Definition: Was bedeutet Reputation?
Reputation (Deutsch: Ansehen, Stellung) beschreibt den Ruf und das langfristige Image, das eine Person, Gruppe oder ein Unternehmen bei Außenstehenden hat. Die Reputation zeigt, wie andere einen wahrnehmen sowie welche Meinungen und Bewertungen verbreitet sind. Synonym wird auch von Leumund, Prestige oder Renommee gesprochen.
Eine Reputation basiert überwiegend auf Erfahrungen und entsteht durch wiederholte Erlebnisse oder Verhaltensweisen. Am Ende spiegelt sie das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit einer Person oder Organisation wider und entscheidet maßgeblich darüber, wie andere damit interagieren.
Reputation prägt Erwartungen
Die Reputation richtet den Blick jedoch nicht nur in die Vergangenheit, sondern ist ebenso eine Prognose für die Zukunft: Ein guter Ruf ist zugleich ein Versprechen und schürt positive Erwartungen, denen Betroffene gerecht werden müssen – ansonsten verspielen sie ihre Reputation wieder.
Betriebswirtschaftlich gilt Reputation als ein wichtiger, immaterieller Wert und ist entscheidend für die Beziehungen zu Kunden, Partnern, Investoren und potenziellen Arbeitnehmern (siehe: Employer Branding).
Auch privat ist die persönliche Reputation maßgebend für den beruflichen Erfolg: Sie steigert die Arbeitsmarktattraktivität oder Bewerbungschancen.
Reputation vs. Image – Unterschied
Reputation und Image sind enge Verwandte, es gibt jedoch einen Unterschied:
- Image ist eher ein kurzfristiger, gezielt gestalteter Gesamteindruck.
- Reputation bezeichnet die langfristig etablierte Wahrnehmung durch konkrete Erfahrungen und Verhaltensweisen.
Das Wort „Reputation“ ist übrigens ein Lehnwort und stammt ursprünglich vom Französischen „réputation“ (= Ansehen, Ruf) bzw. vom Lateinischen „reputatio“ (= Berechnung, Erwägung) ab.
Reputation Entstehung: Welche Elemente prägen sie?
Reputation entsteht nicht einfach über Nacht. Sie wird gleich von mehreren Elementen geprägt – und das konstant über einen längeren Zeitraum. Zu den wichtigsten Komponenten einer Reputation gehören:
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Qualität und Werte
Eine gleichbleibend hohe Qualität und Wertbeständigkeit von Produkten, Dienstleistungen und Leistungen (auf der Arbeit) stärken das Vertrauen in eine Marke oder Person.
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Verhalten
Auf Unternehmensebene betrifft das vor allem den Kundenservice und Umgang mit Reklamationen; im Privaten ist es vornehmlich, wie ehrlich, konsistent und freundlich jemand ist.
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Kommunikation
Werte wie Integrität, Loyalität oder hohe Moral sowie Transparenz und das Einhalten von Versprechen sowie der ehrliche Umgang mit Fehlern sind zentral für eine gute Reputation.
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Öffentliche Wahrnehmung
Visuelle Identität und Wiedererkennbarkeit (Firmenname, Logo, Design) tragen zur expressiven Reputation bei. Hinzu kommt, womit die Marke in der Öffentlichkeit assoziiert wird.
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Erfahrungen
Zur Wahrnehmung gehören ebenfalls positive wie negative Erfahrungen und Erlebnisse mit der Marke oder Person. Insbesondere die Bewertungen daraus beeinflussen das Bild nachhaltig.
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Zuverlässigkeit
Zuverlässigkeit und eine konsistente Leistung stärken das Vertrauen in die Marke oder Person und verstärken die emotionale Bindung.
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Mundpropaganda
Was wird über die Marke oder Person erzählt? Gerüchte ebenso wie gezielte PR prägen den Ruf. Hinzu kommen Medienpräsenz und digitale Sichtbarkeit in Social Media und Fachbeiträgen, die die Meinungsbildung stützen.
