Definition: Was ist eine Jobkrise?
Eine Jobkrise bezeichnet eine Karrierephase, in der es im Beruf seit mindestens einem Jahr keinerlei Entwicklung mehr gibt, weder bei den Aufgaben und Projekten, noch beim Gehalt. Teils kann sogar der Job in Gefahr sein – aufgrund einer Wirtschafts- und Unternehmenskrise oder wegen steigender Frustration und damit verbunden oft schlechteren Leistungen.
Im größeren ökonomischen Maßstab spricht man auch von einer Jobkrise, wenn der Arbeitsmarkt insgesamt unter Druck gerät – etwa durch eine Rezession, die zu einer Entlassungswelle und erhöhter Arbeitslosigkeit führt.
Jobkrise erkennen: Was sind typische Anzeichen?
In jedem Job kriselt es mal. Von einer veritablen Jobkrise spricht man aber erst, wenn Sie chronisch wird und über einen längeren Zeitraum (mind. 6-12 Monate) anhält. Typische Warnzeichen, an denen Sie eine persönliche Jobkrise erkennen sind:
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Spürbarer Interessenverlust
Aufgaben, die Ihnen früher Spaß gemacht haben, werden Ihnen gleichgültig oder sogar zur Belastung. Jeden Morgen (nicht nur montags!) schleppen Sie sich nur mit Mühe zur Arbeit.
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Erhöhe Reizbarkeit
Schon bei kleinster Kritik kreisen Sie unter der Decke, reagieren genervt auf Chef und Kollegen und haben ein allgemein angespanntes Verhältnis zu Ihrem beruflichen Umfeld.
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Sozialer Rückzug
Aufgrund der wachsenden Konflikte ziehen Sie sich mehr und mehr zurück – nicht nur auf der Arbeit, sondern teils auch im Freundeskreis. Der Frust frisst sich sprichwörtlich in Sie hinein.
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Innere Unruhe
Der spürbar steigende Stress sorgt für anhaltende innere Unruhe und Nervosität. Die Folge sind körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden.
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Sinkendes Selbstwertgefühl
Sie fühlen sich gefangen im Hamsterrad, finden aber auch keinen Ausweg. Leistungen und Selbstwertgefühl nehmen ab, dafür steigen die Selbstzweifel.
Nehmen Sie solche Warnzeichen unbedingt ernst – erst recht, wenn Sie länger anhalten, stärker und zur Belastung werden. Je früher eine Jobkrise erkannt wird, desto größer die Chancen, die Krise zu bewältigen!
Test: Stecke ich schon in der Jobkrise?
Machen Sie gleich einen Kurztest: Stecken Sie womöglich schon tief in der Krise? Haken Sie gleich online im Browser die Aussagen ab, die auf Sie zutreffen:
- Wenn ich von meinem Job erzähle, dann nur noch negativ.
- Es kostet mich jeden Morgen Überwindung, zur Arbeit zu gehen.
- Meine Arbeit besteht nur noch aus endlosen Routinen.
- Ich hoffe schon länger, dass es wieder bergauf geht.
- Die Job-Höhepunkte liegen bereits 5 Jahre zurück.
- Ich wurde noch nie befördert.
- Mein Gehalt stagniert seit Jahren.
- Viele Kollegen ziehen an mir beruflich vorbei.
- Wie es beruflich weitergeht, ist mir inzwischen egal.
- Die Mittagspause verbringe ich überwiegend alleine.
- Abends ziehe ich mich auf die Couch und vor die Glotze zurück.
- Ich konnte sogar allen Aussagen abhaken.
Wenn Sie mehr als fünf Punkte abhaken konnten, sollten Sie aktiv werden und etwas (beruflich) verändern!
Jobkrisen sind immer auch Chancen
In jeder Jobkrise lauert eine Falle, der viele nur allzu leicht erliegen: Passivität. Diese verstärkt Jobkrisen eher noch. Nicht wenige Menschen warten dann darauf…
- dass sich etwas von alleine ändert.
