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Schlussstrich ziehen: Schwierig, aber notwendig

Ob privat oder beruflich: Im Leben kommt irgendwann der Zeitpunkt an dem Sie einen Schlussstrich ziehen müssen. Es kann einfach nicht so weitergehen wie zuvor, wenn eine bestimmte Grenze überschritten wurde. Was so einfach und logisch klingt, ist allerdings viel schwieriger in die Tat umzusetzen. Aus einem Bis hierhin und nicht weiter wird dann doch eher ein Naja, mal schauen, vielleicht wird es ja doch noch besser… Ein großer Fehler, der nur dazu führt, dass Sie sich in einer Situation festsetzen, die Sie unglücklich macht. Doch obwohl sich die meisten Menschen darüber im Klaren sind, fällt es ihnen dennoch unglaublich schwer, einen Schlussstrich zu ziehen. Wir erklären, warum dieser abschließende Schritt so eine große Hürde ist und weshalb es trotzdem so wichtig ist, dass Sie einen endgültigen Schlussstrich ziehen



Schlussstrich ziehen: Schwierig, aber notwendig

Warum es so schwer ist, einen Schlussstrich zu ziehen

Mussten Sie schon einmal einen Schlussstrich ziehen? Es gibt immer wieder Situationen, die es notwendig machen. So kann es sein den Schlussstrich unter einer Beziehung zu ziehen, um sich selbst zu schützen oder weil die Erkenntnisse gekommen ist, dass eine gemeinsame Zukunft nicht mehr denkbar ist. Ebenso kann es einen Schlussstrich unter eine berufliche Zusammenarbeit geben, sei es als Angestellter bei einem Unternehmen oder mit einem Geschäftspartner, von dem Sie sich trennen.

Alle Schlussstriche haben jedoch eins gemeinsam: Sie fallen schwer. Aber warum eigentlich? Sie sind in einer Situation, mit der Sie unzufrieden sind und sind innerlich bereits zu dem Schluss gekommen, dass es dringend notwendig ist, das Ende einzuleiten. Bis es allerdings wirklich so weit ist, vergeht meist noch eine ganze Menge Zeit. Stattdessen hoffen Sie, dass sich alles von alleine regelt.

Tut es aber bekanntlich nicht und wenn der Schlussstrich einmal gezogen ist, setzt die Erleichterung ein und Sie sind meist froh, den Schritt gegangen zu sein. Bis dahin ist es jedoch ein langer und beschwerlicher Weg und das hat gleich mehrere Gründe. Auf der einen Seite fürchten wir uns vor der Endgültigkeit. Ist eine Sache erstmal wirklich beendet, ist in der Regel kein Rückzieher mehr möglich. Haben Sie also die Kündigung eingereicht, können Sie es sich nicht eine Woche später wieder anders überlegen.

Diese Endgültigkeit weckt Zweifel. Ist es wirklich die richtige Entscheidung? Werde ich es später vielleicht doch bereuen? Wer weiß, ob es im Anschluss wirklich besser wird? Hand in Hand damit geht die zweite Ursache: Die meisten Menschen mögen keine Veränderungen. Selbst wenn es momentan nicht so läuft, wie Sie es sich vorstellen, finden Sie sich lieber damit ab, anstatt die sich in die Ungewissheit zu begeben und das Risiko einer Veränderung einzugehen.

Wie weit dies geht, zeigt sich immer wieder in Mitarbeitern, die in einem Job feststecken, der sie seit Monaten oder gar Jahren unglücklich macht und die trotzdem nie den Sprung geschafft haben. Ähnliches kann für Beziehungen gelten, die weitergeführt werden, obwohl die Gefühle verschwunden sind und unterbewusst der Wunsch nach einem anderen Partner schwelt.

Zu guter Letzt kann es auch am eigenen Selbstbewusstsein kratzen. Wenn Sie einen Schlussstrich ziehen, müssen Sie sich selbst – und anderen – eingestehen, dass es nicht mehr weitergeht und der bisher eingeschlagene Weg vielleicht nicht der richtige für Sie war. Das ist dann zwar die richtige Entscheidung, hat aber einen bitteren Beigeschmack.

