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Deep Work: 4 Schritte zur vollen Konzentration

Unzählige Ablenkungen verhindern, dass wir uns wirklich komplett den anliegenden und dringenden Aufgaben widmen. Deep Work soll das ändern. Ziel ist die volle Konzentration, ohne mit den Gedanken abzuschweifen. Das Prinzip kann entscheidend zur Qualität der Arbeit beitragen und damit zum Gelingen eines Projekts – ganz gleich, ob Sie für eine Abschlussprüfung lernen, ein Angebot erstellen oder an einer Geschäftsidee tüfteln. Und schließlich trägt eine gute Leistung zum Erfolg bei. Wie Deep Work funktioniert und wie Sie es für sich anwenden können…



Deep Work: 4 Schritte zur vollen Konzentration

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Definition: Was bedeutet Deep Work?

Deep Work – auf Deutsch übersetzt klingt „tiefe Arbeit“ nicht halb so gewichtig. Gemeint ist damit, dass wir so richtig in die Arbeit abtauchen, in ihr versinken. Der Zustand der Konzentration, die dafür notwendig ist, ist im Prinzip ein gewollter Tunnelblick.

Wir fokussieren unsere Gedanken komplett auf eine Sache, widmen ihr unsere ganze Aufmerksamkeit. Alles, was in irgendeiner Form abseitig oder störend ist, wird ausgeblendet. Deep Work ist eine Fähigkeit, die es jemanden ermöglicht, sich binnen kürzester Zeit komplizierte Informationen anzueignen und zu besseren Ergebnissen in kürzerer Zeit zu kommen.

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Problem: Shallow statt Deep Work

Der amerikanische Informatikprofessor und Autor des Buches „Deep Work“ (deutsch: „Konzentriert arbeiten“), Cal Newport, machte die Beobachtung, dass modernes Arbeitsverhalten oft schädlich ist: Obwohl unser Gehirn als wichtigstes Werkzeug für komplexe und kreative Prozesse ausgelegt ist, stören wir es oft bei seiner Arbeit. Statt Deep Work verrichten wir häufig Shallow Work:

Deep Work

Darunter sind professionelle, anspruchsvolle Aufgaben zu verstehen, die einen Zustand der ablenkungsfreien Konzentration erfordern. Darin gehen Sie den Tätigkeiten so nach, dass Sie Ihr vollständiges intellektuelles Potenzial ausschöpfen. Diese Anstrengungen schaffen Mehrwert, verbessern Ihre Konzentrationsfähigkeiten und lassen sich nicht ohne weiteres reproduzieren.

Shallow Work

Demgegenüber steht Shallow Work, also Aufgaben, die wenig herausfordernd sind und sich nebenbei ausführen lassen: Schnell in die Mailbox klicken, Nachrichten überfliegen und weiterleiten. Sie schaffen keinen nennenswerten Mehrwert und lassen sich leicht reproduzieren. Mehrere solcher leichten Tätigkeiten lassen sich zumeist miteinander kombinieren, etwa den Drucker mit Papier zu befüllen, während ein Update Ihrer Software läuft.

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Wie können Sie die Deep Work Methode anwenden?

Vor diesem Hintergrund entwickelte er die Deep Work Methode. Für Deep Work ist es wichtig, genau zwischen solchen Aufgaben zu unterscheiden und die wirklich wichtigen zu identifizieren. Vier Vorschläge dazu:

1. Schotten Sie sich ab

Newport machte die Beobachtung, dass viele große Geister wie Carl Gustav Jung und Charles Darwin sich komplett aus dem Trubel um sich herum zurückzogen, um schließlich Gedanken und Theorien in aller Ruhe entwickeln zu können, die etwas Großes hervorgebracht haben: Deep Work eben. Obwohl sie in einer deutlich reizärmeren Umgebung gelebt haben dürften als modernen Arbeitnehmer, erkannten sie, dass es eine ruhige Umgebung braucht. So lässt sich etwaigen Versuchungen leichter aus dem Weg gehen. Das gilt bis heute.

Dafür empfiehlt Newport bimodales Arbeiten, das heißt, dass Sie sich für Deep Work ausreichend Zeit nehmen, in der Sie sich abschotten. Denn komplexe Aufgaben brauchen schlichtweg länger als weniger umfangreiche. Ausreichend Zeit heißt in diesem Fall, dass Sie mindestens einen kompletten Tag dafür einkalkulieren sollten – in anderen Fällen mag Deep Work sogar längere Zeit in Anspruch nehmen. Solche Phasen der Deep Work kennen beispielsweise Examenskandidaten in Lernphasen zur Prüfungsvorbereitung.

