Was ist Smalltalk – einfach erklärt?
Der Begriff Smalltalk (auf Deutsch: „kleine Rede“) bezeichnet ein lockeres und ungezwungenes Gespräch zwischen Fremden ohne Tiefgang. Smalltalk ist stets beiläufig und dient dazu, sich unverbindlich auszutauschen, kennenzulernen oder die Pausen einer Veranstaltung mit etwas Konversation zu füllen. Laut Duden sind beide Schreibweisen richtig: „Small Talk“ oder „Smalltalk“.
Smalltalk ist ein Alltagsgespräch, das spontan, zufällig, locker und in einem umgangssprachlichen Ton geführt wird. Dafür gibt es keine formalen Regeln. Bedeutet zugleich: Smalltalk als Gesprächsform können Sie überall einsetzen – unter Kollegen, als Schwatz auf einer Feier, auf Messen und Kongressen, bei der Bewerbung oder als Unterhaltung im Fahrstuhl (siehe: Elevator Pitch).
Smalltalk Bedeutung
Smalltalk ist eine Schlüsselkompetenz im Job. Laut Psychologie hat er zwei zentrale Funktionen: Er schafft Vertrauen und eine angenehme Atmosphäre, indem er eine soziale Verbindung zwischen Gesprächspartnern herstellt UND er vermeidet peinliches Schweigen.
Nicht wenige denken bei Smalltalk an mitreißende Eloquenz oder geschliffene Rhetorik. Dabei ist Smalltalk das genaue Gegenteil: „Sprezzatura“, wie Smalltalk früher hieß, ist stets unangestrengt und amüsant. Er versprüht Charme und Charisma, Witz und Esprit – ist aber völlig zweckfrei.
Smalltalk Vorteile im Überblick
- Unverbindliches Kennenlernen
- Beiläufig Kontakte knüpfen
- Beziehungen verbessern
- Nützliche Informationen sammeln
- Inspiration finden
- Soziale Kompetenz beweisen
Die Kunst guter Konversation besteht darin, Unsicheren Sicherheit zu geben.“ (Charles II.)
Gute Smalltalk Themen: Fragen stellen!
Wie fängt man einen Smalltalk an? Ganz einfach: indem Sie Fragen stellen! Fragen sind die besten Smalltalk Themen und Eisbrecher. Mehr noch: Laut Studien (PDF) um Francesca Gino von der Harvard Business School und Maurice Schweitzer von der Wharton School lassen Sie solche Einstiegsfragen sofort intelligenter wirken. Zudem finden wir Gespräche besonders gut, wenn wir die meiste Zeit selbst geredet haben. Schenken Sie Ihrem Gegenüber also Redezeit und stellen Sie Fragen!
Stellen Sie aber keine „geschlossenen“ Fragen! Diese lassen sich mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten – das Gespräch wird damit sofort einsilbig. Offene W-Fragen sind die besseren Smalltalk Themen: „Was meinen Sie dazu? Wie sehen Sie das? Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?“ Weitere Beispiele:
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„Was machen Sie beruflich?“
Ein Klassiker. Er erlaubt sogar Anschlussfragen – zur Branche, zum Arbeitgeber oder der Position. Die Frage ist allerdings latent abgedroschen.
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„Wodurch lassen Sie sich inspirieren?“
Der originelle Opener. Er bringt Ihren Gesprächspartner dazu, über sich zu reflektieren. Die Frage als Gesprächseinstieg inspiriert Sie so beide.
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„Welches Buch lesen Sie gerade?“
Diese Frage dient ebenfalls zur Inspiration und sorgt für reichlich Gesprächsstoff. Sie kann durch Hobbys oder private Interessen erweitert werden.
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„Was haben Sie davor gemacht?“
Diese Frage können Sie stellen, nachdem sich die andere Person vorgestellt hat. Sie sollte aber nie so klingen, als würden Sie sich nicht für den aktuellen Job interessieren. Es geht allein darum, mehr über den Werdegang des anderen herauszufinden.
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„Was hat Sie hierher geführt?“
Offenbar haben Sie eine Gemeinsamkeit, sonst wären Sie nicht auf derselben Veranstaltung. Ist es das Interesse am Vortrag oder Redner? In welchem Verhältnis stehen Sie zum Gastgeber? Finden Sie es heraus!
