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Selbstzensur: Definition, Ursachen + Was dagegen tun?

Selbstzensur beginnt im Kopf. Es beschreibt die Beschränkung eigener Gedanken, Aussagen oder Handlungen – häufig aus Angst vor den Konsequenzen. Menschen, die sich selbst zensieren, führen jedoch ein unfreies Leben und bleiben oft unter ihren Möglichkeiten. Was sind die Ursachen für Selbstzensur und was kann ich dagegen tun? Die Antworten…



Selbstzensur: Definition, Ursachen + Was dagegen tun?

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Definition: Was ist Selbstzensur?

Selbstzensur ist die vorweggenommene Kontrolle und Beschränkung (Zensur) von eigenen Aussagen sowie Überprüfung und Begrenzung der eigenen Gedanken, Handlungen, Werke oder Schriften.

Umgangssprachlich wird bei der Selbstzensur auch von der „Schere im Kopf“ oder „vorauseilendem Gehorsam“ gesprochen. Dahinter steckt häufig die Angst vor den negativen Reaktionen oder Sanktionen durch das Umfeld – zum Beispiel einen sog. Shitstorm oder soziale Ausgrenzung.

Bedeutung: Was ist Zensur?

Zensur ist der Versuch, die bestimmte Meinungsäußerungen oder Enthüllungen zu kontrollieren, zu verfälschen oder gar zu verhindern und zu unterdrücken – durch staatliche Aufsicht und Behörden sowie durch rechtskonforme oder außerrechtliche Sanktionen. Betroffen sind davon meist Journalisten und Medien-Organe. Zensur kann aber ebenso die freie Meinungsäußerung von Bürgern beschränken.

In Deutschland und anderen demokratischen Ländern ist eine Zensur ausgeschlossen oder gar verfassungswidrig. In Deutschland ist die Zensur im klassischen Sinn nach Artikel 5 im Grundgesetz verboten: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“


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Was sind die Ursachen für Selbstzensur?

Selbstzensur häufig ein Hinweis auf Menschen mit starken Selbstzweifeln. In dem Fall bringt die betroffenen Personen bereits ihr innere Kritiker zum Schweigen.

Zwar kann Selbstzensur auch eine Form von Einfühlungsvermögen und Empathie sein, die Menschen davor bewahrt, in ein Fettnäpfchen zu treten. Häufiger aber behindert uns die Kontrolle im Kopf am Weiterkommen.

Angst vor der sozialen Bewertung

Die zentrale Ursache für Selbstzensur ist Angst – Angst vor Fehlern; Angst vor Ausgrenzung; Angst, von anderen verurteilt zu werden. Typische Gedanken sind:

  • Was könnten die anderen über mich denken?
  • Wenn ich das sage, ecke ich an.
  • Was, wenn ich falsch liege?

Also üben sich die Betroffenen in Zurückhaltung und schweigen zur Sicherheit oder passen sich gar der Mehrheitsmeinung an, obwohl diese den eigenen Werten oder Überzeugungen widerspricht (siehe: Ash Experiment).

Fehlendes Vertrauen in eigene Fähigkeiten

Gleichzeitig steckt hinter der Selbstzensur fehlendes Vertrauen in die eigenen Fähigkeit oder die eigene Meinung. Entweder aus überzogenem Perfektionismus, Motto: „Bevor ich was sage oder mache, muss es perfekt sein.“ Oder aber weil die nötige Selbstsicherheit (noch) fehlt.

Viele Menschen, die Selbstzensur betreiben, wälzen ihre Gedanken zig Mal im Kopf hin und her. Sie sind hyperkritisch oder hypersensibel und blockieren so ihre eigene Entwicklung.

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Welche Folgen hat Selbstzensur?

