Neuer Job: Bloß Keine Angst!
Aller Anfang ist schwer. Das gilt genauso für die ersten Tage im neuen Job: Neues Arbeitsumfeld, neue Kollegen, neue Aufgaben und Herausforderungen… Vielen macht das Angst. Muss es aber nicht!
Machen Sie sich bewusst: Sie sind schon ein Gewinner! Die Bewerbung war erfolgreich, der Arbeitgeber hat sich bewusst für Sie, Ihre Erfahrungen und Qualifikationen entschieden. Sie dürfen also selbstbewusst sein.
Jetzt geht es darum, zu zeigen, ob und dass Sie ins Team passen, die Arbeit erledigen und einen Mehrwert stiften können. Mit den folgenden Tipps in diesem Ratgeber gelingt Ihnen das mit Leichtigkeit. Das Wichtigste ist, positive Begeisterung und Einsatzwille zu signalisieren sowie offen auf die Kollegen zuzugehen, Fragen zu stellen und zuzuhören…
An alles gedacht?
Wenn Sie zum ersten Mal einen neuen Job antreten, benötigen Sie wichtige Unterlagen und Dokumente. Unsere kostenlos Checkliste hilft dabei, nicht zu vergessen:
Erfolgreich in den neuen Job starten: 11 Tipps
Egal, ob Sie Ihren Job wechseln oder frisch ins Berufsleben einsteigen: Die ersten Tage und Monate stellen immer eine Hürde dar, vor allem weil Sie in dieser Zeit unter besonderer Beobachtung stehen. Sehen Sie dies nicht als Druck von außen, sondern als Ihre Chance!
Für die ersten 3 Monate gibt es ein paar Grundregeln, die jeder beachten sollte. Selbstverständlich sind Pünktlichkeit und angemessene Kleidung. Faustregel: lieber am Anfang zu schick als zu lässig. Schließlich prägen Sie damit den ersten Eindruck.
Balance zwischen Profilierung und Anpassung
Ansonsten gilt im neuen Job: Finden Sie eine überzeugende Balance zwischen Profilierung und Anpassung. Auch wenn man Sie als Spezialisten geholt hat – Sie müssen sich ebenso ins Team einfügen können. Die folgenden Tipps helfen dabei:
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Ausführlich vorbereiten
Wer im Vorfeld formale Bedingungen klärt, ist am ersten Arbeitstag entspannter und geht mit einem guten Gefühl in den neuen Job. Sprechen Sie mit Ihrem zukünftigen Chef über die ersten Tage: Erkundigen Sie sich, wie die Einarbeitung funktioniert und bitten Sie um Material, um sich einzuarbeiten.
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Aufgaben klären
Am ersten Tag sollten Sie bereits eine Vorstellung davon, was zu Ihren Tätigkeiten gehört. Klären Sie trotzdem die Verantwortungen und Zuständigkeiten: In der Praxis gibt es oft Überschneidungen mit Kollegen. Weder wollen Sie Aufgaben vergessen, noch anderen ungefragt ins Handwerk pfuschen.
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Ausgangssituation analysieren
So manchem Hoffnungsträger wurde schon eine „herausfordernde“ Aufgabe angedient, an der sich andere zuvor die Zähne ausgebissen haben. Dumm, wenn man das zu spät erkennt. Stellen Sie deshalb vorab wichtige Fragen: Was sind die größten Herausforderungen? Wo könnten Probleme lauern? Wie kann ich mit meinen Stärken schnelle Erfolge erzielen? Und: Was ist die dringendste und wichtigste Aufgabe, die ich lösen muss?
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Fragen stellen
Haben Sie keine Scheu davor, organisatorische Dinge zu erfragen. Ihre erste Woche dient dazu, dass Sie das Unternehmen kennenlernen und sich mit den Arbeitsabläufen vertraut machen. Besser Sie fragen nach, bevor Sie eigenmächtig handeln und Fehler riskieren. Aber: Suchen Sie zuerst nach einem eigenen Lösungsweg, bevor Sie Kollegen um Hilfe bitten. Das beweist Eigeninitiative.