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„Wie fanden Sie den Vortrag?“
Achtung: Bei Kongressen oder Rednernächten ist die Frage ein guter Smalltalk Einstieg. Ihre Antwort sollte aber stets positiv bleiben, sonst verbreiten Sie sofort negative Stimmung. Eine intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Gesagten betont indes Ihre Gemeinsamkeit als Zuhörer und schafft neue Gesprächspunkte.
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„Das sieht lecker aus! Wo haben Sie das her?“
Die Frage ist etwas für Mutige und Extrovertierte und für Partys mit Büffet. Dafür kommt sie extrem gut an, denn im humorvollen Kleid steckt Lob: „Sie haben Geschmack!“ Das bringt Sympathien.
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„Möchten Sie etwas trinken?“
Der ideale Einstieg für Menschen, die noch einsam an einem Tisch stehen. Sie beweisen mit dieser Smalltalk Frage nicht nur gute Manieren und Empathie, sondern schaffen zugleich ein Reziprozitäts-Verhältnis. Alternative: „Soll ich Ihnen etwas von der Bar mitbringen?“ Falls Sie mit dem Smalltalk einen Flirt starten wollen, empfiehlt sich aber die Gentleman-Variante: Bringen Sie gleich einen Drink mit. Vorher aber Vorlieben ausspähen!
TIPP: Wer fragt, der führt. Dennoch sind einige offene Fragen für den Smalltalk so zielführend sind wie eine Wärmflasche aus Schokolade. Diese Fragefloskeln bitte nicht stellen – Beispiel: „Schönes Wetter heute? Sind Sie öfters hier? Läuft bei dir? Und sonst?“
Download: Smalltalk Fragen und Einstiege
Es gibt es noch viele weitere Eisbrecher: „Welchen Tag würden Sie gerne noch einmal erleben? Wer war Ihr Kindheitsheld? Welche fremde Kultur fasziniert Sie? Was war das Unsinnigste, was Sie sich kürzlich gekauft haben?“ – Eine Sammlung und Liste der besten Smalltalk Themen und Fragen haben wir in einem PDF zusammengefasst, das Sie sich hier kostenlos herunterladen können:
Smalltalk Fragen und Einstiege (PDF)
Mehr gute Smalltalk Themen
Manche Gespräche ergeben sich. Andere muss man fördern. Generell sollten Ihre Smalltalk Themen unverfänglich und unkompliziert bleiben. Suchen Sie deshalb Inhalte aus, für die keine Fachkenntnisse nötig sind und die kein Konfliktpotenzial bergen. Für das lockere Parlieren eignen sich folgende Smalltalk Themen (Die Ampelfarben signalisieren deren Eignung):
🟢 Aktuelle Situation
Ein gutes Smalltalk Thema ist die Situation, in der Sie beide sich gerade befinden: eine Messe, eine Party, ein Event… Sprechen Sie über den Anlass! So kommen Sie leicht ins Gespräch.
🟢 Beruf
Beim Business-Smalltalk sind ebenso der Beruf oder die Branche ein gutes Thema. Tauschen Sie sich über aktuelle Projekte, berufliche Ziele oder Entwicklungen aus. Aber bitte nie klagen oder jammern!
🟢 Bücher, Kunst, Kultur
Kunst, Kultur, Musik, Literatur – all das sind wunderbare Smalltalk Themen und selten problematisch. Reden Sie zum Beispiel über ein Buch, das Sie aktuell lesen und das Sie inspiriert hat. Gleiches gilt für Kinofilme.
🟢 Reisen und Urlaub
Wohin ging Ihre letzte Reise? Wohin führt Sie der nächste Traumurlaub? Die meisten Menschen reden gerne über Reisen. Stellen Sie wieder Fragen und lassen Sie Ihren Gesprächspartner erzählen. So finden Sie womöglich noch eigene Reiseziele.
🟢 Essen
Wenn Menschen smalltalken, ist oft Essen in der Nähe: Party-Häppchen, ein Büffet oder Kaffee und Kekse vor dem Meetingraum. Auch darüber lässt sich reden: Leibspeisen, besondere Gewürze, Lieblings-Restaurants oder Empfehlungen, was vom Büffet schmeckt. Schon sind Sie mitten im Geplauder.
