Warum sind manche Kollegen so nervig?
Die schlechte Nachricht zuerst: Nervige Kollegen gibt es in fast jedem Job. Je größer das Team, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass von mindestens einem das Nervenkonstüm regelmäßig auf die Probe gestellt wird. Der nervige Kollege betritt nur das Büro, schon könnten Sie mit den Augen rollen und müssen sich beherrschen, um den angestauten Frust nicht rauszubrüllen.
Aber warum sind einige Büronachbarn so nervig? Schuld für das Gefühl sind meist völlig unterschiedliche Persönlichkeiten und Arbeitsweisen, aber auch Einschätzungen und Erwartungen der Zusammenarbeit. So gegensätzliche Positionen wirken sehr schnell nervig – vor allem, wenn Sie acht Stunden am Tag mit der Person verbringen.
Nervige Kollegen haben keine böse Absicht
Was oft vergessen wird: Nervige Kollegen haben keine böse Absicht oder Hintergedanken. Sie stehen nicht morgens auf und denken sich: „Heute gehe ich den anderen im Job so richtig auf den Keks…“ Nach ihrer eigenen Einschätzung verhalten sie sich ganz normal – Sie bringt das Verhalten aber auf die Palme, weil Sie mit bestimmten Charaktereigenschaften nicht zurecht kommen.
Nervige Kollegen: Sprüche und Bilder
Nervige Kollegen: Entscheidend ist der Umgang
Leider können Sie sich Ihre Kollegen nicht immer aussuchen. Natürlich bekommen Sie bei einem Jobwechsel auch neue Kollegen, vermutlich gibt es aber auch im neuen Team jemanden, der Ihnen auf die Nerven geht. Müssen Sie sich also mit der anstrengenden Situation abfinden, genervt und gefrustet durchs Berufsleben schreiten? Nein, zum Glück nicht!
Sie können den richtigen Umgang mit nervigen Kollegen lernen. Denn so anstrengend und lästig Ihnen die lieben Büronachbarn mit ihren verschiedenen Eigenarten erscheinen – wenn Sie richtig reagieren, schonen Sie Ihre Nerven und verhindern, dass der Geduldsfaden reißt.
Nervige Kollegen: 10 Typen und Tipps
Sie haben mit nervigen Kollegen im Job zu kämpfen? Um weiterhin motiviert zu sein und gute Ergebnisse zu bringen, müssen Sie richtig auf die Situation reagieren. Entscheidend dafür ist, dass Sie den nervigen Kollegentyp erkennen, um sich angemessen zu verhalten. Wir zeigen die häufigsten Arten von nervigen Kollegen und geben Tipps für den richtigen Umgang:
Der Unpünktliche
Termine, Zeiten oder Deadlines sind für diesen nervigen Kollegen nur Vorschläge, keine Verbindlichkeiten. Aus 12 Uhr wird gerne mal 13:30 Uhr und beim Meeting kommt er hereinspaziert, wenn das Gespräch bereits läuft. Sein Ruf zur Unpünktlichkeit ist bekannt – das ändert aber nichts daran, wie nervig es ist, wenn Sie immer auf ihn warten müssen.
Was tun?
Chronische Unpünktlichkeit ist ein Zeichen von fehlendem Respekt. Der Kollege nimmt sich mehr heraus und hält sich nicht an Absprachen. Er glaubt, es sich erlauben zu können. Da helfen nur klare Grenzen. Akzeptieren Sie Verspätungen nicht einfach stillschweigend, das bestätigt den Kollegen nur weiter. Machen Sie stattdessen klar, dass sein Verhalten nicht geht.
Die Besserwisserin
„Das sollten wir lieber so machen…“ oder auch „Ich habe da eine viel bessere Idee…“ sind typische Sätze dieses Kollegentyps. Besserwisserei ist ein verbreitetes Phänomen im Job, da vielen auf die Nerven geht. Alles wird kommentiert und zu jedem Thema ungefragt der eigene Senf hinzugegeben.
