Bewerbungsstrategie: Alle Tipps und Tricks

Stellen suchen, Unternehmen recherchieren, Bewerbungen schreiben: Der Bewerbungsprozess kann aufwändig sein. In dem Gewusel aus Optionen, Jobangeboten und Ratgebern verlieren nicht wenige das Ziel aus den Augen – und verzetteln sich. Meist steckt dahinter eine fehlende Bewerbungsstrategie. Strategie – das klingt hochtrabend. Es geht schließlich „nur“ um eine Bewerbung. Aus der Erfahrung heraus wissen wir aber: Ohne Bewerbungsstrategie sabotieren sich viele Bewerber selbst und lassen wertvolles Potenzial ungenutzt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie eine Bewerbungsstrategie entwickeln, damit den Bewerbungsprozess optimieren und schneller einen Job finden…

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Bewerbungsstrategien entwickeln: Nicht ohne Ziele!

Warum überhaupt eine Bewerbungsstrategie? Eine Strategie ist – laut Definition – ein genauer Plan, der dazu dient, ein konkretes Ziel zu erreichen. Kurz: Es geht dabei um ein systematisches, zielgerichtetes Vorgehen. Der Effekt einer Strategie ist: Sie fokussieren sich, konzentrieren Zeit und Energien und gehen dadurch effizienter vor. Meist auch erfolgreicher. Die Bewerbungsstrategie erfüllt drei grundlegende Funktionen:

  1. Definieren

    Am Anfang steht die Selbstanalyse: Wer bin ich? Was kann ich? Wo stehe ich? Wo will ich hin? Bestimmen Sie zuerst Ihren beruflichen Standort. Sind Sie mit Ihrem Beruf (im Wortsinn!) und dem aktuellen Job zufrieden? Lautet die Antwort „Nein“, formulieren Sie ein klares berufliches Ziel: Welcher Beruf würde Sie glücklich machen? Welche Position streben Sie an? In welchen Branchen? Bei welchen Arbeitgebern? Alles möglichst konkret! Also nicht: „Ich würde gerne im Marketing arbeiten.“ Sondern: „Ich würde gerne im Online-Marketing für einen Konsumgüterhersteller arbeiten und dort in 5 Jahren den Bereich verantworten. Mir sind flexible Arbeitszeiten wichtig, ebenso ein Arbeitsort in der Nähe.“

  2. Priorisieren

    Sie kennen den Ausgangspunkt und das Ziel. Daraus ergibt sich ein klarer Kurs. Im zweiten Schritt legen Sie daher die Marschrichtung für die Jobsuche fest: Was müssen Sie vorbereiten? Besitzen Sie alle erforderlichen Qualifikationen? Was müssen Sie noch lernen? Welche Informationen müssen Sie noch recherchieren? Wie gehen Sie vor? Wie ist die perfekte Reihenfolge der nächsten Schritte?

  3. Exekutieren

    Stehen alle Schritte fest, müssen Sie diese natürlich auch umsetzen. Und zwar genau nach der durchdachten und optimierten Vorgehensweise. Natürlich können Sie den Ablauf im laufenden Prozess jederzeit verfeinern oder aus Fehlern lernen. Wichtig ist aber, dass Sie nichts komplett anderes anfangen, sondern zielgerichtet Ihrer Bewerbungsstrategie treu bleiben. Sonst können Sie sich die Aktion gleich sparen.

Erst wenn Sie Ihre (beruflichen) Ziele kennen, können Sie entsprechende Stellenangebote besser bewerten. Womöglich fanden Sie bisher bestimmte Arbeitgeber attraktiv. Nun aber – nach dieser Vorarbeit – merken Sie, dass ein Arbeitsplatz dort Sie kaum Ihren privaten Plänen und der gewünschten Entwicklung näherbriingt.

Mithilfe der Bewerbungsstrategie schärfen Sie Ihre Perspektive auf potenzielle Jobs und schätzen diese realistischer ein. Das kann übrigens genauso bedeuten, dass Sie sich ehrlich (!) mit Ihren Stärken und Schwächen befassen und merken, welche Berufsbilder (leider) so gar nicht zu Ihnen passen. Nicht schlimm! Besser jetzt als später im Job.

