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Dual Career Service: Karriereservice für den Partner

Sie wollen oder müssen wegen des Berufs in eine andere Stadt ziehen und leben in einer Beziehung? Was Paare früher vor logistische und beziehungstechnische Herausforderungen stellte, muss heutzutage kein Trennungsgrund sein. Der Dual Career Service nimmt sich Ihres Partners oder Ihrer Partnerin an. Denn oft verlangt der Umzug des einen Partners die Aufgabe der beruflichen Tätigkeit des anderen. Der erhält nun Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Job. Wie das konkret aussehen kann…


Dual Career Service: Karriereservice für den Partner

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Was ist ein Dual Career Service?

Vorbei die Zeiten, in denen ein Partner (oft der Mann) ein reizvolles Jobangebot erhielt und die Frau ohne Rücksicht auf Verluste hinterher zog. Nein, nicht wirklich. Aber was sich geändert hat: Ist ein Umzug aus Karrieregründen geplant, bedeutet das nicht zwangsläufig die Arbeitslosigkeit des nachfolgenden Partners.

Das liegt zum einen daran, dass der Arbeitsmarkt sich nach wie vor arbeitnehmerfreundlich gestaltet und für Fachkräfte und Akademiker fast immer Verwendung besteht. Zum anderen werden umziehende Partner neuerdings mitgedacht: Sie sind nicht nur ein Anhängsel eines Spitzenwissenschaftlers, das zufällig mit in den Ort zieht.

Vielmehr tut sich für Unternehmen die Chance auf, dass ein qualifizierter Arbeitnehmer in ihre Nähe zieht, der ein potenzieller neuer Mitarbeiter werden könnte. Angesichts des Fachkräftemangels in diversen Branchen eine reizvolle Aussicht.

Genau das haben Hochschulen erkannt und den Dual Career Service ins Leben gerufen, eine Beratungsstelle für Partnerinnen und Partner von Wissenschaftlern, die in den Ort ziehen. Arbeitnehmer werden nicht mehr automatisch mit ihrer Jobsuche allein gelassen.

Denn natürlich macht es einen Unterschied, ob man sich bewusst für eine Gegend entscheidet, in der ein interessantes Unternehmen sitzt oder eine Branche besonders stark vertreten ist. Oder ob jemand quasi notgedrungen umzieht und sich erst einmal neu orientieren muss, welche Unternehmen, Industrien und Branchen in einem Ort oder einer Region in welcher Zahl vorhanden sind.

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Veränderte Lebensplanung erfordert neue Ansätze

Besonders von Akademikern wird ein hohes Maß an Mobilität erwartet. Das beginnt bereits mit dem Studium, wenn viele angehende Studierende erstmals ihren Wohnort verlassen müssen, um in eine Universitätsstadt zu ziehen. Nach dem Studium sieht es oft ähnlich aus; die Jobs liegen nicht immer vor der Haustür.

Und dass beide Partner in einer Beziehung arbeiten gehen, ist nichts Ungewöhnliches mehr. Vor allem Akademikerinnen, die viel Zeit in ihr Studium investiert haben, wollen immer häufiger diese Ausbildung nicht einfach für einen Umzug an den Nagel hängen, sondern ihre Karriere weiterverfolgen.

Großkonzerne und Universitäten ziehen nicht nur lokale und regionale, sondern gleich internationale Spitzenkräfte an. Schwierig wird ein berufsbedingter Umzug, wenn die Entscheidung nicht nur für einen selbst, sondern eben gleich für den Partner und/oder die gesamte Familie mit getroffen werden muss.

Je weiter die Entfernung, desto geringer die Kenntnis von den Gegebenheiten vor Ort. Natürlich lässt sich vieles im Internetzeitalter googeln oder anderweitig anlesen. Aber die Vernetzung, wie sie nur durch jahrelange Kontaktpflege und Kenntnis von Institutionen und Personen vor Ort gewonnen werden kann, fehlt. Genau hier springt der Dual Career Service ein.

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Zielsetzung und Zielgruppe des Dual Career Services

Die Überlegung, dass Hochschulabsolventen und Nachwuchswissenschaftler eine spezielle Unterstützung beim Übergang ins Berufsleben brauchen, ist nicht neu. Für Studierende im letzten Semester gibt es bereits länger den Career Service, eine Beratungseinrichtung, die sich als Bindeglied zwischen Hochschule, Arbeitsagentur und Arbeitgebern sieht.

Üblicherweise ist die Teilnahme an diesen Beratungsangeboten aber auf die Zeit kurz nach dem Abschluss beschränkt. Akademiker, die längst im Berufsleben Fuß gefasst haben, fallen heraus. Der Dual Career Service schließt diese Lücke.

2010 gründete sich aus anfänglichen Fachtagungen und -symposien einiger Universitäten das Dual Career Netzwerk Deutschland (DCND), dem gegenwärtig knapp 50 Universitäten und Hochschulen angehören.

Ziel ist die Förderung von sogenannten „Dual Career Couples“ oder auf Deutsch „Doppelkarrierepaare“. Konkret richtet sich dieses Netzwerk an die Partnerinnen und Partner von:

  • neu berufenen Professoren
  • anderen Spitzenwissenschaftlern
  • Nachwuchswissenschaftlern
  • Führungskräften

Dabei ist der Familienstand ebenso unerheblich, wie die sexuelle Orientierung – homosexuelle, verpartnerte oder verheiratete Paare beziehungsweise der Partner des Beschäftigten werden gleichermaßen unterstützt. Der Dual Career Service hilft dabei, berufliche Möglichkeiten individuell auszuloten und sie auf den Jobsuchenden anzupassen.