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Verantwortungsbewusstsein
Gesellschaftliches und soziales Engagement sowie Maßnahmen im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit oder Corporate Social Responsibility stärken den Ruf nachhaltig.
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Innovationen
Die Fähigkeit, Trends zu erkennen, sich anzupassen und zukunftsorientiert zu handeln, gilt als wichtiger Reputationsfaktor und wird vor allem von Stakeholdern honoriert.
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Unternehmenskultur
Die erlebte und gelebte Unternehmenskultur prägt die Mitarbeiterzufriedenheit – und die wiederum strahlt nach außen und wird dort als Reputation wahrgenommen.
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Erfolg
Nichts ist sexyer als Erfolg. Wirtschaftlicher oder persönlicher Erfolg bei Marktstellung, Gewinn oder Karriere wirken sich enorm anziehend aus und machen eine Marke zum Vorbild.
Weitere Elemente – insbesondere bei Unternehmen
Zu den klassischen Faktoren einer guten Reputation kommen vor allem bei Unternehmen und Organisation noch ein paar weitere Bausteine hinzu:
All diese Faktoren greifen und wirken häufig ineinander bzw. zusammen, sodass der Aufbau einer positiven Reputation ein kontinuierlicher und ganzheitlicher Prozess ist, der sowohl strategische als auch permanente Maßnahmen erfordert.
Reputation Bedeutung in der Arbeitswelt
Gerade im Berufsleben ist es wichtig, positiv wahrgenommen zu werden und einen entsprechend guten Ruf zu besitzen. Das gilt für Mitarbeiter wie Unternehmen gleichermaßen. Eine gute Reputation gilt heute als entscheidender Erfolgsfaktor und beeinflusst sowohl die geschäftliche Entwicklung und den Zugang zu Top-Talenten sowie die Chancen bei Bewerbung oder Beförderung.
Bedeutung für Mitarbeiter
Für Beschäftigte ist die Reputation zentral, um zum Beispiel als Fachkraft und Experte wahrgenommen zu werden. Das steigert den eigenen Marktwert und hat zahlreiche positive Effekte bei der Gehaltsverhandlung oder bei einem Jobwechsel.
Bedeutung für Unternehmen
Arbeitgeber haben gleich mehrere Gründe, um ihre Reputation zu verbessern: Sie ziehen damit Top-Talente sowie Kunden und Investoren magnetisch an. Gleichzeitig können Sie damit ihr Angebote, die Produkte oder Dienstleistungen von der Konkurrenz abheben und sich im Markt differenzieren. Neben Preis und Leistung spielen der gute Ruf und Kundenbewertungen bei Konsumentenentscheidung eine immer wichtigere Rolle.
Wie kann ich Reputation aufbauen & verbessern?
Reputation ist das Ergebnis eines Marathons, kein Sprint! Die Kunst ist nicht, möglichst schnell ein Image aufzubauen, sondern eine positive Reputation so lange wie möglich zu halten. Der Reputationssufbau erfordert daher vor allem Ausdauer, Geduld und ein langes Durchhaltevermögen.
Um Ihre Reputation gezielt zu verbessern, empfehlen wir ein strategisches und konsistentes Vorgehen über mehrere Bereiche hinweg:
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Zuverlässigkeit beweisen
Halten Sie alle Zusagen ein und liefern Sie stets pünktlich und in hoher Qualität ab. Verlässliche und beständige Leistungen schaffen langfristiges Vertrauen.
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Kompetenz demonstrieren
Übernehmen Sie herausfordernde Aufgaben und teilen Sie Ihr Fachwissen. Zeigen Sie Engagement im Job und viel Eigeninitiative, z.B. durch Mitarbeit an Prestige-Projekten oder durch öffentliche Fachbeiträge.
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Netzwerke knüpfen
Pflegen Sie vertrauensvolle Beziehungen zu Kollegen, Vorgesetzten und externen Fachkräften. Ziel ist, Kontakte zu pflegen, die Ihren Ruf bestätigen und Sie weiterempfehlen.