Ohne Bewerbungsstrategie? Die Folgen

Die selbstkritische Auseinandersetzung ist nicht immer einfach oder angenehm. Deshalb wird sie von vielen Bewerbern gemieden. So schmerzhaft und desillusionierend manche Erkenntnis auch sein mag, ohne diesen Prozess können weder Ihre Jobsuche noch die Bewerbung und der Berufseinstieg erfolgreich sein. Ohne eine solche Bewerbungsstrategie finden Sie zwar vielleicht irgendeinen Job, doch dieser…

  • passt nicht zu Ihren wahren Wünschen und Bedürfnissen.
  • lässt sich dauerhaft nicht mit Ihren privaten Plänen vereinbaren.
  • über- oder unterfordert Sie und wird über kurz oder lang zum Problem.
  • füllt Sie nie ganz aus und lässt die Unzufriedenheit steigen.
  • ist kein echter Karriereschritt und dient daher auch nicht als Basis für Ihre weitere berufliche Entwicklung.

Klar können Sie den perfekten Job auch zufällig und ohne Bewerbungsstrategie finden. Die Chancen dafür sind aber gering. Und Hoffnung ist kein Konzept. Jedenfalls nicht für 40 Jahre (erfülltes) Berufsleben.

Arbeitslos? Freunde mit Job helfen schneller

Haben Sie Freunde mit einem Job? Gut so! Wer arbeitslos ist oder einen Job sucht und solche Freunde hat, findet schneller eine neue Stelle, so das Ergebnis einer Studie des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA). Demnach steigt die Chance auf einen neuen Job mit jedem nicht-arbeitslosen Freund um durchschnittlich 3,7 Prozentpunkte.

Im Schnitt fand jeder Fünfte innerhalb eines Jahres eine neue Anstellung. Waren die drei besten Freunde ebenfalls arbeitslos, lag die Erfolgsquote nur noch unter zehn Prozent. Gingen hingegen alle drei einer Beschäftigung nach, erhöhte sich die Chance auf fast 30 Prozent. Erklärung der Wissenschaftler: Der soziale Druck durch die beschäftigten Freunde erhöhe die eigenen Anstrengungen bei der Jobsuche. Vor allem der Informationsvorsprung durch Freunde, die auf offene Stellen hinweisen, sei ein maßgeblicher Erfolgsfaktor.


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Bewerbungsstrategien für Berufseinsteiger

Aller Anfang ist schwer. Muss er aber nicht sein! Das gilt für Berufseinsteiger wie für Quereinsteiger. Die meisten beginnen – klassisch – mit der Stellensuche in Jobbörsen. Falsch ist das nicht. Aber an der Stelle zu früh. Finden Sie keinen Job oder kassieren nur Absagen, wachsen Frust und Torschlusspanik. Und meist auch die Lücke im Lebenslauf. Unser Rat daher auch hier: Behalten Sie einen klaren Kopf – und gehen Sie strategisch gezielt vor:

1. Schärfen Sie Ihr Profil

Wer frisch von der Uni kommt oder die Branche und Profession wechselt, hat wenig bis keine Berufserfahrung. Die meisten Hochschulabsolventen sind eher Generalisten als Spezialisten. Das gilt für die anderen Absolventen aber auch. Bleiben Sie also selbstbewusst. Wichtiger ist, dass Sie sich zuerst strategisch und eindeutig positionieren:

  • Was unterscheidet Sie von den Bewerbern?
  • Warum sollte sich ein Personaler für Sie entscheiden?
  • Worin liegt Ihr spezifischer Mehrwert?
  • Was sind Ihre Erfahrungen?
  • Was hat die Firma davon, wenn man Sie einstellt?

Entwickeln Sie ein klares Kompetenzprofil von sich und kommunizieren Sie das auch online – auf Linkedin oder Xing. Bewährt haben sich hier auch sogenannte Bewerbungsvideos. Diese lassen sich im Lebenslauf (per Link oder QR-Code) einbauen und werden von Personalern gerne gesehen, weil sie „authentisch sind und das Profil abrunden.“ Sie können sich damit aber genauso im Internet und in den sozialen Medien positionieren.

2. Orientieren Sie sich an der Nachfrage

Bevor Sie Ihre Bewerbungsunterlagen an irgendwelche Arbeitgeber versenden, fragen Sie sich bitte: Wer hat den größten Bedarf für einen Menschen mit Ihrem Profil? Bei einem Ingenieur für Kunststofftechnik ist die Zielbranche relativ klar. Bei einer Kulturwissenschaftlerin wird die Antwort schwieriger, weil es zugleich mehr und weniger Möglichkeiten gibt. Da hilft nur gründliche Recherche, wo Sie mit welcher Qualifikation punkten können.