Das Praktische: Hochschulen selbst sind bereits große Arbeitgeber. Mit genauer Kenntnis der Arbeitsmarktsituation vor Ort und als Bestandteil der Hochschule sitzt der Dual Career Service direkt an der Quelle.

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Unterstützung in allen Lebensfragen

Angenommen, Sie würden im Ausland arbeiten wollen und hätten dort weder Familie und Freunde, wären Sie vollkommen auf Institutionen, Behörden und Bekannte angewiesen, um sich zurechtzufinden.

Hier setzt der Dual Career Service an. Das Angebot reicht je nach Hochschule beziehungsweise Universität von Unterstützung in sämtlichen Fragen des Berufs und der Karriere bis hin zur Organisation in anderen Lebensbereichen. Die gemeinsamen Gespräche umfassen zum Beispiel:

Oft ist von der sogenannten Work-Life-Balance die Rede, wenn man sich der Tatsache erinnert, dass Menschen neben dem Job auch noch ein Privatleben haben. So können neben den typischen Karrierethemen die Maßnahmen des Dual Career Services auch folgende Bereiche beinhalten:

  • Hilfe bei Formalitäten
  • Unterstützung bei der Wohnungssuche
  • Organisation der Kinderbetreuung
  • Auskünfte zu örtlichen Schulen
  • Information zur Freizeitgestaltung

Die Angebote des Dual Career Services können eine Mischung aus Karrierecoaching und Integrationshilfe sein. Diese Unterstützung steht ganz im Zeichen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die je nach Ausprägung für viele Arbeitnehmer eine Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber bedeutet.

Zusammenarbeit auf mehreren Ebenen

Um dieses umfassende Beratungsangebot leisten zu können, arbeiten die Dual Career Services mit einer Vielzahl anderer Institutionen zusammen. Obwohl Universitäten wie auch privatwirtschaftliche Unternehmen durchaus in Konkurrenz zueinander stehen, wird sowohl auf der Ebene der verschiedenen Dual Career Services untereinander zusammengearbeitet als auch mit anderen Einrichtungen, beispielsweise mit:

  • der örtlichen Industrie- und Handelskammer
  • der Arbeitsagentur
  • der Stadt (beispielsweise Gleichstellungsbüro, Familienbüro)
  • verschiedenen Kultur-, Integrations- und Kompetenzeinrichtungen

Diese Zusammenarbeit ist wichtig, denn kommen die Doppelkarrierepaare beispielsweise aus dem Ausland, müssen weitaus mehr Anlaufstellen berücksichtigt werden als etwa nur die örtliche Arbeitsagentur. Möglicherweise hat eine Hälfte des Paares zuvor in Deutschland studiert – der Partner, der nun nachfolgt, spricht die Landessprache aber nur rudimentär.

In solchen Fällen geht es meist nicht nur um die Vermittlung von Sprachkursen, sondern grundlegende Kenntnisse, gewissermaßen Landeskunde über das Leben und Arbeiten in Deutschland. Hierzulande wird beispielsweise Wert auf ein Anschreiben bei der Bewerbung gelegt – im angloamerikanischen Bereich nicht immer notwendig.

Auch Behördengänge für eine Arbeitserlaubnis und Fragen zur Krankenversicherung sind wichtige Bereiche, die beim Dual Career Service erörtert werden.

Wie erfolgversprechend ist die Beratung?

Die Forschung kommt auch bei Doppelkarrierepaaren zu eher ernüchternden Ergebnissen: So sehr einerseits die Gleichberechtigung erwünscht ist – wird in einer heterosexuellen Partnerschaft die Frau schwanger, ist die Unterbrechung der Karriere fast schon beschlossene Sache.

Für die Männer bedeute das den beruflichen Aufstieg, für die Frauen die Stagnation oder sogar das Ende der Karriere. Und das selbst dann, wenn bei einer akademischen Ausbildung beide Partner über vergleichbare Einkommen verfügen.

Offenbar ist das Denken in Rollenmustern sehr viel stärker und die strukturellen Bedingungen nach wie vor förderlich für tradierte Verhaltensweisen. Mit Karriere für alle! könnte man da das Ziel des Dual Career Services beschreiben.

Allerdings findet nur selten ein Partner an derselben Hochschule einen Job, an die beispielsweise die bessere Hälfte einen Ruf erhalten hat. Gerade wenn bei Wissenschaftlern bereits die eigene Karriere über Jahre hinweg verfolgt wurde, hat eine Spezialisierung stattgefunden, der zu wenige zu besetzende Stellen gegenüberstehen.

Auf den regionalen Arbeitsmarkt ist auch nicht unbedingt Verlass, so dass sich ein echtes Dilemma ergibt: Einerseits wird die Berufstätigkeit der Frauen erwünscht (schon allein unter Rentengesichtspunkten), andererseits stehen die geforderte Flexibilität und die tatsächlichen Beschäftigungsmöglichkeiten trotz Beratungsangeboten wie dem Dual Career Service der Lebensplanung entgegen.

[Bildnachweis: Production Perig by Shutterstock.com]

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