Tipp

Verbannen Sie alles, das Sie in irgendeiner Form von der Arbeit abbringt: E-Mails, redselige Kollegen, Social Media, unnötige Telefonate. Hängen Sie für diese Zeit ein „Bitte nicht stören„-Schild vor Ihre Bürotür. Wer im Großraumbüro arbeitet, kann mit Kopfhörern Lärmquellen und Störfaktoren reduzieren.

2. Schaffen Sie sich Zeitcluster

Dieser Tipp der Deep-Work-Methode ist ein Zugeständnis an die Herausforderungen, denen Arbeitnehmer oft ausgesetzt sind. Der eigene Wille ist eine Sache. In einigen Fällen ist es schlichtweg unmöglich, sich ununterbrochen abzuschotten. Unzufriedene Kunden, der Chef, der bis gestern noch eine Zusatzaufgabe erledigt haben will und dergleichen mehr.

Falls Sie nicht alles in einem Block erledigen können, dann ist es wichtig, sich zumindest bestimmte Zeitcluster einzuräumen. Innerhalb dieser gilt Ihre Konzentration nur und ausschließlich dieser einen Sache, die Sie bearbeiten. Damit es nicht wieder auf eine Zerfaserung hinausläuft, sind Routinen und feste Zeiten hilfreich. Wird etwas zur Gewohnheit, schalten Sie automatisch in den Deep-Work-Modus.

Tipp

Unterteilen Sie Ihre Zeit in Lern- oder Arbeitsblöcke, machen Sie einen Tagesplan, in den Sie übersichtlich die anstehenden Aufgaben eintragen.

3. Trainieren Sie Ihre Konzentrationsfähigkeit

Machen Sie es wie Journalisten: Die besitzen die Fähigkeit, schnell in den Deep-Work-Modus wechseln zu können. Immer wieder aufs Neue müssen sie innerhalb kurzer Zeit Arbeit liefern. Journalisten haben ständig mit Deadlines zu tun und können auf Abruf entsprechende Leistungen erbringen. Sie können Ihr Gehirn daran gewöhnen, Deep Work zu leisten.

Um Ihre Konzentration zu trainieren, sollten Sie lernen, Langeweile auszuhalten. Ständige Ablenkungen sind hinderlich, wenn es darum geht, wichtige von unwichtigen Aufgaben zu trennen – also die Unterscheidung von Shallow und Deep Work. Langeweile hingegen bedeutet, sich einer Sache für längere Zeit zu widmen ohne sofort gedanklich zum nächsten zu wechseln.

Tipp

Planen Sie immer wieder für Aufgaben einen Zeitpuffer, ohne ihn in Anspruch zu nehmen. Setzen Sie sich selbst kürzere Deadlines als die ursprüngliche Terminabgabe. Die Zeit müssen Sie natürlich an anderer Stelle einsparen, etwa, indem Sie schneller lesen und schreiben.

4. Ersetzen Sie Shallow Work durch Deep Work

Hier geht es um Priorisierung. Fragen Sie sich genau, was ist es wert, dass ich längere Zeit damit verbringe? Ebenso können Sie sich umgekehrt fragen, ob bestimmte Aufgaben tatsächlich den Wert haben sollten, den Sie ihnen in der Vergangenheit eingeräumt haben?

Hierfür ist es hilfreich, in Prozentzahlen zu ermessen, wie Sie bestimmte Aufgaben gewichten wollen. Wie eingangs erwähnt, wird sehr viel Zeit bereits auf das Beantworten von E-Mails verwendet – das jedoch wird Sie nicht weiterbringen. Das führt automatisch dazu, dass Sie bestimmte Zeiten dafür einrichten sollten, wann Sie erreichbar sind.

Tipp

Sie sollten nicht auf Mails antworten, deren Beantwortung unklar und rechercheintensiv sind oder deren Inhalt oder Vorschlag Sie nicht interessiert. Wenn Sie antworten, tun Sie es Ihrerseits so klar, dass nach Möglichkeit keine Fragen offen bleiben und unnötiges Hin und Her vermieden wird.


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Deep Work ist wichtiger denn je

Für Deep Work braucht es Zeit und Energie, die einzig auf die zu lösende Aufgabe verwendet wird. Genau hier liegt das Problem: Alles ist heutzutage auf Schnelligkeit ausgerichtet. Bestes Beispiel: In Filmen und Videos ist eine schnelle Abfolge von Schnitten schon lange üblich. Das ändert die Sehgewohnheiten; längere Sequenzen empfinden viele als langweilig. Es geht um die schnelle Bedürfnisbefriedigung, Kurzweil und Action sind gefragt, für einen längeren Aufbau ist keine Zeit. Diese Ungeduld und die immer kürzeren Aufmerksamkeitsspannen werden in die Arbeit hineingetragen.