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Ein Schlussstrich ist selten die erste Option

Gerade weil es eine Herausforderung ist, einen Schlussstrich zu ziehen, wird diese Möglichkeit meist erst einmal nach hinten geschoben. Dabei entwickelt mancher eine ungeahnte Kreativität und zeigt, wie sehr Menschen bereit sind, sich selbst zu belügen, wenn es der einfachere und bequemere Weg ist.

Natürlich sollen Sie nicht alles sofort hinschmeißen, wenn es einmal schwierig ist oder nicht zu 100 Prozent Ihren Vorstellungen entspricht. Die aktive Suche nach Lösungen kann viele Probleme aus der Welt schaffen. Doch ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem die Einsicht kommen muss, dass ein Schlussstrich möglicherweise die einzige verbleibende Option ist, die wirklich eine Besserung der Situation verspricht.

Das passiert aber nur selten. Die Realität sieht eher so aus: Ein Schlussstrich ist offensichtlich nicht die erste Option, oft ist er aber noch nicht einmal in den Top 10 der Alternativen. Es wird abgewartet, sich vor der unangenehmen Wahrheit gedrückt und die Situation schöngeredet. So mancher Arbeitnehmer bleibt über Jahre und Jahrzehnte in einem Job, obwohl dieser längst nicht mehr zu ihm passt und jeden Tag aufs Neue unzufrieden macht.

Es fehlt nicht nur der Mut, sondern auch die Erkenntnis und Einstellung, dass ein Schlussstrich nicht negativ ist und niemand Sie dafür verurteilen wird, wenn Sie etwas beenden.

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An diesen 5 Zeitpunkten sollten Sie einen beruflichen Schlussstrich ziehen

Ein beruflicher Schlussstrich fühlt sich für viele zunächst wie eine Niederlage an. Tatsächlich ist es in vielen Fällen aber genau der richtige Schritt, an dessen Umsetzung man sich bisher nur noch nicht gewagt hat. Der anschließende Neuanfang ist immer mit einigen Sorgen verbunden, weil sich die Veränderungen nicht exakt vorhersagen lassen, doch ist der Schlussstrich erst einmal gezogen, steht einer positiven Anpassungen nichts mehr im Weg. Bleibt nur noch die Frage, wann es Zeit für den Schlussstrich ist. Wir haben fünf passende Zeitpunkte gesammelt:

  1. Der Beruf entwickelt sich in die falsche Richtung

    Wenn man einen neuen Job antritt, hat man meist verschiedene Ziele im Hinterkopf. Vielleicht möchte man sich mehr Verantwortung erarbeiten, in eine Führungsposition aufsteigen oder auch neue Erfahrungen sammeln und Fähigkeiten erlernen, die man für die weitere Laufbahn nutzen möchte. Nicht immer verläuft der Job jedoch nach diesen Erwartungen.

    Sollten Sie feststellen, dass sich Ihr Job gänzlich anders entwickelt, als Sie erhofft haben, sollten Sie darüber nachdenken, ob ein Schlussstrich nicht die sinnvollere Alternative ist. Dieser Schritt fällt vielen schwer, immerhin bedeutet es einen Neuanfang an anderer Stelle, doch sich nur mit einer Situation abfinden, die man eigentlich nicht wollte, macht spätestens auf lange Sicht unglücklich.

  2. Ihre Gesundheit beginnt unter der Situation zu leiden

    Zu viel Stress, ein ungesundes Arbeitsklima oder dauerhafte Unzufriedenheit mit der beruflichen Lage gehen an der Gesundheit nicht spurlos vorüber. Oft beginnen die Probleme mit Kopfschmerzen oder schlechter Laune, doch wird nichts dagegen unternommen, kann es im schlimmsten Fall bis zu Depressionen führen.

    Die eigene Gesundheit ist nicht verhandelbar und sollte immer an erster Stelle auf der Prioritätenliste stehen. Sobald diese durch Ihren Job in Mitleidenschaft gerät, ist es Zeit, für einen Schlussstrich.