🟡 Hobbys und Interessen
Was macht Ihr Gesprächspartner gerne in der Freizeit? Interessen und Leidenschaften sind neutral. Sie begeistern Ihr Gegenüber aber nur, wenn diese Interessen alles sind – außer gewöhnlich.
🟡 Sport
Gemeinsamkeiten sind perfekte Eisbrecher. Gerade beim Sport kommen viele ins Plaudern. Hat Ihr Gegenüber einen Lieblingssport oder -verein? Sprechen Sie über sein Top-Team oder die nächste Meisterschaft. Gefährlich wird das Thema nur, wenn die Lieblingsmannschaft gerade verliert oder absteigt.
🟠 Wetter
Das bekannteste Smalltalk Thema ist das Wetter – von heute oder morgen. Smalltalk über Hitze oder Regen wird aber schnell langweilig. Wer darüber hinaus nichts zu sagen hat, kommt schnell ans Ende des Gesprächs.
Rose, Dorn, Knospe – Der Smalltalk Fragen Trick
Ein besonders simpler Aufbau von Smalltalk Fragen kann Sie sofort interessanter machen und auch zu interessanteren Gesprächen und damit zu besseren Kontakten führen. Merken können Sie sie diese Fragen mit der einfachen Formel: „Rose, Dorn, Knospe“ – das steckt dahinter:
- Rose: „Was war Ihr persönliches Highlight heute?“
- Dorn: „Was lief heute weniger gut und was haben Sie daraus gelernt?“
- Knospe: „Welche Idee begeistert Sie derzeit am meisten?“
Diese drei simplen Fragen helfen nicht nur dabei, über tiefgründige Smalltalk Themen nachzudenken. Sie selbst führen damit ebenso bessere Gespräche. Und das ist viel sinnvoller, als einfach nur Visitenkarten auszutauschen.
Schlechte Smalltalk Themen
Zu den ungeeigneten Smalltalk Themen zählen generell kontroverse und polarisierende Themen sowie Persönliches. Ebenso Lästereien – absolut tabu! Die folgenden Themen sollten Sie nicht ansprechen:
- Politik
- Religion
- Geld und Finanzen
- Krankheiten und Tod
- Persönliche Probleme
- Partnerschaft
- Klatsch und Tratsch
- Diskriminierende Witze und Sarkasmus
Auch Fachsimpeleien bergen eine Gefahr. Entweder sie überfordern Ihr Gegenüber und sind zu anspruchsvoll. Oder Sie selbst wirken überheblich, weil sich der andere unwissend und dumm fühlt.
Smalltalk Beispiele: Wann Smalltalk halten?
Smalltalk lässt sich überall nutzen: In der Kaffeeküche und beim Geschäftsessen ebenso wie bei Networking-Events oder im Bewerbungsgespräch. Hier ein paar gute Anlässe für Smalltalk:
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Jobeinstieg
Der erste Tag im neuen Job: Sie sind neu und kennen noch niemanden. Um einen sympathischen ersten Eindruck zu hinterlassen, sollten Sie mit den Kollegen ins Gespräch kommen und sich kennenlernen. Smalltalk ist hierfür der perfekte Auftakt.
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Messebesuch
Stehen Sie zwischen den Vorträgen und in den Pausen nicht alleine rum! Nutzen Sie die Gelegenheit, um mittels Small Talk Kontakte zu knüpfen. Auf Kongressen lernen Sie oft Gleichgesinnte kennen und schaffen die Basis für eine berufliche Zusammenarbeit.
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Kundentreffen
Der Grund Ihres Treffens ist zwar geschäftlich. Doch leichte Konversation am Anfang lockert jede Atmosphäre auf und heißt den Kunden willkommen.
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Vorstellungsgespräch
Studien zeigen: Die ersten Minuten entscheiden massiv über die Sympathie. Praktisch jedes Vorstellungsgespräch beginnt mit Smalltalk. Die erste lockere Phase gehört allerdings schon zum Test!
Smalltalk muss allerdings stets seine Leichtigkeit behalten. Wer anderen dabei beweisen will, wie kommunikativ er oder sie ist, kann nur scheitern. Eine solche Haltung wird unbewusst bemerkt und wirkt immer bemüht bis aufdringlich.