Ähnliches gilt für die Betriebsgröße: Große Firmen und Konzerne mit mehr als 2000 Beschäftigten nehmen zwar die meisten Bewerber auf, werden aber deswegen aber oft überrannt. Relativ sinken also die Bewerbungschancen. Selbst Bestnoten bieten keine Job-Garantie. Deswegen kann es sich rentieren, sich speziell bei Kleinbetrieben und Mittelständlern umzusehen. Die suchen meist händeringend nach Fachkräften, bieten gute Perspektiven, bekommen aber kaum Bewerbungen, weil sie niemand auf dem Radar hat. Nutzen Sie diese Chance!

3. Gehen Sie aktiv auf Firmen zu

Stellenanzeigen spielen bei der Besetzung offener Positionen zwar weiterhin ein große Rolle. Ein Drittel aller Absolventen findet laut einer Studie der Uni Bochum so zum Job. Zwei Drittel aber eben auch nicht. Warten Sie also nicht, bis die richtige Stelle ausgeschrieben wird. Nutzen Sie vielmehr kaum bekannte Alternativen:

  • Initiativbewerbung
    Der verdeckte Stellenmarkt ist rund doppelt so groß wie der bekannte in Jobbörsen und Suchmaschinen. Es sind vakante Stellen, die nie ausgeschrieben werden, weil sie schon vorher besetzt werden. Zum Beispiel, weil sich Top-Talente dort per Initiativbewerbung beworben haben. Manche Unternehmen schreiben sogar auf Ihre Website, dass Initiativbewerbungen willkommen sind. Im Zweifel: telefonisch nachfragen.
  • Jobmessen
    Es gibt inzwischen zahlreiche Job- und Karrieremessen. Reale und virtuelle. Die meisten sind für Bewerber kostenlos. Gehen Sie dorthin und kontaktieren Sie dort die Vertreter Ihrer Wunschfirmen. Idealerweise haben Sie vorab einen Termin vereinbart.
  • Social Media
    Viele Unternehmen betreiben heute Employer Branding. Heißt: Sie stellen sich im Internet als attraktiver Arbeitgeber dar. Entsprechend pflegen sie dort Karriereseiten, Firmen-Fanseiten, Twitter- oder Linkedin-Accounts. Weil dahinter nicht Personaler, sondern meist Social Media Manager agieren, kommen Sie extrem „niedrigschwellig“ in Kontakt. Antwort garantiert. Schließlich will die Firma ihr Image polieren.
  • Passive Bewerbung
    Sie können nach einem Job aktiv suchen – oder gefunden werden. In der Fachsprache nennt sich diese Bewerbungsstrategie „Passive Jobsuche„. Dazu profilieren Sie sich im Internet – zum Beispiel mit einem eigenen Fachblog oder Bewerberblog und allen erforderlichen Schlüsselbegriffen („Keywords“) als Expertin oder Experte. Kurz: Sie zeigen, was Sie können und suchen.

Egal, welche Strategie Sie wählen: Bevor Sie loslegen, machen Sie immer Ihre Hausaufgaben und seien Sie stets informiert – über die jeweilige Branche oder das Zielunternehmen. Zum Beispiel, indem Sie konkret auf die Anforderungen aus der Stellenanzeige eingehen. Belegen Sie Kompetenzen durch Beispiel (nicht nur behaupten!). Vor allem: Streuen Sie Ihre Bewerbungsmappen, Kurzbewerbungen und Anschreiben nicht wild im Markt. Das wirkt immer verzweifelt und macht Sie klein. Dosierte und zielgerichtete Bewerbungen sind erfolgreicher.

4. Fahren Sie mehrgleisig

Beschränken Sie sich bitte nie auf nur eine Suchstrategie. Ziel jeder Bewerbungsstrategie ist, mehrere funktionierende Wege und Kanäle zu identifizieren und auch zu nutzen. Fragen Sie sich also auch, wo sich Ihre Zielgruppe aufhält. Wollen Sie Kontakt zu bestimmten Geschäftsführern? Dann besuchen Sie beispielsweise Kongresse und Events, wo diese hingehen. Kurz: Netzwerken Sie! Online wie offline.