  3. Sie haben keine Leidenschaft mehr für Ihren Job

    Gerade am Anfang bringen die meisten Mitarbeiter großes Engagement und viel Leidenschaft mit und stürzen sich voller Elan in die Aufgaben. Schwierig ist es jedoch, diese Leidenschaft über viele Jahre aufrecht zu erhalten. Nicht nur man selbst entwickelt sich in dieser Zeit weiter, auf der Beruf oder die gesamte Branche kann einen Wandel durchlaufen und sich stark verändern.

    Geht die Leidenschaft und damit auch der Spaß an der eigenen Arbeit endgültig verloren, kann ein Schlussstrich gleichzeitig auch ein Anfang sein, um sich wieder einer Aufgabe zu widmen, hinter der man wirklich steht und für die das Herz schlägt. Damit tut man nicht nur etwas für seine Zufriedenheit, sondern erhöht auch die Chancen auf den Erfolg.

  4. Vom Arbeitgeber erfahren Sie keinerlei Wertschätzung

    Arbeitgeber sind im Umgang mit ihren Mitarbeitern sehr verschieden. Die einen setzen auf regelmäßiges Feedback, nutzen aktiv Lob aber auch Kritik, um Mitarbeiter zu fördern, eine Rückmeldung über die Leistung zu geben und besonders gute Leistungen hervorzuheben.

    Andere Unternehmen sehen die Arbeit der Mitarbeiter hingegen als selbstverständlich an, Lob wird zur Seltenheit und insgesamt scheint keine Wertschätzung für die Mitarbeiter vorhanden zu sein. Finden Sie sich in einem solchen Umfeld wieder, sollten Sie sich nicht mit der misslichen Lage arrangieren, sondern frühzeitig einen Schlussstrich ziehen.

  5. Es fehlt jeglicher berufliche Fortschritt

    Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, doch wenn Sie nach vielen Jahren immer noch auf der Stelle treten und vergeblich auf eine Chance auf den beruflichen Fortschritt warten, müssen Sie sich vielleicht eingestehen, dass dieser in Ihrer aktuellen Position nicht mehr kommen wird. Eine unangenehme Erkenntnis, doch nur wenn Sie ehrlich zu sich selbst sind, können Sie den nötigen Schlussstrich ziehen.

    Die Gründe können sehr unterschiedlich sein, vielleicht versucht Ihr Chef beispielsweise Sie auf Ihrer aktuellen Position zu halten, um seinen eigenen Posten nicht zu gefährden, doch unabhängig von der Ursache sollten Sie den Handlungsbedarf erkennen und Ihre nächsten Schritte planen.

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Ohne Schlussstrich keine Entwicklung

Nun könnten Sie sich fragen: Wenn es doch so schwierig und unangenehm ist, warum sollte ich überhaupt einen Schlussstrich ziehen? Das Gegenteil scheint sowieso verlockender. Sie halten sich alle Türen offen, können die Meinung im Nachhinein jederzeit ändern oder Ihre Schritte widerrufen. Klingt nach wünschenswerter Freiheit, bringt Sie aber nicht ein Stück weiter.

Erst wenn Sie etwas wirklich beenden, können Sie in die Zukunft schauen und sich weiterentwickeln. Besonders deutlich wird dies am Beispiel einer Partnerschaft. Solange Sie noch keinen Schlussstrich ziehen und immer noch die Möglichkeit der alten Beziehung offen lassen und für sich und den Ex-Partner in Betracht ziehen, werden Sie sich nie wirklich auf eine andere Person einlassen können.

Bei einem Schlussstrich geht der Blick deshalb nicht in die Vergangenheit, sondern vor allem nach vorne. Sie stehen sich selbst im Weg, wenn Sie versuchen, nötige Veränderungen möglichst lange aufzuschieben.

Fassen Sie sich ein Herz, schließen Sie Dinge ab, die Sie unglücklich machen und stehen Sie zu einem gezogenen Schlussstrich. Wenn Sie einknicken oder sich erst gar nicht trauen, etwas zu beenden, werden Sie sich bereits nach kurzer Zeit darüber ärgern. Spätestens wenn Sie sich wieder daran erinnern, warum Sie überhaupt mit dem Gedanken gespielt haben, einen Schlussstrich zu ziehen.

[Bildnachweis: Tharakorn by Shutterstock.com]

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