Smalltalk Tipps: Regeln für Profis
Smalltalk kostet Überwindung, lässt sich aber lernen. Neben Fragen beginnen Sie das Gespräch bitte auch mit einer kurzen Selbstvorstellung. Nennen Sie Ihren vollen Namen und sagen noch 2-3 Sätze zu sich oder Ihrem Beruf (beim Business-Smalltalk). Das reicht und lässt sich vorab üben.
Wem das anschließende Plaudern schwerer fällt – wegen Schüchternheit oder Redeangst – dem helfen diese Profi-Tipps:
Namen nennen
Fragen Sie Ihr Gegenüber nach dessen Namen und bauen Sie diesen behutsam ab und an ein. Dadurch signalisieren Sie hohe Aufmerksamkeit und persönliches Interesse. Den eigenen Namen zu hören, hat enorme psychologische Wirkung. Sollten Sie diesen nicht gleich verstanden haben, fragen Sie umgehend nach. Anschließend wiederholen: „Herr/Frau Müller – schön Sie kennenzulernen!“
Blickkontakt halten
Schauen Sie Ihren Gesprächspartner stets freundlich an, halten Sie Blickkontakt und nicken Sie. Damit ist schon viel gewonnen. Mit der offenen Haltung signalisieren Sie Interesse und Anteilnahme.
Mimik einsetzen
Setzt Ihr Gesprächspartner eine versteinerte Mine auf: Lächeln Sie diese weg! Einer freundlichen Ausstrahlung kann sich kaum jemand entziehen. Positiven Gedanken auch nicht. Ob Anlass, Anreise oder Anekdote – seien Sie offen dafür, was den anderen gerade interessiert. Und zeigen Sie das durch Ihre Körpersprache.
Komplimente machen
Beim Smalltalk dürfen Sie ruhig Komplimente machen, solange diese nicht zu persönlich oder anzüglich werden. Übertreiben Sie aber nicht, Sonst wird das Lob unglaubwürdig und klingt nach einem Flirtversuch.
Besserwisserei vermeiden
Wir nehmen Ratschläge nur von Menschen an, die wir mögen oder deren Kompetenz wir respektieren. Beim ersten Plausch fehlt beides. Beim Smalltalk daher unbedingt den erhobenen Zeigefinger weglassen! Sie wollen ein ungezwungenes Gespräch führen – Besserwisser und Moralapostel bewirken das Gegenteil.
Abstand halten
Dies gilt inhaltlich wie auf körperlicher Ebene: Smalltalk ist entspanntes Plaudern, kein Seelenstriptease. Es ist nicht der Zeitpunkt für tiefgründige Analysen oder psychologische Diskussionen. Halten Sie überdies Distanzzonen ein. Kaum jemand empfindet es als angenehm, wenn Sie ihm oder ihr zu nahe kommen.
Pausen nutzen
Im Gespräch mit Fremden oder mit Kollegen entstehen schon mal Pausen, die sich unangenehm anfühlen. Genießen Sie die Stille und nutzen Sie die Zeit, um das bisher Gesagte zu verdauen (oder interessante Fragen zu finden). Gezwungener Smalltalk macht niemandem Spaß und sorgt erst recht für betretenes Schweigen.
Smalltalk Fehler
Gerät eine Konversation ins Stocken, kann das verschiedene Gründe haben. Wenn der Smalltalk verkrampft, liegt das häufig an einer der folgenden Ursachen und Smalltalk Fehler:
- Sie reden nur über sich
Nur über sich zu reden, ist so aussichtsreich wie Furchen durchs Meer zu ziehen. Wer monologisiert und nur sich als Thema kennt, wirkt arrogant, uninteressiert und unsympathisch. Das Gegenmittel kennen Sie schon: Mehr Fragen stellen und aktiv zuhören. - Sie wählen das falsche Thema
Merken Sie, dass Ihr Gegenüber schweigt oder einsilbig antwortet, ist das ein Warnzeichen. Probieren Sie einen Themenwechsel. Vielleicht ist das aktuelle Thema zu persönlich oder unangenehm. Leiten Sie den Smalltalk mit einer Frage in eine neue Richtung. Das zeigt, dass Sie aufmerksam sind. Zum Beispiel: „Ich sehe Sie grübeln. Was beschäftigt Sie gerade?“ - Sie wollen alles besser wissen
Wer meint Experte zu sein, neigt dazu andere zu belehren. Unerbetene Ratschläge kommen aber nie gut an. Tipp: Wechseln Sie vom Detail ins Grobe. Smalltalk kann schrecklich oberflächlich sein, ja. Aber dabei kann eben jede(r) mitreden. - Sie wechseln das Thema nicht
Smalltalk lebt von seiner Leichtigkeit und Abwechslung. Kleben Sie zu lange am selben Thema, wird das Gespräch eintönig und langweilig. Sobald Sie spüren, dass die Konversation stockt, sollten Sie ein neues Thema anschneiden. Es gibt ja genug – siehe Liste oben.