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Online-Präsenz pflegen
Ihre digitale Visitenkarte in Fachportalen (z.B. Linkedin) und Social Media sollte Ihre Stärken widerspiegeln und einen kompetenten, konsistenten Eindruck vermitteln.
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Kommunikation stärken
Kommunizieren Sie offen und ehrlich. Konstruktive Kommunikation und ein respektvolles Auftreten – in schwierigen wie erfolgreichen Phasen – prägt Ihre Wahrnehmung nachhaltig.
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Feedback einholen
Bitten Sie gezielt um Rückmeldungen und nutzen Sie diese, um sich weiterzuentwickeln. Ein gutes Selbst- und Fremdbild hilft, Fallstricke zu vermeiden (siehe auch: Benjamin-Franklin-Effekt).
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Verantwortung übernehmen
Zeigen Sie Bereitschaft, für Fehler einzustehen und Lösungen anzubieten. Dies signalisiert Integrität und wirkt ebenfalls positiv auf die öffentliche Wahrnehmung.
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Hilfsbereitschaft zeigen
Helfen Sie anderen, ohne sofort eine Gegenleistung zu erwarten. Eine solch aufrichtige Form der Hilfsbereitschaft wirkt gleich doppelt: Sie strahlen in edlem Licht – und auch Ihnen wird eher geholfen.
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Werte leben
Haben Sie grundsätzlich hohe ethische und moralische Standards – und halten Sie sich daran. Auch wenn es Nachteile hat! An dem sprichwörtlichen Rückgrat messen viele Ihre Glaubwürdigkeit und das wahre Ansehen.
Für den Reputationsaufbau reichen kurzfristige Maßnahmen jedoch selten aus. Die Kontinuität ist entscheidend. Vermeiden Sie unbedingt eine „hübsche Fassade“ – diese hält in Zeiten von Social Media nie lange. Der Lohn ist dafür nicht nur ein besseres berufliches Standing, sondern oft auch neue Chancen im Arbeitsumfeld.
Personal Branding ABC & Canvas
Als Hilfe zur Selbstpositionierung und Markenfokussierung kann Ihnen der folgende Personal Branding Canvas dienen. Er hilft dabei, die wichtigsten Bausteine zu identifizieren und sich selber besser einzuschätzen sowie Ihre Positionierung zu optimieren (zum Vergrößern anklicken):
Zusätzlich können Sie sich unser kostenloses eBook zum Personal Branding als PDF herunterladen. Darin finden Sie in alphabetischer Reihenfolge zahlreiche Tipps und Tricks sowie wertvolle Beispiele zum Aufbau einer Eigenmarke und Online-Reputation:
Wie kann ich meinen Ruf im Job festigen?
Reputationsarbeit ist manchen peinlich oder unangenehm. Sie kommen im Job aber nicht daran vorbei – sonst ziehen andere an Ihnen vorbei, die gezieltes Selbstmarketing betreiben. Zudem hat sich selbst in Szene zu setzen nichts mit ekelhafter Selbstbeweihräucherung zu tun. Das geht besser – zum Beispiel so:
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E-Mails
Setzen Sie Ihren Chef bei wichtigen Projektstufen oder Meilensteinen per Mail in Kenntnis oder ins CC.
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Meetings
Ergreifen Sie in Besprechungen öfter das Wort und bieten Sie stets konstruktive Lösungen und Ideen an.
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Mitarbeitergespräche
Führen Sie regelmäßige Mitarbeitergespräche mit dem Chef und zeigen Sie darin, welchen Wert Sie für das Unternehmen haben.
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Positionierung
Treten Sie im Alltag selbstbewusst auf und für Ihre beruflichen Ziele ein. Positionieren Sie sich als Leistungsträger in der Firma und verlässlicher Kollege.
