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Menschlichkeit: Bedeutung, Eigenschaften & Beispiele

In vielen Fällen wünschen wir uns mehr Menschlichkeit. Weniger gegeneinander, dafür ein stärkeres Miteinander. Aber was genau macht menschliches Denken und Handeln aus? Bei dieser Frage gibt es Uneinigkeit und Verwirrung. Ein Grund: Menschliches Verhalten wird je nach Kultur und moralischen Wertvorstellungen anders interpretiert. Wir erklären, was Menschlichkeit ist, zeigen zugehörige Eigenschaften und Beispiele für menschliches Handeln…



Menschlichkeit: Bedeutung, Eigenschaften & Beispiele

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Definition: Was bedeutet Menschlichkeit?

Menschlichkeit beschreibt ein Verhalten, dass den moralischen Vorstellungen und Werten einer Gesellschaft entspricht. Menschliches Denken und Handeln zeigt sich in allem, was allgemein als gut und richtig erachtet wird.

Vor allem zeigt sich Menschlichkeit in der Interaktion mit anderen Personen: Der gesamte Umgang ist positiv, hilfsbereit und respektvoll. Der Begriff hat somit vor allem normativen Charakter. Menschlichkeit zeichnet einen in der Theorie idealen Menschen aus.

Eine andere Bedeutung von Menschlichkeit ist alles, was menschlich ist oder im Zusammenhang mit Menschen steht. Das zeigt sich leicht als Unterscheidung zu Tieren, Pflanzen oder Gegenständen. Zuletzt kann Menschlichkeit als Schwäche oder Fehlhandlung interpretiert werden. Diese Ansicht zeigt sich beispielsweise bei einigen Philosophen.

Menschlichkeit Synonym

Synonym sind die Begriffe Humanität, Nächstenliebe, Fürsorge, Würde, Moral, Menschenliebe, Milde oder Erbarmen. Das direkte Gegenteil ist Unmenschlichkeit, weitere Antonyme sind Egoismus, Misanthropie oder Hass.

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Menschlichkeit: Eigenschaften und Tugenden

Wir beurteilen Menschlichkeit in erster Linie nach dem Verhalten und dem Umgang mit anderen. Tatsächlich stehen dahinter aber einige typische Eigenschaften und Tugenden, die wir mit menschlichem Handeln verbinden:

In der Kombination machen diese Eigenschaften Menschlichkeit aus. Sie prägen, wie wir unseren Mitmenschen begegnen und uns diesen gegenüber verhalten.

Menschlichkeit in der Philosophie

Humanisten wie Johann Gottfried Herder im 18. Jahrhundert gingen davon aus, dass Menschlichkeit nur zu einem gewissen Grad angeboren sei. Heißt: Eigenschaften rund um die Menschlichkeit müssen im Laufe des Lebens erst ausgebildet und verfeinert werden. Demnach wäre es nicht selbstverständlich, anderen Menschen menschlich zu begegnen – sondern eine Frage von Erziehung, Sozialisation und Entwicklung.

Unmenschen gibt es, aber keine Untiere.

Das Zitat von Karl Julius Weber zeigt: Es ist die Menschlichkeit, die uns von Tieren unterscheidet. Wir haben die Wahl, gut zu sein und Gutes zu tun.

Ein Unmensch ist hingegen, wer anderen Menschen schadet. Menschen handeln dabei aus niederen Instinkten wie Rache, Wut oder Missgunst.

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Beispiele für Menschlichkeit

Menschliches Handeln zeigt sich in vielen kleinen Situationen des Alltags. Einer älteren Person beim Tragen einer schweren Tasche helfen, einer Schwangeren im Bus einen Sitzplatz anbieten oder einen Mitmenschen nicht im Regen stehen lassen, sondern den Schirm teilen. All das sind kleine Gesten der Menschlichkeit. Dazu zählt auch, anderen eine zweite Chance zu geben. Fehler werden akzeptiert und vergeben.

Menschlichkeit zeigt sich aber auch auf gesellschaftlicher Ebene. Opfer einer Katastrophe oder Betroffene eines Krieges zu unterstützen, ist großes Zeichen von Humanität. Menschen werden nicht im Stich gelassen, sondern gerade in einer schweren Zeit bestmöglich unterstützt. Für Diskriminierung oder Vorurteile ist kein Platz.