Die Selbstzensur hat Vorteile wie Nachteile, wobei letztere überwiegen. Zu den Vorteilen gehört der damit einhergehende Selbstschutz. Wer sich selbst zensiert, bietet weniger Angriffsfläche und wird in der Regel seltener kritisiert – was ja auch der Plan ist. Ebenso kann es eine Form der Höflichkeit und Rücksichtnahme sein, nicht immer und überall seinen Senf dazu zu geben.

Mehrheitlich aber schaden sich Betroffene, indem sie sich permanent selbst zensieren. Keine Frage: Mit Diplomatie kommt man oft weiter. Doch geht Selbstzensur darüber hinaus – mit einigen negativen Folgen…

Negative Effekte der Selbstzensur

  • Sie bleiben unter Ihrem Potenzial

    Wer immer nur auf Nummer sicher geht, bewegt sich stets innerhalb der Komfortzone. Persönliches Wachstum findet aber außerhalb davon statt. Effekt: Sie bremsen Ihre eigene Entwicklung und schöpfen Ihre Talente und Potenziale nicht aus.

  • Sie verlieren an Profil

    Eine klare Selbstpositionierung und Haltung polarisiert. Immer. Damit eckt man an, gewinnt aber auch an Profil und wird zur Marke. Die permanente Selbstzensur verhindert genau das. Effekt: Sie bleiben gesichtslos und werden immer weniger wahrgenommen, weil Sie für nichts stehen.

  • Sie verwehren sich Selbstverwirklichung

    Selbstzensur bedeutet ebenso, die eigenen Bedürfnisse oder Wünsche zu verleugnen. Noch bevor Sie mit Ihrer Selbstverwirklichung beginnen, werden Sie zum eigenen Bedenkenträger – und glauben Ihren Ängst mehr als Ihrem Können.

Nicht selten mündet Selbstzensur in eine Art selbsterfüllende Prophezeiungen, wobei sich Betroffene darin bestärken, bloß nicht aufzumucken oder für Ihre Anschauungen und Leitsätze einzustehen.

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Selbstzensur verhindern: Was kann ich tun?

Viele Menschen, die sich selbst zensieren, führen einen heimlichen Beliebtheitswettbewerb. Sie glauben, Anpassung macht sie sympathischer oder populärer. Das Gegenteil ist richtig: Ja-Sager und Schleimer mag niemand. Status und Prominenz basieren häufig auf Persönlichkeiten mit Ecken und klarer Kante.

Um sich von der Selbstzensur zu befreien, müssen Sie sich in erster Linie von der Meinung anderer lösen (siehe: Egalness), mehr geistige Unabhängigkeit und mentale Stärke gewinnen. Unsere Empfehlungen dazu:

1. Positiver denken

Innere Freiheit gewinnen Sie schon, indem Sie nicht immer vom Schlimmsten ausgehen. Ja, es kann passieren, dass Ihnen andere widersprechen oder Sie für eine unpopuläre Äußerung heftig kritisieren. Genauso braucht es aber oft eine oder einen Mutigen, der die Wahrheit ausspricht und dadurch viel Zustimmung erfährt.

2. Courage zeigen

Selbst wenn Sie für Ihre Haltung (zunächst) nicht geschätzt werden, so ernten Sie zumindest Respekt dafür, dass Sie dazu stehen und Rückgrat beweisen. Indem Sie mehr wagen und Selbstbewusstsein zeigen, gewinnen Sie davon mit der Zeit auch mehr. Die vorweggenommenen Denkverbote bringen Sie sowieso nicht weiter.

3. Erfolge wahrnehmen

Gerade Frauen neigen häufig dazu, ihr Licht unter den Scheffel zu stellen. Sie reden ihre Erfolge klein oder werten Ergebnisse selbstverständlich ab: „Ist doch nichts Besonderes…“ Doch! Ist es!!! Mit dieser falschen Bescheidenheit betreiben Sie nur Selbstsabotage. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Nehmen Sie Ihr Können, Wissen und die Erfolge als das wahr, was Sie auszeichnet und besonders macht. Bringen Sie sich damit ein – alle anderen (Meinungen) gibt es schon.


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