebnis, zum dem Flin kommt. In einem weiteren Versuch teilte sie Schüler in zwei Gruppen ein. Beide Gruppen sollten Gedächtnisaufgaben lösen und kreative Leistungen erbringen. Der Unterschied zwischen beiden Gruppen: Eine Gruppe wurde, während die Aufgaben gelöst werden sollten, von dem Versuchsleiter beleidigt, die andere wurde in Ruhe gelassen.

Die beschimpfte Gruppe zeigte in der sich anschließenden Auswertung deutlich schlechtere kognitive Leistungen als die Gruppe, die freundlich bis neutral behandelt wurde.

Schroffer Umgang ist noch kein Mobbing

Obwohl es sich für manche Mitarbeiter vielleicht anders anfühlt, ist nicht jeder unhöfliche und raue Umgang Mobbing.

Zu diesem Ergebnis kam das Arbeitsgericht Frankfurt in einem Urteil (Az.: 7 BV 162/12). Konkret ging es dabei um eine Managerin, die bei einem Versicherungsunternehmen beschäftigt war. Aufgrund des sehr unhöflichen und barschen Umgangstons in der Firma, kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit ihren Vorgesetzten.

Das steigerte sich derart, dass die Frau arbeitsunfähig wurde und deshalb nicht mehr zur Arbeit erscheinen konnte. Als die Ärzte ihr nach einiger Zeit attestierten, dass sie soweit gesund sei, wieder an den Arbeitsplatz zurückzukehren, weigerte sich die Frau. Die Begründung: Der raue Umgangston würde mit Sicherheit weiter fortbestehen und sie weiter gemobbt werden. Innerhalb kurzer Zeit würde sie so wiederum erkranken. Das wolle sie vermeiden.

Auch nach mehrmaligen Aufforderungen ihres Arbeitgebers kehrte die Frau nicht an ihren Arbeitsplatz zurück. In der Folge kündigte ihr ihr Arbeitgeber fristlos aufgrund beharrlicher Arbeitsverweigerung.

Dagegen klagte die Frau vor Gericht. Sie konnte aber lediglich nachweisen, dass es in der Firma ein schroffer Umgangston herrscht. Um eine Kündigungsschutzklage anzustrengen, hätte die Mitarbeiterin ihrem Arbeitgeber gezieltes Mobbing nachweisen müssen. Dazu hätte der Arbeitgeber gezielt die Würde seiner Mitarbeiterin angreifen müssen.

Das ist jedoch nicht geschehen oder konnte von der Mitarbeiterin nicht belegt werden. Aus diesem Grund wurde die Klage abgewiesen und die fristlose Kündigung für zulässig erklärt.

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Wie kann ich mir ein dickes Fell zulegen

Wir sehen also: Mitarbeiter müssen auch mit einem schroffen Umgangston zurecht kommen. Das fällt dem einen leichter, dem anderen schwerer. Besonders sensible Menschen haben Probleme, mit harschen Umgangsformen.

Damit sie trotzdem nicht an ihrem Job verzweifeln, sollten sie folgende Tipps für mehr Resilienz kennen:

  • Befreien Sie sich von Selbstzweifeln

    Lassen Sie sich nicht von jeder unfreundlich formulierten E-Mail den Tag verderben. Sie sind sicherlich nicht die einzige Person, der ihr Vorgesetzter (Kollege, Kunde) eine derart formulierte Nachricht zukommen lässt. Und das ist auch der Knackpunkt.

    Lassen Sie diese Dinge nicht zu nah an sich heran. Zunächst einmal sind nicht Sie als Person damit gemeint, ihr Vorgesetzter (Kollege, Kunde) ist einfach ein ungehobelter Zeitgenosse – und das hat nichts mit Ihnen zu tun.

  • Raus aus dem Gedankenkarussel

    Einige Menschen neigen dazu, unhöfliches Verhalten von Dritten trotzdem auf sich zu beziehen. Nach mehreren negativen Bemerkungen, die auch nicht alle an ein und demselben Tag stattgefunden haben müssen, setzt sich das Gedankenkarussel in Bewegung.

    Was mache ich falsch? Wieso mag mich XY nicht? Was kann ich ändern, damit er/sie sich anders mit gegenüber verhält?

    Sind nur einige der Fragen, die sie beschäftigen. Geben Sie diesen Gedanken aber nicht zu viel Raum, es macht Sie langfristig nicht glücklich.

  • Nachdenken nur zu bestimmten Zeiten

    Wer sich trotzdem nicht davon trennen kann, den Sinn hinter einem ungehobelten Umgangston zu hinterfragen, der sollte das nur zu bestimmten und vor allem auch begrenzten Zeiten tun.

    Anfangs können Sie sich dafür jeden Tag 15 bis 20 Minuten reservieren, in denen Sie über die schlechten Manieren ihres Kollegen nachdenken dürfen. Achten Sie jedoch genau darauf, dass Sie den Zeitrahmen nicht sprengen.

    Nach einigen Wochen können Sie damit anfangen, nach und nach die Grübel-Zeiten zu begrenzen. Dabei starten Sie bei einigen Minuten, bis Sie es schließlich schaffen, die schlechten Gedanken an nun noch einem Tag in der Woche zuzulassen.

  • Erkennen Sie ihre eigenen Schwächen

    Finden Sie heraus, auf welche Art von E-Mail oder Äußerung Sie besonders empfindlich reagieren. Das ist manchmal gar nicht so einfach und erfordert genaue Selbstbeobachtung.

    Ein Ärger-Tagebuch oder etwas Vergleichbares kann Ihnen dabei helfen, Ihren wunden Punkt zu identifizieren. Notieren Sie, wann und worüber Sie sich geärgert haben und ordnen Sie Ihren Ärger auf einer Skala von 1 bis 10 ein.

    Nach einigen Wochen werden Sie einen guten Überblick über diejenigen Dinge haben, auf die Sie besonders empfindlich reagieren.

    Begegnen Ihnen diese im Arbeitsalltag sind Sie vorbereitet und können sich erklären, warum Sie in dieser Situation genau so und nicht anders reagieren. Das setzt einen Prozess in Gang, der Ihnen helfen kann, langfristig besser mit diesen Bemerkungen oder Verhaltensweisen umzugehen.

[Bildnachweis: Photographee.eu by Shutterstock.com]

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