Was tun?
Besserwisser wollen sich in Szene setzen und andere kleiner machen. Durch die Verbesserungen stellen sie sich selbst auf eine höhere Position. Verhindern Sie dies, indem Sie gar nicht auf das Gesagte eingehen und den Kollegen komplett ignorieren. Schaffen Sie dem nervigen Kollegen erst gar keine Bühne, auf der er sich präsentieren kann. Wollen Sie mehr entgegensetzen, hinterfragen Sie bis ins kleinste Detail die ungefragten Einwände. Damit rechnen Schlaumeier nicht und können nur selten damit umgehen.
Der Hilflose
Dieser Kollege kann nichts alleine. Es ist fraglich, wie er den Personaler überhaupt überzeugen und den Job bekommen konnte. Ständig braucht er noch eine Erklärung, bittet Sie um Mithilfe oder jammert, weil er wieder etwas nicht verstanden hat. Hilfsbereitschaft ist das eine, doch das Gefühl, die Arbeit des anderen zusätzlich erledigen zu müssen, ist schlichtweg nervig und anstrengend.
Was tun?
Oftmal versuchen solche Kollegen es gar nicht selbst, sondern rufen direkt nach Hilfe. Sie haben gelernt, dass sie mit dieser Masche durchkommen und sich selbst Antrengungen ersparen können. Weil immer andere das Problem lösen, gibt es gar keinen Grund, das eigene Verhalten zu ändern. Es klingt hart, doch Sie müssen den Betroffenen auch einmal hängen lassen.
Die Protagonistin
Für diese nervigen Kollegen gibt es nur einen Platz: den Mittelpunkt. Egal, ob eine Präsentation gemeinsam erstellt oder eine wichtige Aufgabe im Team erledigt wurde. Solche Kollegen drängen sich in den Vordergrund und wollen die gesamten Lorbeeren ernten. Sie denken nur an den eigenen Vorteil, wollen Anerkennung und Aufmerksamkeit von allen Seiten. Solche überzogenen Selbstdarsteller sind ungemein nervig.
Was tun?
Der Umgang ist schwierig, weil noch mehr Aufmerksamkeit den nervigen Kollegen nur freut. Eine effektive Methode: Sorgen Sie für eine sofortige Klarstellung und Korrektur. Will jemand die gesamte Verantwortung und Anerkennung für sich beanspruchen, unterbrechen Sie sofort und erklären, wer alles beteiligt war. Mit einem deutlichen „Eigentlich war es eine Teamleistung von Frau Schmitz, Herr Meier, Herr Müller und mir selbst“ nehmen Sie Protagonisten den Wind aus den Segeln. Zusätzlich sind diese nun in Erklärungsnot.
Der Choleriker
Er rastet aus, kocht vor Wut, regt sich selbst über Kleinigkeiten auf und verliert regelmäßig die Kontrolle über sich selbst. Choleriker haben sich nicht im Griff – auch andere Mitarbeiter bekommen dann die Schimpftirade ab. Das ist nicht nur nervig, sondern auch unprofessionell. Das Betriebsklima leidet und gute Ergebnisse im Team sind nicht möglich.
Was tun?
Im akuten Wutanfall können Sie nichts tun, außer abwarten, bis der Choleriker sich beruhigt hat. Im Anschluss braucht es ein Vier-Augen-Gespräch. Die klare Botschaft: So geht es auf keinen Fall weiter und der nervige Kollege muss etwas ändern. Zeigt er sich uneinsichtig oder bleibt eine Besserung aus, müssen Sie mit dem Chef sprechen, um das Problem zu lösen. Bis dahin sollten Sie diesen Typen so gut es geht meiden.
Die Faule
Alle sind im Stress, es gibt Unmengen an Aufgaben und das Team kommt kaum noch mit der Bearbeitung hinterher – und dann gibt es den einen nervigen Kollegen, der davon nichts zu merken scheint. Während alle anderen auf 120 Prozent laufen, sitzt dieser Typ faul und gemütlich an seinem Platz und schlürft eine Tasse Kaffee. Allein beim Anblick dieser Faulheit könnten Sie selbst zum Choleriker werden.