- dass sie und ihr Talent endlich entdeckt werden.
- dass die Umstände besser werden.
- dass der Chef wechselt.
- dass das Gehalt steigt.
Dabei wissen wir alle instinktiv: Von alleine ändert sich nichts! Aussitzen kann zwar manchmal eine sinnvolle Strategie sein. In den meisten Fällen aber verstärkt das Abwarten und stille Hoffen die Jobkrise nur noch.
Nutzen Sie die Krise für einen Neuanfang
Tatsächlich ist eine Jobkrise immer auch eine Chance für einen Neuanfang. Statt zu jammern und in die Opferrolle zu flüchten, lässt sich die Phase ebenso nutzen, um eine persönliche Standortbestimmung vorzunehmen:
- Analysieren Sie ehrlich, was gerade schief läuft und warum.
- Finden Sie heraus, was Sie selbst daran ändern können.
Meist ist das mehr, als man meint! Der erste Schritt heraus aus der Jobkrise beginnt immer im Kopf: Machen Sie sich frei von negativen Glaubenssätzen und düsteren Gedanken an die Zukunft. Diese führen Sie nur in eine klassische Ohnmacht. Sie sehen sich dann nur noch als Opfer der Umstände. Sie sollten aber der Gestalter der eigenen Zukunft sein – und das können Sie auch!
Ich will einen Job, der zu mir passt!
Unglücklich im Job und ohne klares Ziel? Dann nutzen Sie unser 100fach bewährtes Coaching zum erfolgreichen Jobwechsel: Wir begleiten Sie auf dem einfachen Weg zum Wunschjob, der perfekt zu Ihnen passt:
Was tun gegen die Jobkrise? Raus aus der Angststarre!
Je nach Ausmaß und Dauer der Jobkrise hilft positives Denken alleine natürlich nicht, Motto: „Kopf hoch, wird schon wieder!“
Wer seine Ängste und Schwächen verdrängt, verstärkt sie nur. Seien Sie also ehrlich zu sich selbst:
- Wie sind Sie in diese Lage geraten?
- Ist die Jobkrise nur akut oder chronisch?
- Welches Bild von sich haben Sie bisher vermittelt?
- Was davon ist Ihre Schuld oder eigenes Versäumnis?
- Was lässt sich daran ändern und wie?
Als Nächstes nehmen Sie das Heft wieder in die Hand und schmieden einen Plan. Denn ohne Ziele und Visionen, können wir uns nicht selbst motivieren.
Orientierungsfragen für die Zukunft
Um einen Ausweg aus der Jobkrise zu finden, helfen oft kluge Fragen. Das wäre bei einem Karrierecoaching nicht anders. Bevor Sie dafür Geld ausgeben, können Sie sich aber schon ein bisschen im Selbstcoaching üben und sich folgende Orientierungsfragen stellen und beantworten:
- Womit bin ich tatsächlich unglücklich: Job oder Leben?
- Sind die aktuellen Konditionen das Hauptmotiv für einen Wechsel?
- Ist ein Jobwechsel die einzige Alternative?
- Was würde ich im Gegenzug gewinnen?
- Was macht mich wirklich glücklich?
- Warum ist mir dieses Ziel so wichtig?
- Welchen Job würden ich mir selbst geben?
- Was müsste ich tun, um mein Ziel zu erreichen?
- Worauf müsste ich dafür verzichten? Könnte ich das?
- Wie viel Zeit investiere ich täglich in mich und meine Entwicklung?
- Kann das, was ich heute mache, mich auch in fünf Jahren noch begeistern?
- Was sind meine größten Talente und welche möchte ich besser nutzen?
- Würde ich woanders meine Talente tatsächlich besser einsetzen?
- Was hält mich davon ab, mit meinem Vorhaben zu beginnen?