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Feedback nutzen
Bitten Sie Kollegen und Vorgesetzte um Feedback. Ein neuer Job läuft selten auf Anhieb perfekt. Um besser zu werden, müssen Sie wissen, was bereits gut läuft und wo Verbesserungspotenzial besteht. Haben Sie keine Angst davor, offen nach Rückmeldungen zu fragen: Gerade zu Beginn ist dies normal und zeigt, dass Sie lernen wollen.
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Nichts versprechen
Oft haben Kollegen eine genaue Vorstellung davon, was der oder die Neue leisten soll. Das sind häufig Wünsche oder Erwartungen – manchmal auch unsinnige. Dennoch wäre es unklug, beim Einstand gleich Versprechungen zu machen, die Sie später nicht einhalten können. Das verursacht nur Enttäuschungen und provoziert einen unnötigen Imageverlust.
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Beziehungen entwickeln
So mancher Jobwechsler muss mit Widerständen rechnen, zum Beispiel von übergangenen Konkurrenten. Sei es das Erbe des Vorgängers, enttäuschte Mitbewerber oder informelle Führer – fast immer stolpern allzu forsche Einsteiger über fehlende Beziehungen (siehe: Vitamin B). Deshalb ist ein enorm wichtiger Tipp, in jedem neuen Job sofort Kontakte zu knüpfen und Verbündete zu finden.
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Leistungswillen zeigen
Sie sind schneller als gedacht? Oder es gibt gerade wenig zu tun? Vermeiden Sie trotzdem Leerlauf. Oft steckt dahinter ein ein – inoffizieller – Test, wie engagiert und motiviert Sie wirklich sind. Bieten Sie in dem Fall aktiv woanders Ihre Mithilfe an, beweisen Sie Teamgeist und packen Sie an, wo gerade Not am Mann ist.
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Ideen einbringen
Aber behutsam und gemeinsam! Erst recht, wenn Sie als Führungskraft eingestellt wurden. Gerade Strategiewechsel werden häufig unsensibel und unangemessen angegangen: entweder zu schnell, zu einseitig oder zu abwertend, weil die Newcomer alles auf einmal verändern wollen. Auch für alle anderen im neuen Job gilt: Versuchen Sie nicht, neue und revolutionäre Ideen durchzuboxen. Gerade am Anfang ist Zuhören viel wichtiger als Machen.
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Zeitpunkt beachten
Ein erfolgreicher Jobwechsel ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Sie sich weiterentwickeln, Karriere machen – also kommt es darauf an, seine Kräfte einzuteilen und Prioritäten zu setzen. Versuchen Sie nicht alles auf einmal zu machen, sondern gehen Sie im neuem Job einen Schritt nach dem anderen – strategisch und stetig.
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Rituale nutzen
In jedem Job und Unternehmen gibt es heimliche Spielregeln. Diese müssen nichts mit den offiziellen Abläufen zu tun haben. Beobachten Sie das Spiel aufmerksam und nutzen Sie die Regeln zu Ihren Gunsten. Als neuer Teamleiter können Sie zum Beispiel jeden Kollegen sofort mit Namen begrüßen („Wow, der kennt mich schon!“) oder unangenehme Aufgaben übernehmen („Der ist sich ja für nichts zu schade!“). Solche symbolischen Handlungen vermitteln nicht nur eigene Werte – sie werden ebenso emotional registriert und wirken stärker als Worte.
Überblick: Die ersten 3 Monate im neuen Job
Ein neuer Job ist immer anders. Teams unterscheiden sich, Arbeitgeber vertreten unterschiedliche Kulturen, das Betriebsklima ist besser oder schlechter… Grob gesagt lässt sich die erste Zeit im neuen Job in drei typische Phasen in den ersten 3 Monate einteilen:
- Erster Monat
Fragen stellen, zuhören, beobachten, sich einbringen, wo es geht: Die ersten 30 Tage sollten Sie nutzen, um das Unternehmen, dessen Kultur, Organisation, Namen und Hierarchien kennenzulernen. - Zweiter Monat
Nun ist es an der Zeit, Beziehungen zu vertiefen und seine Rolle im Team zu festigen. Achten Sie darauf, schon jetzt die richtigen Kontakte zu knüpfen und pflegen, und auf den Radar wichtiger Entscheidungträger zu kommen. - Dritter Monat
Nachdem Sie genug Vertrauen gewonnen haben, sollten Sie zeigen, was Sie draufhaben: Demonstrieren Sie Kreativität und Problemlösungskompetenzen – jedoch taktvoll, ohne andere zu düpieren.