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Netzwerke
Pflegen Sie Kontakte, die über den Kollegenkreis hinausgehen: Besuchen Sie z.B. Fachkongresse. Je mehr Menschen Sie kennen, desto größer die Reputation.
Schlechte Reputation: Was tun?
Während Sie sich ein hohes Ansehen lange und hart erarbeiten müssen, ist viel leichter, einen guten Ruf wieder zu zerstören. Oft reichen dazu schon ein einziger Skandal oder ein gewichtiges Fehlverhalten und die gute Reputation von einst ist futsch.
Und ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich nicht ungeniert, sondern schlecht. Mitunter kann das schlechte Renommee die berufliche Existenz und das gesamte Lebenswerk kosten. Was also tun?
Wie zerstörten Ruf wieder aufbauen?
Sollten Ihre Reputation einen Knacks bekommen haben und das Image angekrazt sein. Beginnt der gesamte Reputationsaufbauprozess praktisch wieder von vorne. Allerdings erst, wenn etwas Gras über die Sache gewachsen ist – dazu sollten Sie für einige Zeit von der (medialen) Bildfläche verschwinden.
Danach helfen die folgenden bewährten Strategien:
- Analysieren Sie sorgfältig und völlig ruhig, wie es zu der Rufschädigung kam: Was waren die Ursachen? Welche Fehler wurden gemacht? Gab es Kommunikationsprobleme?
- War es Ihre Schuld, kommen Sie an einer Entschuldigung nicht vorbei. Kommunizieren Sie offen und ehrlich die Fehler und übernehmen Sie Verantwortung. Das Eingestehen von Versäumnissen kann das Vertrauen zurückgewinnen.
- Bei falschen Tatsachenbehauptungen (Verleumdung, üble Nachrede, etc.) sollten Sie juristischen Beistand suchen und evtl. rechtliche Schritte einleiten, um schädliche Inhalte zu entfernen.
- Starten Sie eine gezielte Reputationskampagne: Erstellen Sie positive und glaubwürdige Inhalte (z.B. Fachbeiträge, Pressemitteilungen), die Ihren guten Ruf wieder aufbauen.
- Optimieren Sie Suchmaschineneinträge (SEO), damit vorrangig positive und aktuelle Inhalte erscheinen.
- Nutzen Sie Social Media und relevante Plattformen intensiv, um die eigene Sichtbarkeit und positive Wahrnehmung wieder neu zu stärken.
- Pflegen Sie den direkten Dialog mit betroffenen Gruppen: Antworten Sie sachlich und respektvoll auf Kritik oder negative Kommentare und bieten Sie, wo möglich, individuelle Lösungen an, sodass diese Stimmen verstummen.
- Entwickeln Sie einen Krisenkommunikationsplan, um rasch, konsistent und professionell auf neue Rufschädigungen zu reagieren.
- Tauchen Sie wieder öfter in den Medien auf – als geläuterte Person, der man noch immer vertrauen kann.
- Beobachten Sie laufend, wie sich die öffentliche Meinung und Wahrnehmung entwickelt, z.B. mit Google Alerts oder speziellen Monitoring-Tools.
- Sammeln Sie aktiv positives Feedback sowie sog. Testimonials und Referenzen ein und kommunizieren Sie diese kontinuierlich in Ihren Netzen.
- Pflegen Sie Transparenz, insbesondere bei der Umsetzung von Veränderungen, die Sie aus der Krise gelernt haben.
1. Ursachenanalyse & ehrliche Kommunikation
2. Rechtliche Schritte prüfen
3. Maßnahmen zur Wiederherstellung
4. Professionelles Krisenmanagement
5. Kontinuierliches Monitoring & Lernbereitschaft
Wichtig: Ein solcher Neubeginn gelingt nur mit langfristiger Konsequenz. Eine transparente, authentische und empathische Kommunikation wird von der Öffentlichkeit meist honoriert. Dann kann der Weg aus der Krise sogar eine Chance sein – und die Reputation ist am Ende stärker und stabiler als zuvor.
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