Zugegeben: Gefühle, wie Frust, Unsicherheit und Zweifel gehen erst weg, wenn wir unseren neuen Kurs eingeschlagen haben und sich erste Erfolge einstellen. Bis dahin bleibt der Weg steinig, anstrengend und kostet vor allem Durchhaltewillen und Disziplin. Aber was haben Sie zu verlieren? Wer nichts unternimmt, bleibt Spielball. Dabei könnten Sie auch Spieler sein!
Gute Gedanken gegen die Jobkrise
Damit Sie eine akute Jobkrise noch besser überwinden können, haben wir noch eine paar zeitlose Wahrheiten über Ziele, andere Menschen und uns selbst gesammelt. Solche positiven Affirmationen sind kein Hokuspokus. Sie können uns tatsächlich inspirieren, motivieren und den jetzt nötigen Karrierekick geben. Viel Spaß bei der Lektüre…
Zitat über Ziele
In 20 Jahren werden wir uns weniger über die Dinge ärgern, die wir getan haben, sondern vielmehr über die Dinge, die wir nicht getan haben. (Mark Twain)
Tatsächlich machen sich viele Menschen tagtäglich Gedanken darüber, was andere über sie denken könnten oder ob sie mit dem Kollegen oder Nachbarn mithalten können; ob andere sie für attraktiv, intelligent oder kompetent halten. Die wenigsten merken dabei, dass sie so längst das Leben anderer leben – und ihre eigenen Ziele aus dem Fokus verlieren. In der Rückschau aber sind es so gut wie nie die Traumvilla, das tolle Auto oder ein schickes Eckbüro, die das Leben bereichert haben. Es sind die eigenen Ziele, die wir erreicht haben. Das ist eine Binse, gewiss. Aber eine oft vergessene.
Zitat über Menschen
Je älter ich werde, desto weniger achte ich auf das, was mir jemand sagt oder rät. Ich schaue mir lieber an, was derjenige macht. (Andrew Carnegie)
Worte sind billig. Schlau daherreden kann jeder. Aber jene, die aus ihrem Rat Taten machen, sind wesentlich glaubwürdiger und taugen auch mehr zum Vorbild. Natürlich soll das nicht heißen, dass eine Empfehlung jedes Mal erst vorgelebt werden muss, damit sie wertvoll wird. Das wäre vermessen. Aber früher oder später reicht Reden nicht mehr aus. Dann geht es ans Umsetzen und Handeln. Und daran scheitern eben mehr, als an guten Gedanken. Deshalb gilt Carnegies Weisheit auch keinesfalls nur für die Beurteilung anderer: Es ist ebenso ein Weg, auf die eigenen Worte zu hören und sich selbstkritisch zu fragen, ob man anderen womöglich mehr predigt, als man selbst zu tun bereit ist.
Zitat über uns selbst
Alles, was uns an anderen irritiert, kann uns letztlich dabei helfen, uns selbst besser zu verstehen. (Carl Jung)
Der Spruch ähnelt stark einem anderen wunderbaren Bonmot von Anaïs Nin: „Wir sehen die Dinge nicht wie sie sind, sondern wie wir sind.“ Oder der Volksweisheit: „Was Peter über Paul sagt, sagt mehr über Peter als über Paul.“ Und so ist es auch: Wir beurteilen einen Mitmenschen in vermeintlicher Objektivität ohne zu merken, dass das bereits eine subjektive Interpretation ist – und die ist alles andere als neutral. Je nachdem, was wir vorher erlebt haben, welche Laus uns über die Leber gelaufen ist, beurteilen wir dieselbe Situation ganz anders. Dass wir sie allerdings so interpretieren, wie wir sie interpretieren – das kann uns eine Menge über uns verraten. So werden selbst fremde Menschen zu einem wertvollen Spiegel für das eigene Ego – man muss nur ehrlich genug hineinschauen.
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