Lesen Sie hierzu auch: Die ersten 100 Tage im neuen Job: Leitfaden + Regeln
Sonderfall: Die ersten Tage als Chef
Nicht selten bedeuten Jobwechsel zugleich einen Aufstieg: Man wird intern befördert oder steigt bei einem neuen Arbeitgeber eine Stufe auf der Karriereleiter empor. Viele der Neulinge schlüpfen dabei zugleich (oder zum ersten Mal) in die Rolle eines Vorgesetzten und Chefs. Dieser Rollenwechsel bedarf jedoch besonderer Vorbereitung und Handlungsempfehlungen, denn hierbei sind die Erwartungen meist noch größer. Daher hier fünf typische Chefrollen und wie Sie diese meistern:
Der Aufsteiger
Motto: „Macht ist eine Leiter mit angesägten Sprossen.“
Situation: Vom Kollegen zum Chef. Aus dem gewachsenen „Du“ wird ein formales „Sie“. Die Reaktionen reichen von Neid bis Skepsis. Bei aller Ambivalenz, bleibt bei den Ex-Kollegen die Hoffnung auf Kontinuität und Erhalt des Status quo. Das Problem dabei: Aufsteiger sind zugleich Insider, kennen die Stärken und Schwächen des Teams nur zu gut. Folglich sind sie entweder zu hart, weil sie fair bleiben wollen oder zu weich, weil sie nicht autoritär wirken wollen.
Lösung: Ein klares Bekenntnis zu alten Freundschaften und zur neuen Rolle hilft, Spannungen abbauen. Nicht weitermachen wie bisher, sondern Aufgaben benennen und delegieren lernen! In kurzer Zeit sollte der neue Chef klare Richtlinien festlegen: Was bleibt so? Was wird anders? Einzelgespräche helfen – besonders bei übergangenen Mitbewerbern.
Der Überflieger
Motto: „Neid ist die aufrichtigste Form der Anerkennung.“
Situation: Die Gerüchteküche kocht – wer so schnell aufsteigt, hat entweder gute Beziehungen oder einen schlechten Charakter. Der anschließende Zyklus: Mitarbeiter distanzieren sich; der Highflyer hält sich stärker an Vorgesetzte und wirkt dadurch noch arroganter – ein Teufelskreis der Isolation.
Lösung: Trotz Reserviertheit und Skepsis konsequent an Schlüsselbeziehungen arbeiten. Erkunden Sie die Stärken Ihrer Mitarbeiter und beziehen Sie diese in Ihre Entscheidungen mit ein. Machen Sie deutlich: Es geht nicht um meine Karriere, sondern um das Team.
Der Nachfolger
Motto: „Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten.“
Situation: War der Vorgänger beliebt, begegnet man dem Neuen jetzt mit besonderer Skepsis oder gar Ablehnung. War er’s nicht, richten sich alle Hoffnungen auf den Nachfolger. Besonders schwer haben es Aufsteiger aus dem Schatten des Chefs a.D. herauszutreten: Ihnen hängt oft der Ruf des ewigen Zweiten an.
Lösung: Würdigen Sie in jedem Fall Ihren Vorgänger, aber machen sie auch deutlich: Sie sind eine völlig andere Person. Betonen Sie Leistungen auf die die Abteilung stolz ist, konzentrieren Sie sich dabei auch auf eigene Stärken und schaffen Sie eigene klare Ziele.
Der Quereinsteiger
Motto: „Erfolg ist das Letzte, was einem vergeben wird.“
Situation: Seiteneinsteiger kommen, weil das jeweilige Know-how im Unternehmen fehlt. Die Folge: Konkurrenten fühlen sich zurückgesetzt, Kollegen durch die Kompetenz externer Profis bedroht. Das Klima ist reserviert bis explosiv. Der Erwartungsdruck an das Top-Talent ist entsprechend groß.