Vitamin B beschleunigt die Stellensuche erheblich. Absolventen sollten den Kontakt zu Ihren Professoren ebenso nutzen wie die Career Services an der Hochschule. Berufsanfänger können ebenso Barcamps besuchen – oder Stellengesuche in der Lokalzeitung schalten. Beide Wege haben sich schon oft bewährt.

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Optimieren Sie Ihre Bewerbungsunterlagen

Im Laufe des Bewerbungsprozesses werden Sie mindestens nach einer der drei typischen Bewerbungsformen gefragt:

Damit Sie im Rahmen Ihrer Bewerbungsstrategie für alle Fälle gewappnet sind, empfiehlt es sich, die Unterlagen in allen drei Varianten vorzubereiten und auf das jeweilige Format zu optimieren (etwa auch mit Online-Bewerbungsmappe). So sind Sie perfekt vorbereitet und können sofort und zielgerichtet auf ein Stellenangebot reagieren.

6 Checkpoints der Bewerbungsstrategie

Jede Bewerbung – ob Sie diese nun online oder klassisch per Post einreichen -, durchläuft allerdings sechs typische Prüfungsphasen. Jede Hürde davon gilt es Schritt für Schritt zu meistern, um die Chancen auf den Job zu steigern. Es kann sein, dass Personaler die Reihenfolge der Checkpoints anders wählen. Diese sechs Punkte bleiben aber immer gleich wichtig. Ich Unterlagen sollten alle davon problemlos passieren:

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1. Sind die Unterlagen vollständig?

Die Stellenausschreibung verlangt explizit ein Motivationsschreiben, plus tabellarischem Lebenslauf sowie Referenzen oder Empfehlungsschreiben? Dann sollten Sie keine Kurzbewerbung schicken. Unvollständige Bewerbungsunterlagen werden bis auf wenige Ausnahmen sofort aussortiert. Teils heute durch Software – sogenannte CV-Parser.

Ihre Bewerbung ist zugleich eine erste Arbeitsprobe. Der Arbeitgeber sagt: „Bitte schicken Sie mir…“ – und Sie liefern etwas anderes. So beginnt kein glorreiches Arbeitsverhältnis. Dasselbe gilt für Bewerbungen, die deutlich nach Ablauf einer Bewerbungsfrist eingesandt werden oder auf einem komplett anderen Weg. Wenn sich das Unternehmen Bewerbungen per E-Mail wünscht, können Kandidaten kaum mit einer klassischen Bewerbungsmappe punkten. Apropos Bewerbungsunterlagen… Diese werden korrekt in dieser Reihenfolge aufgebaut:
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2. Ist der erste Eindruck ansprechend?

Kein Personaler würde offen zugeben, dass er oder sie einen Bewerber subjektiv nach dem Anschein und Design der Unterlagen bewertet. Trotzdem machen es alle. Für die erste Durchsicht und Lektüre der Bewerbungen bleiben oft kaum mehr als 2 Minuten Zeit. Gegen die Macht des ersten Eindrucks ist kein Kraut gewachsen.

Weil dieser erste Eindruck viel darüber entscheidet, mit welchem Wohlwollen die Bewerbung weitergelesen wird, sollten Sie Zeit in das Layout, die Übersichtlichkeit und Struktur investieren. Nur so können Sie sich positiv von Mitbewerbern abheben. Das beginnt beim professionellen Bewerbungsfotos (das nach wie vor gern gesehen wird) und geht weiter bei der gewählten Schriftart, den Zeilenabständen, Farben, grafischen Elementen und natürlich der korrekten Rechtschreibung. Faustregel: Alle selbstgestalteten Unterlagen sollten einheitlich gestaltet sein und wie „aus einem Guss“ wirken.

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3. Sind alle Muss-Qualifikationen erfüllt?

Der dritte Checkpoint ist der Lebenslauf. Er wird meist noch vor dem Bewerbungsschreiben gelesen. Grund und Kernfrage der Personaler: Bringt der Bewerber überhaupt alle erforderlichen Muss-Qualifikationen mit? Diese stehen deutlich in jeder Stellenanzeige. Muss-Qualifikationen erkennen Sie an Formulierungen, wie „Sie bringen mit…“, „Sie besitzen…“. Dabei geht es meist um:

Kann-Kompetenzen hingegen erkennen an weichen Formulierungen, wie „wünschenswert sind darüberhinaus…“. Dazu zählen vor allem:

Werden beispielsweise mindestens drei Jahre Berufserfahrung vorausgesetzt, haben es Bewerber, die direkt von der Uni kommen, deutlich schwerer oder werden gar nicht erst berücksichtigt. Achten Sie deshalb genau darauf, alle geforderten Muss-Qualifikationen zu nennen und zu erfüllen (natürlich ohne zu lügen).