Tipp: Eine Liste mit den 10 peinlichsten Smalltalk-Fehlern können Sie sich zusätzlich HIER kostenlos als PDF herunterladen.
Smalltalk beenden
Nicht immer hat man das Glück, einen geistreichen Gesprächspartner zu finden. Dann wird das Plaudern zur Qual und die Suche nach einem Helden-Notausgang unumgänglich. Viele versuchen, höflich zu bleiben oder haben Angst, ihr Gegenüber zu kränken. Keine Sorge: Es gibt elegante Auswege und Ausstiege…
Entschuldigen
Die einfachste Methode, einen Smalltalk zu beenden: Entschuldigen Sie sich, dass Sie gerne noch mit anderen Gästen plaudern möchten. Natürlich nicht schon nach 30 Sekunden. Ein, zwei Takte sollten Sie Ihrem Gegenüber zuhören. Wichtig nur: Verzichten Sie auf jede Begründung. Die wirkt immer wie ein Schuldbekenntnis.
Versprechen
Damit der Abgang weniger abrupt wirkt, können Sie mit einem Versprechen enden. Beispiel: „Ich würde mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben. Wenn Sie mir Ihre Karte geben, melde ich mich bei Ihnen.“ Halten Sie aber auch Ihr Wort und melden sich!
Vorstellen
Eleganter können Sie sich aus der Affäre stehlen, indem Sie Ihrem Gegenüber einen alternativen Gesprächspartner vorstellen und beide miteinander bekannt machen. Charmanterweise ist das nicht irgendwer, sondern jemand, von dem Sie glauben, dass er mit Ihrem Gesprächsgenossen harmoniert.
Retten
Für Schauspieltalente eignet sich die Methode Überraschungsgast: Merken Sie unvermittelt auf und stellen Sie auf dramaturgisch hohem Niveau fest, dass gerade jemand gekommen ist, mit dem Sie unbedingt sprechen müssen – „eine wirklich wichtige Sache…“ Bitten Sie um Verständnis – und weg sind Sie. Nicht gerade eine 6,0 in Sachen Höflichkeit, aber ein guter Grund. Für Gentleman mit weiblicher Begleitung gibt es die Variante „Held“: „Ich sehe gerade, meine Partnerin/Freundin/Frau steckt in Schwierigkeiten. Bitte entschuldigen Sie mich, Sie gab mir ein Signal, sie aus der Situation zu retten…“
Irritieren
Nur weil Sie beim Smalltalk an einen Profilneurotiker geraten sind, heißt das nicht, dass Sie keinen Spaß haben dürfen. Verunsichern Sie ihn, indem Sie ihn immer wieder unterbrechen, um gleich darauf völlig aus der Luft gegriffene Anekdoten zu erzählen, Motto: „Das erinnert mich an meinen letzten Mallorca-Urlaub…“ Oder stellen Sie regelmäßig Rückfragen bei denen Sie ihn kategorisch missverstehen. Schon bald wird ER derjenige sein, der das Gespräch beenden will.
Thema wechseln
Ihr Gegenüber ist langweiliger als Toast und hat Superkleber zwischen den Zähnen? Dann wechseln Sie das Thema – und zwar möglichst hörbar zu einem Inhalt, der Ihre Nachbarn interessieren könnte. Wenn Sie Glück haben, beteiligen die sich schon bald am Gespräch – und Sie sind raus.
Wenn nichts davon klappt, hilft das Motto jeder guten Smalltalk-Party: Prosten Sie dem Zeitgenossen mit Maulsperre zu und sagen Sie: „Ich glaube, es wird von uns erwartet, dass wir auf dieser Party zirkulieren.“ Und tschüss! Ansonsten halten Sie es mit der Moderator-Legende David Letterman: „Smalltalk ist die Kunst, an Wichtiges zu denken, während man Unwichtiges sagt.“
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