Lösung: Weil ein Beziehungsnetz im Unternehmen fehlt, sollten anstehende Aufgaben und der Aufbau eines internen Netzwerkes gleichwertig verfolgt werden. Starten Sie nicht zu schnell, sondern erkunden Sie die internen Regeln und suchen Sie Partner. Beziehen Sie stets den Vorstand mit ein.
Der Sanierer
Motto: „Er hatte keine Chance – und nutzte sie.“
Situation: Weil das Unternehmen in der Existenzkrise steckt, sind schnelle, radikale Schnitte unvermeidlich. Zeit und Geld sind Mangelware. Befürworter leider auch. Widerstand, Verunsicherung und Angst vor Jobverlust prägen das Klima. Hinzu kommt Druck von außen durch Politik und Medien.
Lösung: Überblick verschaffen, Zeichen setzen und die neue Strategie konsequent durchziehen. Krisenmanager sollten nicht vor personellen Veränderungen an strategischen Stellen zurückschrecken. Allerdings muss das Konzept für alle stets transparent bleiben – vor allem für die Presse. Wichtig dabei: Mitarbeiter aller Ebenen zu motivieren und gemeinsam eine neues Selbstverständnis zu entwickeln.
Neuer Job? Gleich alles richtig machen!
Haben Sie Ihren Traumjob gefunden? Glückwunsch! Dann machen Sie von Anfang an alles richtig – denn: Sieger erkennt man schon am Start! Unser erprobtes Intensiv-Coaching (rund 1 Stunde inkl. Buch), zeigt Ihnen, wie Sie sich vom Start weg perfekt positionieren:
Neuer Job = falsche Entscheidung?
Einer der größten Fehler im neuen Job ist, die Flinte zu früh ins Korn zu werfen. Manche Job, manche Arbeitsbeziehung muss sich erst entwickeln. Das haben Sie zum Teil sogar selbst in der Hand! Wer zu früh aufgibt, beweist so wenig Durchhaltevermögen und Macherqualitäten. Motto: „Die anderen müssen dafür sorgen, dass der Job zu mir passt.“ Denkfehler!
Geben Sie sich die Zeit zur Eingewöhnung. Sie haben mit dem neuen Job gerade Ihre Komfortzone verlassen – das führt anfangs immer zu Zweifeln und einem Störgefühl.
Nutzen Sie lieber die Probezeit aktiv, um herauszufinden, ob die Stelle Ihren Vorstellungen entspricht, welche Potenziale sie bietet – und was Sie selbst daran gestalten können (siehe: Job Crafting).
Andernfalls lesen Sie hier weiter: Was wenn der neue Job ein Fehler war?
Neuer Job: Sprüche zur Begrüßung
Ein neuer Job ist für Kollegen oder Vorgesetzte die Gelegenheit, den Neuzugang gebührend willkommen zu heißen. Schließlich soll sich der oder die Neue von Anfang an wohlfühlen. Folgende Formulierungen und Sprüche eignen sich zur Begrüßung:
- „Herzlich willkommen im Team!
Wir sind glücklich über die Verstärkung durch unsere neue Mitarbeiterin, Beate Beispiel, die ab sofort als Grafikdesignerin bei Schön & Richtig arbeitet. Wir wünschen viel Freude im neuen Job und freuen uns, dass du bei uns an Bord bist!“ - „Liebes Team,
bitte begrüßt mit mir heute unseren neuen Kollegen, Max Muster. Er leitet fortan Bereich „TOP“ und ist ab sofort für unsere Innovationen zuständig. Herzlich willkommen in unserer Mitte, Max!“ - „Liebe Kolleginnen und Kollegen,
an dieser Stelle möchte ich ein herzliches Willkommen an unsere neue Kollegin, Bea Beispiel, aussprechen. Sie vertritt Susanne Superfrau während der Elternzeit. Frau Beispiel ist studierte Architektin und hat sich bereits mit Bauprojekten in Shanghai und Dubai einen Namen gemacht. Wir freuen uns sehr, sie für unsere Niederlassung gewonnen zu haben. Wir hoffen, dass sie sich bei uns gut aufgehoben fühlt und wünschen ihr einen erfolgreichen und angenehmen Start in unserer Firma.“
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