4. Stimmt die Motivation?

Jetzt geht es an das Bewerbungsanschreiben: Ob Initiativbewerbung oder Blindbewerbung – immer wollen Personaler wissen, WARUM Sie sich ausgerechnet hier bewerben. Mit der Motivation für die Stelle können Sie direkt im Einleitungssatz beginnen – oder sie als Höhepunkt im Schlusssatz platzieren. Hauptsache, Sie schaffen einen deutlichen Bezug zwischen Ihren Qualifikationen und dem Job.

Im Anschreiben sollten unbedingt Ihre Leidenschaft und Begeisterung zwischen den Zeilen deutlich werden. Natürlich auch nicht zu viel davon, weil es sonst unglaubwürdig wirkt. Beides sollte aber echt und spürbar sein, um zu überzeugen.

5. Ist der Lebenslauf lückenlos?

Haben Ihre Motivation und Persönlichkeit im Anschreiben überzeugt, wird der Lebenslauf einer intensiveren Prüfung unterzogen. Kernfragen hierbei:

  • Welche Stationen hat der Kandidat absolviert?
  • Wie zielstrebig war er oder sie dabei?
  • Lässt sich ein roter Faden erkennen?
  • Welche Erfolge kann der/die Bewerber(in) vorweisen und warum?

Geübte Personaler haben einen untrügerischen Blick darauf, ob der Lebenslauf Lücken hat. Die machen sofort misstrauisch. Verlief Ihre bisherige Laufbahn nicht allzu geradlinig, kaschieren Sie das bitte nicht, sondern gehen Sie ehrlich und konstruktiv mit den Brüchen im Lebenslauf um. Nichts davon ist eine Schande – auch keine Arbeitslosigkeit im Lebenslauf -, solange Sie dies klug begründen.

6. Was sagen andere?

Papier ist geduldig. Und behaupten lässt sich Vieles. Deshalb achten Personaler zum Schluss noch einmal darauf, was Dritte über Sie sagen. Bisherige Arbeitgeber oder Weggefährten wie Vorgesetzte, Mentoren, Kunden. Das nach wie vor beliebte Instrument dazu sind Arbeitszeugnisse. Sie müssen gesetzlich zwar stets „wahr“ und „wohlwollend“ formuliert sein. Die wahre Bewertung steckt aber oft zwischen den Zeilen – in den sogenannten Geheimcodes.

Als Alternative zu den Zeugnissen etablieren sich zunehmend sogenannte Referenzen und Empfehlungsschreiben (eingeschränkt auch Tätigkeitsbeschreibungen). Dabei verbürgt sich der Referenzgeber namentlich für Sie und Ihre Kompetenzen – und das freiwillig, mit Telefonnummer. Das macht die Aussagen extrem glaubwürdig.

Egal, ob Referenzen oder Zeugnisse: In „vollständigen“ Bewerbungsunterlagen dürfen sie nicht fehlen. Erwähnt werden sie entweder am Ende des Anschreibens oder auf einem Deckblatt im „Anlagenverzeichnis. Oder Sie legen dazu eine eigene Referenzliste an. Das ist aber Geschmacksache.

Fazit

Hat Ihre Bewerbung all diese Checkpunkte durchlaufen (und vor allem bestanden), folgt in aller Regel die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Damit sind Sie ein gutes Stück weiter. Entscheidend ist, dass Sie bei all diesen Bewerbungsstrategien langfristig motiviert und auch engagiert bleiben. Das kann zuweilen frustrierend werden, wenn Sie viel machen, aber nur Absagen kassieren (oder nicht mal die). Halten Sie bitte trotzdem durch und nehmen Sie das alles nicht persönlich! Vielleicht ist das auch ein Wink, die gewählte Bewerbungsstrategie noch einmal zu korrigieren und weiter zu optimieren.

Betrachten Sie die Jobsuche wie ein Projekt, das Sie gerade (Fulltime) managen. Sie sind nicht arbeitslos, sondern Freelancer. Ihr aktueller Job: die Jobsuche. Wie in jedem Job läuft dabei nicht alles glatt. Aber Sie werden mit der Zeit immer besser – bis zum erfolgreichen Profi.


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