Alles muss sofort sein, die ständige Erreichbarkeit durch Internet und Smartphones tragen dazu bei. Das alles erschwert längeres, konzentriertes Arbeiten am Stück. Untersuchungen zufolge fallen 30 Prozent des Arbeitstages auf das Lesen und Beantworten von E-Mails. Hier wieder schnell eine Mail beantwortet – das zerfasert die Tagesstruktur und den Arbeitsvorgang, vermindert die Qualität. Und es verhindert, dass wir in den Flow-Zustand kommen.

Zwei Dinge sind aber nach wie vor gefragt:

  • Eine gute Qualität der Produkte und Arbeit.
  • Arbeitnehmer, die sich komplexes Wissen innerhalb kürzester Zeit aneignen können.

Erfolg durch besseres Selbstmanagement

Deep Work ist ein Weg, wie Menschen zu besserem Selbstmanagement gelangen. Denn mangelnde Konzentration ist meist ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren: Zeitfresser, mangelnde Priorisierung und häufig auch geringe Selbstdisziplin.

Eine konzentrationsfeindliche Umgebung erschwert natürlich die Arbeit. Es liegt aber in Ihrer Verantwortung, die Ursachen für Konzentrationsstörungen zu identifizieren und abzuschalten. Folgende Tipps können Sie dabei unterstützen:

1. Praktizieren Sie Digital Detox

Mehrfach am Tag in Social-Media-Kanäle wie Facebook, Whatsapp, Tiktok und Co. zu gucken führt zu Zeitvergeudung und Shallow Work. Bis zu 15 Minuten braucht es, bis wir wieder völlig konzentriert an der Aufgabe sitzen. Statt Deep Work werden Sie jedes Mal aus Ihrer Tätigkeit herausgerissen, sind mit Gedanken woanders. Ein selbst verordnetes Digital Detox (beispielsweise in der Fastenzeit) richtet die Aufmerksamkeit wieder auf aktuell wichtige Projekte.

2. Räumen Sie Ihren Schreibtisch auf

Ein Drittel der Arbeitszeit verschwenden Arbeitnehmer durchschnittlich mit Suchen, Aufräumen und Organisieren. Das lenkt vom eigentlichen Geschehen ab. Schreibtisch-Chaos ist somit Gift für konzentriertes Arbeiten. Auch sollten Sie darauf achten, dass die Ergonomie am Arbeitsplatz stimmt, also die richtige Sitzhöhe und Beleuchtung.

3. Legen Sie regelmäßige Pausen ein

Manche begehen den Fehler, die Arbeit möglichst schnell hinter sich bringen zu wollen und lassen Pausen ausfallen. So können sich jedoch leichter Fehler einschleichen. Pausen sind wichtig für die Regeneration. In dieser Zeit tanken wir neue Energie, essen etwas und kommen zur Ruhe, um uns anschließend gestärkt an die Arbeit machen zu können.

4. Leben Sie gesund

Ein gesunder Lebensstil beinhaltet genügend Schlaf (mindestens sieben Stunden), eine ausgewogene Ernährung und wenig Alkohol. Kantinenessen ist teilweise sehr fettig – das begünstigt das Schnitzelkoma. Greifen Sie lieber zu leichter Kost in der Mittagspause und essen Sie zwischendurch etwas Brainfood. Das bringt Sie über den müden Punkt und ermöglicht Deep Work. Ebenfalls wichtig: Genügend Wasser zu trinken. Das beugt Kopfschmerzen und Konzentrationsmangel vor.

5. Praktizieren Sie Entspannungstechniken

Zentraler Inhalt vieler Entspannungsübungen ist das Fokussieren aufs Hier und Jetzt. Mithilfe von Techniken wie Yoga, Meditation, Achtsamkeit oder autogenes Training lenken Sie den Fokus gezielt in eine bestimmte Richtung – genau wie bei Deep Work. So blenden Sie Ablenkungen aus, reduzieren Stress und konzentrieren sich besser. Solche Übungen sollten Sie als regelmäßige Routine in Ihren Zeitplan einbauen, dann entfalten sie ihre volle Wirkung.

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[Bildnachweis: Julia Tim by Shutterstock.com]