Sprüche und Zitate zur Menschlichkeit

  • „Man kann nicht allen helfen, sagt der Engherzige und hilft keinem.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)
  • „Jeder Mensch hat seinen wunden Punkt und das erst macht ihn menschlich.“ (Oscar Wilde)
  • „Deine menschliche Umgebung ist es, die das Klima bestimmt.“ (Mark Twain)
  • „Niemand kann immer ein Held sein, aber er kann immer ein Mensch sein.“ (Jüdisches Sprichwort)
  • „Lieben ist für mich die schönste Art von Menschlichkeit.“ (Damaris Wieser)
  • „Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird.“ (Albert Schweitzer)
  • „Bei den meisten Erfolgsmenschen ist der Erfolg größer als die Menschlichkeit.“ (Daphne du Maurier)
  • „Dem Menschen, der der Menschlichkeit entbehrt, helfen keine frommen Gesten.“ (Konfuzius)

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Menschlichkeit im Beruf zeigen

Menschlichkeit ist nicht die erste Eigenschaft, die den meisten im Beruf in den Sinn kommt. Oft geht es um Konkurrenz, Durchsetzungsvermögen, harte Verhandlungen und Leistungsorientierung.

Für Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe scheint kein Platz. Falsch! Sie können Menschlichkeit im Beruf zeigen – auch hier vor allem in den kleinen Dingen. Ein Lächeln für den Kollegen, ein aufmunterndes Wort nach einem anstrengenden Tag, eine Tasse Kaffee am Morgen mitbringen oder gemeinsam ein Problem lösen. Das bringt das Team näher zusammen und vermittelt ein gutes Gefühl.

Positiver Nebeneffekt: Menschliches Verhalten ist keine Einbahnstraße. Sie werden zum Vorbild und zeigen anderen, wie leicht es sein kann. Der Umgang am Arbeitsplatz wird insgesamt besser. Zur Menschlichkeit am Arbeitsplatz gehören auch diese Faktoren:

  • Aufmerksamkeit

    Schenken Sie Ihren Kollegen Ihre volle Aufmerksamkeit, statt mit den Gedanken bereits woanders zu sein. Bei der Mittagspause, im Meeting oder einem Gespräch – zu oft zeigt sich Desinteresse, statt aufmerksam zuzuhören. Menschliches Verhalten heißt, dass Sie sich Zeit für andere nehmen und die Interaktion nicht halbherzig führen.

  • Wertschätzung

    Ein wertschätzender Umgang miteinander erfordert nicht viel. Arbeitgeber und Vorgesetzte zeigen beispielsweise Menschlichkeit, wenn sie eine wertschätzende Unternehmenskultur fördern. Auch Berücksichtigung der Bedürfnisse und Erwartungen der Mitarbeiter ist ein Signal für menschliches Denken und Handeln im Betrieb. Es zeigt: Die Verantwortlichen tun alles, damit sich Mitarbeiter am Arbeitsplatz wohlfühlen und beruflich entfalten können.

  • Humor

    Gerade am Arbeitsplatz ist Humor eine wichtige menschliche Eigenschaft. Im Job gibt es genug Stress und Anspannung. Der ein oder andere Witz lockert die Stimmung auf und verbessert die Arbeitsatmosphäre. Lassen Sie auch mal Fünfe gerade sein, statt alles bierernst zu nehmen.

  • Einfühlungsvermögen

    Ein wichtiger Faktor für ein menschliches Miteinander im Job ist Einfühlungsvermögen. Sie müssen nicht gleich in Tränen ausbrechen, wenn es einem Kollegen schlecht geht – Sie sollten aber Verständnis für die Situation anderer aufbringen. Erkennen Sie, wenn ein Büronachbar gestresst ist und nehmen Sie Rücksicht. Das heißt auch, dass Sie Unaufmerksamkeiten oder kleinere Fehler verziehen und sich nach dem Befinden erkundigen. Auch tröstende Worte zeigen Anteilnahme und menschliches Verhalten.

  • Demut

    Demut ist ebenfalls Menschlichkeit. Sie nehmen sich selbst nicht zu wichtig, können andere im Mittelpunkt stehen lassen und haben kein Problem damit, sich selbst kleinzumachen. Das zeigt wahre Größe. Wer sich hingegen aufspielen muss, bettelt nur nach Anerkennung.


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