Was tun?
Was faule Kollegen liegen lassen, müssen anderen übernehmen. Das ist nervig und die falsche Strategie. Was hilft: Stellen Sie den nervigen Kollegen bloß, damit seine Nichtleistung möglichst vielen auffällt. Verteilen Sie Aufgaben ganz klar und lassen Sie den Faulenzer im nächsten Meeting auffliegen, wenn deutlich wird, dass er keinen Beitrag geleistet hat.
Der Schleimer
Jeder kennt sie, jeder hasst sie. Schleimer gehören wohl zu den nervigsten Kollegen. Sie biedern sich beim Chef an, stellen sich bei jeder Gelegenheit auf seine Seite und wollen von der guten Beziehung zur Führungskraft profitieren. Das gesamte Team kann das ständige „Oh ja Chef, schon wieder so eine tolle Idee von Ihnen…“ nicht mehr hören. Noch nerviger ist es, wenn das Schleimen funktioniert und der Kollege bevorzugt behandelt wird.
Was tun?
Leider können Sie das Schleimen selbst kaum stoppen. Idealerweise macht der Chef selbst deutlich, dass solche Versuche nicht funktionieren. Für Sie bleibt vor allem eins: Machen Sie es dem Schleimer nicht nach, sondern punkten Sie mit Engagement und Leistung. Wenn Sie dann bei Beförderung oder Gehaltserhöhung vor dem Schleimer dran sind, haben Sie es dem nervigen Kollegen heimgezahlt.
Die Angeberin
In jedem Job gibt es diesen einen Typen, der ständig davon erzählt, was er schon alles erreicht hat. Wichtige Projekte mit namhaften Kunden, tolle Zahlen und große Verantwortungen – ganz egal, ob es das Publikum interessiert. Gerne berichtet dieser nervige Kollege auch davon, welche Leute er kennt und welche beeindruckenden Angebote er schon erhalten hat, weil er so gefragt und wichtig ist.
Was tun?
Angeber suchen Anerkennung und wollen das eigene Selbstwertgefühl steigern, indem sie anderen von ihrem tollen Taten berichten. Schlichtes Ignorieren ist deshalb sehr effektiv. Geben Sie sich vollkommen unbeeindruckt oder quittieren Sie die Angeberei höchsten mit einem gelangweilten Lächeln. Falls möglich, können Sie auch von noch viel größeren Erfolgen berichten. Das bringt Angeber schnell zum Schweigen.
Der Intrigant
Er streut Gerüchte, macht andere Kollegen schlecht oder versucht das Team gegeneinander aufzubringen. Sein Ziel ist immer der eigene Vorteil. Um beruflich voranzukommen, nutzt er auch Lügen und andere unlautere Mittel.
Was tun?
Meiden Sie den Kontakt so gut es geht. Liefern Sie möglichst wenig Angriffsfläche, indem Sie dem Intriganten nichts von sich erzählen. Sollte er dennoch Gerüchte oder Lügen über Sie verbreiten, stellen Sie seine Behauptungen sofort richtig. Das entpuppt ihn als Lügner und raubt für die Zukunft jegliche Glaubwürdigkeit.
Die Negative
Sie ist grundsätzlich gegen alles und stellt sich quer. Die Idee findet sie blöd, die Aufgabenverteilung passt ihr nicht, die Entscheidung findet sie falsch und eine Veränderung ist sowieso komplett falsch. Solch ein nerviger Kollege blockt alles ab und bremst damit andere aus.
Was tun?
Endlose Diskussionen bringen meist nur wenig. Die negative Grundeinstellung lässt sich auch mit Argumenten kaum überwinden. Sprechen Sie sich mit den anderen Mitarbeitern ab und stellen Sie den nervigen Kollegen vor vollendete Tatsachen.
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